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Falk

Egalisator und Co-Admin

  • »Falk« ist männlich

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21

Freitag, 22. August 2008, 14:44

Zitat

Original von Darek
...
He Falk - man kann nur hoffen, dass Dir das beim Autofahren in Deutschland NICHT passiert!! :paluszkiem
Ansonsten - rette sich, wer kann..... :plotki


keine sorge. ich halte mich ja fuer einen sehr guten autofahrer, weil immer aufmerksam... :oczko

habe allerdings bei diversen fahrten im korso zu diversen classic mini treffen auf dem festland meine englischen kollegen beobachten duerfen, die regelmaessig in der falschen richtung iun den kreisverkehr reinfuhren... zum glueck erlauben die alten minis wunderbare handbrake turns, so dass das relativ schnell korrigiert werden kann.

als beifahrer passiert es mir aber ab und an, dass ich zb meinem papa in berlin ins lenkrad greifen will, wenn er auf der falschen seite faehrt... :ostr
Signatur von »Falk«

anything goes...

22

Freitag, 22. August 2008, 18:53

RE: Deutsch als Muttersprache

Zitat

Original von Mulder
... denn die Sprache ist zu wichtig, als dass man Schindluder mit ihr betreibt.


... das sehe ich genauso... leider ist es hier wo ich wohne so, dass die sprache von den meisten der jugendlichen völlig verfällt...

wenn ich bedenke, dass man die deutschen einmal das volk der dichter und denker genannt hat, könnte ich heulen

jugendsprache

ich habe beschlossen, dass wenn ich mal die passende partnerin finden sollte und kinder haben sollte, dass diese auf eine privatschule kommen sobald ich höre, dass sie anfangen anstatt von "ich" isch" zu sagen, oder "Isch geh Schule, wie isch Bock hab!"


ES IST KEIN SCHERZ, HIER WIRD WIRKLICH SO GESPROCHEN und nicht nur in einzelnen fällen.

Darek

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23

Freitag, 22. August 2008, 19:19

Zitat

Original von Falk
als beifahrer passiert es mir aber ab und an, dass ich zb meinem papa in berlin ins lenkrad greifen will, wenn er auf der falschen seite faehrt... :ostr

na, sag ich doch - rette sich, wer kann!! Falk ist in Niemcy!!:plotki :ROTFL :haha
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

24

Freitag, 22. August 2008, 19:43

Lars726

Zitat

ich habe beschlossen, dass wenn ich mal die passende partnerin finden sollte und kinder haben sollte, dass diese auf eine privatschule kommen sobald ich höre, dass sie anfangen anstatt von "ich" isch" zu sagen, oder "Isch geh Schule, wie isch Bock hab!"


In der Tat erlebe ich dieses sprachliche Niveau auch täglich im beruflichen Alltag. Im Englischunterricht beispielsweise, wenn es um den Unterschied von Simple Past/Present Perfect geht, versuche ich den Jugendlichen immer klar zu machen, dass der Engländer einfach noch sauber unterscheidet zwischen abgeschlossenen Handlungen der Vergangenheit, die als Handlungen in der Abgeschlossenheit auch betont werden sollen und Handlungen, die in der Vergangenheit angefangen haben und noch andauern beziehunsgweise noch Auswirkungen auf die Gegenwart zeitigen und im Present Perfect ausgedrückt werden.

"Ich habe gestern meine Hausaufgaben gemacht." "I did my homework yesterday."

Dieser Satz war übrigens einmal in Deutschland falsch und musste seinerzeit heißen:

"Ich erledigte gestern meine Hausaufgaben."

Heute wirst du mit einem solchen Deutsch aber schnell in die Psychatrie eingewiesen, obgleich auch wir das Präteritum als eine Zeit kennen, die abgeschlossene Handlungen der Vergangenheit kennzeichnet.

