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Darek

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Freitag, 14. Dezember 2007, 12:55

Schenken macht Freude ...

Eine kleine Fortsetzungs-Weihnachtsgeschichte mit einem überraschenden Ende.
Wenn ich darf, werde ich ab heute bis zum 24.12. hier diese Geschichte erzählen.(Die Mädels haben am Ende dann bestimmt Tränen in den Augen)
Ich darf doch, oder? .... :oczko
Und ich habe eine kleine Bitte dazu: damit die Weihnachtsgeschichte in den nächsten Tagen fortlaufend gelesen werden kann, setzt bitte keine Posting dazwischen.

14. Dezember

Endlich Feierabend!
Heute will ich Weihnachtsgeschenke einkaufen. Ich weiß zwar noch nicht was, aber das macht nichts. Bestimmt fällt mir was Schönes ein, wenn ich erst mal durch die Stadt bummele und in die Schaufenster gucke. Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen.

Fröhlich gelaunt besteige ich mein Auto und düse Richtung City.
Das neue Parkplatzleitsystem ist toll, so weiß ich wenigstens, dass ich hier also nicht mehr parken kann. Mühevolle Suche gespart. Da nehme ich mal gleich die nächste Möglichkeit und finde sogar recht schnell eine Parklücke, nur eine halbe Stunde von der Fußgängerzone entfernt.
Mit forschem Gang erreiche ich die durch Lichterketten erleuchtete Innenstadt und reihe mich in die Menge der Menschen ein, die mehr oder weniger zielstrebig ihren Weg finden.
Komme am Schmuckgeschäft vorbei. Schöne Ohrringe. Würden meiner Frau gefallen. Meinem Konto aber nicht. Weiter gehts. Rein in die Parfümerie, aber da verschlägt es mir glatt den Atem - Hustenanfall! Bloß weg hier. Sowieso zu voll da drin. Nach einer Stunde Schaufensterbummel, mal hier, mal da hineingeschaut, habe ich keine Lust mehr. Immer dieses Gedrängel, das ist ja nicht zum Aushalten! Ich werde mir zuhause Gedanken machen und wiederkommen.
Neee - so wird das nix...und morgen ist ja auch noch ein Tag....
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Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

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Samstag, 15. Dezember 2007, 08:37

RE: Schenken macht Freude ...

15. Dezember

7:15 Uhr
Mist, ich muss heute arbeiten. An einem Samstag!
Als ich zum Auto komme, stelle ich fest, dass ich kratzen muss. Wie nervig... Nun ja, da muss man durch.
Ich werde nachher mal meine Kollegen fragen, was Sie ihren Frauen so schenken, das wird mich vielleicht inspirieren.

17:15 Uhr
Ich muss schon wieder kratzen. Das macht mich irre. Außerdem hab ich vergessen, meine Kollegen zu fragen. Dafür habe ich aber eine neue Idee! Hübsche Satin-Unterwäsche. Schwarz steht ihr doch so gut. Muss nur zuhause nachschauen, welche Größe sie hat. Ich kenn mich da nicht so aus.

21:15 Uhr
Meine Frau guckt gerade "Legenden der Leidenschaft". Ich hab behauptet, ich sei müde. In ihrem Kleiderschrank finde ich einen Haufen Unterwäsche. Eigentlich hat sie ja schon so viel, vielleicht doch keine so gute Idee. Hm... Ich überleg mir morgen etwas anderes....
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Sonntag, 16. Dezember 2007, 06:46

RE: Schenken macht Freude ...

16. Dezember

Heute ist Sonntag. Die Geschäfte in der City sind geöffnet. Ob ich nachher noch mal in die Stadt fahre? Mal sehen...
Habe gestern abend noch mit meinem Freund telefoniert. Er sagt, er schenkt nur noch seinen Kindern etwas, seiner Frau nicht. Das würde soviel Stress bereiten in der Vorweihnachtszeit, und darauf hätte er keine Lust mehr.
Sollten wir auch einführen, aber dafür ist es jetzt ja eindeutig zu spät.
Also muss ich wohl wieder in die Stadt.

