jo - kann ich alles nur bestätigen, was Tommy geschrieben hat.
Bei meinem ersten Aufenthalt in Polen ( liegt jetzt knapp 4 Jahre zurück) fiel mir auch sofort diese familiäre Bindung auf. Jeder ist irgendwie da, wenn Not am Mann ist.
Weiter die -noch?- Respekthaltung der jungen Leute gegenüber den Eltern und den älteren Mneschen. Gut - gibt auch Ausnahmen, habe ich aber nur selten gesehen.
Wovon ich ebenfalls begeistert war und auch noch bin, ist dieses freundliche "dzięn dobry, panu" oder "do widzenia". Überall.
Anders als hier in D, wo du meistens nur blöde Blicke bekommst, wenn du einen Laden betritts.
Diesen Unterschied habe ich dann auch immer wieder ganz krass an der Grenze erlebt.
Weiter ist die Hilfsbereitschaft dort stärker vorhanden, als bei uns. Die Menschen geben sich meiner Meinung nach noch etwas mehr Mühe.
Leute - ich habe mir aus Spaß einmal das Einwohnermeldeamt dort angesehen, schickes Ding, super modern, mit etlichen Menschen in einer Schlange, die irgendwie ihre beantragten Ausweise abholen wollten. Wurde alles in der Eingangshalle abgewickelt, daher konnte ich das so schön beobachten.
Die Schlange war wirklich lang, aber niemand hat gemeckert oder war nervös. Da wurde geplappert, was das Zeug hielt. Und die Sachbearbeiterinnen an ihren Schreibtischen haben sich teilweise noch dran beteiligt. Von Stress überhaupt keine Spur. Immer freundlich, immer nett.
Tja - und dann kam Ostern. Für mich das erste Mal Ostern in Polen. (Hat aber nicht wehgetan
)
Wie läuft das hier normalerweise ab? Da werden Telefonate geführt und man lädt sich gegenseitig zum Kaffee ein. Und zwar immer schön pünktlich, so gegen 15.30 Uhr. Eben die bekannte Kaffee-trinken-Zeit.
Habe ich da dann anders erlebt. Von morgens bis abends wurde geklingelt und die Bude war auf einmal voll. Wer kam, der kam und war dann eben da. Nix mit Uhrzeit absprechen, oder so. Meistens wurde dann auch von den Gästen noch einiges an Leckereien mitgebracht. Mal ehrlich - das sind doch die liebsten Gäste, oder?
Irgendwann gingen diese Gäste dann wieder und die nächsten waren auf einmal da.
Hmmm, das mit der Glaubenssache stimmt auch, habe ich auch so empfunden. Fasziniert mich auch heute immer wieder. Manchmal frage ich mich allerdings, ob das tatsächlich alles so ernst gemeint ist. Oder ob da nur irgendwelche Traditionen mit `reinspielen.
Erinnert mich etwas an Italien, besser gesagt Sizilien. Die Menschen gehen in die Kirche, legen die Beichte ab, erhalten Absolution und rennen aus der Kirche raus, um dann irgendeinen Mafia-Boss umzunieten. Was soll´s, der nächste Sonntag kommt bestimmt. Und die nächste Beichte auch.
(War jetzt richtig vorurteilsfrei . Ich sollte mich wirklich schämen
)