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1

Sonntag, 10. August 2008, 17:55

Krieg im Kaukasus

Viele von uns hatten vielleicht schon vergessen, was Krieg bedeutet, da erreichen uns Nachrichten und Bilder aus Südossetien, die wirklich Anlass zur Sorge geben.
Mit Russland ist jedenfalls nicht zu spaßen. Meine Frau weiß noch zu gut, was es in kommunistischen Zeiten in Polen hieß, wenn die Energieversorgung von Stufe 3 auf Stufe 1 zurückgefahren wurde, weil vorlaute und freche Polen das Regime in Moskau verbal angegriffen hatten.
Die jüngsten Muskelzuckungen Moskaus werden von internationalen Beobachtern seit zwei Jahren wieder verstärkt registriert und bereiten bei vielen europäischen Diplomaten alten Argwohn, wenngleich es niemand bisher deutlich aussprach.
Keine Frage: Der Kaukasus war und ist ein Flickenteppich. Aber die schnelle russische Antwort kann man auch als Antwort und als zukünftigen Anspruch verstehen.
Einen kleinen Beitrag zu dieser Entwicklung Russlands hat meiner Meinung leider unser Altkanzler Gerhard Schröder gegeben, indem er Busenfreundschaft und wirtschaftliche Nationalinteressen vor geopolitischen Gesamtinteressen Europas gestellt hatte.

Ich hoffe, die Auseinandersetzungen werden bald aufhören.

Darek

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2

Montag, 11. August 2008, 08:10

RE: Krieg im Kaukasus

Zitat

Original von Mulder
Einen kleinen Beitrag zu dieser Entwicklung Russlands hat meiner Meinung leider unser Altkanzler Gerhard Schröder gegeben, indem er Busenfreundschaft und wirtschaftliche Nationalinteressen vor geopolitischen Gesamtinteressen Europas gestellt hatte.

Für mich steht Gerhard Schröder als das Synonym für selbstgefälliges Diäten-Schmarotzertum.
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Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

3

Montag, 11. August 2008, 08:32

Basta!

Falk

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4

Montag, 11. August 2008, 10:24

ich meine, dass schroeder auch einiges gut gemacht hat.

er war zb mal der erste, der den amis den finger gezeigt hat, als es um deren auffassung von krieg gegen den terror ging und hat so andere europaeische staaten ermutigt das gleiche zu tun.
auf diese weise haette europa endlich mal einen grundstein gelegt bekommen, um eine eigene identitaet zu entwickeln.

leider hat frau merkel das gleich wieder nach dem regierungswechsel zunichte gemacht...

zurueck zum thema...
krieg im kaukasus. leider habe ich gar nicht genau mitbekommen, wie es genau anfing, aber mich erschuettert die haerte mit der russland dort vorgeht.

waehrend der olympischen spiele sollen ja eigentlich ueberall in der welt die waffen ruhen. dass dieser konflikt nun just am ersten tag der 29. olympiade beginnt stimmt nachdenklich.

ich hoffe, dass dieser krieg schnell beendet wird...

hoffe allerdings auch, dass bush sich nicht wieder in einen willkommenen konflikt mit militaerischen mitteln einmischt...
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5

Montag, 11. August 2008, 10:37

Vielleicht muss ich noch einmal präzisieren, warum mich gerade dieser Konflikt so beunruhigt. Wir haben derzeit sehr viele militärische Auseinandersetzungen in der Welt und jeder Kriegstote ist zu viel. Und jeder Krieg ist beunruhigend.
Diese Auseinandersetzungen aber haben insofern eine andere Qualität, weil sie sich über Monate schon ankündigten (Anerkennung des unabhängigen Kosovos durch EU bzw. Amerika, daraufhin Antrag Russlands auf Anerkennung eines unabhängigen Staates in Abchasien und Südossetien, Ablehnung, erste Scharmützel an den Grenzen Georgiens und scharfe Worte Russlands in Richtung Nato bezüglich Beitritt Georgiens). Und keine Diplomatie half.
Ich habe den Eindruck, hier bauen sich allmählich wieder alte Blöcke auf und was das mit dem Energiegiganten Russland bedeutet, wissen alle ehemaligen Satellitenstaaten. Gleichermaßen sind die Beziehungen Russlands mit dem Iran zu interpretieren. Russland ist gerade unmissverständlich wieder dabei, sich als Großmacht zu zeigen und geht völkerrechtlich bedenkliche Schritte, die ihnen freilich von der USA im Irak-Krieg vorgemacht wurden. Ich sehe einfach nicht, wohin das führt mit Russland.

