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Darek

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1

Dienstag, 16. Juni 2009, 09:53

Deutschland überschuldet.....

Kann das geforderte Drehen an der Mehrwertsteuer-Schraube unsere Staatsfinanzen retten?

Der allgemeinen These, dass an einer massiven Steuererhöhungen über kurz oder lang kein Weg vorbeigeht, muss sicherlich auch der letzte Nicht-Ökonom zustimmen. Derzeit haben wir mit 47,6 Milliarden Euro die höchste Neuverschuldung in der Geschichte der Bundesrepublik und Korrekturen nach oben sind mal wieder nicht ausgeschlossen. Nun fordert der DIW-Ökonom Klaus Zimmermann eine drastsiche Steigerung des Mehrwertsteuersatzes auf 25%.
In diesem Zusammenhang wird auch immer wieder darauf hingewiesen, dass ein Mehrwertsteuersatz von 25 % in anderen Ländern längst üblich ist, ohne dass das Volk dort in kollektivem Elend versinkt.

Deutschland liegt derzeit mit seinen 19% im europäischen Mittel, nur Luxemburg und Großbritannien liegen bei 15%. Einen Steuersatz von 25 %, wie von Zimmermann jetzt vorgeschlagen, haben heute schon Dänemark und Schweden.
Und angeblich geht es den Menschen dort nicht schlechter.
Vergessen wird dabei aber immer wieder ganz gerne, dass in diesen Ländern andere Kosten um einiges niedriger sind, als bei uns. In Schweden ist zum Beispiel die KFZ-Steuer um ca. die Hälfte niedriger, die KFZ-Versicherungsprämien liegen meist auch deutlich unter deutschem Niveau. Autos, die älter sind als 20 Jahre, werden überhaupt nicht mit KFZ-Steuer belastet. Stromkosten sind ebenfalls um einiges niedriger. Und noch eine weiterer Punkt ist mehr als wichtig: Über die Einkommenssteuer wird praktisch alles mitfinanziert, was bei uns unter dem Begriff "Sozialabgaben" läuft.
Betrachtet man also diese Punkte ein wenig näher, sieht die Sache mit 25% MwSt-Satz schon etwas anders aus - finde ich zumindest.

Nun wird von diesem Herrn Zimmermann darauf hingewiesen, dass bei einem frühzeitigen Ankündigen der MwSt-Erhöhung (geplant ist angeblich das Jahre 2011) die Bürger ja heute schon zum Kauf animiert werden. Was letztlich der Industrie zugute kommen wird. Elektrohersteller, Möbelhäuser und die gebeutelte Autoindustrie dürften also erst einmal profitieren, mehr Aufträge verzeichnen und den Personalabbau verlangsamen. Zumindest bis zum Jahr 2011.

Dann allerdings könnte es für viele Branchen finster werden. Die Nachfrage nach hochpreisigen Konsumgütern dürfte angesichts einer Mehrwertsteuer von 25 Prozent wohl deutlich zurückgehen, ebenso die Aufträge für jene Unternehmen, die kurzfristig von den vorgezogenen Panikkäufen profitiert haben.

Jüngstes Beispiel hierzu liefert uns ja die vielgepriesene Abwrackprämie. Hatten die Autohäuser zu Beginn des Jahres gut zu tun, haben sich mittlerweile die Kaufaktivitäten verlangsamt. Der erste Boom ist also vorbei. Und was kommt dann.....?

Wie seht Ihr das? Ist eine MwSt-Erhöhung sinnvoll oder eher doch kontraproduktiv? :mysli
(Immerhin liegt der MwSt-Satz in Polen bei 22% und die Menschen haben sich daran gewöhnt. Wobei ich im Moment nicht weiß, wie lange es diese 22% in Polen schon gibt)
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Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

2

Dienstag, 16. Juni 2009, 10:19

Ist es nicht so das in Dänemark und Schweden dafür aber die Sozialabgaben auf die Löhne usw. geringer ist? Wie ist das denn in Polen?

Wenn man Vergleiche zieht mit anderen Ländern müsste man ja alle Steuern berücksichtigen, nicht nur die MwSt. Wenn die Menschen z.B. mehr Netto Einkommen haben, also weniger Einkommenssteuer zahlen z.B. ist es auch Vertretbar einen höheren MwSt Satz zu haben. Bei Dingen welche man sich nur selten anschafft wie Elektroartikel und ähnliches würde ich es gar nicht soo extrem schlimm finden aber was ist mit Dingen des Täglichen Lebens, Essen, Strom, Wasser, Wohnung usw. Das würde alles teuerer werden und gerade für Menschen welche Geringverdiener sind oder auf Staatliche Hilfe angewiesen sind wäre dies eine Katastrophe denke ich.

