Kapitalismus =Debitismus=Schuldenwirtschaft
Die Wirtschaftswelt kann in zwei Hauptmärkte aufgeteilt werden. Die Realgüterwirtschaft und die Umverteilungsmärkte (Finanz- und spekulative Märkte). In der Realgüterwirtschaft bedeutet eine Tauschmitteltransaktion, dass ein Gut gekauft und entweder dem Konsum oder der Weiterverarbeitung zugeführt wird. Damit ist es nicht mehr verfügbar und muss eventuell neu produziert werden. Die Güter die an den Umverteilungsmärkten gehandelt werden sind dagegen entweder unvergänglich oder Derivate auf unvergängliche Güter. Bei einer Tauschmitteltransaktion an den Umverteilungsmärkten wird somit kein Gut dem Konsum zugeführt, sondern wechselt nur den Besitzer. Eine Tauschmitteltransaktion in der Realgüterwirtschaft bedeutet damit Nachfrage nach Arbeit, während eine Transaktion an den Umverteilungsmärkten keine direkte Auswirkung auf den Arbeitsmarkt hat, sondern nur die Besitzverhältnisse ändert.
Zu den Umverteilungsmärkten gehören auch Kreditmarkt, Wagniskapitalmarkt und alle anderen Märkte auf denen Tauschmittelmittel für Unternehmen der Realgüterwirtschaft bereitgestellt werden. Bei jeder Anlage von Tauschmittel in der Realgüterwirtschaft entsteht ein Geldvermögen/Schulden-Paar. Da im Kapitalismus das Tauschmittel nur zur Verfügung gestellt wird, wenn der Investor damit rechnet mehr Tauschmittel zurückzuerhalten als er bereitstellt, das heißt sein eingesetztes Tauschmittel verzinst wird, gibt es zusätzlich zu den bereitgestellten und wieder zurückgezahlten Geldern, einen Zinsstrom an Tauschmittel von der Realgüterwirtschaft zu den Umverteilungsmärkten. Diese Zinszahlungen können wieder an Unternehmen der Realgüterwirtschaft verliehen werden, wodurch es zum Phänomen des Zinseszinses kommt. Hierbei wachsen die Guthaben (und damit auch die Schulden der anderen) exponentiell, wodurch sie ihre Größe in konstanten Zeiträumen verdoppeln. Dies kann nur verhindert werden, indem entweder alle Zinszahlungen verkonsumiert werden, oder das Verzinsungsniveau gegen Null fällt. Ersteres wird verhindert, weil es mehrere Personen gibt deren Zinseinnahmen derart hoch sind, dass diese unmöglich vollständig von ihnen verkonsumiert werden können und daher wieder angelegt werden und der zweite Fall wird verhindert, weil bei zu niedrigen Zinserwartungen keiner sein Tauschmittel mehr verleiht.
Die Zinszahlungen müssen erwirtschaftet werden. Dazu werden die Produkte über den Herstellungskosten verkauft. Dieser Aufschlag wird dann an den Investor abgeführt. Dies bedeutet die Zinsströme aus der Realgüterwirtschaft zu den Umverteilungsmärkten werden aus dem Bruttosozialprodukt finanziert und können dieses nur übertreffen, falls mithilfe eines Kettenbriefsystems Zinsen über neue Schulden bezahlt werden. Durch die reinvestierten Zinsströme wachsen die Geldvermögen/Schulden-Paare und damit auch die Zinsströme exponentiell. Um nun ein Kettenbriefsystem zu verhindern müsste das Bruttosozialprodukt mindestens mit der effektiven Verzinsung der Zinsströme wachsen. Tut es dies langfristig nicht kommt es unvermeidlich zur Bildung eines Kettenbriefsystems. Man spricht auch von einem Überhandnehmen an faulen Krediten.
Allerdings würde ein exponentiell wachsendes Sozialprodukt bedeuten, dass in festen Zeitbeständen wertmäßig jeweils das Doppelte der Vorperiode verkonsumiert würde. Dagegen spricht nicht nur die Erfahrung, selbst gesunde Volkswirtschaften wachsen danach mit steigendem alter immer langsamer, sondern auch, dass die Bedürfnisse der Menschen endlich sind. Spätestens, wenn alle materiellen Bedürfnisse aller Menschen gestillt sind, stagniert das Sozialprodukt. Der Kapitalismus führt somit unweigerlich zur Überschuldung. Sie beginnt, sobald das Verzinsungsniveau nicht mehr weiter fallen kann, beziehungsweise sobald es zum Marktversagen auf den Kreditmärkten kommt.
http://feldpolitik.de/feldblog/item.php?i=74
http://de.wikipedia.org/wiki/Debitismus
http://eigentumsoekonomik.de/docs/AP-2-E…-formatiert.pdf