Capricorn

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6

Montag, 11. August 2008, 10:38

Zitat

Original von Falk


ich hoffe, dass dieser krieg schnell beendet wird...

hoffe allerdings auch, dass bush sich nicht wieder in einen willkommenen konflikt mit militaerischen mitteln einmischt...



Die Europäische Union vermittelt im Konflikt:

Der französische Außenminister Bernard Kouchner und sein finnischer Amtskollege Alexander Stubb beraten heute in Moskau.

In Tiflis wurde bereits ein Vier-Stufen-Plan zur Lösung des Konflikts diskutiert.

Siehe auch Pressespiel von heute (Deutsche Welle).

Christoph
Signatur von »Capricorn« Das Denken ist auch eine Wirklichkeit,
sogar eine der wichtigsten im Menschenleben.

Wilhelm Ostwald

Capricorn

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7

Montag, 11. August 2008, 11:05

Der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer schreibt in der Zeit:

Großmacht und Hasardeur.

Sein Kommentar deckt sich auch mit Aussagen Mulders.

Quelle: Die Zeit

Christoph
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sogar eine der wichtigsten im Menschenleben.

Wilhelm Ostwald

8

Montag, 11. August 2008, 12:15

Interessanter Beitrag von unserem Joschka. Mich wundern seine Aussagen nur insofern, als dass ich mich nicht wirklich erinnern kann, dass er in Amtszeiten die bedingungslose Busenfreundschaft zwischen Schröder/Putin mal in Frage gestellt hat. Er hat sich zwar innerhalb des Tschetchenienkonfliktes ein- oder zweimal kritisch gegenüber Russland geäußert, aber sonst? Vielleicht liege ich ja auch falsch mit meiner Beurteilung zu Joschka und tue ihm Unrecht.
Jedenfalls deuten sich hier ernste Probleme an. Man sollte immer daran denken:
Am Anfang war das Wort, als nächstes kamen Kriege. Und ich hoffe, das 21. Jahrhundert wird kein Jahrhundert der Wirtschaftskriege!

Darek

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9

Montag, 11. August 2008, 15:08

Zitat

Original von Falk
ich meine, dass schroeder auch einiges gut gemacht hat.

er war zb mal der erste, der den amis den finger gezeigt hat, als es um deren auffassung von krieg gegen den terror ging und hat so andere europaeische staaten ermutigt das gleiche zu tun.

Hmm, Falk - meinst Du die Entscheidung im Zusammenhang mit einem möglichen Angriff auf den Irak im 3. Golfkrieg?
Die Nichtbeteiligung am Krieg wurde doch nur begründet mit dem fehlenden Mandat der Vereinten Nationen und dem fehlenden Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Für solch eine Entscheidung braucht es kein sonderlich starkes Rückrat eines Herrn Schröder.

Was ist denn dann mit mehreren NATO-Einsätzen der Bundeswehr, welche die ersten Kampfeinsätze unter deutscher Beteiligung nach Ende des 2. Weltkrieges überhaupt darstellten:
Einheiten der Luftwaffe wurden unter Schröder im Kosovo-Krieg gegen Jugoslawien eingesetzt und Heereseinheiten waren an Aktionen in Afghanistan beteiligt.

Unter Schröder stieg die damalige Arbeitslosigkeit von knapp 3,5 Millionen Arbeitslose auf über 5,2 Millionen Arbeitslose an, was letztlich auch dazu führte, dass die Linksparteien - bis heute - einen massiven Mitgliederzuwachs zu verzeichnen hatten und haben.

Unter Schröder trat das "Vierte Gesetz für Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt" in Kraft, besser bekannt als HARTZ IV. Heute redet man in diesem Zusammenhang auch vom sogenannten "Milliardengrab". Gerade am Thema HARTZ IV kann deutlich gemacht werden, dass mit solchen Reformen nichts anderes bewirkt werden sollte als den Menschen das Vertrauen zu nehmen und ihnen klarzumachen, dass z.B. die Arbeitslosenversicherung keine Versicherung ist. Und schwupps - schon wird das Tor für ein neues Geschäftsfeld aufgestoßen. Daher auch Schröders Beinamen "Genosse der Bosse". (Ähnlich wird es übrigens auch bei der Pflegeversicherung laufen und eventuell auch bei der Krankenversicherung. Ist zumindest meine Meinung.)

