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1

Freitag, 15. Februar 2008, 23:54

Bananenrepublik Deutschland

Ist es nicht herrlich, dass ein Manager, der am Tag etwa 10.000,- Euro verdient es scheinbar noch nötig hat, zig-Millionen nach Liechtenstein zu verschieben, um so viel Millionen an zu häufen, die ein Mensch in seinem ganzen Leben nicht ausgeben kann. Diese Raffgier kennzeichnet die Gesellschaft in Deutschland und wohl auch welweit. Wie denkt Ihr über diese neusten Erkenntnisse. Mir fällt dazu gar nichts mehr ein. Hat man in Polen auch schon einmal solche Erfahrungen machen müssen???

Darek

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2

Samstag, 16. Februar 2008, 19:24

RE: Bananenrepublik Deutschland

Zitat

Original von marleen
Ist es nicht herrlich, dass ein Manager, der am Tag etwa 10.000,- Euro verdient es scheinbar noch nötig hat, zig-Millionen nach Liechtenstein zu verschieben, um so viel Millionen an zu häufen, die ein Mensch in seinem ganzen Leben nicht ausgeben kann. Diese Raffgier kennzeichnet die Gesellschaft in Deutschland und wohl auch welweit. Wie denkt Ihr über diese neusten Erkenntnisse. Mir fällt dazu gar nichts mehr ein. Hat man in Polen auch schon einmal solche Erfahrungen machen müssen???



He Marleen, ich glaube, Du kennst die Mentalität der Reichen nicht. Die haben es nicht nötig, Geld anzuhäufen. Es geht hier um etwas anderes. Wer nämlich viel Kohle hat, möchte meistens noch mehr. Dagegen ist eigentlich auch nichts einzuwenden.
Geld ist immerhin geprägte Freiheit. Durch Geld kann ich mir `ne ganze Menge Annehmlichkeiten verschaffen. Und durch Geld kann ich mir vielfach auch eine gewisse Gesundheit und ein etwas längeres Leben kaufen.

Über die Moral dieses Menschen kann man diskutieren, bringt aber sicherlich nichts.

Für mich ist nur folgendes wichtig:
Durch dieses Verhalten wird nun das entsprechende Gesetz, sprich Strafmaß, neu geregelt. Und wer darunter zu leiden hat, sind meist wieder die "kleinen Leute", die wissentlich oder unwissentlich "Steuerbetrug" begehen.

Bei der Verurteilung von Herrn Z. wird sicherlich wieder ein Deal zwischen Staatsanwaltschaft, Gericht und Anwalt ausgehandelt. Herr Z. zahlt einen dicken Steuerbetrag nach, erhält einen Strafbefehl, den er dann auch schön und brav zahlt, und schon ist das Thema für ihn erledigt. Er ist dann zwar vorbestraft, aber wen juckt`s? Ihn sicherlich nicht. Er wird wieder einen tollen Job bekommen......

Vor dem Gesetz sind wir alle gleich, aber manche sind eben gleicher.....

Trotz allem - ich kann mich einer gewissen Häme nicht erwehren, wenn ich höre, dass Verantwortliche in Lichtenstein dazu aufgefordert haben, die deutschen Ermittlungen zu behindern :milczek
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3

Samstag, 16. Februar 2008, 20:56

Lieber Darek, vielen Dank für Deine Ausführung. Ich habe das Gefühl, dass ich die Einzige bin, die sich über dieses Thema aufregt. Ich ertrage es einfach nicht, weil TOP-MANAGER bei ihrem Verdienst es nun wirklich nicht nötig haben. Aber es stimmt, wenn einer schon viel Geld hat, kann er davon einfach nicht genug kriegen. Ich hoffe nur, dass so etwas auch Konsequenzen hat und nicht erledigt ist mit einer Zahlung. Wenn man eine Bank überfällt muss man auch alle Konsequenzen tragen. Man kann dann ja auch nicht sagen, man gebe das gestohlene Geld zurück und dann entgeht man der Strafe.