Wenn ich dann noch nach dem Unterricht und der Moralpredigt englische Foren aufsuche, habe ich auch kein Lust mehr am Englischunterricht, denn genau so ein Englisch knallen dir die Schüler am nächsten Tag auf den Tisch und sagen dir noch: War doch richtig, was ich gestern geschrieben habe! :nie

nowicjusz

unregistriert

25

Freitag, 22. August 2008, 19:58

RE: Deutsch als Muttersprache

Zitat

Original von Lars726
ich habe beschlossen, dass wenn ich mal die passende partnerin finden sollte und kinder haben sollte, dass diese auf eine privatschule kommen sobald ich höre, dass sie anfangen anstatt von "ich" isch" zu sagen, oder "Isch geh Schule, wie isch Bock hab!"

ES IST KEIN SCHERZ, HIER WIRD WIRKLICH SO GESPROCHEN und nicht nur in einzelnen fällen.


Ach? Das findest du schon schlimm? :ROTFL
Dann hast du wohl noch nicht die ganzen "Hip Hop Kids" gehört.

Zitat aus der Straßenbahn:

"Jo man endkrass alter! Wir haben voll cranken fomeln in der schule gehabt. Das is so weird und unreal, alter! Ich weiss gar nich wozu der Shice gut sein soll..."

Anmerkung: Fomeln sollen wohl Formeln sein :ROTFL

26

Samstag, 23. August 2008, 00:49

RE: Deutsch als Muttersprache

@mulder: ich habe nicht vom erlernen einer fremdsprache gesprochen. die sind nicht in der lage normales deutsch zu sprechen.

Zitat

Original von nowicjusz

Ach? Das findest du schon schlimm? :ROTFL


es war nur ein beispiel. schau dir den link an den ich in den beitrag gesetzt habe. dann weisst du was ich meinte...

leider geht mit der sprachweise auch das entsprechende verhalten einher. ich bin mal eine zeitlang mit dem bus zur arbeit gefahren und habe mir morgens und abends die rückbank-"gespräche" reinziehen müssen.

platz für alte leute wurde schonmal garnicht gemacht, untereinander begrüßen die sich mit "missgeburt" oder "spast"...

zum glück gibt es mp3 spieler mit kopfhörern. allerdings haben das die kids anscheinend auch nocht nichts von kopfhörern gehört, da im bus grundsätzlich 10 verschiedene mp3-handys gleichzeitig rumdudeln.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Lars726« (23. August 2008, 00:50)


27

Samstag, 23. August 2008, 08:35

Lars 726

@mulder: ich habe nicht vom erlernen einer fremdsprache gesprochen. die sind nicht in der lage normales deutsch zu sprechen.

Hängt das nicht miteinander zusammen?

Capricorn

Erleuchteter

  • »Capricorn« ist männlich

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Wohnort: Albendorf (Wambierzyce)

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28

Samstag, 23. August 2008, 08:39

RE: Deutsch als Muttersprache

Warum immer nur die Jugend?

Beispiel: Notfalleinsatz mit Landung des Rettungshubschraubers.

Oma zum Enkel: "Kucke mal, der Hubschrauber hat gelandet und getze gehn wir nach Mama".

Oder Werbung nach dem Motto: "Hier werden Sie geholfen"!

Dann brauchen wir uns über die Jugend nicht aufregen.
Was das Aufstehen in Bussen und Bahnen angeht, das gibt es auch andersherum.
Beispiel: Schüler mit Beinprothese steigt in den Bus, nicht Mutti oder Vati stehen auf ( schauen geflissentlich zum Fenster hinaus), andere Jugendliche machen Platz!

Christoph
:smutny
Signatur von »Capricorn« Das Denken ist auch eine Wirklichkeit,
sogar eine der wichtigsten im Menschenleben.

Wilhelm Ostwald

29

Samstag, 23. August 2008, 10:43

Zitat

Original von Mulder
Lars 726

@mulder: ich habe nicht vom erlernen einer fremdsprache gesprochen. die sind nicht in der lage normales deutsch zu sprechen.