Auch die Ökosteuer haben wir der Regierung Schröder zu verdanken.

Und bei Gazprom ging es Schröder ja wohl in erster Linie nicht um´s Gas, sondern wohl eher um Kohle....

Insbesondere im Jahr 2005, also dem letzten Jahr der Schröder-Regierung, konnte man eine Bilanz des Schreckens und Scheiterns fast aller Reformen ziehen. Auch Medien, die bis dahin den Reformkurs Schröders unterstützten, mussten zugeben, dass Hartz I bis III und Hartz IV und all die andern Reformen und Reförmchen wenig gebracht und viel gekostet haben.

Für mich nix anderes als Konkursverschleppung.
Aber was will man auch von einem Kanzler erwarten, der zu Beginn seiner Amtszeit 1999 sagte, er brauche zum Regieren nur BILD, BamS und die Glotze.....

Nun gut, war jetzt ein wenig am Thema vorbei, aber was soll´s. Manchmal platziere ich meine Graffitis eben an etwas ungewöhnlichen Stellen.
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Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

10

Montag, 11. August 2008, 15:54

Zitat

Original von Falk
ich meine, dass schroeder auch einiges gut gemacht hat.

er war zb mal der erste, der den amis den finger gezeigt hat, als es um deren auffassung von krieg gegen den terror ging und hat so andere europaeische staaten ermutigt das gleiche zu tun.



Das hat er nur als Mitleid mit der Bevölkerung da getan? Wieso dann nicht in Jugoslawien ? Auch da jagte die Nato die, die sich gegen gewalttätige islamistische Separatisten wehrten.
Schröder hat auch paar vernünftige Sachen gemacht, aber hier war das ein "nein" Richtung USA um die antiamerikanischen Stimmen der Wähler aufzufangen.
Insofern aus seiner Position vernünftig, irgendwas moralisches steht aber deswegen trotzdem nicht auf seiner Seite.


Zitat

Original von Falk

krieg im kaukasus. leider habe ich gar nicht genau mitbekommen, wie es genau anfing



Indem Russland ein Teil Georgien mit Zuckerbrot und Peitsche russifiziert, irgendwann hat es Georgien gereicht...
Leider stehen sie ohne ausländische Hilfe dumm da, da Russland stärker ist, wie Tschechien 1938, wenn die anderen Länder nicht helfen kommt Russland mit der Taktik durch.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

11

Montag, 11. August 2008, 16:34

Zu Schröder kann ich dir Darek nur beipflichten. Im nachhinein betrachtet ist nicht wirklich etwas Substantielles von seiner Politik geblieben, außer, dass die älteste Volkspartei vor ihrer vollständigen Zersplitterung steht. Respekt! Es ist erstaunlich, wie man weit über hundert Jahre gewachsene politische Leitlinien so über Bord werfen konnte.
Was den Kaukasus angeht, so findet in der Tat seit Jahren eine Russifizierung statt. Das hat auch den Hintergrund, dass in gleichem Atemzug andere ehemalige Sowjetgebiete (Kasachstan) derzeit völlig islamisiert werden. Insofern standen Putin und Bush bei diesem Thema auch gern an der gleichen Seite. Aber jetzt geht es um Energiewege, und da hört der Spaß auf!

Falk

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12

Montag, 11. August 2008, 17:13

Zitat

Original von Darek
Hmm, Falk - meinst Du die Entscheidung im Zusammenhang mit einem möglichen Angriff auf den Irak im 3. Golfkrieg?...


die meine ich in der tat...

Zitat

Original von Darek
...
Die Nichtbeteiligung am Krieg wurde doch nur begründet mit dem fehlenden Mandat der Vereinten Nationen und dem fehlenden Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Für solch eine Entscheidung braucht es kein sonderlich starkes Rückrat eines Herrn Schröder.
...


warum hat es dann vorher keiner unserer miteuropaer getan anstatt den amerikanern wieder mal nach der pfeife zu tanzen??