Sind nicht in Polen auf Lebensmittel auch sogar nur 7% Steuern? Wenn ich mir gerade nen Bong anschaue steht da:

Zitat

Kwota PTU B 7 %


Würde dann ja heißen die 22% sind bei Waren welche man nicht zum täglichen Leben benötigt, da würde sich dann schon ganz anders anhören als 25% auf alles.

Darek

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3

Dienstag, 16. Juni 2009, 10:42

Zitat

Original von Tommy
Sind nicht in Polen auf Lebensmittel auch sogar nur 7% Steuern? Wenn ich mir gerade nen Bong anschaue steht da:

Zitat

Kwota PTU B 7 %


Würde dann ja heißen die 22% sind bei Waren welche man nicht zum täglichen Leben benötigt, da würde sich dann schon ganz anders anhören als 25% auf alles.


Stimmt natürlich, was Du schreibst.
Allerdings haben wir hier in Deutschland auf die meisten Lebensmittel auch den ermäßigten Steuersatz von 7%.
Aber nur für die eigentlichen Lebensmittel! Nicht für die Umverpackungen.
Die unterliegen nämlich dem erhöhten Steuersatz von 19%, bzw. dann 25%. Und dies wiederum führt dazu, dass auch Lebensmittel verteuert würden.
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4

Dienstag, 16. Juni 2009, 10:45

Ich tue mich da schwer mit einer Einschätzung. Auf der einen Seite sehe ich auch den gewaltigen Finanzbedarf des Staates für seine zukünftige Handlungsfähigkeit. Auf der anderen Seite erkenne ich aber auch die Position an, die sagt, dass weniger Staat hier vielleicht auch mehr ist.
Die Anhebung der Mehwertsteuer betrifft in der Spitze die Reichen weniger als die Armen. Wenn dadurch die Formel noch stärker Form annimmt, dass "Kinder bekommen" ein Armutsrisiko bedeutet (hinter allen Studien zu den Risiken der Armut in Deutschland stehen Alleinerziehende an erster Stelle), dann bekommt eine solche Erhöhung vielleicht eine kurzfristige Rendite, versetzt den Staat aber langfristig in ein noch größeres demografisches Problem. Also Vorsicht!
Die Schere zwischen Arm und Reich ist bereits nach Einschätzung vieler Wohlfahrtsverbände seit der letzten Erhöhung schon auseinander gegangen...und es ist immer eine langfristige Frage, wie viel Kluft sich eine Gesellschaft zwischen den einzelnen Schichten leisten kann. Zugleich auch: Wie viel kann man den arbeitenden Leistungsträgern noch an Abgaben zumuten? Eine schwierige Frage...

5

Dienstag, 16. Juni 2009, 10:56

Zitat

Original von Mulder
Die Anhebung der Mehwertsteuer betrifft in der Spitze die Reichen weniger als die Armen.


Und das ist doch genau der Punkt, im Grunde wäre ja nichts gegen eine Erhöhung der MwSt einzuwenden, wenn die Menschen sich diese auch leisten können. Klar muss der Staat Handlungsfähig bleiben aber die Menschen müssen dies auch und wenn man schaut wieviele jetzt schon knabbern trotz Arbeit :mysli

6

Dienstag, 16. Juni 2009, 11:05

Und eigentlich sollten wir Deutschen nach Ansicht vieler internationaler Experten viel mehr konsumieren. Da sieht man mal, wie viel Käse zu 7% MwSt dabei rumkommt, wenn wir uns aus Steuergeldern sieben Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland leisten. Herr Zimmermann ist einer dieser Auguren, die das Land nicht braucht. Statt hier Schulden mit diesen Instituten zu machen, könnten wir wieder aus dem Vogelflug lesen, vorausgesetzt, die Vogelgrippe kommt uns nicht in die Quere. :ROTFL

Si tacuisses, philosophus mansisses. :bezradny

Darek

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7

Dienstag, 16. Juni 2009, 11:08

... bin ganz Deiner Meinung. Ich sehe eine Anhebung des Satzes, auf wieviel Prozent auch immer, genauso kritisch.

Zimmermann führt bei seinen Überlegungen ja an, dass im gleichen Atemzug die Lohnnebenkosten gesenkt werden sollen, also eine Entlastung bringen.

