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Samstag, 11. April 2009, 14:16

Warschau und noch einmal Warschau

Da wir gerade aus Warschau zurückgekehrt sind, ist es vielleicht für den einen oder anderen interessant, wenn ich hier einmal meinen Eindruck schildere.

Wie ich hier schon einmal erwähnte, waren meine ersten Eindrücke von Warschau eher negativ, was im nachhinein betrachtet weniger mit Warschau als vielmehr mit meiner grundsätzlichen Skepsis gegenüber Großstädten zu tun hatte. Um eines vorweg zu nehmen. Warschau - das ist Business pur - und das schreibe ich ohne Wertung. Zwischen 8:00 - 10:00 geht in den Hauptverkehrsadern nichts mehr, korki plus korki, und ausdruckslose Gesichter hinter Auto- und Busscheiben, die auf Erlösung warten - sprich Auflösung der Stauschlangen. Jedenfalls ist Zeit in dieser Großstadt ein kostbares Gut.
Von einer Krise haben wir nichts gespürt, wenngleich sie laut vieler Bekannter auch in Warschau in der Verweigerung von Krediten an Firmen angekommen ist. Öffentliche- und EU-subventionierte Unternehmungen sind davon nicht betroffen.
Was mir sehr positiv aufgefallen ist, ist der Umstand, dass sehr viele junge Menschen und junge Familien in Warschau leben. Und während man in Warschau und Polen weniger jammernde Nachrichten über die Finanzkrise hört und mehr über wielka noc und die Zeit mit der Familie diskutiert, beherrschen die Finanz- und Wirtschaftsthemen weiter Deutschlands Medien.
In Warschau gibt es in der Tat viele Grünanlagen, das wurde ja auch hier schon einmal von Matti genannt, aber ich muss trotzdem ehrlich sagen, dass eine Woche Warschau nicht nur verstopfte Straßen sondern auch verstopfte Nasen bedeutet. Oder lag das an meiner Nase? Jedenfalls sehe ich hier eine hervorragende Marktlücke für die Hersteller von Nasenreinigungsmitteln. Mit Feinstaubalarm muss man überall rechnen, und wer Allergien hat, der wird möglicherweise im Alltagsleben ein Problem bekommen.
Warschau ist international gut gerüstet, wenngleich die Professionalität in manchen Dienstleistungen noch zu wünschen übrig lässt. Beispiel? Na ja, wir hatten einen Termin mit einem Deweloper, sind aber einen Tag früher gekommen als erwartet und dachten - diese Spontanität kann in Polen nicht schaden. Irrtum. Die sich im Büro langweilende Frau vertröstete uns mit dem Argument, dass sie heute nicht die passenden Schuhe für die Besichtigung dabei habe.
Englischkenntnisse wird man auch noch nicht überall voraussetzen dürfen, aber fragt mal in Deutschlands Großstädten nach geölten Englischkenntnissen! Das Ergebnis wird ernüchternd sein.

Frohe Ostern euch allen!

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Samstag, 11. April 2009, 14:54

Nachtrag:

Bevor der Eindruck entsteht, dass ich in Warschau selber nur aufs Business geachtet habe - R.E.M, soweit ist das verstanden habe, spielt am 24. oder 25.April in Warschau - ausserdem gibt es zahlreiche andere Kulturveranstaltungen.
Zu empfehlen sind auch Vororte wie Wilanów, wo Jan Sobieski einen schönen Palast erbauen ließ. Die Terassen am Kulturpalast haben draußen eine schöne Sitzgelegenheit, und hier hört man alle Sprachen. Übrigens auch eine gute Trinkgelegenheit, wenn Frau shoppen will :mniam...Die Drohung, betrunken zu werden, wenn Frau zu lange shoppt, zieht bei jeder polnischen Frau :ROTFL
Für bayrische Emmigranten wie Olaf sei erwähnt, dass es hier auch Paulaner Weizen gibt. Ich hatte mich allerdings entschieden, die polnische Volkswirtschaft anzukurbeln.... :okok

nowicjusz

unregistriert

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Samstag, 11. April 2009, 15:27

RE: Warschau und noch einmal Warschau

Danke für den Bericht :okok

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