Hängt das nicht miteinander zusammen?


meiner meinung nach nicht. ich kann dir auch nicht erklären welche grammatikalischen fälle ich anwende wenn ich deutsch spreche. das ist für mich auch völlig uninteressant.

es ist etwas völlig anderes ob ich die muttersprache lerne (von anfang an) oder ob ich mir in der Schule eine 2te sprache aneignen MUSS (wo ich vielleicht gar keine lust zu habe)

ich habe ja zur zeit das gleiche problem während ich versuche polnisch zu lernen. (in bezug auf die grammatik)

@capricorn: du hast recht. man sollte nicht immer auf die jugend schimpfen. es gibt solche und solche. ich habe auch schon im buss ein paar "fiese alte" erlebt und ebenso in der bäckerei wenn es an der kasse nicht schnell genug geht.

nur komme ich mit der ganzen jugendkultur nicht zurecht, da ich andere ideale habe (wird wahrscheinlich an meinem vortgeschrittenen alter liegen. vielleicht hat man über mich früher genauso gedacht)

dort wo ich wohne wird permanent alles was von der stadt neu errichtet wird sofort kaputt geschlagen, nachts wird pöbelnd durch die siedlung gelaufen, damit möglichst viele leute geweckt werden, die altpapierkontainer brennen in regelmäßigen abständen... ich habe jeden morgen angst, dass mein auto verkratzt ist wenn ich zur arbeit fahre.

es ist kein sozialer brennpunkt, falls ihr das jetzt vermutet.

aber ich kann nicht verstehen, warum wir es zulassen, dass unsere sprache derart kaputt gemacht wird. dabei spreche ich auch von den (in meinen augen) völlig sinnlosen rechtschreibereformen.

wozu reformen? damit die kinder es beim lernen einfacher haben? verstehe ich nicht. ich habe auch nach der alten rechtschreibung gelernt und es hat funktioniert.

man sollte das niveau einer sprache meiner meinung nach aufrechterhalten.

genauso ist es mit der zählweise. irgendwo habe ich gehört dass die kinder nicht mehr lernen sollen ... einundzwanzig, zweiundzwanzig... sondern wie im englischen zwanzig eins, zwanzig zwei... (kannst du das bestätigen mulder?)

wo liegt da der sinn?

PS: das ich den größten teil meiner beiträge in klein schreibe hat nichts mit einer rechtschreibeschwäche zu tun, sonder mit bequemlichkeit... nur die falsche zeichensetzung hat mit einer rechtschreibeschwäche zu tun. ;)

30

Samstag, 23. August 2008, 12:19

... war gerade mit dem hund spazieren und habe etwas über das thema "jugendliche" nachgedacht...

ich bin zu dem schluss gekommen, dass man den jugendlichen gar keinen vorwurf machen darf, da die sprache, das verhalten und die kultur letztendlich nur ein spiegel der gesellschaft sind.

nowicjusz

unregistriert

31

Samstag, 23. August 2008, 12:49

Ich glaube durch das Fernsehen, die Musik (Deutscher Hip Hop) und durch Emigranten die Sprache der Jüngeren sehr geprägt ist. Was ich an diesen neuen Deutschen Hip Hop schlimm finde ist das jeder über Respekt redet aber niemand hat ihn :ROTFL ganz im ernst, ich finde es schlimm wenn jemand rappt "was kann ich für eure Kinder?", aber in anderen Songs nur mit wörtern wie "arschkind" oder "missgeburt" nur um sich wirft.

Das mit den Handys die "volle kanne" aufgedreht sind, und die ganze Fahrt in einem Bus oder einer Bahn zu einem nervenaufreibenden Erlebnis werden lassen, finde ich auch schrecklich. Ich weiss noch (damals als ich jung war *lol*) das ich sogar mal aus der Bahn rausgeworfen wurde weil ich zu Laut über Kopfhörer Musik gehört habe... dabei konnte man bestenfalls die Hi-Hats hören. :ROTFL Warum macht sowas heute niemand mehr? Wenn die "kids" ja alles dürfen, muss sich auch niemand wundern.

