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Capricorn

Erleuchteter

  • »Capricorn« ist männlich
  • »Capricorn« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 14 689

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1

Montag, 12. Mai 2008, 16:19

"Naturnaher Tourismus im Kajak".

Naturnaher Tourismus im Kajak.
"Herzlich Willkommen auf den polnischen Gewässern" so begrüßt die Tourismusorganisation PTTK jetzt auch die deutschsprachigen Nutzer ihrer website.

Quelle: Infoseite Polen

Christoph
Signatur von »Capricorn« Das Denken ist auch eine Wirklichkeit,
sogar eine der wichtigsten im Menschenleben.

Wilhelm Ostwald

2

Sonntag, 27. Juli 2008, 13:24

RE: "Naturnaher Tourismus im Kajak".

I.S. Bootstour möchte ich den folgenden Bericht loswerden.

Sonntag, traumhaftes Wetter, endlich mal ausspannen und kein Streß. Also grillen, oder maximal angeln.
Meine Frau hatte aber anders geplant: "ich hab uns an der Drawa mal eben ein Kanu gemietet. Es gibt da eine gemütliche 4-6 Stunden Route". Als typischer Deutscher plane ich natürlich solche Ausflüge "vorschriftsmäßig", mit Proviant, Kompass, Kartenmaterial, wasserdichten Behältern, trockener Kleidung zum Wechseln etc. Dafür war jetzt aber keine Zeit mehr.
Es fing dann alles ganz harmlos an. Autotransfer zum Startplatz, kurze Einweisung vom Betreiber der Mietstation, kurze Routenbeschreibung und schon gings los.

Nach 10 Metern war die Strömung der Drawa bereits so stark, dass man mit dem Paddel den nur 60cm tiefen Grund nicht mehr erreichen konnte - jede Sekunde musste man höllisch aufpassen, um nicht mit voller Fahrt irgendwo in ein Hindernis zu krachen. Gemütlich treiben lassen = völlig unmöglich.
Also 4 Stunden harte Arbeit und ständiger Kampf mit Bäumen und Felsen im Wasser. Die Unterwasserhindernisse waren besonders nervig, da das Kanu hier oft feststeckte. Das Rucken und Wippen mit dem Boot führte schließlich zum Abbrechen meines Sitzes, wodurch der Rest der Fahrt noch unbequemer wurde.
Natürlich sind wir auch gekentert. Trotz meiner Rettungsschwimmer-Ausbildung war es bei der Strömung gar nicht so leicht das Kanu, die Paddel, die nichtangelegten Schwimmwesten und meine nur schlecht schwimmende Frau an Land zu ziehen. Wir haben das blöde Kanu dann erstmal über Land am Hindernis
vorbeigezogen. Während der ganzen Tour konnte man irgendwo in der Nähe andere Bootstouristen im Schilf oder auf Bäumen fluchen hören - die Tour wurde jetzt richtig lustig, insbesondere wenn unerfahrene und/oder unsportliche Bootscrews mit ihrem Gefährt an uns vorbeischossen und im Ufer im Unterholz einschlugen. Nach der Überquerung eines riesigen Sees (da wurde auch mir mulmig zumute) waren wir nach genau 4 Stunden an der Mietstation. Kurz die beschädigte Sitzbank abrechnen (100 PLN) und ab nach Haus zum kalten Piwo.
Schön wärs!. Beim Kentern sind nicht nur unsere beiden Handys und ein Fernglas, sondern auch die Fernbedienung der ZV/Wegfahrsperre vom Auto gewässert worden. Also Abschlepper bestellt. Während der Wartezeit plauderten wir ein wenig mit dem Betreiber und erfuhren von ihm, dass "mal wieder" Mieter überfällig wären: eine 4-köpfige Familie, seit dem Vortag verschwunden - wohl irgendwo falsch abgebogen. Endlich ist der Schlepper da. Gerade als unser Auto die Rampe hochgezogen worden war, funktionierte die Fernbedienung wieder und wir konnten dann mit eigener Kraft nach Haus. Toller Sonntag. Kosten für 2 Smartphones, 1 Fernglas und die beim Verladen auf den Schlepper beschädigte Vorderachse: über 2.000 Euro. Wahrscheinlich werden wir in nächster Zeit KEIN eigenes Kanu kaufen...

Schönen Sonntag


Sven
Signatur von »toxxic« Wo immer die Klügeren nachgeben, da regieren schnell die Dummen
Amat Victoria Curam

Choma

Babcia

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3

Sonntag, 27. Juli 2008, 22:19

RE: "Naturnaher Tourismus im Kajak".

:szok
ich habe vor 30 Jahren ein "Kajak" extra gekauft um diese Drawa-Tour zu erleben... Bis jetzt habe ich das noch nicht realisieren können... und will es nun auch nicht mehr... danke für Deinen Bericht! :oczko
Signatur von »Choma« Jeśli potrafisz śmiać się z siebie, będziesz miał ubaw do końca życia :D

4

Montag, 28. Juli 2008, 08:18

RE: "Naturnaher Tourismus im Kajak".

Der Bericht ist allerdings vom letzten Jahr. Aber es wird sich wohl kaum etwas verbessert haben. OT:" ... ja, da gibt es wohl 1 oder 2 Hindernisse im Wasser...".
Keine Ahnung, ob es an der Drawa mehrere Mietstationen gibt, diese liegt an einer Brücke, ab der die Drawa flußabwärts gesperrt ist (Militär).
Die Route ist für Kanus ungeeignet, da die Strömung zu schnell für die extrem starken Biegungen und schmalen Engstellen (100cm) ist.
Für erfahrene Kajak-Einzelfahrer (Helm, Prallweste) im kurzen Sport-Kajak sicherlich nur eine mittelschwere Herausforderung.
Die fehlende Routenmarkierung ist für Leute mit schlechtem Orientierungssinn wohl auch ein Problem. Einmal falsch abgebogen, oder in eine Sackgasse getrieben, kommt man gegen die Strömung als Hobby-Paddler nicht zurück.
Übrigens die vermisste Familie ist während unserer Warte-/Trockenzeit aufgetaucht. Tatsächlich verirrt - irgendwo auf Campingplatz übernachtet.
In D würde dieser Betrieb nach max. einem Tag von der Gewerbeaufsicht geschlossen worden.

lg

Sven
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