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Sonntag, 17. Januar 2016, 11:53

Deutsch-polnisches Verhältnis - Viele Polen reagieren allergisch

Die Beschränkungen für Justiz und Medien in Polen seien besorgniserregend, kommentiert Joachim Riecker. Es sei richtig, dass die EU-Kommission jetzt den Rechtsstaatsmechanismus aktiviert habe, der intensive Gespräche über einzelne Gesetze vorsehe. Unklug sei es aber gewesen, dass ausgerechnet deutsche EU-Politiker die neue polnische Regierung besonders harsch attackiert hätten ... (Quelle: deutschlandfunk.de )

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Sonntag, 17. Januar 2016, 14:17

...in einem stime ich völlig zu: Gerade ein Herr Öttinger sollte besser in Brüssel seine Arbeit machen, statt sich im Ausland, so auch in Polen, derart zu zeigen. Was die Kritik von deutscher Seite betrifft, so habe ich den Eindruck, dass die deutschen Politiker schon in Deutschland kaum Gedankengänge entwickeln, die mit ihren Wählern vergleichbar sind, da kann man nicht erwarten, dass sie den Menschen in Polen akzeptabel erscheinen.

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Sonntag, 17. Januar 2016, 22:53

..und ich reagiere allergisch drauf wenn ich schon wieder sowas lese wie "ausgerechnet deutsche EU-Politiker". Was hat denn das nun schon wieder damit zu tun? Inzwischen sind über 70 Jahre seit dem II. Weltkrieg vergangen und sowohl Schulz als auch Oettinger weit nach Kriegsende geboren....wie lange noch darf eigentlich ein deutscher Politiker Polen nicht kritisieren...noch 20 Jahre...oder 50...oder 100??
Welches Land dürfen dann deutsche EU-Politiker überhaupt noch kritisieren? Hat die Wehrmacht nicht auch Frankreich überfallen? Und Holland...und Belgien...und Dänemark...ach so, in Griechenland waren wir ja auch noch. Und wie war das mit Österreich, der erzwungene "Anschluß"? Also am Besten treten doch einfach mal alle deutsche EU-Politiker von ihren Ämtern zurück, den WEN dürfen die dann angesichts der deutschen Vergangenheit überhaupt noch kritisieren? Bleiben ja nicht mehr viele übrig.
Aber wenn wir die Geschichte schon als Maßstab nehmen, dann sollen sich die Franzosen mal mit Kritik auch zurückhalten, hat nicht Napoleon auch halb Europa besetzt...und die Italiener ebenso, schließlich waren die Römer auch nicht zimperlich in ihrer Europapolitik?! *Ironie off*

Wie würde denn Polen reagieren wenn wegen der polnischen Weigerung, Flüchtlinge aufzunehmen, irgendwelche Anspielungen kämen auf die Vertreibungen nach dem II. Weltkrieg, nach dem Motto "ausgerechnet Polen will keine Flüchtlinge/Vertriebenen aufnehmen"...??

Kann man denn diese ständigen Vergleiche und Anspielungen nach über 70 Jahren nicht einfach mal sein lassen, wir leben doch im HIER und JETZT und keiner der Beteiligten, egal auf welcher Seite, hat persönlich irgendwas mit dem II. Weltkrieg zu!!??

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Montag, 18. Januar 2016, 09:24

@ Pedro
:thumbsup:
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5

Montag, 18. Januar 2016, 10:34

Ich bitte doch zu beachten! Es sind Europaparlament Abgeordnete, dass sie Deutsche sind, spielt dabei keine Rolle.
Sicherlich gibt es noch immer Deutsche Politiker, die Polen gerne kritisieren, aber das denke ich mal ist die Minderheit und nicht von Belang.
Ich trenne EU und D strickt. Die S..ckgesichter bekommen im EU Parlament das doppelte Gehalt und haben nichts wirklich zu sagen.
Was ich auch nicht verstehe ist: Der 2.te Weltkrieg ist so lange her, dass nur noch ein paar Menschen aus dieser Zeit existieren, wir
restlichen Menschen haben ausser mit den Folgen, nichts damit zu tun.
Kann man das nicht einfach mal ausser Acht lassen? Es kotzt mich an, wenn ich mich jedesmal dafür rechtfertigen muss, was meine Vorfahren
getan oder nicht getan haben. Ich bin DEUTSCHER und liebe Polen, nicht wegen der Politik, sondern wegen der Menschen.
Was in Polen gerade politisch abläuft gefällt mir auch nicht, aber was in Deutschland abgeht, politisch, gefällt mir ebenso nicht.
Angela Merkel, Beata Szydlo, Horst Seehofer, Ewa Kopacz und Jarosław Kaczyński haben alle gute und schlechte politische Aktionen, aber es sind nur
Obrigkeiten auf Zeit und wir, wir alle Menschen aller Länder haben ja die Möglichkeit, es zu ändern.
Lasst uns die politischen Vorgänge kritisch im Auge behalten, kritisch kommentieren, aber lasst uns mal langsam friedlich und ohne Vorurteile
zusammen lieben und leben.