Nähere Erklärungen dazu gibt es von ihm aber nicht. Und ich frage mich, wie das finanziert werden soll.

Allein der Gesundheitsfonds wird dieses Jahr noch ein Defizit von ca. 4 Milliarden einfahren, das allerdings zunächst vom Bund durch ein Darlehen ausgeglichen wird. Dieses Geld müssen die Kassen allerdings wieder zurückzahlen - und zwar im Jahr 2011, also genau in dem Jahr, das Zimmermann für die Erhöhung der MwSt vorschlägt.
Zudem bastelt die Regierung im Moment auch noch an einer Reform der Pflegepflichtversicherung. Und dies könnte weiter 3 Milliarden Euro kosten. Geld, das letztlich der Bürger zahlen wird.

Und auch in den anderen Sozialversicherungssparten stehen die Zeichen gewaltig auf Sturm: Die Bundesagentur für Arbeit warnt bereits, dass die Arbeitslosenzahlen wieder weiter steigen werden, da Kurzarbeit allein bald nicht mehr für die Beschäftigungssicherung ausreichen wird. Bis zum Jahr 2013 rechnet man in Nürnberg mit einem Defizit von 55 Milliarden Euro - nicht die beste Voraussetzung, um die Beiträge nach unten zu korrigieren.

Was ist mit der gesetzlichen Rentenversicherung?
Die Kosten für die Wahlgeschenke des Jahres 2008 und die unlängst beschlossene Rentengarantie kosten bis zum Jahr 2011 etwa 31 Milliarden Euro. Geld, das aus den Rücklagen der Rentenkassen oder durch höhere Beiträge finanziert werden muss.

Angesichts dieser Szenarien wäre eine Erhöhung mehr als richtig. Ob sich der Bürger allerdings für solch eine Sichtweise erwärmen wird, ist mehr als fraglich....
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Dienstag, 16. Juni 2009, 11:10

Zitat

Original von Mulder
Und eigentlich sollten wir Deutschen nach Ansicht vieler internationaler Experten viel mehr konsumieren.

Noch mehr??? :boisie
Ich tanke jetzt schon jeden Tag. Immer für 10 Euro!!
Muss doch reichen, oder?
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9

Dienstag, 16. Juni 2009, 11:21

Nehmen wir mal die bayrische Verfassung. Dort ist klar verankert, das ein Auseinanderdriften der Gesellschaft, eine immer größer werdende Distanz von Arm und Reich, von verschämter Armut hier und unverschämtem Reichtum dort verhindert werden soll.
Hier ein paar Fakten. Senkung des Spitzensteuersatzes. Senkung der Körperschaftssteuer. Das reale Nettoeinkommen der ärmsten ist in den letzten 12 Jahren um ca. 13 Prozent gesunken. Die reichsten konnten im gleichen Zeitraum ihr Einkommen um fast ein Drittel steigern, um knapp 31 Prozent. Das Privatvermögen von wenigen, ist in Deutschland ins exorbitante gestiegen. Und unsere Regierung kann sich nicht dazu durchringen eine Veränderung der Erbschaftssteuer vorzunehmen. Auch hier könnte man mal nach anderen Ländern schauen.
Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer, ohne andere Kosten im Gegenzug herunterzuschrauben, wäre nur der nächste Schritt zu noch mehr Armut.
Arbeitsplätze sind zu teuer! Warum soviel Staat und so wenig Eigenverantwortung? Es fehlt an echten Reformen. Woher sollen unsere Politiker auch die Motivation zu solchen Reformen finden? Die haben alle ihre Schäflein im Trockenen. Es wird nur kurzfristig gedacht, Beispiel Abwrackprämie. Der Katzenjammer wird kommen. Gebrauchtwagenpreise schießen in die Höhe, Händler bleiben auf Kleinwagen sitzen etc.
Was macht ein Schuldenberater als erstes? Er verschafft sich Übersicht über die einzelnen verschiedenen Posten. Er versucht die Kosten zu bündeln, auf wenige Posten. Das bringt Übersicht und entbürokratisiert. Ich komme über deinen Vergleich mit Schweden darauf. Einkommenssteuer - Sozialabgaben.......ein guter Ansatz.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kilian« (16. Juni 2009, 11:22)


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Dienstag, 16. Juni 2009, 11:29

Zitat

Original von Tommy
aber was ist mit Dingen des Täglichen Lebens, Essen,

Hier noch eine kleine Kuriosität zum Thema Mehrwertsteuer:

Kennt Ihr den Unterschied zwischen Krebsen und Langusten? Oder zwischen Eiern mit Schale und solchen ohne Schale?