Meine Frau steht schon seit einer halben Stunde in der Küche und bereitet das Frühstück vor. Sie summt Weihnachstlieder. Ist überhaupt nicht mein Fall, so früh am Tag.
Zudem bemerke ich, dass es angefangen hat zu schneien. Total nervig.
Nee, auf Weihnachtseinkäufe habe ich heute keine Lust mehr...
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Montag, 17. Dezember 2007, 10:13

17. Dezember

Letzter Arbeitstag vor dem Urlaub. Endlich!

Mein Auto springt nicht an, erst nach 5 Minuten kriege ich die Kiste zum Laufen. Das beunruhigt mich ein bisschen.

Habe auf einem Plakat gelesen, dass Udo Jürgens im Januar in die Stadt kommt. Das wäre ja eine prima Sache, ich werde gleich zuhause telefonisch nach Karten fragen. Ich bin stolz, dass mir so was gutes eingefallen ist!

19:00 Uhr
Treffe mich mit Kollegen auf dem Weihnachtsmarkt, wir trinken Punsch. Nach 5 Bechern bin ich auch mit den Kollegen, die ich nicht mag, per Du.
Hannes und Wolfgang sagen, ich soll den Bus nehmen. Wollen mir den Autoschlüssel abnehmen. Das ist doch einfach lächerlich. Ich bin völlig klar! Und habe nicht erst seit gestern meinen Führerschein.

20:30 Uhr
Mein Auto will schon wieder nicht anspringen. Als endlich doch der Motor aufheult, finde ich den Rückwärtsgang nicht. Mit einem plötzlichen Satz nach vorn fahre ich scheppernd direkt in die Parkuhr. Der Lärm ist ohrenbetäubend. Wie peinlich. Meine Frau wird mich fertig machen... Und ein Geschenk habe ich auch noch nicht....
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Dienstag, 18. Dezember 2007, 10:48

18. Dezember

Meine Frau ist stinksauer und redet kein Wort mit mir. Wir wollten heute eigentlich zusammen zu ihrer Schwester fahren, aber mit dem Bus wäre das eine Weltreise. Also haben wir abgesagt.
Der Wagen steht jetzt in der Werkstatt eines Freundes, den kriege ich erst nach Weihnachten wieder. Um sie zu besänftigen habe ich Frühstück gemacht. Die Küche sieht natürlich aus wie Sau. Irgendwie habe ich das mit der Kaffeemaschine nicht hingekriegt. Wie meine Frau nur immer damit klarkommt! Na egal. Vielleicht hilft´s trotzdem...
Als ich die Konzertkasse anrufe, lachen die mich aus. Ich hätte mal vor einer Woche nachfragen sollen, nun gäbe es keine Karten mehr.
Ich brauche dringend eine neue Idee!....
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Mittwoch, 19. Dezember 2007, 08:12

19. Dezember

Habe eine halbe Stunde im Busfahrplan gelesen. Ich blicke da einfach nicht durch. Wie kommen die Kiddis nur damit klar? Meine Frau will ich auch nicht fragen, die soll denken, ich bin bei einem Freund wegen des Computers. Also stelle ich mich einfach an die Haltestelle und warte. Es schneit wieder. Dicke Flocken. Na prima!
Der Bus kommt, ich löse eine Karte.
Nach 5 Haltestellen stelle ich fest, dass ich in die falsche Richtung fahre. So ein Ärger! Komme eine Stunde später als geplant in der Stadt an. Überall Weihnachtsmusik, punschtrinkende Menschen, bunte Lichter, geschmückte Geschäfte. Ich renne ständig gegen Leute mit Tüten und Taschen, dieses Gedrängel macht mich fertig... Im Kaufhaus ist es noch schlimmer, völlig orientierungslos irre ich durch die Stockwerke, will die falsche Rolltreppe nehmen.

Wenn ich nur wüsste, was ich will.

