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Darek

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1

Donnerstag, 10. Januar 2008, 12:10

Ausgekoppelter Beitrag / Warenkorb

Zitat

Original von HSnoopy
Wir entfernen uns hier vom Warenkorb - was Tornado eigentlich wollte. Vielleicht kann das Thema getrennt werden? - Halte ich für besser.

@Darek
ich denke in etwa so wie ysewa. Der Staat sollte dafür aufkommen, wenn sich die Leute nicht selbst unterhalten können. Und das können sie, wenn auch schlecht. Es reicht um gerade zu leben, sicher nicht um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.


Stimme Dir teilweise zu. Teilweise!
Wenn Du schreibst, dass sich die Leute (bei unserem Thema hier) zwar schlecht, aber dennoch selbst unterhalten können, stimme ich Dir nicht zu. Denn dies können sie eben nicht!
Nicht umsonst sind ja derzeit so viele Klagen vor den Sozialgerichten anhängig. Und auch Politiker haben ja mittlerweile zugegeben, dass am Hartz IV-Gesetz etliches schief läuft und dringend einer Reform bedarf. Und wenn, wie in unserem Beispiel, ein Mensch pro Tag lediglich 6,66 Euro zur Verfügung hat, kann mir keiner erzählen, dass man davon leben kann. Auch nicht schlecht. Davon kann man überhaupt nicht leben.
Und Deine Aussage, dass derjenige dann eben nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann, ist dies so auch nicht richtig.

Die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes (Hartz IV) sind so bemessen, dass der Leistungsempfänger am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilnehmen kann.

So der Auszug aus dem entsprechenden Gesetz. Wie, bitte schön, soll man das machen, bei 6,66 Euro pro Tag? Kino? Theater? Schwimmbad? Kannste vergessen.
Nichts von alledem ist möglich. Was bleibt ist eine soziale Ausgrenzung vom Feinsten.
Solch einen Text in solch ein verkorkstes Gesetz zu schreiben, ist schon eine Frechheit!
Nur zur Erläuterung: es geht hier nicht darum, den Staat abzuzocken, was zugegebenermaßen immer wieder passiert. Aber wenn ich in einem Gesetz Dinge zusichere, muss ich dafür Sorge tragen, dass ich diese Zusicherungen halte. Dass das in den seltensten Fällen auch passiert, steht auf einem anderen Blatt. Nur darf ich mich dann eben nicht wundern, wenn sich die Bürger im entsprechenden Fall wehren.


Zitat

Original von HSnoopy
Und man muss es auch mal so sehen, das Geld was diese Leute bekommen, muss von den Leuten, die in Brot und Lohn stehen erwirtschafet werden. Die Abzüge hier sind ja schon richtig hoch. Irgendwann ist hier auch Schicht im Gelände.


Na sicher, stimmt.
Aber was ist mit den Geldern, die derjenige vor Inanspruchnahme der Leistungen selbst in die Kassen eingezahlt hat? Betrifft übrigens auch die Beiträge für die Rentenkasse und die Beiträge zur Krankenversicherung. Für mich alles Fälle von legaler Kapitalvernichtung.
Was ist mit den Kosten, die die Klagen vor den Sozialgerichten verursachen? Die trägst Du nämlich auch mit Deinen Steuergroschen!


Zitat

Original von HSnoopy
Ist doch OK finde ich. Jammern ist einfach - aber kreativ nach Lösungen suchen, das ist schwer.


Auch hier stimme ich Dir teilweise zu. Aber den Spruch, wer arbeiten will, der findet auch Arbeit, lasse ich nicht mehr zu. Nicht mehr deshalb, weil ich früher auch so gedacht habe. Nur - wenn Du einen Fall, wie bei meinem Bekannten, aus direkter Nähe beobachten kannst, relativieren sich manche Dinge ziemlich schnell.
Im Alter von 52 Jahren ist es nämlich nicht mehr so einfach, mal eben schnell einen Job zu finden. Und faul auf dem Sofa abhängen, ist nicht so sein Ding. Will sagen, Lösungssuche war tagtäglich angesagt. Von den Knüppeln, die ihm seitens der ARGE immer wieder zwischen die Beine geworfen wurden, möchte ich hier gar nicht reden. Würde zu weit führen. Nur soviel - das geht nicht, das dürfen sie nicht, das ist im Gesetz nicht vorgesehen, da können wir ihnen nicht helfen, bla, bla, bla .....
Weiterer Kommantar überflüssig.


Zitat

Original von HSnoopy
Auch bei Hartz 4 kann man z.B. auf 400 Euro dazuverdienen. OK, ein großer Teil wird einbehalten, aber es bleibt auch noch was über.


