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Montag, 8. Oktober 2007, 16:23

Barroso kritisiert Deutschland

Europäische Union

Barroso greift Berlin an





Jose Manuel Barroso: Deutschland leistet Widerstand
06. Oktober 2007
EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso und deutsche Europapolitiker sind uneins über die deutsche Europapolitik. Der CDU-Europa-Abgeordnete Elmar Brok sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.), die Bundesregierung sei durchaus bereit, Geld für Projekte wie das europäische Satellitennavigationssystem Galileo zur Verfügung zu stellen. Sie kämpfe allerdings darum, "dass der Anteil der deutschen Wirtschaft an dieser Zukunftstechnologie in angemessener Weise berücksichtigt wird," sagte Brok der F.A.S.


Er erinnerte daran, dass Deutschland "Europa beim Reformvertrag aus der Krise geholt und darum keinen Nachholbedarf" habe. Der CDU-Europapolitiker Michael Stübgen betonte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", das Subsidiaritätsprinzip nehme den Bürgern die Angst, dass Brüssel die Gesetzgebung völlig an sich ziehe.


Streit um Galileo


Barroso hatte Deutschland zuvor in der belgischen Zeitung "De Standaard" ungewöhnlich scharf kritisiert. Nach seinen Worten weigert sich die Bundesregierung, EU-Gelder für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo zur Verfügung zu stellen. Sie leiste zudem Widerstand gegen die Brüsseler Pläne zur Öffnung der Energiemärkte. Kritisch äußerte sich Barroso auch zum deutschen Verständnis des Subsidiaritätsprinzips. "Ihr Plädoyer, die Macht dort zu belassen, wo sie möglichst bürgernah ausgeübt werden kann, wogegen ich nicht bin, ist in Wirklichkeit gegen die europäischen Institutionen gerichtet", sagte Barroso.


Der grüne Außenpolitiker Jürgen Trittin verteidigte Barroso. Dieser kritisiere zurecht, dass die Bundesregierung die Monopolmacht der Energiekonzerne gegen Wettbewerb schützen wolle. "Diese Blockade von Deutschland und Frankreich muss überwunden werden - im Interesse des Klimas und im Interesse der Verbraucher", sagte Trittin der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung";. Falsch hingegen ist nach seinen Worten Barrosos Vorwurf bei Galileo. "Nachdem private Unternehmen sich wegen seiner Unwirtschaftlichkeit aus dem Projekt zurück gezogen haben, will die EU-Kommission dies nun zu hundert Prozent aus Steuermitteln finanzieren. Hier droht ein Milliarden-Subventionen-Grab", sagte Trittin der F.A.S.


Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende, Werner Hoyer, sprach von einem "alarmierenden Statement" des EU-Kommissionspräsidenten. "Die Bundesregierung ist gefordert, in den zuständigen Bundestagsausschüssen zu erklären, wie sie diese deutliche Kritik bewertet. Die Befürchtungen Barrosos, Deutschland beabsichtige eine Renationalisierung der europäischen Gemeinschaftspolitik, müssen ausgeräumt werden", sagte Hoyer der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Quelle: FAZ

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Montag, 8. Oktober 2007, 18:48

RE: Barroso kritisiert Deutschland

Zitat

Original von Sapere Aude
Europäische Union

Barroso greift Berlin an


Barroso hatte Deutschland zuvor in der belgischen Zeitung „De Standaard“ ungewöhnlich scharf kritisiert. ..... Kritisch äußerte sich Barroso auch zum deutschen Verständnis des Subsidiaritätsprinzips. „Ihr Plädoyer, die Macht dort zu belassen, wo sie möglichst bürgernah ausgeübt werden kann, wogegen ich nicht bin, ist in Wirklichkeit gegen die europäischen Institutionen gerichtet“, sagte Barroso.



Vielleicht sollte Herr Barroso sich zuerst Gedanken über die Grundidee aus der heraus die EU gefründet worden war und über die Zusammensetzung der Kommission machen, die z.T. äußerst selbstherrlich bestimmt. Und das auch noch über Fragen wie die Krümmung von Bananen und die Länge von Gurken. Schwerwiegende Probleme, die meiner Meinung nach nicht EU-weit reglementiert werden müssten, sondern von jedem Käufer im Laden selbst entschieden werden könnten. Wenn ich die EU-Richtlinien betrachte, habe ich den Eindruck, daß die Kommissare aus einer Art Frustrationsaktivismus in einen Regulierungsrausch verfallen sind - mit dem eigentlichen Zusammenwachsen der EU-Staaten ist man in den letzten Jahren ja nicht gerade viel weiter gekommen.

Wenn ich die deutschen Kommissare der letzten Jahre (Bangemann, Wulf-Mathies, Verheugen) betrachte, habe ich den Eindruck, daß nicht etwa die bestqualifizierten Persönlichkeiten ausgewählt wurden, sondern problematische Leute auf einen Posten möglichst weit weg abgeschoben wurden. Entsprechend war die Amtsführung - Skandale bei Bangemann und Wulf-Mathies, ein äußerst fragwürdiges Demokratieverständnis bei Verheugen. Ich kann nicht übersehen, wie das bei den Kommssaren aus anderen Ländern ist, die Beteiligung an Skandalen war jedenfalls EU-weit.

3

Dienstag, 9. Oktober 2007, 00:23

RE: Barroso kritisiert Deutschland

Die Detailkritik hinsichtlich Energiemarkt ist aber berechtigt.
Bürokratiewahnsinn der EU an sich muss man davon als Thema trennen und nicht als Argument gegen diese kritik anwenden.
Es ist nicht "die EU gegen Deutschland", sondern Konsumentenrechte gegen Parteiinteressen.

Wenn es um solche Fragen wie Marktliberalisierung geht, stellt sich "Deutschland" (nicht die Verbraucher, sondern meistens 2 Parteien) sehr quer. Man muss sich nur angucken dass bei Themen Bahn, Post, Energie, Telekommunikation etc. da sehr viele Parteien gut verstrickt sind.
Alleine die Liste der Nebentätigkeiten der Politiker ist da interessant, irgendwie sind die meist dort in den Firmen tätig.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

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