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olaf

Julija +Alexej Nawalny

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1

Dienstag, 18. März 2008, 17:54

Israel -wie lange noch..??

Es war ein historischer Auftritt - und eine Geste der Demut: Angela Merkel hat ihre Rede vor der Knesset auf Hebräisch eröffnet. Sie versprach, Deutschland werde immer die Verantwortung für Israels Sicherheit achten, sagte Unterstützung im Kampf gegen Iran und die Hamas zu.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,542240,00.html

Ich werde dieses Jahr 50; ob dieser (uneingeforderten) Buendnis-Zusage muessen evtl Juengere in den Krieg ziehen, und/oder viele haben Terror zu erleiden.

70 oder mehr Jahre zurueck...ICH BIN UNSCHULDIG ! und die jetzige generation sowieso...Schluss mit dem "buckeln", duerfen wir als Deutsche wieder (nach 50 Jahren) aufrecht gehen, ohne uns anpoebeln lassen zu muessen, oder als eine von tausenden personen in oswiecim betroffenheit zu zeigen - und sich nicht sehr (!) leise auf deutsch unterhalten zu koennen?

2

Dienstag, 18. März 2008, 18:32

RE: Israel -wie lange noch..??

Ich würde sagen, eine sehr gute Frage! Und ich würde sagen, es hat nichts mit der Kriegsschuld, sondern mit der finanziellen Macht die die Israelis in Europa und Amerika haben und so lange die besteht, ändert sich an der Haltung der Deutschen Politiker gegenüber Israel Nichts!

Meine persönliche Meinung!

Gruß
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FrankPL

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3

Mittwoch, 19. März 2008, 09:03

RE: Israel -wie lange noch..??

Ich weiß nicht, ob es nur mit der vermeintlich vorhandenen finanziellen Macht der Israelis zu tun hat, wenn gerade und besonders die deutsche Politik sich immer wieder auf diese Art und Weise äußert. Meiner Ansicht nach "reiten" die Istaelis immer noch und immer wieder auf der allseits bekannten und immer wieder gern genannten "Kollektivschuld" des deutschen Volkes - resultierend aus den Aktionen unter dem Nazi-Regime.

Wenn man sich mal überlegt, wieviel Geld (und nicht nur das!) mittlerweile aufgrund dieser "Kollektivschuld" nach Israel geflossen ist und immer noch fließt, dann stellt sich mir eigentlich nur die Frage, wie lange das noch so gehen soll.

Auch ich betrachte mich als unschuldig an den Vorkommnissen während dieser Zeit vor zig Jahren. So allmählich komme ich zudem in eine Situation, in der ich meinen Kindern dieses Verhalten und Vorgehen der deutschen Politik erklären und begründen soll bzw. muss. Meinen Kindern versuche ich zu vermitteln, dass kein Mensch mit immerwährenden Schuldzuweisungen auf die Dauer sein gestecktes Ziel erreichen kann. Man soll die Vergangenheit nicht vergessen oder als "nicht vorhanden" deklarieren. Aber kann es eine Basis sein für ein freundschaftliches und friedliches Miteinander, wenn bei jeder Gelegenheit angeführt wird, dass mein Urgroßvater (den ich nur von Fotos kenne) mitschuldig war, weil er Deutscher war und damit auch ich schuldig bin, weil ich sein Urenkel bin?

Ich denke, man sollte nichts vergessen, aber die Fähigkeit zu verzeihen, lässt den Menschen in wahrer Größe erscheinen. Aber, wie im richtigen Leben, sind die wenigsten Menschen faktisch in der Lage, zu verzeihen.

Waren nur 10 Cent von mir dazu ...

