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Elke

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1

Dienstag, 15. April 2008, 10:51

Bleiben oder zurück?

Bin erschüttert über Euren mißglückte Auswanderung,liebe Marleen und lieber Tornado.Ich kann mir gut vorstellen,wie es Euch jetzt geht. :smutny Zur Zeit sieht es bei mir auch nicht gut aus. Die Bürokratie hat mir einen dicken Strich durch meine Pläne gemacht,so auch der Kontakt zu den Leuten hier ist ziemlich schwer herzustellen.Bin schon am überlegen,ob ich wieder zurück gehe.Meine Stimmung und meine finanziellen Mittel sind fast am Tiefpunkt angelangt und die Lust an Unternehmungen auch.Hoffentlich geht es bei Euch positiver weiter :! :klee:

2

Donnerstag, 17. April 2008, 13:47

Wie lange bist Du denn jetzt schon in PL? Und was genau für Probleme hast Du denn dort?

Darek

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3

Donnerstag, 17. April 2008, 14:00

He, Tommy - schau doch mal in ihr Profil. Da steht`s. Seit Oktober 2007. Also ein gutes halbes Jahr. :milczek

@ Elke
Warum klappt es nicht in Polen? Wo liegen die Probleme? Kanst/willst Du drüber reden?
LG
Darek :papa2
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4

Donnerstag, 17. April 2008, 14:16

Ja sorry, da hab ich net geschaut :oczko

Elke

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5

Freitag, 25. April 2008, 13:20

Hallo,

inzwischen geht es bei mir wieder etwas aufwärts. Gegenüber dem, was Tornado und Marleen erlebt haben,war und ist meine Situation besser. Obwohl ich auch sehr blauäugig war,was Arbeit und Kontakt hier in Polen betrifft. Vor 10 Tagen rief ich,nach langer Überwindung, mal im deutschen Kunsulat in Rzeszow an.Die junge Polin,die dort im Büro vom Honorarkonsul sitzt, hatte mir im Januar schon einmal Ratschläge zwecks meiner Autoummeldung gegeben. Sie war wieder sehr nett am Telefon und lud mich gleich ein zukommen ,damit wir reden können.
2 Tage später fuhr ich hin und zufällig kam noch eine ehemalige Deutschlehrerin von der jungen Frau.Wir unterhielten uns sehr gut und beide Frauen versprachen mir zuhelfen. Jetzt habe ich wenigsten wieder Hoffnung,daß es weiter geht.
Heute z.B.,kann ich einer Schülerin beim Deutschlernen helfen.Sie fährt mit einigen anderen Schülern im Juli nach Bayern.
Am Sonntag kommen meine beiden Töchter und der kleine Enkel für eine Woche zu mir und schönes Frühlingswetter soll in den nächsten Tagen auch sein,
also es geht aufwärts. :oczko

6

Freitag, 25. April 2008, 17:07

Hallo,

bei mir waren die ersten beiden Jahre am schlimmsten, obwohl ich mich dank meiner Frau und ihrer Familie rasch integrieren konnte und es viele Probleme, die man normalerweise beim Umzug in eine andere Stadt immer hat (wo kauft man was? wo erledigt man was?), eigentlich nicht gab.

Am schwierigsten waren für mich gewisse "Kleinigkeiten" wie Behördengänge, die Eröffnung eines Kontos (damals für Ausländer noch nicht so einfach möglich), die ständig notwendige Verlängerung der Arbeitsgenehmigung (braucht man heute zum Glück nicht mehr), das lange Warten beim Arzt und die schwierige Abrechnung (es gab in meinen Anfangsjahren eine Gesetzeslücke und ich musste mich privat versichern, womit die örtlichen Ärzte wiederum keine Erfahrung hatten). Auch bei guter Vorbereitung trifft man doch auf viele unerwartete Probleme, weil doch in vielen Dingen die Uhren in Polen etwas anders ticken als in Deutschland und dann die "Sehnsucht" nach vertrauten Verhältnissen in der Heimat hochkommt.