Als ich in die Haushaltswarenabteilung komme, sehe ich eine Küchenmaschine im Angebot. Super Gerät! Multifunktional! Und günstig! Wunderbar! Ich greife den Karton und bin ein glücklicher Mensch. Auf zur Kasse! Als ich in meine Manteltasche greife, kann ich meine Brieftasche nicht finden. Nach 1 Minute Suchen schickt mich die Kassiererin ans Ende der Schlange und überlässt mich meinem Schicksal.
Zum Teufel noch mal, man hat mich beklaut! Wütend und mit einem Scheppern stelle ich den Karton wieder ins Regal und mache mich auf den Nachhauseweg.

Heute ist einfach nicht mein Tag...
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Donnerstag, 20. Dezember 2007, 08:59

RE: Schenken macht Freude ...

20. Dezember

Draußen sind die Straßen vereist. Die Temperatur ist rekordverdächtig niedrig. Außerdem hat es wieder geschneit. Und wie! Habe heute absolut keine Lust auf Weihnachtseinkäufe. Aber ich brauche dringend ein Geschenk!
Morgen muss ich unbedingt wieder in die Stadt. Hab meiner Frau lieber nicht gesagt, dass meine Brieftasche weg ist. Ich bin doch nicht blöd. Erst die Sache mit dem Auto und jetzt meine Brieftasche. Gibt sonst dumme Sprüche. Ich weiß doch, wie Frauen sind. Nee - darauf habe ich echt keine Lust...

Sie hat die Tür zum Schlafzimmer abgeschlossen und raschelt mit Papier. Ich glaube, sie packt für mich ein Geschenk ein. Grausames Geräusch...
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Freitag, 21. Dezember 2007, 09:44

RE: Schenken macht Freude ...

21. Dezember

Mein Freund muss wieder als Alibi herhalten. Ich habe mir Geld von unserem Nachbarn geborgt und bin schon sehr früh mit dem Bus in die Stadt gefahren. Heute braucht man für 50 Meter 10 Minuten, so voll ist die Fußgängerzone.
Das ist kein Menschenauflauf, das ist ein Boxkampf!
Meine Laune ist zum Fürchten.

Im Kaufhaus stehe ich vor einem leeren Regal. Die Küchenmaschine, die ich wollte, ist jetzt natürlich ausverkauft. Und die anderen sind viel zu teuer. Womit habe ich das verdient...

In der Bücherabteilung versuche ich mich daran zu erinnern, was meine Frau schon gelesen hat und was nicht. Keine Ahnung. Warum höre ich ihr auch nie zu!
Mein Kopf ist leer, mein Magen knurrt. Auf dem Weihnachtsmarkt kaufe ich mir eine Currywurst, spüle meinen Kummer mit Punsch hinunter und fahre nach Hause, nachdem ich mir eine Viertelstunde die Beine in den Bauch gestanden habe, weil mir der Bus vor der Nase weggefahren ist.
Busfahren ist blöd, ich vermisse mein Auto...und brauche immer noch ein Geschenk!......
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Samstag, 22. Dezember 2007, 09:26

22. Dezember

Meine Frau hat Plätzchen gebacken. Nee - mir ist der Appetit auf Zimt und Mandeln vergangen. Täusche vor, dass sie mir schmecken. Sie nimmt es mir ab. Glück gehabt...

Habe ein neue Idee - ein Handy! Warum nicht, dann kann sie mich von überall jederzeit anrufen und nerven. Das gefällt ihr bestimmt.
Will gerade aus dem Hause schleichen, da überrascht sie mich im Hausflur. Einen Spaziergang will sie mit mir machen! Bei der Schweinekälte! Und Zeit habe ich doch auch nicht.
Mißmutig ziehe ich mich an. Was soll das jetzt? Ich habe keine Zeit für solche Unternehmungen! Als ich mir die Schuhe anziegen will, reißt ein Schnürsenkel. Auch das noch. Später stapfe ich mit meiner Frau an meiner Seite mißmutig durch den Schnee. Sie kuschelt sich an mich und sagt, sie wäre glücklich.
Ich nicht! In zwei Tagen ist Heilig Abend!
Wie soll ich das nur überleben...
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Sonntag, 23. Dezember 2007, 09:11

23. Dezember

Heute ist 4. Advent!