Grüße
Frank

Falk

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4

Mittwoch, 19. März 2008, 09:51

man schaue sich nur den umgang der israelis mit der palaestinenser-'problematik' an und man kommt nicht umhin zu zweifeln, ob das volk israels etwas aus seinem eigenen (schlimmen!) schicksal gelernt habe...

ellopo hat sicher recht, wenn er die finanzielle seite anfuehrt. ich denke daran zweifelt niemand, aber die tatsache, dass israel noch immer daraus kapital schlaegt, was 'wir' deutschen den juden angetan haben, stinkt meines erachtens zum himmel...
aber wie gesagt. gerade als deutscher politiker will man es sich ja nicht mit israel verscherzen...

deutschland hat haltung und rueckgrat bewiesen, als sie nicht den amis blind in ihren anti-terror krieg gefolgt sind. warum kann es dann nichjt jetzt auch endlich mal in dieser frage eine klare haltung beziehen?

ich persoenlich denke, dieser schritt ist laengst ueberfaellig...
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5

Mittwoch, 19. März 2008, 20:14

Das wird KEINER unserer Politiker wagen!:( Denn dann ist er als Antisemit abgestempelt und "weg vom Fenster"! Dafür dürfen Juden hier in Deutschland Leute wie den Bahnchef Mehdorn mit den Nazi-Reichsbahn Direktoren vergleichen! Mal sehen, ob straflos? Wie Falk geschrieben hat, heute müssen sich die Israelis an die eigene Nase fassen wenn es um Menschenrechte, Freiheit und Tod bringendes Handeln geht!!!:(
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6

Donnerstag, 20. März 2008, 01:24

RE: Israel -wie lange noch..??

Zitat

Original von olaf
70 oder mehr Jahre zurueck...ICH BIN UNSCHULDIG ! und die jetzige generation sowieso...Schluss mit dem "buckeln", duerfen wir als Deutsche wieder (nach 50 Jahren) aufrecht gehen, ohne uns anpoebeln lassen zu muessen, oder als eine von tausenden personen in oswiecim betroffenheit zu zeigen - und sich nicht sehr (!) leise auf deutsch unterhalten zu koennen?


JA und NEIN - das hängt von der persönlichen Einstellung ab.

Und ich lache (bittere) Tränen, als ich von der "Unschuld" der 50-Jährigen lese, die manche immer und immer wieder beteuern.

Eure jüdischen Gleichaltrigen können das nicht nachempfinden, weil sie nicht einmal geboren werden durften. Was für tolle Kinder hätte Anne Frank haben können!

Ich bin sprachlos...
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Renia :papa


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BIALY MIS

FrankPL

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7

Donnerstag, 20. März 2008, 06:53

RE: Israel -wie lange noch..??

Ich glaube, dass uns die Frage "Was wäre, wenn ...?" nicht wirklich weiter bringt.
Insofern verstehe ich Deine Antwort, ReniA, nicht so richtig.

Welche persönliche Einstellung muss man als heute fünfzigjährige/r haben, um sich an den Greueltaten des NS-Regimes schuldig zu fühlen? Allenfalls kann man sich für die Taten seiner Ahnen schämen. Das ist aber eine ganz andere Sache.

Vielleicht interpretiere ich Deine Antwort falsch, deswegen bitte ich Dich um Aufklärung.

Gruß
Frank

Falk

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8

Donnerstag, 20. März 2008, 08:37

parallelen zum christlichen glauben waeren eine moegliche erklaerung. dort gibt es ja die erbschuld, wonach jesus fuer all unsere suenden gestorben sei.

manch einer mag mit diesem erbschuld-gedanken leben wollen. ich lehne so etwas ab, denn wenn ein jeder 'seines eigen glueckes schmied' ist, dann sollte auch jeder seine eigenen 'suenden' begehen und ggfs dafuer 'buessen' (um in der glaubens terminologie zu bleiben).

man kann auch nicht eine schuld von generation zu generation weiter reichen oder gar ansprueche davon ableiten, allerdings ist es genau das, was die 'nicht geborenen gleichaltrigen' tun, waehrend sie gleichzeitig sich einen dreck um menschenrechte in der palaestinenserfrage scheren.

