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Montag, 16. Februar 2009, 09:52

Polen warnt Berlin

Scharfe Kritik an Steinbach

Zitat

Die mögliche Berufung der CDU-Politikerin Erika Steinbach in den Stiftungsrat der geplanten Vertriebenen-Gedenkstätte in Berlin wird erneut zur Belastungsprobe der deutsch-polnischen Beziehungen. In ungewöhnlich scharfer Form attackierte der polnische Deutschland-Beauftragte Wladyslaw Bartoszewski laut einem Bericht der Tageszeitung "Dziennik" die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV). Eine Berufung Steinbachs in den Stiftungsrat sei, "als ob der Vatikan den Holocaust-Leugner, Bischof Williamson, zum Bevollmächtigten für die Beziehungen zu Israel ernannt hätte", zitiert das Blatt Bartoszewski in seiner Online-Ausgabe.

Laut der Zeitung hat das Außenministerium in Warschau Signale erhalten, wonach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einer Berufung Steinbachs zustimmen könnte. Die 65 Jahre alte Steinbach gilt in Polen als Vertreterin einer einseitigen Betrachtungsweise der Vertreibungen in Folge des Zweiten Weltkriegs. Polens Ministerpräsidenten Donald Tusk sei entschlossen, auf ihren Einzug in das Gremium "sehr hart" zu reagieren, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise in Warschau.

Falls es zu der Ernennung kommen sollte, würden die polnischen Behörden überlegen, für dieses Jahr geplante deutsch-polnische Veranstaltungen abzusagen, warnte der 86-jährige Ex-Außenminister und ehemalige Auschwitz-Häftling Bartoszewski. Laut dem Bericht soll er am Montag mit Merkel in Berlin darüber sprechen.

"Deutschlandfeinde" wurden abgezogen

Die Regierung von Polens Ministerpräsident Donald Tusk habe den "Deutschlandfeinden" die Leitung der deutsch-polnischen Institutionen entzogen, sagte Bartoszewski. Polen erwarte nun einen entsprechenden Gegenzug der deutschen Seite.

Union und SPD haben vor drei Jahren im Koalitionsvertrag vereinbart, mit einem "sichtbaren Zeichen" an Flucht und Vertreibung zu erinnern. Der Bundestag machte im vergangenen Dezember den Weg für die Dokumentationsstätte der Vertriebenen frei. Sie soll als eine Dauerausstellung in Berlin entstehen. Die Bundesversammlung des BdV hatte im vergangenen Frühjahr beschlossen, dass Steinbach dem 13- köpfigen Stiftungsrat angehören soll. Entscheiden muss dies jedoch die Bundesregierung. Steinbach selbst hat sich dazu bisher nicht klar geäußert. Polens Regierung und Opposition lehnen ihre Beteiligung strikt ab.


Quelle:N-TV

2

Montag, 16. Februar 2009, 11:36

RE: Polen warnt Berlin

Ein schwieriges Problem in den Beziehungen zwischen POlen und Deutschland hast Du grade gerührt. Dieses Problem ist seit dem 2. Weltkriege nicht gelöst worden und wird warscheinlich noch lange Zwistapfel zwischen unseren Völkern sein.

Deutschland als Angreifer ist komischerweise auch zum Opfer des Krieges und dessen Folgen geworden. Polnisches Volk ist in diesem Sinne doppeltes Opfer des Krieges geworden - einerseits direkt durch den grausamen Krieg und andererseits durch seine Folgen. Die Folge des Jalta-Abkommens war die neue Teilung Europas, damit verbundene Übersiedlungen und Vertreibungen.
Polen haben ihre Güter in Ost- und Südosteuropa verloren, Deutsche - ihr Vermögen im heutigen Polen, an der Ostsee, in Tschechien usw. Die Mächtigen der Welt haben Europa in Jalta neu geteilt ohne über die möglichen Folgen nachzudenken.
Heute 60 Jahre nach dem Krieg möchte keiner Verantwortung tragen für diese Entscheidungen und die nicht geklärten Eigentumsverhältnisse beeinträchtigen die Beziehungen zwischen D und Pl.