Ich wohne nun schon das neunte Jahr in Polen. Wenn ich schaue, was sich in dieser Zeit hier alles bewegt hat, dann muss ich feststellen, dass das, was geleistet wurde, gemessen an den im Vergleich mit Deutschland erheblich bescheideneren Kapazitäten, ganz ordentlich ist. Zumindest ist das in meiner neuen Heimatstadt so. Die Probleme bleiben: Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, soziale Missstände (Alkoholmissbrauch, Frührentnertum und recht neu: "Englandwaisen", d.h. Kinder, deren Eltern auf der Insel jobben sind und sich nicht um ihre Sprösslinge kümmern, ganze Familien gehen daran kaputt).

Darek

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7

Samstag, 26. April 2008, 10:09

Zitat

Original von chelmno.info
und recht neu: "Englandwaisen", d.h. Kinder, deren Eltern auf der Insel jobben sind und sich nicht um ihre Sprösslinge kümmern, ganze Familien gehen daran kaputt).


Und ich dachte immer, Polen sei irgendwie vorbildlich, da es dort noch so etwas wie Familienbewußtsein gibt. So hab ich Polen zumindest kennengelernt.
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stazki

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8

Sonntag, 27. April 2008, 02:35

26.04.2007... 7.40 Uhr in der Früh´bin ich angekommen in meiner neuen "Heimat" in Niederschlesien... vollgepackt mit den WICHTIGSTEN Teilen des Umzugsgutes...

Heute, nach einem Jahr des Einlebens und Vertrautwerdens mit der neuen Stadt, bringen mich auch "keine zehn Pferde" mehr weg von hier.
Mir geht es sehr gut mit meiner "choma" und ich vermisse absolut NIX. (Naja, meine Jungs würde ich schon mal gerne öfter sehen.)
Nun waren die Vorbedingungen für eine Umsiedlung für mich um etliches einfacher, da ich ja nicht als Arbeiter oder Jobsuchender diesen Schritt unternahm.
Ein "Neuanfang" als selbsternannter "emeryt" in einem mir nicht fremden Land fiel mir daher garnicht schwer, kenne ich Polen doch schon seit den 89´er Jahren und habe damals die ersten polnischen Worte, Flüche und liebreizenderen Ausdrücke behalten.
Trotz der unzureichenden Kenntnisse der polnischen Sprache komme ich hier gut zurecht... natürlich hätte ich alle behördlichen Unternehmungen niemals alleine geschafft : Danke Dir "choma"- Schatz :usta
und so freue ich mich auf das nächste Jahr in diesem schönen Land mit seinen Menschen, die wie überall auf der Welt ihre Gefühle zeigen.

ICH BLEIBE ! ! ! :okok
Signatur von »stazki« "Eine ausgestreckte Hand bewirkt mehr als eine geballte Faust"

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »stazki« (27. April 2008, 02:40)


FrankPL

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9

Sonntag, 27. April 2008, 10:57

Zitat

Original von stazki
angekommen in meiner neuen "Heimat" in Niederschlesien...

O'Henry, sag doch mal bitte, wie Deine neue Heimat genau (Stadt, Ortschaft) heißt. Das würde mich interessieren ...

Gruß

Frank :oczko

Choma

Babcia

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10

Sonntag, 27. April 2008, 12:28

Kann ich antworten? :oczko
Wir wohnen in Brzeg Dolny (Dyhernfurt), kleines Städtchen (~15 000 Einwohner) ~30 km von Wrocław (nord-westlich), Kreis Wołów (Wohlau).

Jetzt fahren wir nach Wrocław... :papa
Signatur von »Choma« Jeśli potrafisz śmiać się z siebie, będziesz miał ubaw do końca życia :D

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Choma« (27. April 2008, 13:19)


FrankPL

unregistriert

11

Sonntag, 27. April 2008, 13:06

Zitat

Original von Choma
Kann ich antworten? :oczko
Wir wohnen in Brzed Dolny (Dyhenfurt), klein Städchen (~15 000 Einwohner) ~30 km von Wrocław (nord-westlich), Kreis Wołów (Wohlau).

