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Darek

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1

Montag, 31. März 2008, 13:50

Einwanderer .... müssen sich anpassen .....

.... hier mal der interessante Wortlaut des Premier John Howard anlässlich seiner Rede zum Jahrestag der Bali-Attentate, Februar, 2008.
John Howard ist australischer Premier.

Aber lest selbst:
Muslime, die unter dem Islamischen Gesetz der Sharia leben wollen, wurden angewiesen Australien zu verlassen, da die Regierung in ihnen Radikale sieht, die mögliche Terroranschläge vorbereiten. Außerdem zog sich Howard den Zorn von einigen australischen Muslimen zu, da er unterstrich, geheimdienstliche Aktivitäten zum Ausspionieren der Moscheen in seinem Land zu unterstützen.
Wörtlich sagte er:

"EINWANDERER, NICHT AUSTRALIER, MÜSSEN SICH ANPASSEN".
Akzeptieren sie es, oder verlassen sie das Land. Ich habe es satt , dass diese Nation sich ständig Sorgen machen muss, ob sie einige Individuen oder deren Land beleidigt.

Seit den terroristischen Anschlägen auf Bali spüren wir einen zunehmenden Patriotismus bei der Mehrheit der Australier.
Diese Kultur ist in über zwei Jahrhunderten gewachsen, geprägt von Gefechten, Prozessen und Siegen von Millionen von Frauen und Männern, die alle nur Frieden gesucht und gewollt haben.
Wir sprechen überwiegend ENGLISCH, nicht Spanisch, Libanesisch, Chinesisch, Japanisch, Russisch, Italienisch, Deutsch oder andere Sprachen.
Deswegen - wenn ihr Teil unserer Gesellschaft werden wollt .... lernt unsere Sprache!

Die meisten Australier glauben an Gott. Es sind nicht einige wenige Christen, es ist kein politisch rechter Flügel, es ist kein politisch motivierter Zwang, nein - es ist eine Tatsache, denn christliche Frauen und Männer, mit christlichen Prinzipien, haben diese Nation gegründet, und dies ist ganz klar dokumentiert.
Und es ist sicherlich angemessen, dies an den Wänden unserer Schulen zum Ausdruck zu bringen.
Wenn Gott euch beleidigt, dann schlage ich euch vor einen anderen Teil dieser Welt als eure neue Heimat zu betrachten, denn Gott ist Teil UNSERER Kultur. Wir werden eure Glaubensrichtungen akzeptieren, und werden sie nicht in Frage stellen. Alles was wir verlangen ist, dass ihr unseren Glauben akzeptiert und in Harmonie, Friede und Freude mit uns lebt.
Dies ist UNSERE NATION, UNSER LAND und UNSER LEBENSSTIL, und wir räumen euch jede Möglichkeit ein, all diese Errungenschaften mit uns zu genießen und zu teilen.
Aber wenn ihr euch ständig beschwert, Mitleid sucht, unsere Fahnen verbrennt, unseren Glauben verurteilt, unsere christlichen Werte missachtet, unseren Lebensstil verurteilt, dann ermutige ich euch einen weiteren Vorteil unserer großartigen australischen Demokratie und Gesellschaft zu nutzen:

DEM RECHT DAS LAND ZU VERLASSEN!

Wenn ihr hier nicht glücklich seit, dann GEHT! Wir haben euch nicht gezwungen hierher zu kommen. Ihr habt gebeten hier sein zu dürfen. Also akzeptiert das Land, das euch akzeptiert hat."


Ich finde - starke Rede. Wir brauchen mehr Politiker, wie ihn!
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Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

Falk

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2

Montag, 31. März 2008, 14:19

RE: Einwanderer .... müssen sich anpassen .....

Zitat

Original von Darek
...

