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1

Samstag, 17. Januar 2009, 08:50

Verlängerung des Kurzarbeitergeldes

Was haltet ihr eigentlich davon, dass das Kurzarbeitergeld auf 18 Monate verlängert wurde? Besteht nicht die Gefahr, dass das ausgenutzt wird und sich viele Unternehmen nach dicken Gewinnjahren nun in Krisenzeiten auf Kosten des Staates und des Steuerzahlers wieder neues Kapital holen? Wenn wir schon Staatskapitalismus haben, dann möchte ich doch als Bürger eigentlich auch mitreden dürfen, dass die nächsten Unternehmensstrategien in den Renditezielen etwas langfristiger ausgerichtet sind.
Gleichermaßen interessiert mich: Gibt es eine solche Staatsleistung auch in Polen für angeschlagene Unternehmen?

2

Samstag, 17. Januar 2009, 12:07

Kurzarbeitergeld wird ueber die Arbeitslosenversicherung bezahlt und ist im Prinzip nichts anderes als Arbeitslosengeld. Dafuer bezahlen die Betroffenen auch immer fleissig ein in die grosse Kasse.

Lediglich die Arbeitslosenstatistik wird geschont.

nowicjusz

unregistriert

3

Samstag, 17. Januar 2009, 12:17

RE: Verlängerung des Kurzarbeitergeldes

Zitat

Original von Mulder
Wenn wir schon Staatskapitalismus haben, dann möchte ich doch als Bürger eigentlich auch mitreden dürfen, dass die nächsten Unternehmensstrategien in den Renditezielen etwas langfristiger ausgerichtet sind.


Mein lieber Mulder, wenn du mitreden möchtest solltest du in die Schweiz ziehen :oczko

4

Sonntag, 18. Januar 2009, 13:58

In die Schweiz? Die Schweizer wollen keine deutschen Immigranten mehr - das Boot ist voll. :nerwus

nowicjusz

unregistriert

5

Sonntag, 18. Januar 2009, 14:00

Siehst du! Und genau daran kannst du sehen wieviel die Schweizer mitreden können und dürfen :oczko

6

Sonntag, 18. Januar 2009, 14:07

Die Schweizer reden nicht - die klettern. Den ganzen Tag. In den Hochgebirgszügen der fränkischen Schweiz :mysli - oder war es das Hochgebirge des schweizerischen Franken?

nowicjusz

unregistriert

7

Sonntag, 18. Januar 2009, 14:09

Ich dachte immer die Schweizer machen den ganzen Tag nur Käse :ostr

Hochgebirge des schweizerischen Franken.. gefällt mir :ROTFL

8

Sonntag, 18. Januar 2009, 14:56

RE: Verlängerung des Kurzarbeitergeldes

AFAIK gibt es in Polen kein Kurzarbeitergeld in dem Sinne, dass eine staatliche Stelle einem kriselnden Unternehmen Geld rüberschiebt, wenn die Beschäftigten nichts zu tun haben, um so Kündigungen zu vermeiden.

9

Sonntag, 18. Januar 2009, 15:03

RE: Verlängerung des Kurzarbeitergeldes

upps falscher Ort

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »chelmno.info« (18. Januar 2009, 15:04)


10

Sonntag, 18. Januar 2009, 22:47

RE: Verlängerung des Kurzarbeitergeldes

Das nicht, aber Werften und Bergwerke die 20 Jahre Subventionen kriegen um die Leute still zu halten. Im Endeffekt ist es ja das, nennt sich nur anders und ist ideologisch auf bestimmte Bereiche beschränkt.
Darüber kann man zwar für paar Jahre auch mal nachdenken, schon aus strategischen Gründen, aber wenn man das so alles addiert frage ich mich schon ob dass nicht besser eingesetzt werden könnte. Bzw. die Frage ist rhetorisch, klar war das falsch.

Und mal so grundsätzlich zu "Kriesenzeiten", antizyklische Wirtschaftspolitik sieht nicht so aus dass man in guten Zeiten Schulden macht und in schlechten noch mehr.
Man muss einfach begreifen das die Leute im Durchschnitt besser leben als sie es verdienen, davon muss man eben weg, weniger ist manchmal auf lange Sicht mehr.
Irgendwo dreht sich Keynes doch schon wieder im Grab um wenn er das alles mitbekommt, so hat er das alles auch nicht gemeint.
Also wirklich, mal weniger Kurvendiskussionen im Mathe, sondern mehr Zinsrechnung machen, das muss in die Köpfe sonst wird das nie was solange jeder als Wähler reinreden darf, dann muss er eben zwangsgebildet werden.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

11

Montag, 19. Januar 2009, 08:20

Genau das ist meine Befürchtung:

"Man muss einfach begreifen das die Leute im Durchschnitt besser leben als sie es verdienen, davon muss man eben weg, weniger ist manchmal auf lange Sicht mehr."

