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FrankPL

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Mittwoch, 10. Dezember 2008, 07:45

Verletzte Demokratie

Die Unruhen in Griechenland haben soziale und politische Ursachen. Deswegen sind sie ein Warnsignal für andere EU-Staaten
Ungläubig verfolgt Europa in diesen Tagen das Geschehen in Griechenland: Nach dem gewaltsamen Tod eines 15-jährigen Schülers versinkt der Mittelmeerstaat in der Gewalt. Die dritte Nacht in Folge lieferten sich tausende Jugendliche von Montag auf Dienstag in der Hauptstadt Athen Straßenschlachten mit der Polizei. Unzählige Geschäfte und öffentliche Gebäude gingen in Flammen auf. Handelsvereinigungen sprechen schon jetzt von einem Schaden in Höhe von 100 Millionen Euro. Die Regierung des Konservativen Kostas Karamanlis versucht sich im Krisenmanagement und versagt.

---> Ein lesenswerter Beitrag von Harald Neuber bei Heise - Telepolis vom 09.12.2008

Und auch in der letzten Nacht gab es keine Ruhe in Athen. Sollte das nicht ein deutliches Signal sein für die anderen europäischen Staaten?

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Mittwoch, 10. Dezember 2008, 13:16

RE: Verletzte Demokratie

Zitat

Und auch in der letzten Nacht gab es keine Ruhe in Athen. Sollte das nicht ein deutliches Signal sein für die anderen europäischen Staaten?


Sehe wie Du auch Vorboten einer gesamteuropäischen Entwicklung und schon jetzt Ähnlichkeiten zu Deutschland. Ich hatte als junger Uni-Absolvent mit Traumnote, Fremdsprachenkenntnissen und -aufenthalten, Computerkenntnissen und Arbeitserfahrung keine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Bin dann eben nach Polen gegangen, statt auf die Straße...

Aber im Ernst: ich denke, dass Schäuble und Co. genau aus diesem Grund die Bürgerrechte in Deutschland einschränken und einen totalitären Überwachungsstaat einführen. Gleiches geschieht ja auch aktuell in Frankreich. Wenn dann die Finanzkrise noch zuschlagen sollte, wird es garantiert zu Straßenkämpfen und bürgerkriegsähnlichen Zuständen kommen, vielleicht auch zu einer RAF 2.0. :stres

3

Donnerstag, 11. Dezember 2008, 10:47

Ich stimme dir zu, Janek. Die Jugend hat heute europaweit kaum bis wenig Perspektiven und bekommt schon in jungen Jahren zu viele Brüche mit. Auf sie warten eventuell Scheidungen der Eltern, berufliche Ortswechsel, Wechsel der Umgebung, Berufswechsel, Arbeitslosiugkeit, Orientierungswechsel, Kulturwechsel etc.
Warum sollten sie mit diesen Erfahrungen an eine stabile Zukunftsperspektive glauben? Die Folge wird möglicherweise ein zunehmender Punk auf Straßen sein, denn wo keine Regeln mehr greifen und keine Perspektiven mehr zählen, regiert die Anarchie. So wie in Griechenland - wobei die Anarchie hier wie in Italien beim Staat anfängt!

FrankPL

unregistriert

4

Donnerstag, 11. Dezember 2008, 13:26

Passend dazu ein Blog-Spot bei Telepolis:

Schon im jungen Alter in der Falle der Langzeitarbeitslosigkeit

5

Donnerstag, 11. Dezember 2008, 13:54

Macht kaputt, was euch kaputt macht - das ist ein Song der legendären Band TonSteineScherben in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts - ich hoffe nicht, dass es mit der Bambule soweit kommt, aber die latente Gefahr ist da. Vor drei Jahren Paris, jetzt Athen und wie man heute hört haben auch in anderen Städten Europas wie Kopenhagen Jugendliche demonstriert - das kann zu einer echten Bewegung werden...

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