Zu dem "sauberen Deutsch" wollte ich auch noch kurz was sagen:
In der Werbung kommt wirklich unglaublich viel Mist, oder Dinge die irgendwie nur albern sind. Ein Beispiel: Seit etwa 4 oder 5 Jahren sagt man nicht mehr "Zu Weihnachten" sondern "An Weihnachten" ... es ist grammatikalisch eigentlich Astrein... aber: was soll das??? :ROTFL "Da werden sie geholfen" ist auch die Krönung! Schlimm finde ich das die Erwachsenen das oft schneller nachplappern als die Kinder :nerwus

Wenn getz allerdings jemand mit dialekt spricht, oder schreibt, dat find ich dann nich so schlimm. Et sacht ja auch niemand watt wenn im Fernsehen ne Sendung auf Bayrisch läuft... oder mit Östereichischn slang. Wenn da ma jemand den Atze sieht sacht ja au keiner "Ey watt solln dat getz? Der redet ja wie eina ausm Pott!" :ROTFL

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »nowicjusz« (23. August 2008, 12:51)


32

Samstag, 23. August 2008, 12:54

... dialekt ist teil einer kultur. ich persönlich finde es schade, dass diese immer mehr verschwinden, oder nicht mehr verstanden werden...

nowicjusz

unregistriert

33

Samstag, 23. August 2008, 13:08

Was ich auch vermisse sind diese ganzen 80er und 90er Jahre sprüche :ROTFL
Wenn man Beleidigend wurde sagte man Dinge wie:

- Du Gehirnamputierten!

- Dir haben sie wohl in´s Gehirn geschissen!

- Halbgescheiten!

oder auch "Halbstarke" :ROTFL
Oder diese typischen dummen Gags wie:

"Zeig mal her!"
"Geht nicht, der Zeiger is abgebrochen!"

Heute hört man solche Dinge nicht mehr.
Man sagt entweder nur noch "Arsch" oder englische Phrasen wie "F**k off!"

P.S. ihr solltet diesen Beitrag jetzt nicht allzuernst nehmen :oczko

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »nowicjusz« (23. August 2008, 13:09)


34

Samstag, 23. August 2008, 14:31

Lars726

Zitat

genauso ist es mit der zählweise. irgendwo habe ich gehört dass die kinder nicht mehr lernen sollen ... einundzwanzig, zweiundzwanzig... sondern wie im englischen zwanzig eins, zwanzig zwei... (kannst du das bestätigen mulder?)
Lars726

Davon habe ich nichts mitbekommen. Ich weiß nur, dass die Sprache in den letzten Jahren aus Zeitgründen vereinfacht und damit verschlimmbessert wurde. Es ist die Sprache der Werbung, die im Kampf um Aufmerksamkeit verkürzt und vereinfacht und viel mit wenigen Worten sagen möchte. Das gelingt ganz selten. Dafür gab es mal Gedichte, die heute leider auch kaum mehr gelesen werden, weil die wieder Hintergrundwissen verlangen. Dafür ist keine Zeit, und Gedichte lassen sich nicht verkaufen.

Ich möchte die Jugend auf keinen Fall beschimpfen, aber das Niveau hat sich hier eindeutig nach unten bewegt. Ursache sind aber eben die Elterngenerationen, die jung und cool bleiben wollen, aber das Thema hatten wir ja schon...

35

Samstag, 23. August 2008, 18:26

Das gab es wohl schon immer, dass über die Jugend geklagt wurde - und das wird es bestimmt auch noch in hundert Jahren geben. :oczko Jeder findet halt seinen eigenen Weg und Sprache verändert sich schon seit Ewigkeiten. Es gibt sicher zum Teil große Probleme mit Sprache und Bildung, aber auch der HipHop hat zum Teil Positives zur Sprache beigetragen und früher gab es auch Probleme mit Bildung und Sprache. Hip-Hop ist mehr als nur der Kram, der im Fernsehen läuft und nur weil er auch früher schon mal mehr war, ist er dahin gekommen, wo er jetzt ist, was Medienpräsenz angeht. Hip-Hop ist es auch zu danken, dass sich eine ganze Generation wieder mit Reimen beschäftigt. Wahrscheinlich mehr als sich frühere Generationen mit Gedichten beschäftigt haben.
Es ist doch immerhin etwas, wenn über den Matheunterricht geredet wird, solang die Gleichungen verstanden werden, sollen sie doch ruhig "crank" sein. Manche Gleichungen sind aber auch echt voll crank Al-tah.