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Darek

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6

Montag, 18. Januar 2016, 16:52

Ich trenne EU und D strickt. Die S..ckgesichter bekommen im EU Parlament das doppelte Gehalt und haben nichts wirklich zu sagen.

Sorry, da muss ich jetzt aber doch mal vehement widersprechen! Die EU hat nichts zu sagen? Wie kommst Du denn darauf?
Was ist denn z.B. mit TTIP, CETA, TISA? Was mit der Abschaffung der Netzneutralität, mit der Festlegung von Fangquoten, mit dem Glühbirnen-Verbot
und dergleichen?
Warum sprach z.B. der britische Aussenminister im Spiegel vom 29.11.2011 davon, dass "... die EU zu viel Macht habe .... und es Befugnisse gebe, die wieder ins eigene Land zurückgeholt werden müssten ..."?
Und warum ziehen immer mehr Großunternehmen ihre Lobbyisten in Berlin ab und schicken diese dann anschließend nach Brüssel? Weil man dort nichts zu sagen hat?


Was ich auch nicht verstehe ist: Der 2.te Weltkrieg ist so lange her, dass nur noch ein paar Menschen aus dieser Zeit existieren, wir
restlichen Menschen haben ausser mit den Folgen, nichts damit zu tun. Kann man das nicht einfach mal ausser Acht lassen?

Kann es vielleicht sein, dass wir Deutschen in diesem Bereich ein Trauma haben, ähnlich dem, welches die Amis mit ihrem Vietman haben?


Obrigkeiten auf Zeit und wir, wir alle Menschen aller Länder haben ja die Möglichkeit, es zu ändern.
Lasst uns die politischen Vorgänge kritisch im Auge behalten, kritisch kommentieren, aber lasst uns mal langsam friedlich und ohne Vorurteile zusammen lieben und leben.

Stimmt! Das können wir tatsächlich. Besser gesagt - könnten wir. Wenn wir noch vernünftige Menschen, bzw. Wähler hätten. Solange gerade die so genannten Jungwähler nicht mal in der Lage sind, einen Louis de Funes als Schauspieler zu erkennen und ihn eher als ehemaligen Bundeskanzler sehen, einen Michail Gorbatschow mit einem Willy Brandt verwechseln und die aktuellen Primitiv-Eskapaden im Dschungelcamp, bei Bohlen, Klum und Co. wichtiger sind als alles andere - was erwartest Du denn dann noch?
Zudem gibt es doch heute kaum noch Politiker mit wirklichem Rückgrat - alles nur Abnicker, die vor Allem und Jedem kuschen. Was letztlich auch immer häufiger von vielen Seiten bemängelt wird.
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7

Montag, 18. Januar 2016, 19:06

"Unklug sei es aber gewesen, dass ausgerechnet deutsche EU-Politiker die neue polnische Regierung besonders harsch attackiert hätten "


Genau, liegt nur daran dass es "Deutschland" sagt und zugleich alles was aus D kommt in PL verhasst ist, der gemeine Pole schaut ja nicht mal wie sinnvoll etwas ist oder zumindest vorkommt, denn kommt es aus D dann bespuckt er es sofort, könnte auch ein neues Medikament sein was sein Leben rettet.
Daran dass man irgendwelche Gelder kürzen will, Jihadisten rein quetschen etc. daran liegt es nicht, nein nur nicht.
Wenn sich also Deutschland umbenennt dann wird man plötzlich auf das was ich ansatzweise aufzählte heiß sein, es liegt alles nur am Namen desjenigen der hier etwas versucht zu drehen.