Tja, es ist schon alles so eine Sache und irgendwie meine ich, die Gerechtigkeit, die ich mir wünsche, gibt es nicht. Sie ist irgendwann auf der Strecke geblieben, wenn es sie überhaupt mal gab. Und Moral, die gibt es meines Erachtens auch nicht mehr. Sicherlich kann man sich mit Geld eine Menge Annehmlichkeiten "kaufen", aber Herr Z. hatte sowieso genug Geld und hätte sich auch ohne dieses "bei Seite schaffen" alles kaufen können. In so einen Menschen kann ich mich nicht hinein denken, denn er hatte es nun wirklich nicht nötig. Aber eine Gerechtigkeit gibt es doch, noch.

Sterben müssen alle, egal wie arm oder reich jemand ist.

LG marleen :papa2

4

Samstag, 16. Februar 2008, 21:07

RE: Bananenrepublik Deutschland

Zitat

Original von marleen
...Wie denkt Ihr über diese neusten Erkenntnisse....


Wieso NEUSTEN Erkenntnisse???!!!;) Hast Du die letzten Jahre etwa auf einer unbewohnten Inseln gelebt?;) Kennst Du dieser Art parasitäres Verhalten unserer Manger, Politiker, Sportler, Unternehmer und Co. nicht? Sowas überrascht mich nicht mehr, höchstens, dass die Staatsanwaltschaft überhaupt es wagte so einen "dicken Fisch" zu belästigen! :paluszkiem
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5

Samstag, 16. Februar 2008, 21:22

RE: Bananenrepublik Deutschland

Zitat

Original von elLopo

Wieso NEUSTEN Erkenntnisse???!!!;) Hast Du die letzten Jahre etwa auf einer unbewohnten Inseln gelebt?;) Kennst Du dieser Art parasitäres Verhalten unserer Manger, Politiker, Sportler, Unternehmer und Co. nicht? Sowas überrascht mich nicht mehr, höchstens, dass die Staatsanwaltschaft überhaupt es wagte so einen "dicken Fisch" zu belästigen! :paluszkiem


Ja genau so ist es. Die "Dicken Fische" werden ungerne angepackt.

Ich selbst verstehe es auch nicht - er hat genug - mehr als mam zu einem "außergewöhnlich - guten Leben braucht". Aber es liegt nun mal auch in der Natur des Menschen - immer mehr haben zu wollen. Ob es sinnvoll ist oder nicht.

Vielleicht ist das der einzige Sinn, der diese Menschen antreibt - immer mehr haben zu wollen, wo doch alles andere erreicht ist. Er ist und war der TOP-Manager der Republik. Er hat die Post saniert und noch einige andere "Welt-Firmen" Was hätte er sonst noch erreichen können - außer nur noch immer mehr Geld in der Tasche zu haben. Ich stelle mir das vor wie der Reiz beim Spiel - irgendwann kann man nicht mehr aufhören, es wird zu Sucht.

Das entschuldigt vielleicht nicht - erklärt aber vielleicht etwas.
Ich finde es gut, dass die Staatsanwaltschaft ihn gepackt hat - obwohl ich nicht denke, dass es für ihn böse ausgeht. Das wird er aus der Westentasche bezahlen, was zu bezahlen ist. Ich denke nicht, dass er ein Unrechtsbewußtsein daraus entwickelt. Wenn ja - das wäre mal eine Ausnahme und dann schön.

Bin gespannt wie es weiter geht. Das wird und und vor allen Dingen die Medien noch eine Weile beschäftigen.
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6

Sonntag, 17. Februar 2008, 03:11

Die finanziellen Abmachungen zw. Staatsanwaltschaft und Beschuldigten muss man aber nicht grundsätzlich kritisch sehen.

Wann wird es gemacht? Dann wenn ein großes Risiko besteht dass die Beweise für keine Verurteilung ausreichen. Wollt ihr lieber 50:50 hinnehmen dass er davon kommt?
Es ist immerhin "nur" Steuerbetrug, angesichts der Einkünfte geht es um viel Geld, aber eben nur um Geld was der Staat sich selbst zugesprochen hat- also was wird es bringen die kleine Freiheitsstrafe auszusprechen incl. Steuernachzahlung und regulärer Geldstrafe (kann relativ wenig werden bei Pensionierten/Strafe zahlt man nach Tagessätzen und nicht Bestand), wenn man bei der Abmachung gut und gerne mehr Geld in die Staatskasse spült als beim Urteil das wie gesagt noch zudem ungewiss ist.
Ich würde außerdem nicht annehmen dass die nur immer Schuldigte zahlten, manchmal sucht ein Übereifriger was und kann damit viel Ärger verursachen, da beugt man sich schon mal. Kommt selten vor, aber kommt vor.
Wer das angesichts Knöllchenqouten bei der Polizei und anderen Auswüchsen leugnet, der ist naiv.