Wenn die Leute das erst einmal begreifen und die Realität wirklich ohne Subventionen zu ihnen spricht, werden wir uns über ganz andere Probleme unterhalten. Ich sehe insgesamt einen großen Unmut in den europäischen Gesellschaften und vernehme mit einem unguten Gefühl, dass etwa ein geschätzter Bevölkerungsteil von 10-15% in europäischen Gesellschaften ausländerfeindlich eingestellt ist. Wenn da in Zeiten der massiven Arbeitslosigkeit noch mehr hinzu kommen, dann kippen gewachsene Strukturen und Systeme.
Wer in englischen Foren liest, erkennt schnell, wie dumpf Vorbehalte gegen Polen, Bulgaren und Rumänen formuliert weren. Sarkozy hat sich als ausländerfeindlicher Präsident in Frankreich etabliert. Über Berlusconis Richtung braucht man nicht viel sagen. Auch der polnische Präsident zieht ganz bewusst immer wieder die nationale Karte - und mit Verlaub über Europa hinaus - auch der schon mit Vorschusslorbeeren ausgezeichnete amerikanische Präsident Obama wird knallhart amerikanische Interessen vertreten - und erst einmal nur die.
Meine Meinung ist: Solche Gelder und Subventionen haben zunächst einmal eine lebenserhaltende Funktion, um die politischen System stabil zu halten. Niemand will den Mob, aber wirtschaftlich ist das in weiten Bereichen Unsinn, was mit der Subventionspolitik gemacht - und viel ungerechter.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mulder« (19. Januar 2009, 08:22)


12

Mittwoch, 21. Januar 2009, 23:23

RE: Verlängerung des Kurzarbeitergeldes

Empört ruft ein Bekannter jemanden der mir bekannt ist an und sagt folgendes:
Kurzarbeit, statt 5 eben 3 Tage Arbeit die Woche, Lohnkürzung 20% (nein, nicht proportional also 40%), netto sind das keine 10 in diesem Fall (von der Richtung aus Steuerdegression).
Hmm, da stellen sich meine Rückenhaare auf, 40% weniger Arbeit, ~ 10% weniger Lohn.
Wie zum Teufel soll so eine Wirtschaft funktionieren?

Klar, man will nicht weniger arbeiten, Arbeitsvertrag steht und daher ist das aus der Richtung ok dass man nicht 40% weniger brutto bekommt, ich verstehe das schon, ich denke jetzt aber globaler.

Nur mal so zum Nachdenken.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

13

Donnerstag, 22. Januar 2009, 01:25

Subventionen führen immer und überall zu Subventionsbetrug.
Globalisierung zerstört die soziale Marktwirtschaft.
Die Zerstörung der Nationalstaaten beendet nicht Konflikte, sondern schafft Neue.
Leistungsbilanzdefizit, nennt man das leben über seinen Möglichkeiten. Die Schuldenfalle, sagen andere dazu.
Leistungsbilanzdefizit Polen 6%
Leistungsbilanzdefizit Rumänien, Bulgarien 22%
Das fällt mir gerade ein, ohne zu recherchieren.

Geld verdienen wollen, ohne reale Wirtschaft ist das nächste Problem. GB z.B. 25% des Bruttosozialproduktes wird(wurde) durch Finanzinstitute erwirtschaftet.
Wie soll so etwas auf Dauer funktionieren?
Womit wir wieder beim Grundübel des Systems angelangt sind:
Der Zins und sein unsichtbarer geheimer Bruder: Der Zinseszins.
Lehrt man aber nicht an den Universitäten. Deswegen muß der Ballon jetzt platzen. Da helfen keine Pillen und keine Rettungspakete. Das ist reine Mathematik. Exponientielles Wachstum.

Wenn jetzt hunderte Milliarden in sich, in Agonie befindliche Banken und Großkonzerne gepumpt werden, spielen die paar Euros Kurzarbeitergeld keine Rolle.

Die Rechnung bezahlen am Schluß immer die gleichen Leute. .

14

Samstag, 24. Januar 2009, 19:38

Das polnische Wirtschaftsministerium denkt im Rahmen eines Finanzkrise-Super-Rettungspakets über die Einführung eines Kurzarbeitergeldes nach.

http://www.bankier.pl/wiadomosc/Rzad-moz…ia-1897427.html

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