Wer es sagt ist nur insofern relevant da es um doppelte Standards geht, ich darf ja mal wieder daran erinnern dass im dt. Bundesverfassungsgericht auch teilweise Parteimitglieder sitzen. Im Medienräten wie schon mal aufgezählt ebenfalls.
Deutschland (im Sinne von Bevölkerungsmehrheit) ist ebenfalls einer der Spezialisten der etwas von Gewaltenteilung erzählt und zugleich fordert dass ein Gericht und nicht etwa exklusiv das Parlament Gesetze macht, na es sei denn jemanden erschließt es sich nicht dass Gesetze verwerfen ebenfalls machen bedeutet, man kann ja solange kassieren bis das kommt was (Bundes)verfassungsgericht zusagt.
Ok man kann für Oligarchie/Aristokratie sein, besser natürlich Aristokratie, dann hat man das aber zu sagen und nicht die Quadratur des Kreises zu fordern, also eine Gewaltenteilung ohne Teilung.
Ein Widerspruch zu "die Bevölkerungsmehrheit mittelbar durch gewählte Repräsentanten macht das Recht", ist nach eigenen Ansprüchen letztendlich undemokratisch - na hoffentlich fordern die Deutschen jetzt für sich selbst ein "unter Aufsicht stellen" und irgendwelche Geldstrafen, nein natürlich nicht, wäre ja noch schöner wenn man konsequent wäre.
Dass aber Großbritannien das ein Verfassungsgericht gar nicht erst hat irgendwie k.a. was soll, das wurde glaube ich noch nie gefordert, schon komisch, es geht doch um die Werte an sich und nicht darum wer sich nicht dran hält ;)

Und ja mir ist klar dass diese Erklärungen sinnlos sind, ich erwarte ja auch keine Wirkung im engeren Sinne, ich will nur dass es nicht unkommentiert bleibt und sich einer als Schützer ah so edler Werte aufspielen kann.
Es geht um die Weigerung gewisse Leute aufzunehmen und nicht um ein Verfassungsgericht, es geht um Steuern für Kaufland, Lidl und Co. und nicht um politischen Einfluss auf ein Teil der Medien. Es geht auch nicht um die erweiterten Schnüffelrechte der Polizei und Co., denn dann müsste man auch sein eigenen Otto Schily im Gefängnis wiederfinden.
Also wird man nach meiner Erklärung auch nicht sagen "Na wenn es so ist, dann wollen wir nichts mehr", man wird natürlich weiter sanktionieren wollen bis die andere Seite spurt, wahrscheinlich noch energischer und gereizter da ich/man widersprach.
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BananaLars

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8

Montag, 18. Januar 2016, 19:51

Auf der einen Seite denke ich: Pedro hat Recht. Warum sollen Deutsche nicht auch einmal die Polen kritisieren dürfen?

Mich erinnert das an Klaus von Dohnanyi, ein wie ich meine guter Politiker der noch Charakterstärke zeigt, auch weil er Sarrazin im SPD Schiedsgericht helfen wollte. Dohnayi war der einzige, der sich getraut hat den damaligen Präsidenten des Zentralrates der Juden Mal symbolisch den 'A...' zu versohlen, denn dieser war ausgesprochen arrogant. Dohnanyi tat das, was sich die anderen Politiker niemals trauen würden.
Er konnte das: denn sein Vater wurde im KZ umgebracht.

Aber zum Thema: Graf von Lampsdorf, Neffe, sprach bei Wolfgang Schulz von einen 'politischen AmoklaufÄ gegenüber den Polen.
Je mehr ich darüber nachdenke, ja, das kann man auch so sehen.

Aber hier ist es wirklich schwer, Pedro hat Recht und der Graf irgendwie auch.

Letzlich bringt das das eingeleitete Verfahren nichts, man hat nur gemacht damit es besser aussieht.
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9

Montag, 18. Januar 2016, 21:14

Kann es vielleicht sein, dass wir Deutschen in diesem Bereich ein Trauma haben, ähnlich dem, welches die Amis mit ihrem Vietman haben?


Natürlich haben wir Deutschen ein Trauma, aber ein weitgehend Selbstauferlegtes! ich habe viele internationale Kontakte und schon oft hab ich das von Leuten aus dem Ausland gehört was mit uns Deutschen los ist, warum wir aus "Angst" bezüglich der Vergangenheit uns immer noch weniger als andere trauen etwas gegen Polen oder Israel oder sonstigen einstigen Kriegsgegner zu sagen! Einer hat mir mal folgendes gesagt:
"Wenn mein Opa dem Opa meines Nachbarn Schlimmes angetan hat, darf ich dann heute den Enkel des Nachbarn auch nicht mal dann kritisieren wenn er was Unrechtes tut"??...ja und genau damit hatte er Recht!
Wir sind inzwischen die Enkelgeneration auf beiden Seiten, der polnische Präsident Duda ist Jahrgang 1972, glaube kaum dass seine Eltern den II. Weltkrieg erlebt haben, höchstens die Großeltern! Duda und ich sind also fast gleich alt, wenn wir uns persönlich gegenübersitzen würden dürfte ich dann nicht´s sagen gegen die polnische Politik...egal wie Gerechtfertigt dies wäre...weil ICH ja "ausgerechnet" Deutscher bin?? Während vielleicht ein Franzose oder Italiener neben mir das Gleiche sagen dürften, nur weil die einen anderen Pass haben?!