Übrigens gibt es Geldstrafen und solche Vereinbarungen auch bei anderen Beträgen, nicht nur bei Wohlhabenden und Millionen Euros.
Tausende normal und niedrig verdienende Autofahrer die damit die berufliche Existenz verlieren würden, zahlten doppelte Geldstrafe und kriegten dafür keine Punkte. Gibt noch mehr Beispiele.

Ob es so einfach ist dass es Gleiche und Gleichere gibt, ist gar nicht so gesagt, nicht nur in diese eine Richtung der Vorteile für Reiche. Bei Promis statuiert man auch gerne Exempel, euch wird man bei 50 000 Euro Jahreseinkommen nicht nachrechnen ob ihr 183 oder 184 Tage in Polen wart, beim gewissen Tennisspieler hat man das aufgrund eines Wasserverbrauchs und angenommener Menge pro Tag "nachgewiesen".



Ich hätte auch deren Geld, finde auch oft dass sie es unverdient in der Höhe erhielten, aber aus Neid muss ich das alles nicht einsichtig sehen.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

Darek

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7

Sonntag, 17. Februar 2008, 20:17

Zitat

Original von Obywatel GG
Die finanziellen Abmachungen zw. Staatsanwaltschaft und Beschuldigten muss man aber nicht grundsätzlich kritisch sehen.

Wann wird es gemacht? Dann wenn ein großes Risiko besteht dass die Beweise für keine Verurteilung ausreichen. Wollt ihr lieber 50:50 hinnehmen dass er davon kommt?
Es ist immerhin "nur" Steuerbetrug, angesichts der Einkünfte geht es um viel Geld, aber eben nur um Geld was der Staat sich selbst zugesprochen hat- also was wird es bringen die kleine Freiheitsstrafe auszusprechen incl. Steuernachzahlung und regulärer Geldstrafe (kann relativ wenig werden bei Pensionierten/Strafe zahlt man nach Tagessätzen und nicht Bestand), wenn man bei der Abmachung gut und gerne mehr Geld in die Staatskasse spült als beim Urteil das wie gesagt noch zudem ungewiss ist.
Ich würde außerdem nicht annehmen dass die nur immer Schuldigte zahlten, manchmal sucht ein Übereifriger was und kann damit viel Ärger verursachen, da beugt man sich schon mal. Kommt selten vor, aber kommt vor.
Wer das angesichts Knöllchenqouten bei der Polizei und anderen Auswüchsen leugnet, der ist naiv.

Übrigens gibt es Geldstrafen und solche Vereinbarungen auch bei anderen Beträgen, nicht nur bei Wohlhabenden und Millionen Euros.
Tausende normal und niedrig verdienende Autofahrer die damit die berufliche Existenz verlieren würden, zahlten doppelte Geldstrafe und kriegten dafür keine Punkte. Gibt noch mehr Beispiele.

Ob es so einfach ist dass es Gleiche und Gleichere gibt, ist gar nicht so gesagt, nicht nur in diese eine Richtung der Vorteile für Reiche. Bei Promis statuiert man auch gerne Exempel, euch wird man bei 50 000 Euro Jahreseinkommen nicht nachrechnen ob ihr 183 oder 184 Tage in Polen wart, beim gewissen Tennisspieler hat man das aufgrund eines Wasserverbrauchs und angenommener Menge pro Tag "nachgewiesen".



Ich hätte auch deren Geld, finde auch oft dass sie es unverdient in der Höhe erhielten, aber aus Neid muss ich das alles nicht einsichtig sehen.


Nö, nö, Obywatel - ich glaube, da verkennst Du etwas die Realität.