Zitat

Original von Obywatel GG
Das hat er nur als Mitleid mit der Bevölkerung da getan? ...


hab ich doch gar nicht behauptet...

lest doch mal bitte genau, was ich zum thema europaeische identitaet geschrieben habe.
dass unter schroeder vieles schief gelaufen hab ich ja nun selber zu spueren bekommen. indirekt bin ich ja aufgrund der situation damals in england gelandet...

Zitat

Original von Mulder
...
dass die älteste Volkspartei vor ihrer vollständigen Zersplitterung steht.
...


hat das nicht vllt auch ein klitzekleinwenig mit der tatsache zu tun, dass die spd ueberhaupt in die grosse koalition der derzeitigen regierung gegangen ist und sich dort selbst aufreibt...?

zum eigentlichen thema:

Zitat

Original von Obywatel GG
...
Indem Russland ein Teil Georgien mit Zuckerbrot und Peitsche russifiziert, irgendwann hat es Georgien gereicht...
Leider stehen sie ohne ausländische Hilfe dumm da, da Russland stärker ist, wie Tschechien 1938, wenn die anderen Länder nicht helfen kommt Russland mit der Taktik durch.


danke. das klarifiziert schonmal ein wenig.

aber was war jetzt der exakte ausloeser fuer diesen konflikt? sind die russen einfach so einmarschiert??
(sorry bin gerade im buero und kann es mir nicht ergooglen)...
Signatur von »Falk«

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13

Montag, 11. August 2008, 17:45

Zitat

Original von Mulder
Zu Schröder kann ich dir Darek nur beipflichten. Im nachhinein betrachtet ist nicht wirklich etwas Substantielles von seiner Politik geblieben, außer, dass die älteste Volkspartei vor ihrer vollständigen Zersplitterung steht. Respekt! Es ist erstaunlich, wie man weit über hundert Jahre gewachsene politische Leitlinien so über Bord werfen konnte.
Was den Kaukasus angeht, so findet in der Tat seit Jahren eine Russifizierung statt. Das hat auch den Hintergrund, dass in gleichem Atemzug andere ehemalige Sowjetgebiete (Kasachstan) derzeit völlig islamisiert werden. Insofern standen Putin und Bush bei diesem Thema auch gern an der gleichen Seite. Aber jetzt geht es um Energiewege, und da hört der Spaß auf!



Die SPD müsste nicht nur Clement sondern in erster Linie Schröder aus der Partei rausschmeissen, da er der Partei am meisten geschadet hat...................

14

Montag, 11. August 2008, 17:47

Zitat

Original von Falk

Zitat

Original von Darek
Hmm, Falk - meinst Du die Entscheidung im Zusammenhang mit einem möglichen Angriff auf den Irak im 3. Golfkrieg?...


die meine ich in der tat...

Zitat

Original von Darek
...
Die Nichtbeteiligung am Krieg wurde doch nur begründet mit dem fehlenden Mandat der Vereinten Nationen und dem fehlenden Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Für solch eine Entscheidung braucht es kein sonderlich starkes Rückrat eines Herrn Schröder.
...


warum hat es dann vorher keiner unserer miteuropaer getan anstatt den amerikanern wieder mal nach der pfeife zu tanzen??

Zitat

Original von Obywatel GG
Das hat er nur als Mitleid mit der Bevölkerung da getan? ...


hab ich doch gar nicht behauptet...

lest doch mal bitte genau, was ich zum thema europaeische identitaet geschrieben habe.
dass unter schroeder vieles schief gelaufen hab ich ja nun selber zu spueren bekommen. indirekt bin ich ja aufgrund der situation damals in england gelandet...

Zitat

Original von Mulder
...
dass die älteste Volkspartei vor ihrer vollständigen Zersplitterung steht.
...


hat das nicht vllt auch ein klitzekleinwenig mit der tatsache zu tun, dass die spd ueberhaupt in die grosse koalition der derzeitigen regierung gegangen ist und sich dort selbst aufreibt...?

zum eigentlichen thema:

Zitat

Original von Obywatel GG
...
Indem Russland ein Teil Georgien mit Zuckerbrot und Peitsche russifiziert, irgendwann hat es Georgien gereicht...
Leider stehen sie ohne ausländische Hilfe dumm da, da Russland stärker ist, wie Tschechien 1938, wenn die anderen Länder nicht helfen kommt Russland mit der Taktik durch.


danke. das klarifiziert schonmal ein wenig.

aber was war jetzt der exakte ausloeser fuer diesen konflikt? sind die russen einfach so einmarschiert??
(sorry bin gerade im buero und kann es mir nicht ergooglen)...