'ein jeder kehre zuerst vor seiner eigenen tuer' oder 'fasse sich an die eigene nase' faellt mir dazu ein... oder besser noch 'wer im glashaus sitzt...'

meine generation (und eigentlich jede nachkriegsgeneration) traegt keine schuld an den ns-verbrechen, aber wir haben die verantwortung dafuer, dass sich dieser teil der deutschen geschichte nicht wiederholt...

darauf sollten wir uns besser konzentrieren...
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Darek

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9

Donnerstag, 20. März 2008, 10:35

Zitat

Original von Falk

meine generation (und eigentlich jede nachkriegsgeneration) traegt keine schuld an den ns-verbrechen, aber wir haben die verantwortung dafuer, dass sich dieser teil der deutschen geschichte nicht wiederholt...

darauf sollten wir uns besser konzentrieren...



... kann dem nur zustimmen.... :oklasky
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

olaf

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10

Donnerstag, 20. März 2008, 14:29

Zitat

Original von Darek

Zitat

Original von Falk

meine generation (und eigentlich jede nachkriegsgeneration) traegt keine schuld an den ns-verbrechen, aber wir haben die verantwortung dafuer, dass sich dieser teil der deutschen geschichte nicht wiederholt...

darauf sollten wir uns besser konzentrieren...



... kann dem nur zustimmen.... :oklasky


Schliesse mich auch an. Ich fuer meinen Teil habe gelernt, nicht "blind" allem zu folgen bzw. gehorchen; daher bin ich bin fuer meine Entscheidungen/Taten selbst und allein verantwortlich. Politiker hingegen uebernehmen Verantwortung fuer ganze Voelker - nur scheint es mir, dass sie sich manchmal nicht ueber die Tragweite im Klaren sind.

@Renia: habe letzt Woche wieder in Auschwitz zum x.mal Fremdenfuehrer gespielt; wohl bin ich stark beruehrt, aber nicht in meiner Person als Deutscher - eher, das Menschen zu so etwas faehig waren und sind. Ich habe ZERO Schuldgefuehle.

Pozdrawiam

11

Donnerstag, 20. März 2008, 22:32

RE: Israel -wie lange noch..??

Na im Prinzip war das nur eine nette Gäste was Frau Merkel da tat, tut uns ja eigentlich nicht weh. Euch irgendwie schon, fragt sich nur wieso.
Mich hat noch kein Jude oder Israeli aufgefordert vor ihn zu knien, mag ja sein dass ich mir das nur einbilde oder anders behandelt werde als ihr.

Was Zahlungen an Israel angeht könnt ihr ja gerne etwas substanzielles beitragen indem ihr die Haushaltsziffern zeigt, ich lerne gerne dazu.
Neben teilweiser Begleichung der hier hinterlassenen und annektierten Vermögen und verbilligter Kredite in vergangenen Jahrzehnten ist mir nicht mehr so viel bekannt.
Ist ja auch an sich nichts schlimmes dabei entschädigt zu werden, dabei wurde ja noch keiner reicher als er ohne die Vorkommnisse gewesen wäre.
Die will ich sehen die beim Autounfall auf Schadensersatz verzichten und dabei war es nur ein Unfall und keine Absicht.
Die Gesamtsumme aller Entschädigungen die aus D in alle Welt in letzten 60 Jahren ausgingen sind keine 65Mrd. (kein kleiner Teil an interne Entschädigungen innerhalb Deutschlands, aber das Bundesfinanzministerium rechnet auch div. Renten in D schön ein in die Summe damit sie nicht so lächerlich kein aussieht), da haben ja die Bankkonten der Juden fast mehr Guthaben gehabt. ~ 1 Mrd. pro Jahr, hmm macht sagenhafte 0,3% vom zugegeben heutigen Haushalt, da sind die Weinbrandsubventionen fast größer.