36

Sonntag, 24. August 2008, 01:38

Ich habe vor 1,5 jahren ein Projekt "Jugendredaktion" geleitet. Die interessierten Kids im pubärteren Alter waren zu 90 Prozent Deutsche - und dennoch waren die meisten von ihnen in der Grammatik und der Ortographie ziemlich unsicher. Wir lernten, die Zusammenhänge (wer, was, wann, wo, wie, warum) logisch darzustellen. Manche wussten das vom Deutsch-Unterricht, viele aber nicht.

Ein Mädchen von den damaligen zehn Teilnehmern hat es inzwischen geschafft, sich fabelhaft auszudrücken und interessante Berichte zu schreiben. In meinen Augen eine Super-Sache! :oklasky
Signatur von »ReniA« Liebe Grüßle i serdeczne pozdrowienia

Renia :papa


Kołysanka dla Gdańska

Hochzeitspolka

BIALY MIS

37

Sonntag, 24. August 2008, 09:03

Ja Renia - das ist das, was ich immer sage. Man muss sich um die Kids kümmern. Es gibt schon noch Möglichkeiten ihnen was bei zu bringen, bzw. ihnen Strategien an die Hand geben - sich selbst zu helfen.

Nur muss das in den Köpfen unserer Politiker auch mal ankommen. Dafür braucht man Geld. Das ist der Punkt woran es oft scheitert.

von Oczywiście:

Zitat

Hip-Hop ist es auch zu danken, dass sich eine ganze Generation wieder mit Reimen beschäftigt. Wahrscheinlich mehr als sich frühere Generationen mit Gedichten beschäftigt haben.


Genau - wir sollten auch die positiven Seiten dieser "Sprache" sehen. Das ist der Punkt, der hier absolut vergessen wurde.

Und wenn ich es so mal rückblickend betrachte: Es gibt nur noch ganz wenige Hippis - alles nur eine Phase im Leben. Irgendwann werden die Meisten doch fast ganz normale Bürger. - Auch in der Sprache. Denn spätestens im Berufsleben muss man lernen sich richtig auszudrücken.
Signatur von »Heidi« ************************************************************************
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38

Sonntag, 24. August 2008, 09:49

Zitat

HSnoopy

Zitat

Ja Renia - das ist das, was ich immer sage. Man muss sich um die Kids kümmern. Es gibt schon noch Möglichkeiten ihnen was bei zu bringen, bzw. ihnen Strategien an die Hand geben - sich selbst zu helfen.


Die Kürzungen in der Jugenhilfe in den letzten Jahren sind beachtlich. Sich kümmern bedeutet, dass es auch noch Menschen geben muss, die beim Kümmern bezahlt werden. Merkwürdigerweise werden Sozialarbeiter und Streetworker zunehmend als freie Mitarbeiter ohne Arbeitsvertrag behandelt. Ich beobachte derzeit mit Sorge, wie man in einer uns nahen Stadt mit Streetworkern arbeitet, die auf Honorarbasis bezahlt werden. Als wenn das eine Art Projekt wäre. Onkel Doktor kommt, und dann wird wieder alles gut. Diese Orientierungs- und Perspektivlosigkeit von Jugendlichen wird uns noch lange begleiten.
Es heißt dann im Profil der Stellenanzeigen immer, diese Menschen müssen die Jugendsprache verstehen. Das ist in der Formulierung schon bescheuert.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. So etwas wie Jugendsprache hat es immer gegeben. Sie dient der Emanzipation, der Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen. Wenn aber mittlerweile sämtliche sprachliche Brücken zu anderen Generationen abgebrochen werden, und das familiäre, mediale und schulische Milieu zu einem Sprachbrei juveniler Ambitionen wird, dann habe ich Sorge. Ich meine damit unter anderem auch, dass es mittlerweile junge Lehrer gibt, die in der Sprache ihr Verständnis für Jugendliche mit einem nachgeäfften, angepassten Wortschatz erzielen wollen und nach dem Unterricht von den Kids als billige Kopien geoutet werden.
Wenn es um Strategien geht, HSnoopy, dann hilft man den Jugendlichen meines Erachtens nicht, wenn man ihnen die Reibung entzieht und keine Kontrapunkte mehr setzt. Ich denke, das meintest du mit Strategien, oder? Ich setze jedenfalls im Unterricht bewusst auf Vermittlung ohne Generationenarroganz und bin zugleich um eine klare, mitunter abgrenzende Linie bemüht. Mein Motor dabei ist der Anspruch, den ich persönlich an mich habe. Ganz widerspruchsfrei läuft das indes nie ab, das muss ich zugeben. Aber wer ist schon ohne Widersprüche?