Bin der Meinung, aus diesem Grunde sollte diese Frage nicht nur von uns erörtert werden, sondern auch von diesen Staaten, die für die neue Gestalt Europas nach dem Krieg verantwortlich sind (abgesehen davon, dass sie sich dafür gar nicht verantwortlich fühlen).
Erika Steinbach und ihr BdV werden in Polen als Verkörperung der deutschen Ansprüche auf ihre Gebiete/Güter im heutigen Polen wahrgenommen, das erregt so viele negative Gefühle bei uns. Wir haben doch keine Chancen, dass unsere Ansprüche an Vermögen im heutigen Rußland, Weissrußland, in der Ukraine ernst genommen werden.
Ich weiss nicht, wie es wirklich ist, aber in Polen hört man nichts von den Aktivitäten des BdV in bezug auf die Ansprüche deutscher Bürger auf die Gebiete heutigen Rußlands (z.B. in Ostpreussen). Die Antwort ist einfach: Rußland lehnt jegliche Ansprüche einfach ab.
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3

Mittwoch, 18. Februar 2009, 10:09

RE: Polen warnt Berlin

Zitat

Original von jerry
Ein schwieriges Problem...


nicht wirklich, denn...

Zitat

Original von jerry...
Die Antwort ist einfach: Rußland lehnt jegliche Ansprüche einfach ab.


und da sollten sich alle beteiligten ein beispiel dran nehmen. die geschichte hat hier allen beteiligten in ein oder anderer form uebel mitgespielt. daraus sollten wir lernen.
heute, einige generationen spaeter, immer nochj ansprueche in irgendeiner richtung geltend machen zu wollen ist extrem kontraproduktiv. und das heran holen jener, die am Jalta-abkommen mitgewirkt haben, aber nicht direkt betroffen sind hilft auch nicht unbedingt.

wir sollten uns langsam damit abfinden, dass die vergangenheit gestern war und uns statt dessen darauf besinnen heute die geschichte von morgen zu gestalten...
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anything goes...

4

Mittwoch, 18. Februar 2009, 10:57

RE: Polen warnt Berlin

Bin derselben Meinung. Polen richtet auch keine Ansprüche dieser Art gegenüber unsere östlichen Nachbarn, doch es werden solche Ansprüche gegenüber Polen immer wieder artikuliert.
Wenn wir alle dicken Strich darüber gemacht hätten, würden unsere gegenseitigen Beziehungen ganz anders aussehen.
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Jerry

Choma

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5

Mittwoch, 18. Februar 2009, 12:28

RE: Polen warnt Berlin

Zitat

od jerry
Bin derselben Meinung. Polen richtet auch keine Ansprüche dieser Art gegenüber unsere östlichen Nachbarn, doch es werden solche Ansprüche gegenüber Polen immer wieder artikuliert.
Wenn wir alle dicken Strich darüber gemacht hätten, würden unsere gegenseitigen Beziehungen ganz anders aussehen.


Dicken Strich will ich auch... aber... Jerry - schau mal hier (roszczenia zabużańskie): http://www.reprywatyzacja.info.pl/zabuz_roszcz.htm
Signatur von »Choma« Jeśli potrafisz śmiać się z siebie, będziesz miał ubaw do końca życia :D

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Choma« (18. Februar 2009, 12:29)


stazki

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6

Mittwoch, 18. Februar 2009, 12:34

RE: Polen warnt Berlin

Zitat

Original von jerry
Polen richtet auch keine Ansprüche dieser Art gegenüber unsere östlichen Nachbarn, doch es werden solche Ansprüche gegenüber Polen immer wieder artikuliert.


So ganz stimmt dies nicht:
Zur Durchsetzung polnischer Entschädigungsforderungen ist jetzt in Bytom der Verband der aus den ehemaligen Ostgebieten der Republik Polen Vertriebenen gegründet worden. Die Organisation verlangt volle Wiedergutmachung für ehemals polnisches Eigentum in den Gebieten, die 1945 der Sowjetunion zugeschlagen worden waren.

hier
Signatur von »stazki« "Eine ausgestreckte Hand bewirkt mehr als eine geballte Faust"

7

Mittwoch, 18. Februar 2009, 14:09

RE: Polen warnt Berlin

Zitat

Original von stazki

Zitat

Original von jerry
Polen richtet auch keine Ansprüche dieser Art gegenüber unsere östlichen Nachbarn, doch es werden solche Ansprüche gegenüber Polen immer wieder artikuliert.