Ah wenn wir schon dabei sind, manch ein alter Opa ist in D immer noch wegen Fahnenflucht vorbestraft, man tut sich immer noch schwer etwas aus Führungszeugnis zu nehmen.
Nazis hofiert man, Widerständler straft man.
Andererseits gibt es kein Problem beim Anrechnen des "Auslandaufenthaltes" bei der Rente oder
Nichtbestrafung frei rumlaufender Schlächter (ich rede nicht von 0815-Soldaten, der ja angeblich keine andere Wahl hatte) .
Tja die Merkel sollte sich mal lieber deswegen dort entschuldigen, oder gleich wegen Frau S., "Fillbingerurteile"-Typ, "Tätervolk"-Typ, paar *zis hoch beim Bund und was es da für Affären ständig gibt, fast alles Unions-Mitglieder.
Tja liebe Frau Merkel, Sie werden vielleicht Verständnis haben dass Ihre Partei nichts für mich ist solange der rechte Flügel da ist, da helfen auch keine netten Worte in Israel. Kommt es mir so vor, oder war die CDU früher eine andere?

Was die Palästinenserfrage angeht so ist da vieles schief gelaufen, aber immer noch gilt dass Israelische Soldaten in Gefängnis sitzen weil sie übertrieben haben, in Palästina kriegen solche Leute Denkmäler. Ich will nicht wissen wie man in Deutschland mit solchen Gefahren umgehen würde wie sie die Israelis haben.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

12

Freitag, 21. März 2008, 03:36

RE: Israel -wie lange noch..??

Zitat

Original von FrankPL
Ich glaube, dass uns die Frage "Was wäre, wenn ...?" nicht wirklich weiter bringt.
Insofern verstehe ich Deine Antwort, ReniA, nicht so richtig.

Welche persönliche Einstellung muss man als heute fünfzigjährige/r haben, um sich an den Greueltaten des NS-Regimes schuldig zu fühlen? Allenfalls kann man sich für die Taten seiner Ahnen schämen. Das ist aber eine ganz andere Sache.

Vielleicht interpretiere ich Deine Antwort falsch, deswegen bitte ich Dich um Aufklärung.


Hallo Frank,

die Frage der "Unschuld" habe ich in Einführungszeichen gesetzt. Denn das ist eine theoretische Frage der Verantwortung der Geschichte gegenüber.
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BIALY MIS

13

Freitag, 21. März 2008, 03:40

RE: Israel -wie lange noch..??

Zitat

Original von Obywatel GG
Mich hat noch kein Jude oder Israeli aufgefordert vor ihn zu knien, mag ja sein dass ich mir das nur einbilde oder anders behandelt werde als ihr.

Was Zahlungen an Israel angeht könnt ihr ja gerne etwas substanzielles beitragen indem ihr die Haushaltsziffern zeigt, ich lerne gerne dazu.
Neben teilweiser Begleichung der hier hinterlassenen und annektierten Vermögen und verbilligter Kredite in vergangenen Jahrzehnten ist mir nicht mehr so viel bekannt.
Ist ja auch an sich nichts schlimmes dabei entschädigt zu werden, dabei wurde ja noch keiner reicher als er ohne die Vorkommnisse gewesen wäre.
Die will ich sehen die beim Autounfall auf Schadensersatz verzichten und dabei war es nur ein Unfall und keine Absicht.


Ja...
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14

Freitag, 21. März 2008, 08:32

RE: Israel -wie lange noch..??

Zitat

Original von Obywatel GG
...
Die will ich sehen die beim Autounfall auf Schadensersatz verzichten und dabei war es nur ein Unfall und keine Absicht.
...


der unterschied ist, dass du in diesem fall direkt den verursacher zur verantwortung ziehst.
sicher wirst du nicht von den kindern und enkeln deines unfallgegners verlangen, dass sie aus moralischen oder ethischen gruenden vor dir kriechen muessen.

mir geht es hier gar nicht um irgendwelche finanziellen aspekte zwischen israel und deutschland (meines wissens importiert deutschland aber immer noch obst aus israel zu hoeheren als marktueblichen preisen), sondern vielmehr darum, das von den deutschen eine gewisse demut erwartet (und geliefert) wird.

im interesse einer gleichwertigkeit muss israel dann aber auch bereit sein sich (durchaus berechtigte) kritik anzuhoeren. und zwar von jedem...
die immerwaehrende opferrolle mag israel in gewisser weise passen, hilfreich fuer die weltgemeinschaft ist das sicher nicht.
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FrankPL

unregistriert

15

Freitag, 21. März 2008, 08:58

RE: Israel -wie lange noch..??

