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Dienstag, 3. November 2015, 11:42

Polen will Sondersteuer für Lidl, Carrefour und Co.

Die polnischen Nationalkonservativen bereiten nach ihrem Wahlsieg die Umsetzung ihrer Wahlversprechen vor. Sie wollen kleine Läden unterstützen, große Märkte sollen eine Sondersteuer zahlen - auch deutsche Ketten wären davon betroffen ... (Quelle: tagesschau.de )

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Dienstag, 3. November 2015, 18:16

Mir ist bewusst, dass ich mit dieser Meinung sicher anecken werde, aber ich finde die Idee, kleine Läden zu unterstützen und die großen Märkte eine Sondersteuer zahlen zu lassen gut! Ich selbst weiss natürlich, dass man immer zur Expansion strebt, wenn man unternehmerisch tätig ist, aber... wenn so ein Multimillionendollarkonzern, in ein Land kommt und dort durch massive Dumpingpreise erst einmal die Konkurrenz aushungern lässt, nur um danach wieder die Preise unmerklich anzuheben, kann ich das nicht gutheissen. Denn auf diese Weise wird vielen, die vielleicht selbst einen Laden eröffnen wollen, jegliche Chance dazu genommen. Und anstatt sich selbständig zu machen, müssen diese Menschen dann für ein paar Zloty in einem dieser Discounter arbeiten gehen. Finde ich nicht gut! Und auch wenn ich von PiS(s) nicht viel halte, so finde ich diese Entscheidung doch gut!
Signatur von »BuddhaBrot« Każda sekunda to szansa na zmianę swojego życia!

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Dienstag, 3. November 2015, 19:40

dass man immer zur Expansion strebt, wenn man unternehmerisch tätig ist
Frage ist, ob dies noch normale und natürliche Expansion ist was da die wenigen großen Konzerne betreiben und betrieben haben? Aber letztendlich hat(te) es der Verbraucher in der Hand und diese verlangen immer günstigere Preise. Geiz ist geil, oder wie war das???

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Dienstag, 3. November 2015, 20:28

Naja, das ist sicher eine Frage des Blickwinkels. Eine Heuschreckenplage ist ja auch etwas natürliches, gut ist sie deswegen aber nicht :D Ich denke nicht, dass diese Art der Expansion noch normal ist. Aber ich denke über solche Dinge ja auch völlig anders als die Leute, die solche Großkonzerne führen. Expansion sollte, meiner Meinung nach nur soweit stattfinden, wie auch wirklich ein Bedarf dafür vorhanden ist. Wenn ich dem Kunden keinen Mehrwert bieten kann und keine Nische durch meine Produkte anspreche, dann sollte mein einziger Weg 'besser' zu sein als die Konkurrenz, nicht darin bestehen, einfach alle Konkurrenten mit einem Preiskrieg Beiseite zu schaffen. Insofern denke ich, dass sich andere Länder sogar noch ein Beispiel an Polens nehmen sollten.

Was die "Geiz ist Geil" Mentalität angeht, so hab ich gestern erst noch ein sehr kurzes, aber interessantes (und kostenloses) ebook von Alex Riedl gelesen.
Daraus stammt folgendes Zitat:

"Die „Geiz ist Geil“ Fraktion von Elektromärkten stellt selbst gerade fest, dass die Billig-Strategie nicht besonders profitabel ist und streicht neben einem Verlust von 44 Millionen € auch noch 3.000 Stellen ein. Wer auf diese Idee hört ist selbst schuld."


Leider ist dort nirgendwo eine Datumsangabe zu sehen. Schade!
Signatur von »BuddhaBrot« Każda sekunda to szansa na zmianę swojego życia!

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Dienstag, 3. November 2015, 20:36

Eine Heuschreckenplage ist ja auch etwas natürliches, gut ist sie deswegen aber nicht

Nächste Frage, ist eine Heuschreckenplage heutzutage noch natürlich? :D Ganz ganz früher hat die Natur solche Dinge geregelt, was heute in der Natur geschieht brauche ich ja nicht zu erläutern :P

Mit der "Geiz ist Geil" Mentalität, damit meinte ich mehr die "Kunden" welche diese immer mehr verinnerlichen, die Kunden haben es im Grunde aber selber in der Hand an welcher Stelle sie Geizig sind ;)

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Mittwoch, 4. November 2015, 10:36

Also ich gehöre nicht zu jenen, welche die "Heuschrecken-Plage" (immer größere Supermärkte und Preiskampf nach unten) für "natürlich" halten. Tatsache ist, dass niedrige Preise auch deshalb ankommen, weil die Löhne und Gehälter auf Talfahrt sind. Es gibt keine europäische Lohngarantie und so werden ausländische Arbeitskräfte ins Land geholt, die dann für Geld arbeiten, von dem man im Land eigentlich nicht leben kann. Zugleich ist die Frage nach den kleine Geschäften auh eine Frage danach, wie wir leben wollen, wie unsere Städte in Zukunft einmal aussehen werden. Wollen wir tatsächlich "ausgestorbene" (von kleinen Läden freie) Innenstädte und riesige Supermärkte an den Peripherien ?

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Mittwoch, 4. November 2015, 11:39

Tatsache ist, dass niedrige Preise auch deshalb ankommen, weil die Löhne und Gehälter auf Talfahrt sind.

Aber ist es nicht ein Kreis welcher sich nur schließen tut? Niedrige Preise erzeugen Zwangsläufig Kosteneinsparungen in den Unternehmen, Kosteneinsparungen bedeuten niedriger Löhne, damit weniger Geld und Kaufkraft, niedriger Preise und da Rad dreht sich weiter bis es kolabieren wird. Konzerne würden nicht etwas billig verkaufen, wenn diese Waren auch teurer los werden würden, letztendlich entscheiden wir alle, wie niedrig der Preis sein muss und allzuoft wird mehr auf Quantität als auf Qualität geachtet.

Sicher möchte niemand tote Innenstädte, nur wenige sind bereit ein paar Euro mehr auszugeben, sich Zeit zu nehmen um eben einzukaufen. Es muss schnell gehen, es soll günstig sein und am liebsten würden wir noch mit dem Auto an die Kasse fahren. Ein kleiner Händler kann einen Preiskampf gegen einen Riesen nicht gewinnen aber die Kunden können den kleinen Händler zum Gewinner machen, indem sie Zeit, Geld in die Hand nehmen und dieses Rad zurück drehen, höhere Preise, höheres Einkommen...Langfristig gesehen, dies wäre ein Prozess und dieser würde erst einmal schmerzen...

8

Mittwoch, 4. November 2015, 11:50

Eine weitere Frage wäre, selbst wenn es Politisch Sinnvoll erscheint, werden die großen Ketten die Kosten auf die Preise umschlagen oder eher, wie fast immer, an anderer Stelle Kosten reduzieren, am einfachsten wohl am Personal, wird dieses reduziert, Löhne gekürzt, mehr Teilzeit, kein Weihnachtsgeld usw., ob dieses dann den kleinen Läden zugute kommen wird?