Toll!
Was bringt dann das Gesetz?
Die Menschen wollen vernünftig arbeiten und nicht von Almosen leben. Was bringt es der Allgemeinheit, wenn ich als Hartz IV-Empfänger etwas dazuverdienen kann, ich aber dennoch Leistungen aus der Staatskasse erhalte, wenn auch vielleicht etwas weniger?
Was bringt es der Allgemeinheit, wenn ich zwar etwas hinzuverdiene, sich dies im Bereich der Rentenversicherung aber überhaupt nicht bemerkbar macht?



Zitat

Original von HSnoopy
Sicher ist das Geld bei Hartz4 etwas arg niedrig gehalten. Darum haben die Klagen auch Erfolg. Nachbesserung in Härtefällen ist sicher angesagt. Aber das niedrige Geld soll auch anregen Arbeiten zu gehen. Und das ist richtig so.


So wie Du das schreibst, Heidi, kann man nicht umhin Dir die Meinung zu unterstellen, dass alle Hartz IV-Empfänger faule Säcke sind, sich jeden Monat die Leistungen auszahlen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.
Ist doch völlig absurd!
Es macht ja auch soviel Spaß, sich von den "freundlichen" Mitarbeitern der ARGE immer wieder beschimpfen und nötigen zu lassen. Bei einigen Gesprächen war ich nämlich dabei. Übrigens ist es ein offenes Geheimnis, wie man dort auf den Ämtern behandelt wird. Geändert wird allerdings nix. Ist auch so ein Thema.

Für mich sind diese Beispiele einfach der Beleg für eine vollkommen verfehlte Sozialpolitik. Es wurde damals schnell etwas zusammengeschustert. So nach dem Motto, wird schon irgendwie passen.

Und berücksichtigen sollte man übrigens auch, dass ein Hartz IV-Empfänger ebenfalls von den, teilweise, erheblich gestiegenen Lebenshaltungskosten betroffen ist. Werden die Leistungen deshalb angepasst! Fehlanzeige. Der Staat schafft sich durch diese Politik seine Sozialfälle selbst.
Nicht umsonst warnen übrigens bereits seit Jahren Fachleute vor einer zunehmenden Gefahr der Altersarmut. Mit solchen Gesetzen, wie z.B. Hartz IV, wird die Politik dies sicherlich nicht Griff bekommen!

Abschließend noch das Ergebnis einer interessanten Studie:
Wirtschaftswissenschaftler haben herausgefunden, dass der Volkswirtschaft jedes Jahr ca. 230 Milliarden verloren gehen, weil die Menschen nicht der Tätigkeit nachgehen, die sie gerne ausüben möchten. Vielleicht sollte man darüber mal etwas mehr nachdenken......

Ansonsten - vielen Dank, meine Damen und Herren, für Ihre Aufmerksamkeit. Ich glaube, dass war bisher mein längstes Posting. :oczko
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Darek« (10. Januar 2008, 12:17)


2

Samstag, 12. Januar 2008, 16:13

Ich habe ja gesagt, dass man mit dem Hartz 4 Geld nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann. Bei einer Kinokarte mit 8 Euro hört der Spaß da ganz früh auf. Das das so im Gesetz steht, dass die Leistungen so bemessen sind, dass das möglich ist - das ist meiner Meinung nach eine Unverschämtheit. Die Leistungen des Hartz 4 Gesetzes ist unterstes Existenzminimum.

Auch habe ich mich schon darüber aufgeregt, wenn die Leute sagen, Bildung soll für alle möglich sein. Das ist sie auch nicht, wenn ich mir die Preise in der VHS ansehe. Auch die sind für Hartz4 Empfänger - auch wenn sie glaube ich nur die Hälfte bezahlen, unerschwinglich, es sei denn, sie verdienen etwas dazu.

Das Gesetz ist sicherlich verbesserungsbedürftig und ich möchte auch nicht alle über einen Kamm scheren. Für Ältere Arbeitslose sollte es länger Arbeitslosengeld geben und die Freigrenzen für die Altersvorsorge sind meiner Meinung nach auch zu niedrig bemessen. (Was nützt es mir, wenn ich die Altersvorsorge aufbrauche und zum Schluss dann doch wieder am Sozialtropf hänge, weil (fast nichts) mehr da ist.