Ich muss sagen, dass ich diese "Problematik" (die in den Köpfen vieler Menschen eigentlich gar keine mehr ist) ähnlich sehe wie das oft immer wieder angesprochene Verhältnis zwischen Deutschen und Polen. Hier schreibe ich bewusst nicht "Deutschland und Polen", denn ich will direkt auf den Menschen ansprechen.

Aus meiner beruflichen Vergangenheit kann ich sagen, dass ich während meiner Tätigkeit bei einem der weltweit größten Mineralölkonzerne in Hamburg mit Kollegen aus den verschiedensten Nationen zusammen gearbeitet habe. In meinem Team befanden sich Israelis, Marokkaner, Algerier, Palästinenser, Russen, Tschechen, Kroaten und Ägypter; bis auf meine Kleinigkeit gab es nur einen weiteren deutschen Mitarbeiter. Alle kamen ganz hervorragend miteinander aus und ich kann mit Sicherheit sagen, dass unsere Arbeit eine der Effektivsten war, die ich jemals erlebt habe. Weder gab es Streitereien persönlicher Natur noch irgendwelche kontroversen Auseinandersetzungen bezüglich der Politik, die von den nationalen Oberen gemacht wurde. Besonders bemerkenswert fand ich, dass gerade Israelis und Palästinenser sehr kommunikativ und konstruktiv miteinander umgingen. Ich hatte manchmal sogar den Eindruck, dass es eine Freundschaft zwischen ihnen gab. Auch mit mir und meinem deutschen Kollegen hatten diese Jungs ebensowenig Probleme wie wir mit ihnen; im Gegenteil, wir konnten alles miteinander besprechen - über alles reden, sogar über Politik. Diese ist in übereinstimmender Meinung aller (ich betone ALLER!) grottenschlecht oder auch einfach suboptimal.

Warum also ist es für die Schlipsträger/innen nicht möglich, an einer gemeinsamen Zukunft zu arbeiten, die die Vergangenheit zwar als Bestandteil beinhaltet und aktzeptiert, die aber nicht immer wieder den Finger in die offene Wunde bohrt? Die Menschen der Nachkriegsgenerationen machen ihnen doch vor, wie es funktioniert!

Es gibt Momente, da zweifle ich an meinem Verstand, ehrlich!
Die einzelnen Menschen können Gemeinsamkeit leben und erleben, die Nationen als Ganzes nicht? Geht absolut nicht in meinen Kopf, sorry!

Frank

16

Freitag, 21. März 2008, 13:13

RE: Israel -wie lange noch..??

Zitat

Original von Falk
mir geht es hier gar nicht um irgendwelche finanziellen aspekte zwischen israel und deutschland (meines wissens importiert deutschland aber immer noch obst aus israel zu hoeheren als marktueblichen preisen), ...

In Wirklichkeit geht es hier um deutlich größere Summen als um die, die vielleicht beim (subventionierten) Import von israelischen Orangen nach Deutschland in Frage kommen.

Zitat aus FOCUS Nr. 47 (2005):
"Die israelische Marine bekommt zwei neue U-Boote, die auf deutschen Werften gebaut und von Deutschland mitfinanziert werden. In Abstimmung mit der neuen Kanzlerin Angela Merkel kam die scheidende rot-grüne Regierung einem lang geäußerten Wunsch der Regierung in Jerusalem nach.
[...]
Bislang war der Wunsch der Israelis an den Kosten gescheitert: Deutschland war nicht bereit, die gesamte Rechnung von rund einer Milliarde Euro zu übernehmen. Jetzt soll ein Drittel der Baukosten, maximal 330 Millionen Euro, aus dem Bundeshaushalt kommen."

Und jetzt eine politisch völlig unkorrete Frage: wäre es nicht sinnvoller diese 330 Mille in Deutschland für Kindergärten oder Universitäten auszugeben?