Jetzt fahren wir nach Wrocław... :papa



Klar kannst Du antworten, Choma!
Kenne den von Dir genannten Ort leider nicht. Ich habe nur mal nachgefragt, weil mich halt Niederschlesien auch sehr interessiert. Aber das habt Ihr sicher schon mitbekommen.

Wünsche Euch viel Spass bei dem schönen Wetter in Wrocław :papa

12

Montag, 28. April 2008, 10:23

Zitat

Original von Darek

Zitat

Original von chelmno.info
und recht neu: "Englandwaisen", d.h. Kinder, deren Eltern auf der Insel jobben sind und sich nicht um ihre Sprösslinge kümmern, ganze Familien gehen daran kaputt).


Und ich dachte immer, Polen sei irgendwie vorbildlich, da es dort noch so etwas wie Familienbewußtsein gibt. So hab ich Polen zumindest kennengelernt.


Sicherlich ist das Familienbewusstsein der Polen allgemein recht stark ausgeprägt. Da aber die Zahl der Leute, die auf der "Insel" arbeiten, sehr groß ist (von den 20- bis 30-jährigen aus meiner Stadt sind z.B. von manchen Berufsschuljahrgängen mehr als die Hälfte seit 2004 ins Ausland gegangen), fällt bereits ein kleiner Anteil von Problemfällen ins Auge. Das Problem der "Englandwaisen" wurde zumindest schon mehrmals in den Medien behandelt und ich habe konkret auch schon von Fällen gehört, wo Fehlentwicklungen zumindest drohen.
Es geht einfach darum, dass sehr viele, die ihr Glück in England versuchen, sich nicht zu einem vollständigen Umzug entscheiden können bzw. wollen. Erst fährt der Mann, teilt sich mit Bekannten eine Wohnung, so dass die Mietkosten recht gering sind. Wenn er sich einigermaßen eingelebt hat und regelmäßig verdient, wird der Appetit größer, und auch die Ehefrau entscheidet sich, in England zu arbeiten. Die Kinder müssen ja weiter zur Schule gehen, aber man hat ja Oma/Tante etc., so dass man die Kinder in Polen quasi in Pflege gibt. Das klappt meistens gut, aber halt nicht immer. Die Kinder kommen mit der Oma nicht klar und umgekehrt, es gibt Probleme in der Schule usw.
Die Eltern in England haben zwar einen Job, aber in der Regel verdienen sie nicht genug, dass sie sich in England eine angemessene Wohnung für die ganze Familie leisten können. Auf den Verdienst verzichten und zurück nach Polen wollen sie aber auch nicht recht.
Viele Leute (selbst solche mit guter Ausbildung, man muss daran denken, dass vor drei Jahren die Arbeitslosenquote bei uns in der Region z.B. bei über 25% lag) haben in England zum ersten Mal in ihrem Leben erfahren, wie es ist, einen festen Job mit geregelter Arbeitszeit zu haben, und so viel zu verdienen, dass man mit dem Geld bei bescheidener Lebensführung zum Monatsersten auskommt und sogar noch etwas sparen kann (das kann mit mit dem Mindestlohn in Polen kaum, wenn man noch Miete zu marktüblichen Bedingungen zahlen muss).
Auf der Strecke bleibt zwangsläufig das Familienleben, wenn man beruflich nicht rasch aufsteigt, von Billigjobs wegkommt und so viel verdient, dass man seine ganze Familie nachholen kann.
Bei Familien, wo ein Ehepartner mit den Kindern in Polen bleibt, kommt es nicht selten zu Trennungen der Eltern (noch häufiger bei Paaren, die noch keine Kinder haben).
Die sinkende Arbeitslosenzahl in Polen ist zu einem großen Teil auf die Massenabwanderung nach England/Irland zurückzuführen.

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