Gerade bei den hohen Managerposten werden gerne Strafbefehle erlassen, die Beschuldigten "kaufen" sich also "frei". Somit wird dieses Verfahren dann schnell ad akta gelegt.
Auch viele Politiker kamen immer wieder durch den Erlass eines Strafbefehles um extrem peinliche Öffentlichkeitsauftritte herum.

Das Strafbefehlsverfahren ist nämlich im deutschen Recht ein vereinfachtes Verfahren zur Bewältigung der leichten Kriminalität (also kein Kapitalverbrechen) durch einen schriftlichen Strafbefehl. Die Besonderheit des Strafbefehlsverfahrens liegt darin, dass es zu einer rechtskräftigen Verurteilung ohne mündliche Hauptverhandlung führen kann. Dies entlastet Gericht und Staatsanwaltschaft und kann dem (insbesondere geständigen) Angeschuldigten die Bloßstellung durch eine öffentliche Hauptverhandlung ersparen.

Auch geht es bei einer Bestrafung ja nicht um eine Geldeintreibung im eigentlichen Sinne, sondern um eine Bestrafung. Diese Bestrafung soll gleichzeitig auch als Abschreckung dienen.

Übrigens - selbst wenn in diesem Falle eine Bestrafung in Form einer Freiheitsstrafe herauskommt, ist es damit nicht getan. Der Beschuldigte muss in jedem Falle für den von ihm angerichteten Schaden aufkommen. Um eine Schadenswiedergutmachung kommt er also nicht herum.
Und nur wenige der "Hasadeure" sind so clever, wie seinerzeit der Immobilienguru Schneider, der nach seiner Haftentlassung bei den Banken als Berater ein- und ausging, damit solche Schweinereien zukünftig nicht mehr passieren.

Dass wir es heute nicht mehr "nur" mit einem Steuerbetrug zu tun haben zeigen allein die Aktivitäten der Finanzämter. Die sind nämlich schon seit Jahren dabei, ihr Personal im Bereich der Steuerfahndung auszubauen. Und zwar mit Volldampf.
Derzeit ist es so, dass jeder Steuerfahnder pro Jahr ca. 1 Million Euro zusätzlicher Steuergelder "einfährt".

Und Deine Knöllchentaktik - mehr Kohle, keine Punkte - zieht heute leider auch nicht mehr so, wie Du das meinst. Diese goldenen Zeiten für Strassen-Chaoten sind lange vorbei. Und weißt Du warum? Weil es einen Verkehrssünder mehr schmerzt, wenn er seinen Führerschein für einige Zeit abgibt, als wenn er einige hundert Sesterzen hinblättern muss.
Strafe soll nämlich weh tun.

Zum Schluss - vielen Dank für Dein Posting, Obywatel.

Dadurch konnte ich jetzt meinen 500sten Beitrag hier schreiben..... :ROTFL :haha


Das werde ich jetzt erst einmal begiessen.:piwo
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8

Sonntag, 17. Februar 2008, 23:53

hallo Darek, herzlichen Glückwunsch zu Deinem 500 Beitrag. :oklasky :oklasky :oklasky :oklasky :oklasky


Ich glaube, Herr Z. wird diese Angelegenheit wohl nicht alleine damit aus der Welt schaffen können, indem er einen Geldbetrag bezahlt und die Sache ist (außer dass er vorbestraft ist) aus der Welt.

Diese Angelegenheit wird hoffentlich zu einer Gerichtsverhandlung kommen und wenn der Richter gut ist, dann bekommt er auch die Strafe, die er verdient hat. Ich glaube, hier wird sonst bald ein Aufstand stattfinden. Die Leute haben echt die Schnauze voll, und hier tut sich was. Wurde aber auch Zeit.

In einem Rechtsstaat muss für alle das gleiche Recht gelten und nicht für einen Bankräuber ein Recht und bei Steuerhinterziehung ein anderes Recht. Es sind dieselben Straftaten, nämlich sich auf Kosten anderer zu bereichern. Ich finde Deine Beiträge übrigens sehr interessant und lese diese immer sehr gerne.

