Masuren ist traditionell ein strukturschwaches Gebiet mit hoher Arbeitslosigkeit, so dass sich auch durch die Emigrationswelle nicht so viel geändert haben dürfte, dass ein Arbeitskräftemangel herrscht.
Wie Tommy bereits schrieb, stellt sich vor allem die Frage einer Anerkennung des Berufsabschlusses.
Soweit ich das (laienhaft) sehe, arbeiten in Polen in Praxen als Arzthelferinnen ausgebildete Krankenschwestern. Eine Bekannte von mir hat z.B. ein paar Jahre lang als Krankenschwester in einem Krankenhaus gearbeitet (während und nach Berufsausbildung) und danach einen fünfjährigen Magisterstudiengang zur Diplom-Krankenschwester absolviert (sie hat also einen Hochschulabschluss), um bessere Jobchancen bei Hausärzten zu haben (sie wollte den Schichtdienst im Krankenhaus nicht mehr und erhoffte sich einen besseren Verdienst).
Mit diesem Abschluss kann sie z.B. weitgehend selbständig ältere Patienten ihres Chefs (Hausarzt) zu Hause betreuen. In der Praxis nimmt sie z.B. Blut ab, nimmt Impfungen vor. Dazu kommt der ganze Verwaltungskram. Das Gehalt ist eher mager, wenn auch wesentlich höher als das einer Krankenschwester im Krankenhaus. Sie arbeitet als Selbständige, d.h. stellt ihrem Chef Rechnungen aus und trägt so auch alle Sozialversicherungsbeiträge selber. Andererseits ist das so geregelt, dass sie auch bezahlten Urlaub hat.
Über den Daumen gepeilt, würde ich sagen, dass eine Arzthelferin/Krankenschwester über 300-400 Euro nicht hinauskommt.
Mangelnde Sprachkenntnisse würden natürlich ein praktisches, eventuell auch ein rechtliches Problem sein. Ich weiß nicht, wie es sich mit Pflegepersonal verhält, aber ausländische Ärzte müssen in Polen eine Sprachprüfung bestehen, bevor sie arbeiten dürfen.
Ich weiß nicht, wie flexibel Du bist, aber ich würde an Deiner Stelle erwägen, im Hotel- und Kurgewerbe unterzukommen, in dem Deine Deutschkenntnisse einen Pluspunkt darstellen (vielleicht Sanatorium oder Reha-Klinik mit vielen deutschen Patienten?).