Von kulinarischen (oder zoologischen) einmal ebgesehen, liegt der Unterschied im Steuerrecht.
Kauft Ihr Krebsfleisch, werden beim Einkauf 7% MwSt fällig. Langustenfleisch hingegen wird mit 19% besteuert. Eier unterliegen ebenso dem ermäßigten Steuersatz von 7%. Aber nur dann, wenn Sie mit Schale gekauft werden. Eingelegte Eier, also ohne Schale, werden mit 19% berechnet.

Für lebende Tiere werden sieben Prozent fällig, für Hunde und Katzen aber 19%. Trösten kann sich der hundesteuerzahlende Tierliebhaber aber über eine weitere Kuriosität - muss er doch auf sein Hundefutter lediglich 7% MwSt zahlen.

Nach dem tieferen Sinn dieser abstrusen Steuergesetzgebung mag der Bürger besser nicht fragen - bleibt er doch selbst eingefleischten Experten mehr als verborgen.

Erkennen kann man daran allerdings schon seit Langem, dass die Mehrwertsteuer eine schöne Spielwiese für Fiskalpolitiker und ein Flickenteppich von Sonderregelungen ist.

Bedeutsam ist für mich aber auch die Tatsache, dass einer neuen Umfrage zufolge die Bürger mehr Angst vor einem weiteren Anstieg der Abgaben- und Steuerlast haben, als vor Krieg und Terrorismus - 59 % der Befragten gaben an, starke Zukunftsängste zu haben, wenn sie an die hohen Abgaben und Steuern in Deutschland denken....
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11

Dienstag, 16. Juni 2009, 12:16

Babynahrung 19 % - Tiernahrung 7 % Mehrwertsteuer. Wenn ich mich nicht irre. Ziemlich fragwürdig....

Hab da noch etwas, passt vielleicht nicht ganz ins Thema aber stellt die soziale Gerechtigkeit in Deutschland in Frage.
Ein geschiedener Mann mit zwei Kindern zahlt Unterhalt für die Ex-Frau und beide Kinder. Er wird trotz dieses Umstandes in die beliebte Steuerklasse 1 gestuft. Was ist daran gerecht?? Für mich ist das skandalös und kaum jemand nimmt Notiz davon.
Für mich versorgt ein solcher Mann eine ganze Familie und sofern die Frau nicht nur geringfügig verdient oder gar nicht arbeitet, sollte man dem Unterhaltszahler die Möglichkeit bieten, die dritte Steuerklasse nutzen zu können.

12

Donnerstag, 18. Juni 2009, 21:09

Zitat

Original von kilian
Babynahrung 19 % - Tiernahrung 7 % Mehrwertsteuer. Wenn ich mich nicht irre. Ziemlich fragwürdig....


Nur nicht zu laut beschweren :oczko Wieso ?
Ich sage Dir ganz genau wie man auf solche Beschwerden reagiert: macht beides auf 19% :oczko
Gerechtigkeit (ob mit oder ohne Anführungsstriche) stellt man nämlich auf diese Art gerne her.

p.s. Dass ein Baby wichtiger ist als ein Tier, da können wir uns mal darauf einigen, fragt sich nur welche Umsätze so mit beiden Produktgruppen gefahren werden. Bei der Umkehr der Steuersätze (aber es würde eher nur die Angleichung kommen) kann es theoretisch sein dass die Gesamtbelastung größer wird, also ich wäre da nicht so schnell mit Forderungen. Ja sicher, wer ein Baby hat und kein Tier, der profitiert, aber ist auch nicht gesagt wie man dann die Endpreise anpasst...
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

13

Mittwoch, 24. Juni 2009, 10:29

Vielleicht hast du Recht....nur nicht zu laut schreien, sonst geht der Schuß vielleicht nach hinten los :nerwus

Aber es gibt tatsächlich eine Partei, die eine Ermäßigung der Mehrwertsteuer für Produkte und Dienstleistungen für Kinder auf 7% fordert und sich dieses auch ins Programm geschrieben hat. Das gleiche für Medikamente, Gastronomie und Handwerksleistungen.
Aber das nur mal am Rande.....will hier keinesfalls eine Partei preisen. Bei solchen Vorsätzen stellt sich auch immer die Frage der Gegenfinanzierung.Finde es trotzdem in diesem Zusammenhang erwähnenswert.