Ich habe lieber auf Kaffee verzichtet, bin auch ohne Koffein schon auf 180.
Wenn ich nicht endlich kein Geschenk habe, werde ich verrückt. Zum Glück haben die Geschäfte in der Stadt heute wieder geöffnet.
Im Bus kriege ich keinen Sitzplatz und bekomme Atemnot. Außerdem stinkts hier drin nach Knoblauch. Dafür kenn ich jetzt jede Haltestelle von hier bis zur Stadt. Als ich aussteige, sehe ich das Chaos. Wo kommen bloß all die Menschen her? Ich muss bescheuert sein, was mache ich hier...?!

Noch 1 Stunde bis Ladenschluss.
Vor dem Kaufhaus kommt mir der Weihnachtsmann entgegen. "Frohes Fest" ruft er mir zu und grinst. Der hat vielleicht Nerven... Als ich an ihm vorbeigehe, zieht er mich plötzlich am Ärmel. "Na, was wünschen Sie sich zu Weihnachten, mein Guter?" "Nur, dass meine Frau Heilig Abend nicht sauer auf mich ist!", zische ich genervt und reiße mich los. Keine Zeit für einen Smalltalk, auch nicht mit solch einem doofen verkleideten Studenten.

1 Stunde später.
Ich bin erledigt. Das war´s. Habe alle Stockwerke durchwandert und alles, was mir in die Finger gekommen ist, war entweder zu teuer, zu hässlich, zu banal, zu kitschig oder einfach zu abgedroschen. Wenn ich meiner Frau sage: "Hey, Schatz, ich habe nichts für Dich zu Weihnachten, weil ich mir dachte, ich allein muss Dir reichen", reicht sie die Scheidung ein.
Völlig fertig sitze ich wieder im Bus und fahre nach Hause.
Irgendwie zieht`s in meiner Brust...ob das der Stress ist?......
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Montag, 24. Dezember 2007, 09:01

24. Dezember

Es schneit dicke Flocken! Weiße Weihnachten, wer hätte das gedacht...

16:00 Uhr.
Wollte heute morgen eigentlich noch schnell in die Stadt. Passte meiner Frau natürlich überhaupt nicht. Ich solle lieber den Weihnachtsbaum schmücken. Es gäbe außerdem noch so viel zu tun.

Mir ist übel. Mit zitternden Händen versuche ich, den Christbaum zu schmücken. Habe mich schon ´zigmal an den Nadeln gestochen und mich fast in der Lichterkette erhängt. Später kommt meine Frau strahlend aus der Küche und will mit mir Ente in Orange essen. Keinen Bissen kriege ich runter. Heute morgen wäre noch die letzte Chance gewesen, etwas zu kaufen. Es ist trostlos.

