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FrankPL

unregistriert

1

Mittwoch, 12. November 2008, 17:37

Organspendepflicht für ALGII-Empfänger

Die Forderung des Bayreuther Professors Peter Oberender, Organhandel zu legalisieren, hat nur oberflächlich gesehen nichts mit einer Organspendepflicht zu tun
"Ein Lebender muss die Chance haben, sein Organ zu verkaufen", so Peter Oberender, Professor für Volkswirtschaft an der Universität Bayreuth, in einem Interview. Und er führt auch gleich aus, dass es hier insbesondere um diejenigen geht, die finanziell schlechter gestellt sind.

---> Bettina Winsemann bei Telepolis am 10.11.2008

Was soll man davon halten? Seht ihr das auch so oder ähnlich?

Frank

2

Mittwoch, 12. November 2008, 17:44

RE: Organspendepflicht für ALGII-Empfänger

Zitat

...Ein Lebender muss die Chance haben, sein Organ zu verkaufen...



das ist doch absolut pervers, wobei ich besonders den VERKAUF von organen meine. bedeutet es im gegenschluss, dass man als reicher bonze nicht mehr auf eine warteliste kommt, so wie alle anderen normalsterblichen menschen, wenn man ein spenderorgan benötigt, sondern kann sich durch seinen reichtum einfach eins kaufen?

ich persönlich halte nichts von "pflichten". allerdings trage ich schon seit jahren einen organspenderausweis bei mir.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Lars726« (12. November 2008, 17:53)


FrankPL

unregistriert

3

Mittwoch, 12. November 2008, 17:51

RE: Organspendepflicht für ALGII-Empfänger

Hi Lars,

erstmal muss ich betonen, dass es nicht mein Zitat ist. Hoffentlich zieht da keiner falsche Schlüsse.

Aber grundsätzlich hat doch jeder Lebende die Chance, (s)ein(e) Organ(e) zu verkaufen. Eine ganz andere Frage ist es jedoch, ob es legal ist bzw. legalisiert wird und dann andererseits, wie in dem Artikel zu lesen ist, ein ALGII-Empfänger aufgrund des bestehenden Gesetzes verpflichtet werden kann, seine Organe zu verkaufen, um sein Leben und/oder das Leben seiner Familie zu finanzieren.

Das ist in meinen Augen das absolut Perfide daran. Es irritiert mich allmählich wirklich, welche Formen dieser Neoliberalismus hier in Deutschland annimmt.

4

Mittwoch, 12. November 2008, 20:43

RE: Organspendepflicht für ALGII-Empfänger

Hier sind viele heikle Sachen auf einmal.

Macht man Organhandel legal kriegen mehr Leute Organe und überleben.
Etwas Schmerzen, Narbe und vielleicht ein etwas kürzeres Leben gegen ein anderes - so sieht die nüchterne Bilanz aus.
Manch einer findet es auch nicht schlimm ohne in der Not zu sein eine Niere abzugeben und dafür ein Auto zu kaufen, solche gibt es nun mal auch, muss ich nicht bewerten.
Das mit mehr Überlebenden ist eine Tatsache weil sich mehr Spender finden, wenn nur einer seine Niere verkauft, geht meine These schon auf.
Das Problem ist dass Menschen das aus Not tun, also ausschlachten um zu überleben - mal hart gesagt. Ob das ein Gesetzgeber der darüber steht, will?
Der hat ja auch die Aufgabe die Leute vor eigenen Willen zu schützen wenn dieser destruktiv ist, deswegen sind ja auch Drogen nicht legal.
Aber will der Gesetzgeber dass einer mehr stirbt weil ihn keiner eine Niere verkaufte?
Auch das ist die Folge, nicht dass ich deswegen sage es soll legalisiert werden, aber eine Folge ist es nun mal. Ich will sogar an der Stelle sagen das ich gegen Handel bin, aber dagegen sein heißt nicht die Folgen zu leugnen.

Das sind alles Probleme ohne Ausweg. Ich würde an dieser Stelle nur mahnen sich der Gentechnik aus religiösen Gründen nicht in den Weg zu stellen, denn die kann wahrscheinlich irgendwann dieses Organproblem lösen, man muss sie aber lassen.
Gott gab den Menschen die Fähigkeit was zu erfinden wenn ihr das so sehen wollt, also lasst Gottes Kinder ihre Leiden angehen. Stammzellen schreien nicht vor Schmerz, eure Freunde die im Krankenhaus liegen, schon.
Man kann nicht gegen Qualen und Sterben sein und heulen und dann gleichzeitig gegen Handel, Forschung etc. auf einmal.
Man kann nicht oft genug darauf hinweisen dass es diese Fragen und Folgen gibt.

Was ich allerdings verstehe ist, dass Leute sagen dass man nicht das verfolgen sollte was Leute eher machen und dann nur eben mit mehr Aufwand.
Da man ja auch guten Freunden was spenden kann, muss man nur eben vortäuschen dass der Empfänger einer ist. Auch die Forderung ist nachvollziehbar, denn wozu Leute ins Gefängnis werfen wenn sie das so oder so unabhängig der Strafe tun.
Aber hier bin ich trotzdem für die symbolische Wirkung das nicht zu legalisieren, auch wenn ich rechtliche Probleme sehe: Recht auf freie Selbstbestimmung bei Spender und Notwehr beim Empfänger.

Wenn das Sozialamt zwingt ist es natürlich nicht nur moralisch verwerflich aber wir müssen das gar nicht weiter ausführen, das sieht mit Sicherheit 99% der Gesellschaft.
Würde auch wegen Art 1 GG nicht durchkommen, so das sich die Frage nicht ernsthaft stellt dass es das geben wird, vielleicht wenn irgendwelche Extremisten an die Macht kommen, oder wenn UFOs landen und uns ausnehmen, trotzdem nichts was wahrscheinlich ist.
Wenn hier allerdings aus der Verpflichtugn des ALG2-Empfängers alles zu tun seine Not zu vermindern, geschlossen wird dass ein vielleicht irgendwann legaler Organhandel dann dazu gehört, ist es vorsichtig gesagt nur ein Versuch als Journalist sein Geld zu verdienen. Das sind auch die die mit Ketchup und Teddybär eine Unfallstelle "aufwerten" und dann schreiben dass "eine PS-bestrie reißte kleine Maria in Fetzen während sie unschuldig zum Kindergarten ging" in Wirklichkeit lief sie zw. 2 geparkten Autos auf die Strasse und der Autofahrer kann nun mal die Physik auf diesen Planeten nicht ändern.
Ich kann nur sagen dass er eine blühende Phantasie hatte, es sind 100 andere Sachen wahrscheinlicher als dass Sozialämter zur Organspende antreiben. Aber selbst wenn, reden wir darüber wenn es soweit ist. Ich kriege zwar keine Stütze, aber ich formiere gemeinsam mit euch die Widerstandsverbände und ich meine keine zivilen. Aber warten wir erstmal ab :oczko
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

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