Ja , die Russen sin einfach in Georgien eingefallen...

15

Montag, 11. August 2008, 18:52

Zitat

Original von Falk


Zitat

Original von Obywatel GG
Das hat er nur als Mitleid mit der Bevölkerung da getan? ...


hab ich doch gar nicht behauptet...

lest doch mal bitte genau, was ich zum thema europaeische identitaet geschrieben habe.


Habe ich meinerseits auch nicht behauptet Du würdest es, aber so wird das in der Öffentlichkeit wahrgenommen, daher der Anlass-bedingte harsche Einwand "in die Menge" ;)



Fairweweise ich ich auch nicht behauptet dann die Russen so einfach einmarschiert sind, Georgien hat da schon etwas angefangen in der Region Ordnung zu machen.
Russland sagt "da werden unsere Staatsbürger belästigt" und geht rein, dann geht das hin und her...

Aber die Frau Skłodowska (später Curie-S...) hätte auch nicht behauptet dass Russland seine Staatsbürger schützt indem es sie vor polnischen Freiheitsdrag schützt ;)

Russland soll man nicht provozieren indem man die Nato-Osterweiterung vorantreibt?
Nein, Banditen gibt man nicht nach, wir sollten weiter erweitern.
Die haben kein Anspruch mitzureden wenn es um ihre ehemalige Republiken geht.
vielleicht haben sie es nicht begriffen, aber die gehören ihnen nicht mehr.
Unter den Ideologien die es so auf der Welt gibt, ist die der Nato-Länder immer noch die mildeste, das muss man eben vorantreiben.
Man hätte die Situation nach dem Fall des Eisernen Vorhangs eben schneller nutzen sollen und ohne Vorbehalte da weiter ausdehnen, dann hätten wir heute ein anderen Status Quo und Russland würde nicht so "aufmucken".
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

16

Montag, 11. August 2008, 21:00

Professor Segbers, wohl einer der besten Kenner der alten Sowjetrepubliken, gibt im Interview eine andere Einschätzung ab:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,571256,00.html

Das beruhigt mich nur ein wenig, obgleich ich wünschte, er hätte Recht. Am Abend sprachen seriöse Nachrichten von einem Einmarsch russischer Truppen in Georgien. Dies widerspräche schon wieder Teilen seiner Einschätzung vom "kalkulierten Köcheln lassen eines Konfliktes", das im russischen Interesse läge.
Der Konflikt wird uns meiner Einschätzung nach noch länger beschäftigen, denn ich sehe auch die Ängste ehemaliger Sowjetregionen, mögen sie noch so irrational sein.

Falk: Was deine Einschätzung zu Schröder angeht, so glaube ich, ist sie ein wenig missverstanden worden. Niemand hier bezweifelt, dass sein Nein zum Irak-Krieg nicht richtig war. Aber wir erinnern uns dann bitte auch, wie opportun dieses Nein für ihn im Wahlkampf war. Und ob dadurch die europäische Identität gestärkt wurde, na ja, da habe ich meine Zweifel. Ich würde eher das Gegenteil behaupten. Mit Einführung des Euros in diesem Jahr und den Unterstützern des USA-Kriegs im Irak durch England, Spanien und auch Polen wurde sogleich schmerzlich deutlich, dass die EU nicht anderes ist als eine Wirtschaftsunion. Trotz vieler gut gemeinter Gedanken und Projekt bis heute :smutny

Falk

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17

Montag, 11. August 2008, 21:10

[offtopic]