14

Donnerstag, 25. Juni 2009, 09:45

Zitat

Union hat Mehrwertsteuer im Visier

Angesichts der ausufernden Staatsverschuldung wird laut einem Zeitungsbericht in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion auch eine Anhebung der Mehrwertsteuer nach der Bundestagswahl diskutiert.

Im Gespräch sei eine Erhöhung des niedrigen Steuersatzes von derzeit sieben auf 19 Prozent, berichtete die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Parteikreise. Der niedrigere Satz gilt unter anderem für Lebensmittel und Schnittblumen. Nach Berechnungen aus der Fraktion könnte die Anhebung rund 14 Milliarden Euro zusätzliche Einnahmen für die Staatskasse bringen. In ihrem Wahlprogramm will die Union Steuersenkungen versprechen.

18 Prozent auf alles, Kürzungen bei Hartz IV
Diskutiert wird dem Bericht zufolge auch, ob es künftig nur noch einen einheitlichen Mehrwertsteuersatz von 18 Prozent geben soll. Eine entsprechende Anhebung des Niedrigsatzes um elf Prozentpunkte bei gleichzeitiger Senkung des regulären Mehrwertsteuersatzes um einen Punkt auf 18 Prozent brächte dem Fiskus rund sieben Milliarden Euro Mehreinnahmen, zitiert die Zeitung Fraktionskreise.

Auch bei den Sozialleistungen könnte es laut dem Blatt nach der Bundestagswahl Einschnitte geben. CDU/CSU erwägten unter anderem die Einführung einer Mietkostenpauschale für Hartz-IV-Empfänger. Insgesamt könnten dadurch zusätzlich "mehrere Milliarden Euro" jährlich im Bundeshaushalt eingespart werden, hieß es demnach in der Fraktion.

"Rechnung für Abwrackprämie kommt noch"

Wirtschaftsexperten erwarten Steuererhöhungen nach der Bundestagswahl. Der Chef der sogenannten Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz, nannte eine neue Sparpolitik und Steuererhöhungen unausweichlich. "Da der Spielraum durch die Kürzung von Subventionen nicht ausreichen dürfte, wird es wohl auf Steuererhöhungen hinauslaufen", sagte er der "Berliner Zeitung". "Die Rechnung für teure Abwrackprämien kommt also noch."

Am Mittwoch hatte das Bundeskabinett einen Haushaltsentwurf für 2010 verabschiedet, der mit einer Neuverschuldung von 86 Milliarden Euro mehr als das Doppelte des bisherigen Schuldenrekords von 1996 erreicht.

Professor Udo Ludwig vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle nannte angesichts dieser Zahlen Steuererhöhungen nach der Bundestagswahl wahrscheinlich. "Die neue Regierung wird da etwas tun müssen, denn sie kann dieses Haushaltsloch nicht bis zum Ende ihrer Tage mitschleppen", sagte Ludwig im MDR. "Sparmöglichkeiten sind sehr beschränkt, die sind schwer durchsetzbar, so dass letztendlich der Weg bestritten werden dürfte über Steuererhöhungen die Löcher sukzessive zu stoppen." Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer würde allerdings auch zu Belastungen für die Konjunktur in künftigen Jahren führen.

"Ich schließe alles ein, ich schließe alles aus"
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte bei der Vorlage des Haushalts am Mittwoch jegliche Aussage vermieden, wie man die Haushaltsprobleme in den Griff bekommen kann. Die künftige Bundesregierung stehe in den nächsten Jahren vor einer Mammutaufgabe, sagte er. Angesichts einer Rekord-Neuverschuldung in Höhe von 310 Milliarden Euro bis zum Jahr 2013 und massiver Einnahmeausfälle seien "vollmundige Steuersenkungsversprechen" sehr waghalsig, warnte er. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer sei mit ihm allerdings nicht zu machen, betonte er. Es sei Sache der nach der Bundestagswahl neuen Koalition, über Einnahmen und Ausgaben sowie vor- und nachrangige Politikbereiche zu entscheiden. Er treffe dazu keine Aussage. "Ich schließe alles ein, ich schließe alles aus", sagte der SPD- Parteivize, der in den nächsten Jahren mit erheblichen Verteilungskonflikten rechnet.