So ganz stimmt dies nicht:
Zur Durchsetzung polnischer Entschädigungsforderungen ist jetzt in Bytom der Verband der aus den ehemaligen Ostgebieten der Republik Polen Vertriebenen gegründet worden. Die Organisation verlangt volle Wiedergutmachung für ehemals polnisches Eigentum in den Gebieten, die 1945 der Sowjetunion zugeschlagen worden waren.

hier




Wird diese Organisation von polnischer Regierung unterstützt?

8

Samstag, 21. Februar 2009, 01:49

RE: Polen warnt Berlin

Zitat

Original von Choma

Dicken Strich will ich auch... aber... Jerry - schau mal hier (roszczenia zabużańskie): http://www.reprywatyzacja.info.pl/zabuz_roszcz.htm


Choma, ich habe geschrieben: "Polen richtet auch keine Ansprüche dieser Art gegenüber unsere östlichen Nachbarn". Was Du hier angebracht hast, sind Forderungen polnischer Bürger gegenüber Staat Polen.

@ Stazki: der Verband ist bereits im Jahre 2004 gegründet worden und fordert von unserem Staat Wiedergutmachung für ehemals polnisches Eigentum. Er richtet keine Ansprüche an ehemalige SU-Republiken.

Ich sehe auch anders die Situation von polnischen und deutschen Vertriebenen. Polen war doch Opfer des Krieges.
"Dicken Strich machen" bedeutet meiner Meinung nach, dass die Opfer der Vertreibungen keine Ansprüche an andere Staaten oder an Bürger anderer Staaten richten.


@ Sapere Aude
Wird diese Organisation von polnischer Regierung unterstützt?
Soviel ich weiss nicht, im Gegenteil, der Verband ist gegründet, um vom polnischen Staat die Wiedergutmachung (sprich: Geld) zu verlangen.
Signatur von »jerry« LG
Jerry

9

Samstag, 21. Februar 2009, 08:33

Eine Vertriebenengedenkstätte halte ich für Schwachsinn. Für was soll das gut sein? Die Vertriebung von Millionen Menschen im und nach den 2.WK war nur eine Nuance des ganzen Kriegsgeschehens.
Sinnvoller wäre da schon ein Geschichtsmuseum des 20.Jahrhunderts bis zur Gegenwart zum Schwerpunkt Krieg. Aber wo sollen die objektiven und neutralen Gestalter eines solchen Museums herkommen?

Kriege sind die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.
Es geht immer um Rohstoffquellen, Absetzmärkte und die geostrategische Neuaufteilung der Welt.
Es verdient der militärisch-industrielle Komplex.
Verlierer sind die Bürger aller involvierten Staaten. Täter und Opfer findet man bei allen Beteiligten. Das Völkerrecht und der ganze andere Papierkram sind in der Regel nicht das Papier wert auf dem sie stehen.
In der Geschichte der Menschheit hat immer der Stärkere bestimmt, was Recht und was Unrecht ist. Der Papierkram wird vom Sieger diktiert um dem Ergebnis eine Rechtsgrundlage zu geben auf die er sich dann berufen kann.

Recht kann man jederzeit beliebig ändern.

Eine Vertriebengedenkstätte zu errichten wird also nur als Bestandteil eines weiteren Versuchs der Geschichtsfälschung sein. Man versucht von den wahren Schuldigen abzulenken.

10

Sonntag, 22. Februar 2009, 20:03

Ah ich finde dieses "vertrieben" immer so toll.
Wieso dürfte dann meine Großmutter in Polen bleiben? Wieso konnte ihre Kinder alle Privilegien wie alle "echten" Polen genießen?
Ich würde mal gerne wissen wer sich vertrieben nennt?
1. Der der bei der Show mitmachte und dann Angst vor Strafe bekam.
2. Wer von der Wehrmacht zwangsevakuiert wurde (dann vertrieben von eigenen Leuten).
3. Wer im Volkssturm mitmachte .
4. Wer sich erst bei Eroberungen in die Richtung dort ansiedelte.
5. ...