Ich finde - starke Rede. Wir brauchen mehr Politiker, wie ihn!


ich widerspreche dem mal ganz deutlich.

in der rede wird ja darauf eingegangen, wie die nation entstanden sei.
mag sein, dass es aus leuten bestand, die dem christlichen glauben angehoeren. fakt ist allerdings auch, dass australien als strafkolonie gegruendet wurde und auch, dass mit den eingeborenen nicht gerade zimperlich umgegangen wurde ("christlichen prinzipien"??), als diese nation gegruendet wurde...

australien war auch immer ein einwanderungsland mit einem gewissen stolz auf seine kulturelle vielfalt.
viele menschen sind nach australien eingewandert, weil es dort keine entsprechenden fachkraefte gab. (wie auch, wenn die nation im prinzip von verurteilten gegruendet wurde? ;) )
jetzt darf nur noch der in dieser gemeinschaft leben, der all seine eigenen werte aufgibt? wessen gemeinschaft ist das dann?
mit demokratie und toleranz hat das nicht mehr viel zu tun...

man kann nicht von 'integration' und 'miteinander' reden, wenn ich als einwanderer im taeglichen leben klar gemacht bekomme, dass ich nur ein gast bin.
im urlaub kann ich gerne meine eigene kultur fuer einige tage oder wochen hintenan stellen. wenn ich allerdings in einem anderen land leben werde, dann muss mir auch erlaubt sein, meine kultur beizubehalten...

natuerlich muss die problematik angesprochen werden, aber den versuch den teufel mit dem beelzebub auszutreiben halte ich mal fuer grundweg falsch...
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SmaragdDrache

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3

Montag, 31. März 2008, 17:06

Ich habe immer das Gefühl, das Staaten und vor allem ihre Führer wie ein Fähnchen im Wind reagieren.

Braucht das Land ausländische Kräfte(Arbeitskräfte,Investoren,Veranstalter) gibt sich das Land stets weltoffen und immigrantenfreundlich. Ich denke mal, die Länder haben es damals einfach verschwitzt die Immigranten durch mangelnde Hilfe und kulturelles Miteinander zu integrieren. Nun stehen sie vor einem seit Jahren andauernden Prozess, der Eigenentwicklung.

Ich finde man soll sich auch oft die Frage stellen, was einfacherer wäre oder was man in so einer Situation tun würde?

Die meisten Einwanderer kennen ausser ihrer eigenen Kultur und ihrem eigenem Lebensstil nichts anderes, und wenn sie in ein Land wie Australien einwandern, und dieses Land ihnen keine Möglichkeiten zum kulturellen Austausch gibt, dann werden sie nich von alleine darauf kommen und sich einer fremden Kultur anpassen solang sie ihre eigene frei und ungestört ausüben können. Und das sollte auch in jedem Land gegeben sein, trotzdem muss es mehr Möglichkeiten geben die Immigranten in die heimische Kultur einzubeziehen. Denn spätestens in der späteren beruflichen Laufbahn oder mit Nachbarn wird es mit der Zeit Probleme geben die man dann nicht durch kulturisolation beheben kann.

bisschen wirr alles, aber das mein ich dazu

Darek

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4

Montag, 31. März 2008, 20:58

RE: Einwanderer .... müssen sich anpassen .....

Zitat

Original von Falk
....fakt ist allerdings auch, dass australien als strafkolonie gegruendet wurde und auch, dass mit den eingeborenen nicht gerade zimperlich umgegangen wurde ("christlichen prinzipien"??), als diese nation gegruendet wurde...

australien war auch immer ein einwanderungsland mit einem gewissen stolz auf seine kulturelle vielfalt.....

mit demokratie und toleranz hat das nicht mehr viel zu tun...

man kann nicht von 'integration' und 'miteinander' reden, wenn ich als einwanderer im taeglichen leben klar gemacht bekomme, dass ich nur ein gast bin.
im urlaub kann ich gerne meine eigene kultur fuer einige tage oder wochen hintenan stellen. wenn ich allerdings in einem anderen land leben werde, dann muss mir auch erlaubt sein, meine kultur beizubehalten...


he Falk,

sicherlich hast Du mit einigem Recht, was Du so schreibst. Ich differenziere da aber schon ein bißchen.