Manchmal braucht man aber ziemlich viel Zeit :oczko :oczko :oczko


Viele Grüsse
Marleen :piwo

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »marleen« (17. Februar 2008, 23:56)


9

Montag, 18. Februar 2008, 00:02

Ja es tut sich was, und zwar inzw. sowas dass man zw. Raub und jemanden weniger geben als er sich selbst bestimmt hat dass es zusteht, kein Unterschied mehr macht.
Im Gegenteil, man verlangt sogar mehr Strafe.
Mit besonderem Enthusiasmus bei bestimmten Personen, die in der Gesellschaft exponiert sind.

Und Du hast das Wort Rechtsstaat benutzt? Weis Du was Ironie ist?

Und sie dreht sich doch! (Galileo Galilei)
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Darek

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10

Montag, 18. Februar 2008, 11:40

Zitat

Original von marleen
hallo Darek, herzlichen Glückwunsch zu Deinem 500 Beitrag. :oklasky :oklasky :oklasky :oklasky :oklasky


Ich glaube, Herr Z. wird diese Angelegenheit wohl nicht alleine damit aus der Welt schaffen können, indem er einen Geldbetrag bezahlt und die Sache ist (außer dass er vorbestraft ist) aus der Welt.

Diese Angelegenheit wird hoffentlich zu einer Gerichtsverhandlung kommen und wenn der Richter gut ist, dann bekommt er auch die Strafe, die er verdient hat. Ich glaube, hier wird sonst bald ein Aufstand stattfinden. Die Leute haben echt die Schnauze voll, und hier tut sich was. Wurde aber auch Zeit.

In einem Rechtsstaat muss für alle das gleiche Recht gelten und nicht für einen Bankräuber ein Recht und bei Steuerhinterziehung ein anderes Recht. Es sind dieselben Straftaten, nämlich sich auf Kosten anderer zu bereichern. Ich finde Deine Beiträge übrigens sehr interessant und lese diese immer sehr gerne.

Manchmal braucht man aber ziemlich viel Zeit :oczko :oczko :oczko


Viele Grüsse
Marleen :piwo


Hallo Marleen. Schön, dass Dir meine Beiträge gefallen. Vielen Dank.
Na ja - manche sind sicherlich etwas lang. Hab eben viel zu sagen ...
Außerdem denke ich halt an meine Leser. Es soll sich doch für Euch lohnen. :plotki

Und Du hast Recht - die Leute hier haben wirklich die Schnauze voll. Zuerst war es das gesamte politische Geschehen, was immer wieder - und zwar bis heute - unter irgendwelchen Skandalen zu leiden hatte, mittlerweile kommen noch Skandale aus den oberen Finanzkreisen hinzu.

Deutschland verliert langsam seine Reputation.

Für mich ist es eine absolute Schweinerei, wenn ein Mensch namens Zumwinkel solche Dinger dreht. Immerhin steht er in der Öffentlichkeit und hat eine gewisse Verantwortung. (Ein Vorbild war er für mich allerdings nie)
Und genau dieser Mensch reitet auf den Mindestlöhnen der Post rum und verscherbelt sein Aktienpaket zu einem absoluten Höchstgewinn, nachdem er vorher für die entsprechenden Kurssteigerungen gesorgt hat. Sauerei, so etwas. Ich frage mich sowieso, warum er nicht schon zum damaligen Zeitpunkt abgesetzt wurde....

Nun hört man, dass Herr Z. "beurlaubt" wurde, damit er sich voll und ganz seiner Verteidigung widmen kann.
Da sind wir wieder bei "gleich" und "gleicher".

Ist in anderen Bereichen aber auch so. Und wenn es nur der allgemeine Sprachgebrauch ist:
Normale Menschen sterben, Persönlichkeiten sterben nicht - sie sind einfach "von uns gegangen."