Das Gesetz ist halt entstanden, weil der Sozialmißbrauch ein "Kavaliersdelikt" war. Ein Cousin von mir arbeitet auf dem Sozialamt. Vor Hartz 4 - kam eine schwangere Frau rein und beantragte z.B. einen Kinderwagen. Gerade wurde bei ihm ein fast neuer Kinderwagen (aber gebraucht) abgegeben. Diesen wollte der der Frau mitgeben. Da hat sie einen Riesenaufstand gemacht, das wäre eine Unverschämtheit.. bla bla bla.. sie wollte einen neuen haben. Meinem Cousin ist der Kragen geplatzt und hat sie rausgeschmissen.

Ich habe z.B. auch kein Verständnis dafür, wenn junge Leute zuhause sitzen, und am Sozialtropf hängen, wenn die Gärtner ihre Felder nicht abernten können, weil keine Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Die KÖNNEN arbeiten - auch in Jobs, wo es denen nicht gefällt.

Auch bin ich der Meinung, dass Hartz 4 Empfänger dafür arbeiten könnten, wenn sie Geld vom Staat erhalten. Auch wenn es erst einmal nur die 1-Euro Jobs sind. Denn gerade bei Langzeitarbeitslosen ist es schwer, die wieder in den Arbeitsmarkt zu bekommen, weil die es gar nicht mehr gewohnt sind, einen 8 Stunden Tag durchzuhalten, jeden morgen früh aufzustehen usw.

Ich bin sicher, das Dein Bekannter sich um Arbeit bemüht hat und ich weiß auch, das es in diesem Alter schwer ist. Ganz sicher auch in den neuen Bundesländern. Hier gibt es nicht genug Jobs.
Das Arbeitsamt sich auch keine große Hilfe. Die meistesten Firmen suchen sich die Mitarbeiter auf dem freien Arbeitsmarkt weil vom Arbeitsamt fast nur Leute vermittelt werden, die keine Lust zum Arbeiten haben. Wenn die sich überhaupt vorstellen kommen. (Mit Jogginganzug, Zigarette im Mund, lässig - mit den Worten .... "ich muss mich hier vorstellen kommen"). Was soll ich dazu sagen, - die können gleich wieder nach Hause gehen, da die direkt den Eindruck vermitteln: Ich will doch gar nicht arbeiten. Also haben die meiner Meinung nach noch so viel zum Leben das es ausreicht (oder haben andere Quellen zusätzlich wo sie dazuverdienen?!)

Auch ich bin der Meinung, dass man so viel in seinem Job verdienen muss, dass man davon gut leben kann. Das ist gerade in den unteren Lohngruppen und bei Zeitarbeitsfirmen nicht der Fall. Da gibt es oft nur bis zu 900 - 1000 Euro raus. Das ist nicht viel und reicht immer noch nicht um gut am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Aber immer noch mehr als Hartz 4.

Und wenn ich für 400 Euro arbeiten gehe, und sich das nicht in der Rentenkasse bemerkbar macht - sorry - ich kann einen Beitrag dafür leisten, das die 400 Euro meiner Rente zugeschlagen werden, dafür muss derjenige 19,60 Euro monatlich bezahlen. Ich mache das z.B. so. Jeder Arbeitnehmer muss auf diese Möglichkeit hingewiesen werden.

Mir geht es echt auf den Keks, wenn gejammert wird, "Mir geht es nicht gut" und der Staat ist dafür verantwortlich, das ich leben kann.". NEIN - ist er nicht. Der Staat ist dafür verantwortlich, dass die Leute ein Dach über den Kopf - und zu essen haben. Für den Rest - ist der Mensch selbst verantwortlich. Wie überhaupt für sein ganzes Leben.

Ich kenne Leute, die bei Zeitarbeitsfirmen arbeiten, und sich sagen, besser als kein Job, und am Wochenende noch für 400 Euro bei einer Reinigungsfirma putzen gehen. Eine Rentnerin die ich kenne, hat jahrelang ihre Rente aufgebessert, indem sie bei einem Schaustellerbetrieb auf 400 Euro die Toilettenwagen betreut hat. Sie war zufrieden mit dem Job auch wenn viele die Nase rümpfen.

Am Mindestlohn - da muss unbedingt was gemacht werden, das die Leute von ihrer Arbeit leben können, das ist das mindeste. Auch die Aufsplittung von vielen Arbeitsstellen auf 400 Euro-Jobs. Das war vom Gesetzgeber sicher so nicht vorgesehen und wird von einigen Arbeitgebern ausgenutzt. Auch da ist nicht alles in Ordnung. Auch ist Hartz4 sicher etwas zu niedrig bemessen, wenn Klagen vor dem Sozialgericht erfolg haben (Kann ich so nicht beurteilen).
Und beim Arbeitsamt ist schon lange handlungsbedarf. Die verwalten nur noch und sonst passiert da recht wenig. Leider wird hier in den förderden Maßnahmen immer weiter gestrichen.

