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Dienstag, 25. November 2008, 09:46

Stimmungsbilder der Moderne

Auf der einen Seite, liebe Forumsgemeinde, hören wir in den Medien Tag ein und Tag aus von der gigantischen Finanzkrise, auf der anderen Seiten sinken seit Monaten die Energiepreise, sind die Löhne gestiegen und ist die Teurungsrate zurückgegangen. In diesem Zerrbild erstaunt es nicht, dass die deutschen Bürgerinnen und Bürger sich noch wenig betroffen fühlen von dieser Wirtschaftskrise und weiter kaufen.
Ich selbst habe hier mehrmals meine Stimmungen zu diesem Thema ausgedrückt, merke aber zunehmend, wie sehr ich den Medien auf den Leim gehe, die diese gigantische Finanzkrise hervorragend vermarkten. Ich habe zunehmend den Eindruck, dass wir insgesamt mehr und mehr in die Fänge der modernen Medien geraten, die Zeitgeist und Trends verkaufen und immer weniger Langzeitstudien oder Langzeitbewertungen vornehmen. Ich gebe mal folgendes zu bedenken:
Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts inmitten der Industriellen Revolution war eine 80-Stunden Arbeitswoche in Deutschland unter härtesten, körperlichen Bedingungen die Normalität von Arbeitern. In diesem Umfeld hätte das Fernsehen vermutlich seine Sendezeit mit der 20:00Uhr Tagesschau begonnen. Es wäre keine Zeit geblieben für Psychosen, keine Reflektion über Krisen möglich gewesen, geschweige Sondersendungen, die den Menschen klar hätten machen können, wie schlimm das alles ist. Die Arbeiter im 19. Jahrhundert hätten das alles gefühlt - an ihren Armen und Beinen, an ihren kargen Mahlzeiten.
So what?
Endzeitstimmungen verkaufen sich medial gut, sind ein nicht wegzudenkender Teil der Freizeitindustrie gwordenm, müssen aber nicht immer den einzelnen Realitäten entsprechen. Ich werde nun jedenfalls die Gleichung beachten: Weniger Fernsehen = Weniger Stimmung.

nowicjusz

unregistriert

2

Dienstag, 25. November 2008, 12:04

RE: Stimmungsbilder der Moderne

Mein Leitmotto ist ja immernoch "Vertraue nicht dem Fernsehen" :oczko
Ich habe nichtmal einen Fernseher...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »nowicjusz« (25. November 2008, 12:04)


3

Dienstag, 25. November 2008, 14:28

RE: Stimmungsbilder der Moderne

Sehe ich ähnlich. Denke aber, dass Zeitungen und das Internet, also generell alle Medien, diese Probleme verstärken. Über-Information, die eigentlich gar keine Information darstellt.

Obwohl ich einen Auftrag wegen der Krise verloren habe... Liegt aber wohl auch eher an der mentalen Seite. Der Auftraggeber hängt von Werbung ab und Werbekunden zu finden, ist eben jetzt schwerer.

Generell spürt man hier in Polen aber nichts von der Krise, das wird in der Ukraine, in Island oder Ungarn aber anders sein.

4

Dienstag, 25. November 2008, 18:55

RE: Stimmungsbilder der Moderne

Übrigens verkauft sich medial nur das was Nachgefragt wird.
Man kann jetzt darüber diskutieren ob das Huhn oder das Ei zuerst da war, aber wird zu nichts führen, die Leute wollen trotzdem das sehen was sie gezeigt bekommen.
Vom Thema wie auch vom Inhalt her.

Dort wo vielleicht für die Gesellschaft relevante Wahrheiten thematisiert werden, schaut kaum einer zu. Das ist nachts irgendwo in wissenschaftlichen Sendungen kaum geguckter Programme und wenig aufregend mit 5 im Kreis sitzenden Personen die keine Hass, Missgunst, Sport und Spott-Gelüste versuchen zu befriedigen, serviert.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

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