(War jetzt nicht sooooo lang, mein Posting, oder?) :prosi
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11

Montag, 18. Februar 2008, 17:49

Ein alternder Playboy traf eine wunderschöne junge Frau und fragte sie, ob sie Lust hätte mit ihm in den Urlaub auf die Bahamas zu kommen auf zwei Wochen Party am Strand und in den besten Restaurants und abends den Kamasutra rauf und runter in der Luxussuite im besten Hotel. Zum Abschluß würde sie eine Mio EUR bekommen.
Die junge Frau überlegte nicht lange und fragte nur, ob sie mit seinem oder ihrem Auto zum Flughafen fahren wollten.
Playboy: Und wie wäre es mit einem Quicky im Auto für 100 EUR?
Sie (entrüstet): Ich bin doch keine Nutte!
Playboy: Wieso? Dass Deine Gunst käuflich ist, hast Du doch schon gesagt, jetzt müssen wir uns nur noch über den Preis einig werden.

An diesen blöden Witz muß ich immer denken, wenn ich höre, wie ein hiesiger SPD-Parteibonze über Herrn Z herzieht. Dabei weiß ich genau, dass er selbst auch nach Kräften schummelt bei seiner Steuererklärung.

Derjenige von uns, der noch nie geschummelt hat bei Einkommensteuererklärung, Lohnsteuerjahresausgleich, km-Geld-Abrechnungen,..... werfe den ersten Stein!

Damit kein falscher Eindruck aufkommt: Ich finde nicht gut, was Herr Z gemacht hat, aber diese künstliche moralische Entrüstung geht mir auf den Geist. Der Preis bei Herrn Z ist eben etwas höher, aber wir sollten uns nicht für besser halten, weil wir nur für ein paar Euro schummeln (können), statt für 1 Mio.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »mentos« (18. Februar 2008, 17:51)


12

Montag, 18. Februar 2008, 18:36

Ja genau darum geht es Mentos. Sein Betrug der Steuer von sagen wir 10 oder 15% weniger als er zahlen müsste, macht gleich was 7-Stelliges aus, aber deswegen ist es nicht schlimmer als unser betrug von 15% bei 50 000.
Man kann jetzt lange diskutieren ob die Steuern nicht irgendwelche Anstandsgrenzen überschritten haben wenn man die Hälfte abdrücken muss so dass sowas überhaupt passier, aber das will ich an der Stele nicht mal. Er hat eben das Gesetz gebrochen und solange es so ist wie es ist, verdient das untersucht und bestraft. Den Hass der Massen hat er schon, das was er sich zuviel zur Seite geschafft hat ist jetzt auch weg, Anwaltskosten und Auslagen wird er auch erhebliche haben und dann kommt noch die Geldstrafe und vermutlich was auf Bewehrung. Nachdem sein Gesicht genug in der BILD abgedruckt wurde, wird das Leben fast zum Spießrutenlauf.
Das ist doch genug Verlust und Ärger, wozu noch mehr quälen.

Eigentlich sind solche Vergleiche etwas unfein, aber dieser eine Jugendliche aus München hatte über 80 Straftaten bis er ausgewiesen wurde und da waren paar schwere Körperverletzungen dabei. Ein Missverhältnis wenn man wegen Steuerhinterziehung "nur" Geldstrafe und Bewehrung kriegt, neben den aufgezählten Begleitkonsequenzen, kann ich da beim besten Willen nicht sehen.
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13

Montag, 18. Februar 2008, 19:16

Zitat

Original von mentos...Derjenige von uns, der noch nie geschummelt hat bei Einkommensteuererklärung, Lohnsteuerjahresausgleich, km-Geld-Abrechnungen,..... werfe den ersten Stein!

Damit kein falscher Eindruck aufkommt: Ich finde nicht gut, was Herr Z gemacht hat, aber diese künstliche moralische Entrüstung geht mir auf den Geist. Der Preis bei Herrn Z ist eben etwas höher, aber wir sollten uns nicht für besser halten, weil wir nur für ein paar Euro schummeln (können), statt für 1 Mio....