Wie gesagt, meine deutsche Großmutter etc. blieb.
Wurde also ausgelost und sie hatte nur Glück?
Naja, ich liebe dieses "vertrieben", ich würde wenn ich Lexika schrieben würde eben das als Beispiel nehmen, aber für Ironie, es ist geradezu perfekt dafür.
Es mag ja genug Fälle geben wo Leute unverdient Leid erlitten haben, aber Denkmäler für ein Haufen derer die das nicht von sich behaupten dürfen, werde ich bespucken.
Erstmal beweisen welche Rolle man da persönlich spielte, sagen was man gewählt und unterstützt hat, dann Mitleid verlangen. Nur weil man "von da" ist, sagt 0.

Immer diese umgekehrte Psychologie, wie ich diese Welt hasse.
Nur weil man solchen die rein gingen um auszurotten das Gehen nahelegt, von mir aus auch mit Gewalt und gelegentlichen Gewaltexzessen (die auch bestraft wurden, es waren genug Polen in polnischen Gefängnissen wenn sie was am Ende des Krieges falsch machten, siehe Polizeichef von Wol(l)in ...), heißt es nicht das man da in die Richtung stänkern kann. Wenn man netter ist als es jemand verdient, ist das Schwäche und es wird verlangt, gewollt, gemeckert... Ja Russland macht es richtig, auf die ... und Ruhe ist. Alles andere scheint der Mensch nicht zu verstehen.



Man muss ja nicht alles zur Ende aussprechen, aber manchmal hilft es solchen die auf der kippe stehen.

Irgendwelche Gebiete so lange lautstark (in Dokus (oje meine GEZ-gebühren gegen für so ein Dreck drauf), in Gesprächen im Familienkreis etc.) zu vermissen (egal in welchen Ländern) ist fast gleichbedeutend mit es ändern wollen, auch wenn man es nicht unbedingt umsetzen will, so ein leichter Wille ist doch da. Bei der Organisation von Frau S. sogar recht ausgeprägt, so ein hessischer Koch, Merz und andere regelmäßige Besucher da und somit die Politik inbegriffen.
Was fordern sie also? Wenn nicht gleich die Leute die da wohnen umbringen, denn das sagen sie ja nicht, dann ihnen doch was wegnehmen, sie was bezahlen zu lassen etc. also so oder so Leid zufügen. Schön dass sie stolz drauf sind das zu wollen, bravo (ja Sarkasmus). Und dann meckern wenn als Antwort die Auflistung der Kriegsschäden kommt? Wie dumm kann man sich eigentlich noch stellen?
Wie war noch mal das böse Wort mit N?

Falk hat so recht, status quo akzeptieren, alles andere kriegt von mir das N aufgedrückt und die gehören tatsächlich vertrieben, aber vom Planeten.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

11

Sonntag, 22. Februar 2009, 21:03

Lieber Obywatel GG

du solltest dich doch lieber mal noch ein wenig mit Geschichte beschäftigen.
So ca. 20-25Millionen Vertriebene in Europa im Ergebnis des 2.WKs gab es schon.

Dein Beitrag zeigt, das Du leider keinen Überblick in dieser Materie hast.

12

Sonntag, 22. Februar 2009, 21:21

Das Denkmal ist aber für 1.-4. und aus PC Gründen für "alle echten" getauft.
Dann unterstelle ich glatt es fehlt woanders an politischer Interpretationskraft zu wissen wer das Denkmal so alles organisierte und wer dort "Richtung Mekka" betet.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

13

Sonntag, 22. Februar 2009, 22:29

Deswegen schrieb ich schon, DIESE Gedenkstätte brauchen wir nicht. Jemand der sich für Geschichte interessiert hat andere Informationsmöglichkeiten und "Hetzer" gegen das friedliche Zusammenleben der Bürger Europas brauchen wir nicht.