Zuvor hatte das Kabinett den Haushaltsentwurf für 2010 und die Finanzplanung bis 2013 gebilligt. Die Pläne von Steinbrück sehen allein für 2010 neue Kredite von 86,1 Milliarden Euro vor. Das ist die mit Abstand größte Neuverschuldung, die es je gab. Sie könnte am Ende auch über 100 Milliarden Euro liegen, wenn Kosten aus den Konjunkturpaketen und dem Bankenrettungsfonds zu Buche schlagen. Die endgültigen Etatpläne wird das neue Regierungsbündnisses beschließen. ... Quelle ...

15

Donnerstag, 25. Juni 2009, 11:16

Bei der letzten Umfrage kamen Union und FDP zusammen auf 51%. SPD 22%, Die Grünen 12% und Die Linken 10%.
Sicher kann man über solche Umfragen immer streiten, doch zeigt es schon ein bißchen die Richtung an, in die der Zug rollen wird.
Man muss kein Wirtschaftsexperte sein, um sich ausmalen zu können, das man nach der Wahl mit Steuererhöhungen und Kürzungen im Bereich der Sozialleistungen zu rechnen hat. Sofern man denn "Grau oder Grau" wählt... wie es hier an anderer Stelle schon so treffend formuliert wurde.
Ich hab mir Tommys Beitrag zwei,dreimal durchgelesen....ja, so wird es wohl kommen, wie es dort vorausgesagt wird.
Ich frage mich nur, wie sollen all diese Maßnahmen die Konjunktur ankurbeln? Keine Senkung der Lohnnebenkosten, vom Mindestlohn keine Spur. Den gibt es in genügend anderen EU- Ländern und die sind deswegen nicht ins Chaos geschlittert.Die französische Regierung hat diesen gerade erhöht, auf 8,82 Euro und damit zwar nur auf ein Minimum, aber angesichts der Wirtschaftskrise ist das schon bemerkenswert.
Alles in allem bleibt wohl nur zu sagen, das es wieder hauptsächlich die Ärmsten und die Mittelschicht treffen wird.
Börsenumsatzsteuer? Bei der Union keine Rede davon. Gibt es z.B. in England und der Schweiz.
Erhöhung des Spitzensteuersatzes.....Fehlanzeige. Es gab Zeiten, da lag dieser weit über 50%.....dann kam die SPD an die Regierung.....zusammen mit der "Friedens und Blümchenpartei" Die Grünen........es folgte der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Ich schweife ab....will nur damit sagen, das Wahlprogramme und eine klare Parteilinie so gut wie null und nichtig sind...Zu negativ? Ok, in einer Koalition muss man Kompromisse machen, das steht ausser Frage.
Es gibt auch etwas positives...wenn man CDU/CSU oder FDP wählt, weiß man ziemlich genau was man bekommen wird.....wie man an Tommys Beitrag erkennen an....in diesem Sinne....Kilian

16

Donnerstag, 25. Juni 2009, 11:33

Und weil es hier ja eigentlich um Überschuldung geht.....In Deutschland sind laut Schufa ca 2,8 Millionen private Haushalte überschuldet. Im Jahr 2008 lag die durchschnittliche Verschuldung, umgerechnet auf den einzelnen Bürger, bei 8072 Euro....man könnte meinen, wir leben über unseren Verhältnissen.
Wie sieht das denn in Polen aus? Oder in England? Gibt es eine Statistik darüber?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kilian« (25. Juni 2009, 11:40)


17

Freitag, 26. Juni 2009, 22:30

Es gibt eben auch keine Vermögenssteuer hier in Deutschland, kilian. Aber darüber hinaus scheint es derzeit so, dass man auch in Polen über seine Verhältnisse gelebt hat und die erwarteten Kreditausfälle machen den manchen Banken in Polen wirkliche Bauchschmerzen, weil man hier insbesondere auch Konsumptionskredite aufgenommen hat. Ich weiß es nicht genau, vielleicht kann da jemand mehr zu sagen.... :stres

dibawob

unregistriert

18

Freitag, 26. Juni 2009, 22:35

Zitat

Original von kilian
.... umgerechnet auf den einzelnen Bürger, bei 8072 Euro....man könnte meinen, wir leben über unseren Verhältnissen.
... Gibt es eine Statistik darüber?


Die Statistik ist falsch. Ich bin mit 25.723,45 Euro verschuldet. :muza

19

Freitag, 26. Juni 2009, 23:45

Gibts ja gar nicht....du hast genauso viele wie ich...... :szok
Ich würde sagen, wir sprengen den Rahmen..... :okok

20

Freitag, 26. Juni 2009, 23:46

glaubt mir ... tut ihr nicht... :smutny

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