Selbst, wenn Australien seinerzeit mal als Strafkolonie gegründet wurde, waren sicherlich nicht alle, die dort damals gelebt haben, Verbrecher. Und nicht alle sind damals mit den Eingeborenen "unchristlich" umgegangen.

Und weiter sollte man die Rede im Zusammenhang verstehen, denn so war sie sicherlich gedacht.
Der Kern der Rede bezieht sich m.E. auf die Aussage: Aber wenn ihr euch ständig beschwert, Mitleid sucht, unsere Fahnen verbrennt, unseren Glauben verurteilt, unsere christlichen Werte missachtet, unseren Lebensstil verurteilt, dann ermutige ich euch einen weiteren Vorteil unserer großartigen australischen Demokratie und Gesellschaft zu nutzen:.....

Und dem kann ich nur zustimmen. Wenn ich fremde Menschen bei mir zu Hause einquartiere, sie an meinem Leben teilhaben lasse und dann bemerke, dass diese Menschen als "Dankeschön" meine Toleranz missbrauchen, meinen Glauben unterminieren wollen, meine Tischdecken abfackeln und meinen Lebensstil kritisieren - was meinst Du wohl, was ich mit diesen Menschen dann mache? Die haben die längste Zeit mit mir unter einem Dach gelebt. Ist doch logisch.

Außerdem hat Howard in seiner Rede auch eindeutig klargemacht, dass diese "Einwanderer" sehr wohl willkomen sind: ....und wir räumen euch jede Möglichkeit ein, all diese Errungenschaften mit uns zu genießen und zu teilen.........
Also akzeptiert das Land, das euch akzeptiert hat."


Selbstverständlich kann ich in einem fremden Land auch meine Kultur beibehalten, wie Du schreibst. Nur - wenn ich als Einwanderer meine Kultur behalten möchte, sollte ich zwingend zunächst einmal auch die Kultur des Landes akzeptieren, dass mich aufgenommen hat.

Kannst Du mir da ein wenig zustimmen?
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Falk

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5

Dienstag, 1. April 2008, 00:17

natuerlich kann ich dir in einigem zustimmen.
deswegen habe ich ja eingeraeumt, dass das problem irgendwie gehandhabt werden muss.

ich denke allerdings, dass die fahnenverbrenner dies nicht tun, wenn sie nicht in ihrer heimat wohnen. das sind extreme dinge, die meist von leuten veranstaltet werden, deren fanatismus es ihnen verbietet im westlichen ausland ihr glueck zu suchen.

un von diesen auswuechsen auf einwanderers verhalten zu schliessen, halte ich eben fuer verkehrt.

aus eben diesem grunde verbrennt auch keiner deiner gaeste deine tischdecken... ;)

anyway. du sagst ja selbst, dass du es von deinen gaesten erwarten wuerdest, dass sie deine regeln akzeptieren. das waere eben wie urlaub machen.
wenn du aber mit jemandem deine wohnung teilst, dann sollten meines erachtens alle parteien ein wort bei der erstellung der regeln haben...

ich denke vom prinzip her verstehen wir uns schon, Darek. dafuer haben wir schon zu oft bei aehnlich gelagerten diskussionen hier im forum denselben standpunkt vertreten, gelle? :D

so ganz nebenbei wuerde ich zum beispiel in deutschland erst die ganzen "national-patri(di)oten" ausweisen (oder ihnen zumindest mit der gesamten gesetzeshaerte kommen), die sich was zuschulde kommen lassen, bevor ich mein augenmerk generell auf die muslimische gesamtheit richte.
man beachte nur mal wieder, wie sich die deutschen selbst beine stellen, bei dem versuch die NPD zu verbieten...

dickes thema, und saesse nicht meine freundin gerade mit mir im zimmer, wuerde ich wahrscheinlich mehr ausfuehren...
aber so muss das fuer heute erstmal reichen...

gute nacht...
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