14

Montag, 23. Februar 2009, 02:11

Hallo Obywatel,

ich überlege jetzt schon eine ganze Weile, ob ich Dir antworten soll, oder besser Deinen Beitrag einfach ingnoriere. Aber weghören, wegschauen und schweigen hat schon oft zur Vergrößerung des Unheils beigetragen. Deine Tiraden haben im Ton schlimme "große" Vorbilder. Mal sehen, ob ich meine Anwort abschicke, oder es mir irgendwann doch zu blöd wird.

Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Ich halte nichts von Frau Steinbachs Polenpoltik und wenig von einem Vertriebenendenkmal aus deutscher Initiative. Ich möchte keine Grenzveränderungen und halte Entschädigungsforderungen an Polen für absurd.

Das was Du hier bringst, ist aber einfach zu starker Tobak - z.T. übermimmst Du Formulierungen direkt aus dem "Wörterbuch des Unmenschen". Ich hoffe, Du hast Deinen Beitrags in einer Art "Anfall" geschrieben und besitzt die Größe, Deinen Text noch Mal mit kühlem Kopf durchzulesen und dann eine verbesserte Fassung zu liefern.

Zitat

Original von Obywatel GG
Ah ich finde dieses "vertrieben" immer so toll.
Wieso dürfte dann meine Großmutter in Polen bleiben? Wieso konnte ihre Kinder alle Privilegien wie alle "echten" Polen genießen?


Schön für Deine Großmutter. Aber ist sie repräsentativ für alle? Es gibt so ca. 10 Mio Menschen, die das anders empfunden haben

Zitat

Original von Obywatel GGIch würde mal gerne wissen wer sich vertrieben nennt?
1. Der der bei der Show mitmachte und dann Angst vor Strafe bekam.


Meinst Du hier nur die Leute, die im "passenden" Alter waren und dann per Sippenhaft (ein praktisches Rechtsinstitut aus der Nazizeit) ohne weiteres mit büßten oder auch die Kinder?

Zitat

Original von Obywatel GG
2. Wer von der Wehrmacht zwangsevakuiert wurde (dann vertrieben von eigenen Leuten).


... und dann nicht zurückkehren konnte (wegen anderer Leute).

Sprichst Du allen (also auch Kosovo-Albanern, Bosniern, Serben, .... Afghanen, Irakern Kurden, Hutus, Tutsis, um nur mal ein paar aus den frischesten Auseinandersetzungen zu nennen), die vor Krieg geflohen sind, das Recht ab, wieder an ihren Wohnort zurückzukehren?

Zitat

Original von Obywatel GG
3. Wer im Volkssturm mitmachte .


Jugendliche und alte Männer, die unsinnigerweise versuchten, die Russische Armee aufzuhalten - reicht das wirklich in Deinen Augen? Ganz schön drakonisch.

Zitat

Original von Obywatel GG
4. Wer sich erst bei Eroberungen in die Richtung dort ansiedelte.


Hier hast Du Recht.

Zitat

Original von Obywatel GG werde ich bespucken.


Bespucken ist wohl eher nicht die richtige Methode, andersdenkende von Deiner Meinung zu überzeugen. Wurde aber in der Nazizeit gerne angewendet, um dem anderen seinen Standpunkt zu verdeutlichen. Wirkt aber nicht gerade deeskalierend.

Zitat

Original von Obywatel GG
Erstmal beweisen welche Rolle man da persönlich spielte, sagen was man gewählt und unterstützt hat, dann Mitleid verlangen. Nur weil man "von da" ist, sagt 0.


Eines der wichtigsten Rechtsinstitute eines "zivilisierten" Staatswesens ist die Unschuldsvermutung. Nicht der Angeklagte muß seine Unschuld beweisen, sondern ihm muß seine ganz persönliche Schuld bewiesen werden.

Zitat

Original von Obywatel GG
Immer diese umgekehrte Psychologie, wie ich diese Welt hasse.


Deine haßerfüllte Sichtweise wird genauso wenig zur Völkerverständigung oder D-PL Aussöhnung beitragen, wie Frau Steinbachs Denkmalpläne.

Zitat

Original von Obywatel GGNur weil man solchen die rein gingen um auszurotten


ein ganz klein wenig komplizierter und länger war die Geschichte in Pommern, Masuren, Schlesien wohl doch, oder?