Die Geldverschwendung des Staates ist hier auch ein Thema, wenn Gelder in allen Bereichen gekürzt werden. (Warum muss z.B. das Land NRW z.B. für ca. 50.000 Euro ein neues Wappen haben? - das zudem auch noch fast so aussieht wie das Alte??) Die Kosten sind mit 50.000 Euro sicher noch zu niedrig bemessen, wenn ich daran denke, dass alle Briefköpfe, Stempel, usw. geändert werden müssen. Das Geld ist im Arbeitsmarkt oder anderen Hilsprojekten besser aufgehoben.

Das nicht alles so toll ist und die Armut steigt, sehe ich an den "Tafeln" die immer mehr werden, wo sich bedürftige mit Lebensmitteln eindecken können. Ich sehe durchaus auch diese Seite denn das Gesetz trifft alle. Und für Härtefälle sollte es immer Regelungen geben. Aber was nützt es z.B. wenn eine Familie mit dem Geld nicht auskommt, die Mutter nicht kocht und die Kinder an der Pommesbude versorgt werden. Das ist teuer und mitte des Monats ist kein Geld mehr da. Neues Geld reinpumpen hilft da nicht, da muss gefördert werden und es muss den Familien wieder beigebracht werden, wie man selbst kocht. Hier müsste gefördert und geholfen werden. Dafür sind leider keine Gelder mehr da.

Hier in Deutschland neigen einige dazu, die Verantwortung des eigenen Lebens in die Hände des Staates zu legen. In der eigenen Versorgung, wie auch in der Kindererziehung. "Du Staat mach mal". Das geht so leider nicht. Leider hängt der Staat auch in seiner Verantwortung hinterher was z.B. Krippenplätze usw. angeht, damit die Leute arbeiten gehen können. Da gibt es wie immer im Leben viele Lücken im System. Nur wie lassen die sich schließen?
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3

Samstag, 12. Januar 2008, 20:10

ich habe den Eindruck, dass hier wieder von manchen die Meinung vertreten wird, dass DIE SOZIALEMPFÄNGER zu 99,9% Schmarotzer, nicht arbeiten wollen und selber schuld sind! Diese Debatte hat man schon vor 20 Jahren geführt und früher! ES gibt Leute die NICHT arbeiten wollen, und die nur vom Staat kassieren wollen, aber es ist ein minimaler Teil der Bedürftigen, doch dank der bild-Zeitung und Co. wird Otto-normal-Verbraucher suggeriert, dass die an der Misere schuld sind, dass die Sozialkassen leer sind. DAS IST ABER FALSCH!
Signatur von »elLopo«
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »elLopo« (12. Januar 2008, 20:11)


4

Samstag, 12. Januar 2008, 20:28

Ich vertrete sicher nicht die Meinung, dass alle Sozialhilfe Empfänger Schmarotzer sind. Viele sind einfach in diese Misere reingerutscht und tun sich schwer wieder herauszukommen. Aber gerade die sind es oft, die nicht alle staatlichen Hilfen ausschöpfen und zu Stolz sind um sich Hilfe zu holen.

Jedoch haben es einige Leute (gerade in der 2,3 Generation von Sozialhilfeempfängern) es verlernt sich selbst zu helfen. Eltern sind Vorbilder!

Mir sind beide Seiten bekannt. Und ich weiß auch, dass es immer ein schwieriges Thema bleiben wird.

Fernsehen / Werbung usw. tun ihr übriges um uns zu suggerieren wie man zu leben hat und welche Standarts normal sind. Nicht zuletzt treibt das in ein gesteigertes Konsumverhalten was dann letzlich auch in die Überschuldung und Armut führt.

Es gibt viele Ursachen für das Problem. Leider werden die Gelder in den Bereichen gekürzt, wo sinnvolle Arbeit geleistet wurde. (Jugendarbeit / Familienhilfe / Arbeitsförderung ). Solange da der Sparwahnsinn weiter betrieben wird sehe ich keine Chance, dass es den Armen in dieser Gesellschaft mal besser gehen wird. Den ehrenamtliche Projekte wie die z.B. die "Tafel" können die verfehlte Politik nicht auffangen. Man muss den Menschen wieder Hoffnung und Mut machen, und ihnen den Rücken stärken, dass sie irgendwann in der Lage sind wieder ihren Lebensunterhalt komplett selbst zu bestreiten. Nur einfach Miete und das bischen Lebensunterhalt am Existenzminimum bezahlen - das wird auf Dauer niemals eine Lösung sein. Das ist ganz klar zu wenig.
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5