ich finde schon dass es einen großen Unterschied ausmacht! Denn, der Hr. Z. ergaunert sich die 10-15% von der Steuer, was gleich mehrere Millionen Euro ausmacht, die den Steuerzahler, sprich: Kindergarten, Schulen, Sporteinrichtungen und den 1000den HarzIV Empfängern fehlen UND der Hr. Z. gleichzeitig, wo er die Millionen (Nüsschen) bei Seite geschafft hat, SEINE Post-Arbeiter mit niedrigsten Lohnen abgespeist hat, immer schlimmere Arbeitszeiten und Bedienungen denen zugemutet und um Geld zu sparen z.B. Briefkästen dezimiert hat und Briefkastenleerung über Drittfirmen an Billigarbeiter aus z.B. Polen abgegeben hat. Damit mehrere 1000 Beschäftigten der Post auf die Strasse gesetzt, die Aktien gingen nach Oben und er hat sich wieder dadurch bereichert!!!:(
Wenn Du, oder ich, die km zu deiner Arbeit etwas nach Oben "korrigieren", können wir uns dafür gerade den Einkaufskorb voll machen! Ist doch etwas KLEINER Unterschied, oder?:(

Diese Leute haben Große Verantwortung deshalb verdienen sie auch SEHR viel! Aber darum, wenn sie Sch... bauen und ihre Position für eigene Bereicherung ausnutzen, sollen sie auch entsprechend ihrer Verantwortung bewertet, behandelt und auch bestraft werden! Ich mag die USA nicht, aber dort gehen Manager für ähnliche Vergehen für 20-30 Jahre in den Knast!

Gruß
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14

Montag, 18. Februar 2008, 19:52

Hallo Mentos,

so wie Du es siehst, kann ich für mich nicht akzeptieren. Derartige Machenschaften sind kein Kavaliersdelikt, eben weil Top-Manager mit gutem Beispiel vorangehen müssen, denn sie sollten Vorbilder für die Gesellschaft sein, unbedingt. Denn je mehr da oben geschummelt wird, kann der Kleine
doch nur sagen, dann sehe ich es auch nicht ein, ehrlich zu sein und macht dasselbe.

Es sind schon zu viele TOP-Manager, die sich nicht legitim bereichert haben, bis jetzt sind sie ja alle gut dabei weggekommen. Die Straf Zahlung haben doch alle aus der Westentasche bezahlt. Gut, sie sind jetzt vorbestraft, aber die haben immer noch genug Geld und können sich ein schönes Leben machen.

Wenn einem "Kleinen" so etwas passiert geht er Gefahr, dass er wegen so einer Strafzahlung kaputt geht, deshalb wird er sich sicher genau überlegen, ob er so ein Risiko eingeht, Steuern zu hinterziehen. Und genau da ist der Knackpunkt. Wenn unser Staat die Gesetze konkret anwenden würde, wäre wohl nicht nur Herr Graf ins Gefängnis gekommen. Aber ich denke, es ist jetzt Schluss damit, dass mit Geld Zahlungen solche Delikte aus der Welt geschafft werden können. Und es wird meines Erachtens auch höchste Zeit. Wenn das jetzt nicht passiert, wird sich nichts ändern. Wofür gibt des dann Gesetze wenn der Staat sie nicht anwendet.

Und es ist allerhöchste Zeit, dass sich was ändert :mysli :nerwus


Gruss marleen :okok

15

Montag, 18. Februar 2008, 20:37

Hallo Marleen,
ich habe nicht geschrieben, daß Steuerhinterziehung ein Kavaliersdelikt sei.
Und wer hat festgelegt, daß Topmanager in allen Lebensbereichen Vorbild sein müssen? Ich denke, sie sollten zuerst mal ihren Beruf beherrschen (und natürlich die damit verbundenen Gesetze beachten).
Wirklich schlimm finde ich persönlich solche Leute wie die VW Betriebsräte, die Gehälter beziehen, wie ein Vorstand sich aber trotzdem mit ein paar Mädchen in Brasilien bestechen lassen.
Die Frage, ob man ehrlich ist oder nicht (egal, ob nur auf dem Gebiet der Steuern oder auf anderen Gebieten) muß sich ein jeder gefallen lassen, egal ob er/sie viel verdient oder wenig. Das eigentliche Problem ist doch wohl, daß immer weniger Leute innerlich hinter dem Staat stehen und bereit sind zu geben. Fast jeder hat eine Ausrede parat, warum gerade er/sie möglichst viel nehmen, aber möglichst wenig geben muß.