39

Sonntag, 24. August 2008, 11:03

Du sprichst mir aus der Seele Mulder.... Ja - mit Strategien meine ich nicht, dass Reibungspunkte entzogen werden sollen. Denn das ist doch gerade die Messlatte, woran wir alle die Möglichkeiten haben zu lernen. Wenigstens ist es bei mir so. Wenn ich eine Grenze erkenne - kann ich mich daran messen - entweder streiten um diese (die Grenzen) zu erweitern oder mir überlegen ob ich sie akzeptiere oder - wie auch immer - umgehe und neue Möglichkeiten suche.

Habe ich niemanden, woran ich mich messen kann, oder der mir Grenzen setzt - wie würde dann das Leben laufen? Das wäre doch eine absolute Horrorvision.
Ich hatte Lehrer, die mir in der Schule ihr Weltbild vermittelt haben - indem sie zu dem standen, was sie sagten. Lehrer die auf "unser" Niveau damals herunter kamen, waren in meinen Augen Luschen oder Weicheier (wie man heute sagt).

Nur über Regeln und Grenzen haben wir doch die Möglichkeit uns in dieser Welt zurecht zu finden.
Und das geht sicher auch über die Sprache - die sich über die Jahre sicher immer wieder ändert (wenn ich nur an die vielen englischen Begriffe denke, die sich in unserer Sprache wiederfinden). Sprache ist ein lebendiges Gebilde, das aber trotzdem Regeln unterliegt, die eingehalten werden müssen. Etwas, was sich zu schnell ändert ist auch nicht gut, denn es müssen ja mindestens 3-4 Generationen (bei unserer Lebenserwartung) damit zurecht kommen.

Und so finde ich es schon wichtig zu sehen, was die Kids daraus machen, aber ich bleibe bei meinen sprachlichen Regeln, so wie sie mir beigebracht wurden. Das ist dann die Grenze für die Kids, woran sie sich messen können. Trotzdem kommt es vor, dass ich hin und wieder mal Ausdrücke von ihnen benutze. Nicht um mich auf eine Stufe zu stellen, manchmal gefällt mir ein neuer Ausdruck einfach. Trotzdem verlieren die neuen Ausdrücke nach kurzer Zeit bei mir an Kraft. Denn nichts davon ist bisher in meinen "allgemeinen Sprachgebrauch" übergegangen (von "geil" mal abgesehen). Also ist es nicht "Meins" Und das ist auch gut so. Keiner hat gesagt, dass ich nicht mit Sprache experimentieren darf. Sprache ist genau so lebendig wie ich. Und das finde ich spannend. Nicht umsonst werden immer wieder neue Worte in den Duden aufgenommen.

Dieses starre System wie in Frankreich - das sich vor allen ausländischen Begriffen schützt - gefällt mir auch nicht und so betrachte ich das mit einem lachenden und weinenden Auge. Hier gibt es ja auch einige, die am liebsten alle englischen Begriffe aus unserer Sprache heraus haben möchten - also ganz zurück zur deutschen Sprache. Ich bin im Zweifel - ob das immer so sinnvoll ist.
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nowicjusz

unregistriert

40

Sonntag, 24. August 2008, 12:49

Die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen... :mysli

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