Samstag, 12. Januar 2008, 22:56

Hallo Darek,

meine Freundin mit einem Sohn(14) arbeitet, sie hat um die 900 Euro netto zu Verfügung.
Miete+Strom+Heuzung+Telefon+Versicherung = um die 450 Euro, zum leben bleiben ihr 450 Euro+Kindergeld

:milczek
Signatur von »ysewa« Wahre Menschlichkeit ist köstlicher als alle Schönheit der Erde JOHANN HEINRICH PESTALOZZI

6

Sonntag, 13. Januar 2008, 00:39

Zitat

Original von HSnoopy
Leider werden die Gelder in den Bereichen gekürzt, wo sinnvolle Arbeit geleistet wurde. (Jugendarbeit / Familienhilfe / Arbeitsförderung ).


Genau da liegt der Hund begraben...

Ich hätte auch ein Fall-Beispiel: Eine Firma geht Pleite, eine langjährige Mitarbeiterin (Anfang 50, qualifiziert, alleinstehend) bemüht sich um einen neuen Arbeitsplatz, findet nichts - und bekommt irgendwann kein Arbeitslosengeld, sondern rutscht in Hartz IV. Weil es ja keine Arbeitslosenhilfe (mit eventuellen Weiterbildungsmöglichkeiten) mehr gibt.

Und da ist an sich das Ende vom Lied, weil von da an nicht mehr unterschieden wird: zwischen denen, die arbeiten wollen und denen, die sich mit diesem Leben abgefunden haben.

Was macht aber unsere Frau? Sie nimmt einen befristeten 1-Euro-Job an (dafür ist sie täglich mehr als eine Stunde unterwegs), leistet Unglaubliches und engagiert sich über den Job hinaus ehrenamtlich - leider kann ihr der Arbeitgeber (gemeinnütziger kleiner Verein) nicht mehr zahlen. Da aber im Verein viele Lokalpolitiker mitwirken, tüftelt man was aus: Die Frau könnte sich selbstständig machen, es würde für den Anfang sogar paar Tausend Euro aus dem EU-Fonds geben, ganz legal.

Dazu bräuchte die Frau lediglich paar Monate Weiterbildung. Die Arbeitsagentur sagt "njet" - es würde sich in ihrem Alter nicht mehr lohnen.

Nun hat aber unsere Frau zum Glück die richtigen Connections: Die erboste Bezirksbürgermeisterin liest der Sachbearbeiterin der Arbeitsagentur die Leviten. Durch Vitamin B klappt es also mit der Weiterbildung.

Danach gehts los mit der Selbstständigkeit... Anfangs gibts aber nicht so viele Aufträge, das muss sich herumsprechen, obwohl man überall Werbung für sie macht. Unsere Frau entscheidet sich für eine Halbtagsstelle nebenbei. Sie hat fantastische Zeugnisse, kennt die richtigen Leute - und darf schließlich als... Aushilfskraft in der Altenpflege anfangen.

Nach drei Monaten mit vielen Überstunden ist die zierliche, nicht mehr ganz junge Frau körperlich am Ende. Sie muss noch während der Probezeit kündigen. Sie zieht aber ihr Ehrenamt im Verein durch - das ist ihr Aushängeschild, dadurch wird sie immer bekannter. Und langsam klappt es auch mit der Selbstständigkeit: Sie kann sich inzwischen davon ernähren.

Ein Happy-End? Höchstwahrscheinlich. Aber nur, weil einflussreiche Leute ihre Qualitäten erkannt haben. Auf sich selbst gestellt hätte sie keine Chance...

Die Partei des Nichtgefärbten werde ich nie wieder wählen! Sein Intimus "Popp-mich-auf-Kosten-der-anderen-durch" hat dem Staat einen Bärendienst erwiesen...
Signatur von »ReniA« Liebe Grüßle i serdeczne pozdrowienia

Renia :papa


Kołysanka dla Gdańska

Hochzeitspolka

BIALY MIS

7

Sonntag, 13. Januar 2008, 13:54

Zitat

Original von ReniADie Partei des Nichtgefärbten werde ich nie wieder wählen! Sein Intimus "Popp-mich-auf-Kosten-der-anderen-durch" hat dem Staat einen Bärendienst erwiesen...


Und wen wählst Du dann, etwa die Partei der, die dem j.w. "krzak" die Schuhe leckt? ;)
Signatur von »elLopo«
w w w . B a i l a M e - F i t . d e
* fit mit Tanzen *

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