Wir sind doch heute Partner und auch Freunde, in vielen Beziehungen, da muss es doch möglich sein sich auch mal untereinander die Meinung sagen zu können ohne gleich die "Geschichtskeule" rauszuholen. Schade, aber gerade in Polen macht man das leider noch heute sehr gerne, wie auch das Cover auf der "Wprost" mal wieder deutlich machte:

http://www.t-online.de/nachrichten/ausla…olf-hitler.html

Da frag ich mich echt immer wieder nur: "Muß das sein"???

olaf

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10

Dienstag, 19. Januar 2016, 13:15

wegen eines traumas gehst du zum arzt. das stigma des ewig schuldigen deutschen tue ich mir nicht an. ich wundere mich, dass zur zeit des internets immer noch - oder jetzt erst recht? - alte vorurteile immer noch bestehen und aufgewaermt werden, selbst bei juengeren leuten.

allgemein regiert zur zeit in europa eine gewisse angst und unsicherheit mit viel unwissenheit. das kann nur jeder fuer sich loesen und damit umgehen. bildung waere sicher hilfreich! und genau die muss den einwanderern zuerst angeboten werden.

11

Dienstag, 19. Januar 2016, 15:58

wegen eines traumas gehst du zum arzt.
Also ICH hab kein Trauma, eher eine "Allergie"...aber mit der komm ich auch ohne Arzt klar ;)

12

Mittwoch, 20. Januar 2016, 09:34

..und ich reagiere allergisch drauf wenn ich schon wieder sowas lese wie "ausgerechnet deutsche EU-Politiker". Was hat denn das nun schon wieder damit zu tun? Inzwischen sind über 70 Jahre seit dem II. Weltkrieg vergangen und sowohl Schulz als auch Oettinger weit nach Kriegsende geboren....wie lange noch darf eigentlich ein deutscher Politiker Polen nicht kritisieren...noch 20 Jahre...oder 50...oder 100??

"Wir haben aus der Geschichte insgesamt die Lehre zu ziehen, daß ein Volk seine Identität verliert oder seine Identität nicht finden kann, wenn es seine eigene Geschichte verleugnet. Ein Volk kann nicht ohne Geschichte leben. Das bedeutet auch, daß jeder - ob er es nun will oder nicht - auch das in die geschichtliche Identität einbeziehen muß, was zu den dunklen Stunden der Vergangenheit zählt.
Aus der eigenen Geschichte kann sich niemand herausstehlen. Wer dies versucht, entfernt sich aus der Solidarität seines Volkes." - ist zwar nicht von mir, aber in diesem Fall hat Helmut Kohl völlig Recht.

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13

Mittwoch, 20. Januar 2016, 10:43

Aus der eigenen Geschichte kann sich niemand herausstehlen. Wer dies versucht, entfernt sich aus der Solidarität seines Volkes." - ist zwar nicht von mir, aber in diesem Fall hat Helmut Kohl völlig Recht.
Was Du beschreibst ist der Begriff von Geschichte als Synonym für Vergangenheit. Pedro meinte mit seinem Posting aber etwas anderes.
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14

Mittwoch, 20. Januar 2016, 10:57

"Wir haben aus der Geschichte insgesamt die Lehre zu ziehen, daß ein Volk seine Identität verliert oder seine Identität nicht finden kann, wenn es seine eigene Geschichte verleugnet. Ein Volk kann nicht ohne Geschichte leben. Das bedeutet auch, daß jeder - ob er es nun will oder nicht - auch das in die geschichtliche Identität einbeziehen muß, was zu den dunklen Stunden der Vergangenheit zählt.
Aus der eigenen Geschichte kann sich niemand herausstehlen. Wer dies versucht, entfernt sich aus der Solidarität seines Volkes." - ist zwar nicht von mir, aber in diesem Fall hat Helmut Kohl völlig Recht.