Zitat

Original von Obywatel GGdas Gehen nahelegt,


Das ist der blanke Zynismus und könnte aus dem Wortschatz von Herrn Greiser kommen.

Zitat

Original von Obywatel GG wenn sie was am Ende des Krieges falsch machten, siehe Polizeichef von Wol(l)in ...),


eine nette Verniedlichung

Zitat

Original von Obywatel GGWenn man netter ist als es jemand verdient, ist das Schwäche und es wird verlangt, gewollt, gemeckert...


Zum Thema "falsche Schwäche zeigen" hat Himmler mal eine bemerkenswerte Rede in Poznan gehalten, die eigentlich bis heute abschreckend wirken sollte.

Zitat

Original von Obywatel GG
Ja Russland macht es richtig, auf die ... und Ruhe ist.

Da kann einem nur noch schlecht werden.


Zitat

Original von Obywatel GG
Man muss ja nicht alles zur Ende aussprechen,


Danke, das war bis hier schon deutlich genug.


Zitat

Original von Obywatel GG
Wie war noch mal das böse Wort mit N?




Zitat

Original von Obywatel GG die gehören tatsächlich vertrieben, aber vom Planeten.


Gibt es die mit N eigentlich nur in D? Dein letzter Satz, der ohne auch nur einen Buchstaben zu verändern genau so von jeder N-Größe stammen könnte, scheint das zu widerlegen.


Ich bin echt erschüttert.

Ich stimme vollkommen mit Dir überein, wenn es darum geht, den Leuten, die Grenzen verändern oder Entschädigungen fordern wollen, eine Absage zu erteilen. Ich habe auch nichts dagegen, mal zu polemisieren oder etwas überspitzt auf den Punkt zu bringen. Aber wenn wir dafür arbeiten wollen, daß die Welt besser wird und bleibt, als sie es vor 65-70 Jahren war, dann sollten wir uns hüten, die damaligen furchtbaren Sprüche, Denkweisen, Vereinfachungen, Scheinargumente, Verniedlichungen, Vernebelungen etc. zu wiederholen.

Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel.

15

Dienstag, 24. Februar 2009, 03:32

Zitat

Original von Diabel
Eine Vertriebenengedenkstätte halte ich für Schwachsinn. Für was soll das gut sein? Die Vertriebung von Millionen Menschen im und nach den 2.WK war nur eine Nuance des ganzen Kriegsgeschehens.
Sinnvoller wäre da schon ein Geschichtsmuseum des 20.Jahrhunderts bis zur Gegenwart zum Schwerpunkt Krieg.


Es geht doch da eben um Kriegsvertreibungen allgemein...

Das Problem ist nur, dass die Steinbach sich da reingehängt hat - und die Polen finden es nicht lustig.
Signatur von »ReniA« Liebe Grüßle i serdeczne pozdrowienia

Renia :papa


Kołysanka dla Gdańska

Hochzeitspolka

BIALY MIS

16

Dienstag, 24. Februar 2009, 06:53

@Mentos - Meine volle Zustimmung.

@Renia - Nomen est omen. So einfach ist das manchmal. Sie ist ein Hindernis für die Sache.

wolf42

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17

Dienstag, 24. Februar 2009, 16:37

Polen warnt Berlin

Polen warnt Berlin ????

Ich finde diese Überschrift schon traurig genug. Vor wen warnt Polen? Was kommt danach? Eine Drohung oder Sanktionen, oder eine Verschlechterung der Beziehungen, die offensichtlich auf den unteren Ebenen besser sind, als von oben gewollt. In Falle von
@ Obywatel
ist das ja schon erreicht worden.

Bis heute wird in Polen die Mitverantwortung für Vertreibung und Völkermord an den Ostdeutschen abgestritten. Die Schmutzkampagne Bartoszewskis gegen Erika Steinbach, die weder den Holocaust leugnet noch die Verbrechen, die von deutscher Seite gegen Polen verübt wurden, hat wohl das Ziel, vor eigenen Verbrechen eine Mauer des Schweigens zu zementieren und die Rehabilitierung der deutschen Zivilbevölkerung zu verhindern.
Aber 8.155.700 Vertriebene aus den Ostgebieten, von denen 2.111.000 zu den Toten der Vertreibung gehören, die durch Erfrieren, Verhungern, Erschlagen, Erschießen und in Folge von Kampfhandlungen umgekommen sind, lassen sich nicht von der Hand weisen.

