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Freitag, 18. April 2008, 14:58

Atommächte

Zitat

Original von Capricorn

Zunahme an Atommächten: IAEA- Chef will Uran- Anreicherung unter Kontrolle stellen.
IAEA- Generalsekretär Mohammed El Baradei ist besorgt über die Entstehung neuer Atommächte. Im Kampf gegen die Verbreitung von Atomwaffen forciert die Internationale Atomenergiebehörde nun ihre Bemühungen, die Herstellung von waffenfähigem Uran einzudämmen.

Quelle: Handelsblatt


Zugegeben,
auch mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, daß der Iran (oder Nordkorea oder ...) in nicht allzuferner Zukunft über Kernwaffen verfügen könnte.

Aber woher nehmen die offiziellen (USA, RUS, UK, F, China) und inoffiziellen (Israel, Paksistan, Indien...) Atommächte das Recht zu beschließen, wer zu ihrem illustren Kreis gehören darf? Jedenfalls nicht daher, dass sie sich als besondere Friedenstauben erwiesen haben. An fast jedem bewaffneten Konflikt in den vergangenen Jahrzehnten war eines dieser Länder beteiligt bzw. drohte offen oder verklausuliert mit dem Einsatz von A-Waffen. Auch das von Herrn Baradei vorgehaltene UN-Deckmäntelchen ist eher eine Farce.

Wir werden auf die Dauer den Grundsatz "Gleiches Recht für Alle" nicht ignorieren können. Und wenn die USA meinen, "the land of the free" zehntausende von Kilometern von ihren Landesgrenzen entfernt verteidigen zu müssen, werden wir uns damit abfinden müssen, dass andere Länder das nicht widerspruchslos hinnehmen werden. Insbesondere, wenn es letztlich nur darum geht, ob die Ölgewinne in den USA oder in den Förderländern eingestrichen werden.

Die "guten" alten Zeiten, in denen der Kolonialherr mit dem Finger schnipste und die "Bimbos" sprangen sind vorbei.

2

Freitag, 18. April 2008, 20:21

Gute Frage mentos, nur was würde mit unserer Welt passieren wenn jeder Staat auf dieser Welt sich das Recht nimmt Nuklearwaffen zu besitzen? Vor allem wenn sie dann jeder besitzt dann ist die Wahrscheinlichkeit doch recht groß das diese auch eingesetzt werden, oder?

3

Freitag, 18. April 2008, 22:23

Tommy,
da habe ich keine Antwort drauf. Ich weiß nur, dass die verlogene Art und Weise, wie das Thema heute auch von der UNO behandelt wird (jeder diese Waffen auch haben will, wird von vorne herein als Schurkenstaat diskreditiert) langfristig nicht zum Ziel führen kann.

4

Freitag, 18. April 2008, 22:49

Zitat

Original von mentos
(jeder diese Waffen auch haben will, wird von vorne herein als Schurkenstaat diskreditiert)


Besser wäre ja wenn keiner welche haben würde, dann ist es richtig gleiches Recht/Pflich für alle :oczko

Aber in diesem Beitrag ging es doch auch mehr um das Plutonium welches für Atomkraftwerke eingestzt wird, eben mit der Befürchtung das dies auch für Waffen verwendet werden kann.

5

Samstag, 19. April 2008, 00:33

Bzw. darum, dass einem Land Kernkraftwerke nur dann gestattet werden, wenn es seine Souveränität "freiwilllig" einschränkt. Eine Einschränkung, die die Atommächte sich in dieser Form nicht gefallen lassen würden und der sie auch nicht unterlagen, als sie zur Atommacht "aufstiegen".
Der Zweck des Atomwaffensperrvertrages ist es doch gerade nicht, die Atomwaffen abzuschafffen oder ihre Anwendung unmöglich zu machen, sondern sie alleine einem bestimmten Kreis zu belassen, der damit über Machtmittel verfügt, die kein anderer hat.

FrankPL

unregistriert

6

Samstag, 19. April 2008, 08:32

Meiner Meinung nach sollten Atomwaffen total geächtet werden. Es gibt mittlerweile genug und ausreichend schlagkräftige konventionelle Waffentechnologie.

Wenn ein Land seine Energieversorgung mit Kernkraft sicherstellen will, so ist das natürlich eine heikle Angelegenheit, wenn es sich dabei um potenzielle Kandidaten für irgendwelche terrorristischen Aktivitäten handelt. Aber auch so etwas kann kontrolliert werden.

In solchen Fällen sehe ich beispielsweise Kontrolle als vollkommen angebracht an. Einer solchen Kontrolle könnte sich übrigens jeder souveräne Staat unterziehen. Wenn man mal davon absieht, dass die globale Nationen-Struktur eine solche Kontrolle derzeit noch gar nicht zulässt bzw. unmöglich macht, so ist es meiner Ansicht nach dennoch ein interessanter Denkansatz. Es müsste dafür halt "nur" eine wirklich unabhängige Organisation geschaffen werden, die sich nicht von monetären Unwichtigkeiten oder grundsätzlich von Vorteilsnahme beeinflussen lässt.

Transparenz könnte auch hier das Stichwort sein ...., oder?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »FrankPL« (19. April 2008, 08:41)


7

Samstag, 19. April 2008, 09:26

Zitat

Original von FrankPL...Es müsste dafür halt "nur" eine wirklich unabhängige Organisation geschaffen werden, die sich nicht von monetären Unwichtigkeiten oder grundsätzlich von Vorteilsnahme beeinflussen lässt...


Schön wäre es auf jeden Fall, ich bin mir jedoch zu 100% sicher, dass das leider nur ein Wunschgedanke bleiben wird!:( Mich stört das auch ungemein, was Mentos schon angesprochen hat, dass manche Länder "gleicher" als andere sind, sprich: Israel und Co.!
Signatur von »elLopo«
w w w . B a i l a M e - F i t . d e
* fit mit Tanzen *

FrankPL

unregistriert

8

Dienstag, 22. April 2008, 12:38

Guckst Du ... geht doch!

USA schließen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten Atomabkommen ab
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE bzw. UAE) haben mit der US-Regierung ein Abkommen zur Kooperation bei der der Entwicklung der Atomenergie unterzeichnet. Zuvor wurde bereits ein Abkommen mit Frankreich geschlossen. Die VAE, die wie viele andere Länder der Region auf Atomenergie setzen, versprachen, eng mit der Atomenergiebehörde IAEA zusammenzuarbeiten und die Technik nur friedlich zu nutzen. US-Außenministerin Rice, die den Zugang zur Atomenergie als "sehr wichtig" erklärte, bezeichnete die VAE – wahrscheinlich mit Blick auf den Iran - als "verantwortungsvollen Partner und als verantwortungsvolle Macht".

Die VAE (4,6 Millionen Einwohner) wollen eine Atomenergiebehörde mit einem Budget von 100 Millionen US-Dollar zur Entwicklung der Technik einrichten. Nach einem Bericht geht man davon aus, dass sich der Energiebedarf des Landes von jetzt 15.546 Megawatt um mehr als 160 Prozent auf 40.800 MW wachsen werde, man aber nicht genügend Öl- und Gasressourcen habe. Mit der Atomenergie, die wirtschaftlich am günstigsten und für die Umwelt am besten sei, soll die befürchtete Energielücke geschlossen werden.

Quelle: ---> Heise - Telepolis vom 22.04.2008

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