16

Montag, 18. Februar 2008, 22:59

dazu eine kleine info: [URL=http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/13/0,3672,7160525,00.html]sei bescheiden Du kleiner Man![/URL]
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17

Dienstag, 19. Februar 2008, 21:53

He - habt Ihr das gelesen? Da haben jetzt doch tatsächlich zwei Rechtsanwälte Strafanzeige gegen die Bundesrepublik, bzw. gegen Peer Steinbrück und den BND, gestellt. Wenn das so weiter geht, ist Deutschland wirklich bald `ne Bananenrepublik.

Obwohl - mal scharf nachgedacht: wenn ich als Otto-Normalbürger Hehlerware kaufe, und zwar wissentlich (wie im jetzt vorliegenden Fall Zumwinkel geschehen), mache ich mich strafbar. Es drohen saftige Geldstrafen bis hin zu Freiheitsentzug.

Der Staat als Institution darf das aber.....? Da wundert man sich über den Verfall der guten Sitten und der Moral in unserer Gesellschaft. Schon lustig.

Und noch etwas - Steuerhinterziehung ist ein Schaden am Gemeinwohl, okay. Sehe ich ein. Wird demzufolge auch bestraft.

Ich frage mich allerdings, wie die jährliche Steuerverschwendung einzuordnen ist. Was ist mit den immensen Summen, die unsere Politiker jedes Jahr durch absolute Profilierungssucht zum Fenster hinauswerfen?

Die Beispiele der Verschwendung reichen von maßlosen Baukostenüberschreitungen, Beschaffungspleiten, unnötige Politikerreisen, wertlose Gutachten, unsinnige Subventionen bis hin zu teuren Schildbürgerstreichen, unsinnigem Bürokratismus und Korruption.
Da stehen inmitten blühender Wiesen herrliche Brücken, ohne Anbindung an irgendwelche Straßen. Da werden Denkmäler errichtet, die kurz darauf wieder abgerissen werden müssen. Ganze Wirtschaftszweige werden mit millionenschweren Subventionen unterstützt, obwohl sie eigentlich schon längst untragbar für die Wirtschaft geworden sind, siehe Kohlebergbau.

Dies alles sind Beispiele für unmäßige Steuerverschwendung, die bei genauer Betrachtung nichts anderes als den Tatbestand der Untreue darstellen.

Die Verschwender (Politiker und Minister) müssen allerdings bisher so gut wie keine Sanktionen befürchten. Dass die Verschwendung öffentlicher Mittel so selten geahndet wird, hat mehrere Gründe. Der wesentliche ist: Steuergeld-Verschwendung ist wie Korruption eine Straftat ohne unmittelbares Opfer. Der Leidtragende der öffentlichen Verschwendung ist der anonyme Steuerzahler.
Die Verschwendung von Steuergeldern ist aber eigentlich schon heute strafwürdig.

Da kommen aber nun diese Politiker her und machen ein großes Geschrei bei dem Thema der Steuerhinterziehung. Irgendwie verkehrte Welt, oder?

Ich denke, dass dieses Thema so brisant ist, hat auch noch einen anderen Grund: nirgends auf diesem Planeten gibt es ein solch dermaßen kompliziertes Steuerrecht, wie unseres hier. 4/5tel der weltweiten Literatur der Steuergesetze beschäftigen sich allein mit dem deutschen Steuerrecht. Eigentlich unfaßbar. Ich frage mich, wie die anderen Staaten mit ihrem scheinbar recht einfachen Steuerrecht überhaupt klarkommen....

Bei der vor kurzem durchgeführten "Überprüfung" der Steuergesetze in 172 Ländern stellte sich heraus, dass Deutschland auf Platz 172 landete. Noch hinter Haiti und Sri Lanka. Toller Ruhm. Und seit 20 Jahren höre ich nun schon die hehren Worte unserer Minister, das Steuerrecht zu vereinfachen. Selten so gelacht.

Als wenn auch nur ein Minister wirklich daran interessiert wäre, seine Pfründe zu verlieren.....

Vielleicht darf man dann doch ein wenig grübeln: wenn ich brav meine Steuern zahle und die "Politik" meine sauer verdienten Steuergroschen zum Fenster hinauswirft ....... kann ich das nicht vielleicht besser....? :prosi
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