Das beinhaltet aber nicht, dass ich es mir gefallen lassen muss, das man mich als Deutscher aufgrund des II Weltkrieges Auslöser diskriminiert oder gar dafür verantwortlich macht. Ich bin Jahrgang 1956 und immer noch unter den Kriegsleiden in sehr armen Verhältnissen aufgewachsen.
Ich bin mir der History bewust und verurteile die Geschichte nicht. Jedes Land hat gute und schlechte Geschichte geschrieben.

miłego dnia
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Mittwoch, 20. Januar 2016, 12:26

@ Darek - nach meinem Verständnis kann man eben das nicht tun, Geschichte nur auf Vergangenheit zu beziehen. Die Vergangenheit ist Teil unserer Entwicklung und somit Voraussetzung unserer Gegenwart und in dem Sinne auch Teil unserer Zukunft, weil sie uns die Erfahrungen für die Entscheidungen in der Gegenwart auch darüber liefert, was wir uns für die Zukunft zunehmen. In dem Sinne sind auch der 1. Weltkrieg wir der 2. Weltkrieg Teil unserer Geschichte. Es ist jedoch unzulässig, diesen Teil der Geschichte nur auf Völkermord und Zerstörung zu reduzieren. Zu dieser Geschichte gehören ebenso die Menschen des deutschen Widerstandes, und das bis zur Roten Kapelle, den Männern um die Hitler-Attentate bis zum Bunde Deutscher Offiziere usw. Ich jedenfalls sehe auch deutsche Geschichte in dieser Gesamtheit. Das betrifft nicht nur die deutsche Geschichte. So ist eben die Tatsache, dass Polen auch schon einmal von der Lamdkarte verschwunden war Geschichte, also Vergangenheit. Dennoch verstehe ich, dass diese Erfahrung der Geschichte die Polen auch vorsichtiger und manchmal etwas misstrauisch gemacht hat. Zugleich muss man jedoch auch in Rechnung stellen, dass Geschichte nicht von allen so gesehen wird und deshalb meine ich, dass deutsche Politiker sich eben auf internationaler Ebene in einigen Punkten etwas zurücknehmen sollten, um eben gute Entwicklungen nicht zu zerstören.
@Dr.pc - ich stimme Dir völlig zu, wenn Du sagst, dass Du es Dir nicht gefallen lassen musst, für den 2. Weltkrieg "in Haftung" genommen zu werden. Wenn wir also Deutsche für etwas verantwortltich sind, dann dafür, dass wir unsere Geschichte auf die Zeit des 2. Weltkrieg, und dabei dann auch noch auf nur eine Seite jener Jahre reduzieren lassen.

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Mittwoch, 20. Januar 2016, 12:35

@mute-s: Danke

Da viele Länder die EU ins Leben gerufen haben und viele der EU beigetreten sind,
beginnt die EU Geschichte von NULL an.
Innerhalb der EU gab es seit Gründung keinen Krieg, ergo seid doch endlich alle nett zu einander ohne
Irgendwelche Geschichtsfehler nachzutragen oder Vorurteilen und lasst endlich das dauernde Wiederkäuen......
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Mittwoch, 20. Januar 2016, 12:39

dass die Geschichte der Europäischen Union von Nlull an beginnt, heißt jedoch nicht, dass die Geschichte ihrer Gründer- und Mitgliedsländer bei Null beginnt.

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18

Mittwoch, 20. Januar 2016, 12:41

dass die Geschichte der Europäischen Union von Nlull an beginnt, heißt jedoch nicht, dass die Geschichte ihrer Gründer- und Mitgliedsländer bei Null beginnt.


Das meinte ich mit: "ergo seid doch endlich alle nett zu einander ohne
Irgendwelche Geschichtsfehler nachzutragen oder Vorurteilen und lasst endlich das dauernde Wiederkäuen......"
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Mittwoch, 20. Januar 2016, 12:45

Es geht mir doch nicht darum, irgendetwas immer wieder aus der Mottenkiste herauszuholen, sondern darum, Verständnis dafür aufzubringen, dass andere das eventuell eben auch anders sehen. Das würde nicht heißen, das Anders Sehen entschuldigen zu wollen. In persönlichen Gesprächen würde ich meine Meinung schon vertreten. Wenn jedoch ein Herr Öttinger oder ein Herr Steuber, die ncht einmal in Deutschland wirklich überall eine guten Ruf genießen und sich dann wegen mangelnder internationaler Umgangserfahrung allgemein besser zurückhalten sollten, aber im Gegenteil dazu, auch noch "Ratschläge" verteilen wollen, obwohl sie, oder zumindest ihre Berater eigentlich wissen müssten, dass dies bei den Partnern nicht gut ankommt, dann meine ich eben: Sie hätten es besser bleiben lassen sollen.

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20

Mittwoch, 20. Januar 2016, 12:49

Was mich betrifft, ich finde die Äusserungen sicherlich auch nicht gut und unquallifizierte Äusserungen sollten lieber gelassen werden.
Ich selbst bin mit der deutschen Politik sehr unzufrieden und finde auch keine Linie der ich folgen könnte. Ich beabsichtig, wie viele hier im Forum wissen, nach Gdańsk zu ziehen.
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