17

Freitag, 21. März 2008, 15:54

RE: Israel -wie lange noch..??

was für "dumme" Frage, damit (U-Boote) werden doch die vielen im II-Weltkrieg getöteten Israelis wieder "entschädigt"! Was sind da schon die ein paar Kindergarten wert!?:(
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18

Freitag, 21. März 2008, 22:28

RE: Israel -wie lange noch..??

Zitat

Original von FrankPL
Es gibt Momente, da zweifle ich an meinem Verstand, ehrlich!
Die einzelnen Menschen können Gemeinsamkeit leben und erleben, die Nationen als Ganzes nicht? Geht absolut nicht in meinen Kopf, sorry!


Ich habe in Hamburg in einem absolut internationalen Studentenwohnheim gelebt - wenn es dort Probleme gab, dann nur persönlicher Natur. Nie hatte das mit der Volkszugehörigkeit oder Staatsangehörigkeit zu tun. Nicht einmal mit der politischen Einstellung.

Weil... Wenn man sich persönlich kennt, sieht man in erster Linie den Menschen. Das Individuum. Daraus kann man (muss aber nicht) Schlüsse über die Denkweise usw. einer ganzen Nation ziehen.

Ob das jetzt richtig ist oder nicht, weiß ich nicht. Aber es verhilft zum positiven Denken über vermeintlich "Fremde".
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Renia :papa


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Hochzeitspolka

BIALY MIS

19

Samstag, 22. März 2008, 01:48

RE: Israel -wie lange noch..??

Ich kann mich nicht unbeding der Meinung anschließen dass die einzelnen Menschen so prima zusammen leben und nur die Politik da Ärger produziert. Die Rakete auf eien Siedlung schießt Hassan X. ab, Rudolfs Arbeitslosigkeit produziert seiner Meinugn nach Waclaw u.s.w. Also immer eine konkrete einzelne Person.
Bis auch Ahmadinedziad :oczko und Co. ist eher die Politik die etwas von Diplomatie versteht und Misst in Gold verpackt um es so zu sagen, der Einzelne (und das muß nicht immer zwingend eine absolute Mehrheit sein) stänkert wegen anderen und zwar zu unrecht (die die zu recht stänkern sind ja nicht das Problem).
Außerdem kommt kein Politiker an die Macht der nicht die Meinung einer nennenswerten Gruppe wiederspiegelt. Wir brauchen die Verfehlungen der von mir angesprochenen dt. Politiker auch nicht personell zu entschuldigen, sie spiegeln sehr wohl die Ansichten einer großen Gruppe, da könnte ich auch wegen der Gerechtigkeit auch Nazis anderer Länder benennen, aber ich lasse es mal, wir wissen dass es genug gibt. Wobei ich an de Stelle betonen will dass es keineswegs gleich auf der Welt verteilt ist.

Dass jemand mit Ausländern prima zusammengearbeitet hat ist ja schön, aber das liegt an seiner und deren einzelnen guten Einstellung, das ist bei aller liebe kein Beweis für Grundsätzliches. Die TU Berlin war es glaube ich die eine große repräsentative Umfrage startete und es kam raus dass 84% nicht neben Juden wohnen wollen, man hätte auch nach anderen Sachen aus dieser Richtung Rassismus oder Ausländerfeindlichkeit fragen können und es käme Vergleichbares raus.

Ich finde es schön dass ihr so optimistisch seid, aber ich bin Realist. Die Menschen neigen eben von Natur aus Grüppchen zu bilden und zu hassen. Das brauchen wir nicht nach Nationalitäten zu sortieren, wir können es auch nach wirtschaftlichen, religiösen oder sonstigen Sachen gliedern. Das wird sich vielleicht ändern, der Istzustand ist aber nun mal wie er ist. Ich bin ja schon froh dass es idR. mit Marktprotekionismus und paar Sprüchen am Stammtisch erledigt ist und nicht zu Kriegen führt, aber das heißt lange nicht dass sie alle so liebe Leute sind weil sie es nicht radikal ausleben (dürfen).
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

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