Zitat

Original von Mulder
...
Falk: Was deine Einschätzung zu Schröder angeht, so glaube ich, ist sie ein wenig missverstanden worden. Niemand hier bezweifelt, dass sein Nein zum Irak-Krieg nicht richtig war. Aber wir erinnern uns dann bitte auch, wie opportun dieses Nein für ihn im Wahlkampf war. Und ob dadurch die europäische Identität gestärkt wurde, na ja, da habe ich meine Zweifel. Ich würde eher das Gegenteil behaupten. Mit Einführung des Euros in diesem Jahr und den Unterstützern des USA-Kriegs im Irak durch England, Spanien und auch Polen wurde sogleich schmerzlich deutlich, dass die EU nicht anderes ist als eine Wirtschaftsunion. Trotz vieler gut gemeinter Gedanken und Projekt bis heute :smutny


ich meinte ja auch nicht, dass er damit erfolgreich war.
allerdings war es ein erster schritt in die richtige richtung, die leider durch die genannten abweichler zunichte gemacht wurde...
leider hast du mit deiner am ende gemachten einschaetzung recht.
chance vertan...

[/offtopic]
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18

Montag, 11. August 2008, 21:29

also mir macht die sache etwas angst. es hat auf mich den eindruck, dass es sich um eine machtdemonstration handelt und zwar in richtung USA... russland will zeigen, dass es wieder stark ist. lange zeit wurden die russen belächelt.

vielleicht soll es zeigen, dass george double U bush nicht überall die weltpolizei spielen kann.

speziell nach der sache mit dem raketen-schutzschirm...

es ist nur so schlimm, dass es wieder die zivilbevölkerung trifft... ein solches ereignis führt mir vor augen, wie gut es uns eigentlich geht.

wenn ich in den nachrichten sehe, wie frauen und kleine kinder fliehen und alles zurücklassen müssen, während ihre männer mit der waffe in der hand zu hause bleiben...

ein kind wurde gefragt, warum es im flüchtlingslager so wenige spielzeuge gibt :"... die spielzeuge sind alle verbrannt"....

"findest du es gut, dass dein papa zu hause geblieben ist?" ... " ich liebe meinen papa"...

warum ist soetwas notwendig?

19

Montag, 11. August 2008, 22:47

Tja ich kann Saakaschwili einerseits verstehen dass er blind vorrent weil man nicht mehr zugucken kann wie sich Russland breit macht, andererseits nicht weil er meint es könnte aufgehen und er kriegt Hilfe vom Westen. Wer wird sich schon mit Russland anlegen um paar Georgier zu retten "Wo ist überhaupt Georgien? Hauptsache ich habe mein Bier"...
Es ändert sich ja doch nichts.

Die Osseten und ihresgleichen werden aber noch früher oder später ihren Teil abkriegen. Der Pakt mit dem Teufel geht nur mal nie gut.
Wenn die mal weinen rechne ich ihnen die Beispiele in der Geschichte vor wie oft sowas gut ging.
Aber egal, sollen sich solange darüber freuen dass Russland ihre Folklore zulässt solange sie es können, wenn sie erstmal richtig geschluckt sind weht ein anderer Wind.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

20

Dienstag, 12. August 2008, 08:23

Lars, ich kann dir nur zustimmen. Im Frieden geht es einem verdammt gut, und ich hoffe, dass uns allen der Friede nie allzu selbstverständlich wird, sondern dass jeder zu seinem Teil immer wieder Beiträge zur Völkerverständigung leistet. Dazu gehört natürlich auch ein Forum wie dieses sowie Menschen, die neugierig auf Fremdsprachen bleiben.
Dazu gehört bei aller Kritik aber auch zwingend Russland. Vielleicht mögen das einige hier für unmöglich halten wie meine Frau, die sagt, Russland ist und wird immer stur bleiben, aber ich finde, man sollte nie nie sagen und an vielen Stellen mit Russland Dialoge ansetzen, die man bisher versäumt hat. Solange sich russische Eliten noch als Verlierer der Geschichte betrachten und von einem abermaligen Großreich träumen, wird das nichts.
Wenn ich eine Chance sehe, dann die, dass der Welt vielleicht einmal die Augen geöffnet wird und viele Menschen begreifen, dass die eine Welt nicht allein aus Wirtschaftszusammenhängen besteht, sondern aus vielen kulturellen Gemeinsamkeiten und Differenzen. Und man muss nicht alle Differenzen überbrücken, sondern sollte Vielfalt Vielfalt sein lassen. Im Englischen gibt es dafür eine schöne Redewendung: Let's agree to differ!

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