19:00 Uhr
Die Ente war sehr zart. Meine Frau kann wirklich gut kochen, muss man ihr lassen. Trotzdem habe ich endlos lange darauf herumgekaut.
Der Tisch ist abgeräumt, meine Frau sagt, sie kommt gleich wieder. Im Hintergrund läuft leise Weihnachtsmusik. Ich möchte im Erdboden versinken. Die Tür geht auf, meine Frau kommt herein und drückt mir lächelnd ein buntes, schweres Päckchen in die Hand. Wie in Trance mache ich es auf und finde darin einen neuen Werkzeugkoffer mit allem drum und dran. Sehr gute Idee, sie muss mit meinem Bruder gesprochen haben. Tolle Frau! Meine Augen werden feucht. Dann nehme ich all meinen Mut zusammen, nehme ihre Hände in meine und beginne mit "Liebes, ich muss Dir etwas sagen...", als es klingelt. Bestimmt Kinder, die für ein paar Süßigkeiten Lieder singen. Wir öffnen gemeinsam die Haustür - mir klappt der Unterkiefer herunter.
Es ist - der Weihnachtsmann!
Ich erkenne ihn wieder! Nicht irgendeiner, nein, der vom Kaufhaus, da bin ich mir sicher. "Was für ein bezaubernder Schnee!" ruft er, "Zieht Euch warm an, wir machen eine Spritztour ins Weiße!" Ich bin zu verdutzt, als dass ich mich wehren könnte. Gesagt, getan, 2 Minuten später sitze ich mit meiner Frau warm eingemummelt unter einer dicken, warmen Decke in einem riesigen, verschnörkelten, glitzernden Schlitten, vor den 4 hübsche Rentiere gespannt sind. Jedes von ihnen hat eine wunderschöne Decke mit kleinen Glöckchen auf dem Rücken und ihr Atem bildet lustige kleine Kringel vor ihren Köpfen. Ohne Mühe ziehen sie unseren Schlitten durch die Nacht.
Es fängt wieder an zu schneien - plötzlich fallen leise tausend und abertausend kleine weiche Schneeflocken - sie sehen aus wie Silberstaub. Eine Sternschnuppe zieht ihre letzte Bahn am Himmel und die Welt um uns versinkt in tiefem Schweigen. Nur von Ferne hört man leise Glocken läuten. Fast unmerklich und so, als würde er schweben, gleitet unser Schlitten sanft dahin. Erst denke ich, es ist ein Traum, doch meine Frau drückt sich so fest an mich, dass ich nicht mehr sicher bin. So fahren wir durch die wunderschöne Nacht, über uns ein glitzerndes und funkelndes Sternenmeer, und sie flüstert mir ins Ohr, dass dieses das schönste Weihnachtsgeschenk ist, das sie sich vorstellen kann. Mit einer flüchtigen Bewegung wischt sie Tränen aus ihrem Gesicht. Ich sitze nur still neben ihr, kann es immer noch nicht fassen und starre den Kutscher im roten Gewand an. Der dreht sich um und zwinkert mir zu......

Seit diesem Tage werde ich niemals wieder behaupten, dass ich nicht an den Weihnachtsmann glaube...


--------------------------------

Tja, so endet nun unsere kleine Weihnachtsgeschichte und ich hoffe, Sie hat Euch ein wenig gefallen.
Ihr wollt wissen, was aus dem Kutscher mit dem roten Gewand wurde? Wer weiß.....
Aber mit etwas Glück, und wenn Ihr heute abend ein wenig leise seid, könnt Ihr vielleicht die hellen Glöckchen der Rentiere hören.
Und wenn Ihr den Weihnachtsmann treffen solltet, begegnet ihm mit Respekt und Freundlichkeit, denn solange es ihn gibt, besteht vielleicht noch ein wenig Hoffnung für diese Welt.

Ich wünsche Euch allen wunderschöne und friedvolle Weihnachten!

:papaWesołych Świąt Bożego Narodzenia! :papa


http://www.kartenspass.de/weihnachten/pi…eihnachten.php3
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Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

12

Montag, 24. Dezember 2007, 09:33

Danke Darek für diese Geschichte :pies . Es hat Spaß gemacht, sie jeden Tag zu verfolgen.


Hier habe ich auch noch eine schöne Geschichte zum Heiligen Abend, die ich gefundenhabe:

Es war einmal ein kleines Eselchen....
von Anja Wörner ...das lebte auf einem Bauernhof mitten auf dem Lande zusammen mit einer Kuh, einem Schaf, einem Hahn und einem Schwein in einem gemütlichen Stall.
Jedes Jahr um die gleiche Zeit, stellte Eselchen fest, dass die Bauernleute geschäftig hin und her liefen. Der Hof wurde sauber gemacht, die Fenster festlich geschmückt, der Bauer holte einen Tannenbaum aus dem Wald.