Leugner dieser Tatsache sollten sich einmal besser mit der eigenen Geschichte beschäftigen und dann aber nicht die Ereignisse von Bromberg, Jedwabno oder auch Malbork und Swinemünde ausklammern.

@ Obywatel
Ich würde mal gerne wissen wer sich vertrieben nennt?

Ganz einfach - ich.
In Schlesien nachweisbar in der 9. Gneration geboren - aber frei von irgendwelchen Rückübertragungsansprüchen und frei von Vorurteilen.
Signatur von »wolf42« Geht nicht - gibt´s nicht

18

Dienstag, 24. Februar 2009, 16:56

Einigermaßen Objektivität über die Ursachen der verbrecherischen Vertreibungen von Millionen von Menschen im 20.Jahrhundert kann man nur erreichen, wenn man dieses Thema komplex betrachtet. Das Thema der Vertreibung Deutscher, herausgelöst aus dem gesamten Kontext der Geschichte zu betrachten, dient nicht der Aufklärung über diese geschichtliche Ereignisse.
Ich schaue da immer nach den Unterstützern, Befürwortern und den politischen Interessen der Initiatoren um mir ein Bild von den eigentlichen Zielen dieses Zentrums zu machen.

wolf42

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19

Dienstag, 24. Februar 2009, 17:58

Stimme ich Dir zu.
Aber der geschichtliche Aspekt ist die eine Sache und die Menschen , die davon betroffen waren, die andere.
Die Generation, die davon unmittelbar betroffen war, ist fast nicht mehr vorhanden.
Da müsste es doch langsam möglich sein, all diese geschichtlichen Ereignisse sachlich aufzuarbeiten und auch eigene Schuldanerkenntnisse zuzulassen.
Auch ein Vertriebenzentrum ist in diesem Zusammenhang möglich. Ob es unter diesem Namen dann läuft, oder eine Gedenkstätte oder ein Begegnungszentrum wird, das ist doch dann sekundär. Dass es sich dann auch nicht nur auf Polen-Deutschland bezieht, dürfte auch klar sein.
Solange aber nationalistische Denkweisen auf vielen Ebenen die Oberhand gewinnen , werden wir wohl ewig darauf warten. Schade eigentlich.
Signatur von »wolf42« Geht nicht - gibt´s nicht

20

Dienstag, 24. Februar 2009, 20:58

Zitat

Original von ReniA
Es geht doch da eben um Kriegsvertreibungen allgemein...
.


Eben, ALLGEMEIN, es ist ein gutes Wort...warum dann soll so eine Gedenkstätte in Polen oder Deutschland gebaut werden, wenn sooo viele wegen Kriege vertrieben wurden? Warum wollen alle anderen Vertriebenen in der ganzen Welt so eine Gedenkstätte nicht?
Warens nicht die Juden, die in der Geschichte am meisten vertrieben wurden? Warens nicht schon die Römer, die vertrieben haben?

Bei allem Respekt für alle Deutsche, die vertrieben wurden und oder sich vertrieben fühlen, schaut ihr Euch die Polenskarten und sagt mir bitte, wer im Laufe der GANZEN Geschichte vertrieben wurde? Wo lagen ursprünglich die polnischen Grenzen?

http://www.polskiedzieje.pl/mapy-granic-polski/

Ich wäre für so eine Gedenkstätte, aber nur unter der Bedingung, dass sich dabei auch alle anderen Kriegsvertriebenen beteiligen, dass sich dabei nicht in erster Linie um die deutschen Vertriebenen handelt und, dass man so eine Gedenkstätte nicht NUR mit deutschen Vertriebenen in Verbindung bringt,was der Fall wäre, wenn die Gedenkstääte in Polen oder Deutschland aus deutscher Initiative gebaut wäre.

Übrigens den Titel finde ich ein bisschen unpassend zu dem Inhalt dieses Threads.
Signatur von »liwia« When nothing goes right, go left!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »liwia« (24. Februar 2009, 21:13)


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