Für die Gans Frieda war es auch jedes Mal ein Stress. Sie wurde zuerst gejagt, dann auf einen Holzpfosten gesetzt. Dann kamen die Bauernkinder und heulten und dann brachte der Bauer Frieda wieder zurück in ihren Stall. Das geschah jedes mal so, schon seit vielen, vielen Wintern. An einem ganz bestimmten Abend kamen dann viele Freunde, Verwandte und andere Gäste und brachten lustig verpackte Päckchen mit.
Als Eselchen feststellte, dass es wohl mal wieder soweit war und dieses geschäftige Treiben auf dem Hof wieder einsetzte, sagte es zu seinen Freunden im Stall: "Ich würde auch so gerne einmal so viele Freunde haben und so viele Geschenke bekommen - und vor allem einen riesengroßen Sack Mohrrüben."

Die Freunde, die Eselchen sehr mochten, weil es eigentlich die härteste Arbeit am Hof verrichten musste - nämlich die schweren Karren mit dem Futter in den Stall zu fahren - berieten sich, als Eselchen einmal unterwegs war und beschlossen, ihm in diesem Jahr eine große Freude zu machen. Jeder überlegte, was er Eselchen schenken könnte und stob dann davon, um es zu besorgen.

Es war wieder einmal Abend, die Lichter im Bauernhaus wirkten vom Schnee auf dem Hof noch heller. Viele Gäste kamen, und brachten, wie in jedem Jahr viele schöne Sachen mit. Seufzend stand Eselchen an der Stalltüre und sah dem lustigen und bunten Treiben zu.
Ein Tränchen kullerte über das struppige Fell und gefror gleich, als es in den Schnee fiel.
Plötzlich hörte es, wie im Stall heftig gescharrt und gewispert wurde und als es sich umdrehte, standen seine Freunde alle um einen großen Berg Geschenke herum und strahlten. "Die sind alle für Dich, Eselchen. Weil Du uns das ganze Jahr über immer unser Futter in den Stall bringst und so lieb zu uns bist."

Eselchen war überwältigt. "Alles für mich?" fragte es und fing schon an, die Geschenke auszupacken. Da gab es einen Kamm vom Schwein, einen Schlitten vom Schaf, eine Dose mit Linsen von der Kuh und einen Sack Morrüben vom Hahn. Sie hatten alles auf dem Hof gefunden und für Eselchen schön verpackt in Säcken mit Schleifchen versehen.
Eselchen freute sich riesig und konnte gar nicht genug "Danke" sagen.
Danach saßen Sie alle beisammen und hörten dem Gesang aus dem Bauernhaus zu.
Dabei dachte Eselchen so für sich: "Was soll ich mit einem Kamm, ein Eselchen kämmt sich doch nicht. Und was soll ich mit einem Schlitten, ich kann doch gar nicht Schlitten fahren. Was mache ich mit der Dose Linsen, schmecken würde es mir vielleicht schon, doch wie soll ich die Dose aufbekommen. Und wenn ich so die ganzen Morrüben auf einmal esse, wird mir schlecht.

Etwas nachdenklich und auch ein bisschen traurig ging Eselchen schlafen.
Mitten in der Nacht kam die Gans Frieda in den Stall und legte sich neben Eselchen zum schlafen. "Du, Frieda, ich habe heute viele Geschenke bekommen, aber irgendwie so richtig froh und glücklich bin ich trotzdem nicht. Was kann das bloss sein?"
Frieda, die sehr klug und erfahren war sagte daraufhin: "Eselchen, Du hast dich blenden lassen und dabei das allerwichtigste am Weihnachtsfest vergessen".
"Was denn?" fragte Eselchen. "Dass Du gute Freunde hast, die Dich lieben und die alles für Dich tun würden. Und Liebe, Liebe, Eselchen, das ist der Sinn des Weihnachtsfestes!" erwiderte Frieda.

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Ich wünsche Euch allen ein Frohes Fest.
Signatur von »Heidi« ************************************************************************
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