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Samstag, 6. Juni 2009, 09:39

Kulturelle Unterschiede

Liebe Leute hier,

kulturelle Unterschiede zwischen Deutschen und Polen als auch zwischen anderen Gesellschaften der Welt sind wohl kaum zu leugnen. Ich finde es aber nach wie vor faszinierend, wie naiv und zugleich aggressiv sich die Globalisierung der letzten Jahrzehnte ihren Weg bahnte, obgleich sich bei allen internationalen Fusionen (BMW und Rover sind hier ein hervorragendes Beispiel für) schnell kulturbedingte Reibungen und Missverständnisse ergaben. Siehe auch...

http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/m…-kultur-399393/

Menschen auf der ganzen Welt waren und sind getrieben von der Idee des gemeinsamen Gewinns und damit des gemeinsamen Interesses. Und weil alles ganz schnell gehen musste, die Technologie moderner Kommunikation dafür bereit stand, hat man mitunter ganz lässig mit einem Schnipp zweitausend Jahre unterschiedlicher Kulturgeschichte ausgeblendet und geglaubt, dass das Streben nach Gewinn schon alle irgendwie eine. Man hat von der einen Welt gesprochen und meinte in der Regel die eigene. Und fortschrittsgläubig, wie wir alle sind, haben wir in diesem Konzept alles berücksichtigt - nur eines nicht: Wirtschaftliche Rückschläge und gesellschaftliche Widerstände, die eigene Kultur aufzugeben.

Ich lehne mich mal jetzt weit aus dem Fenster und behaupte, dass der wirkliche Konflikt zwischen dem Westen beispielsweise und dem Nahen Osten im Kern darin liegt, dass zwei völlig unterschiedliche Ideologien mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten aufeinander geprallt sind. Abgesehen von ein paar US-installierten und geförderten Staaten kann ich trotz Obamas Rede am Donnerstag in Kairo derzeit noch nicht erkennen, dass inmitten der Finanz- und Wirtschaftskrise eine Dialogbereitschaft auf beiden Seiten wirklich da ist. Jede Welt in sich ist klein und mit sich beschäftigt. Dabei ist die Globalisierung in sich eine Chance. Sie hat nur ein Problem. Sie ist gekennzeichnet durch eine Entwicklung und braucht viel Zeit und Geduld. Warum definieren wir Gewinn nicht erst einmal im gegenseitigen Kennenlernen?

Falk

Egalisator und Co-Admin

  • »Falk« ist männlich

Beiträge: 1 870

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2

Samstag, 6. Juni 2009, 11:04

RE: Kulturelle Unterschiede

du lehnst dich da gar nicht soooo weit aus dem fenster.
wenn man erstmal tiefer in das thema geht und zum beispiel die verflechtung der religion in islamischen gesellschaften und der trennung von kirche und staat in christlichen gesellschaften heranzieht, dann wird schnell klar, dass es dort keinen schnellen weg zur einheit geben wird und konflikte noch fuer lange bestehen werden.
solange die sogenannte zivilisierte welt ihre arroganz nicht ablegt sehe ich fuer eine produktive entwicklung eher dunkelgrau.

ich hab jetzt leider nicht sehr viel zeit, weil wir heut noch gaeste haben, aber man kann hier sehr lange und ausfuehrlich diskutieren.

um deine letzte frage kurz zu beantworten:
weil man kennenlernen nicht essen kann und sich auch keine tollen autos/tv/urlaube und andere zivilisierte errungenschaften davon kaufen kann... :oczko
Signatur von »Falk«

anything goes...

3

Samstag, 6. Juni 2009, 11:55

:ostr...oder weil man mit Gewinn ein Haus bauen kann... :ostr

Aber nehmen wir einmal an, um bei diesem Bild zu bleiben, ich baue ein Haus, mache stetige Gewinne und kann nirgends mein Glück teilen, weil ich meine Nachbarn nicht kenne? Was dann? Und was, wenn meine Nachbarn Glück anders empfinden und definieren?
Die Aré-Aré (jetzt lacht nicht - die gibt es wirklich... :ostr) auf den Salomon-Inseln empfinden die Thesaurierung (also das Geldhorten und Sparen von Geld) als asozial und sehen darin einen bösen Geist, der ausgetrieben werden muss. Teilen wird als Teilnahme an der Gesellschaft empfunden...und als Glück...warum? Weil Geld hier eine andere Bedeutung hat und das Menschenbild hier nicht auf das Individuum sondern auf die Ehrung der gemeinsamen Vorfahren abgestellt ist...der Geldkreislauf ist eine Art Beziehungskreislauf und hält die kollektive Erinnerung an die Vorfahren fest ...ohne die kein Leben ist. Als ein Angehöriger des Aré-Aré-Stammes mal nach Paris kam, sah er in den Blumen auf den Gräbern und an den Mahnmalen die Funktion, die Geld bei ihnen spielt. Ich finde solche Kulturunterschiede total interessant.

nowicjusz

unregistriert

4

Samstag, 6. Juni 2009, 11:59

Die Aré-Aré würde ich gerne mal kennenlernen :prosi

5

Samstag, 6. Juni 2009, 18:04

Salomon-Inseln...da sind se.... :ostr

nowicjusz

unregistriert

6

Samstag, 6. Juni 2009, 18:21

Ich denke das einzigste was ich grob zu diesem Thread sagen kann ist. dass nun mal leider ein Großteil der Menschen an Kohle (Geld) interessiert ist. Alles andere ist dabei zweitrangig. Und gerade diese großen Firmen, die andere kleine Firmen schlucken, interessiert es (zum Großteil) doch gar nicht was die Mitarbeiter wollen und brauchen. Ich selbst finde das sehr bedauerlich, aber ich glaube wenn es nicht irgendwann mal gehörig knallt, werden diese Menschen nicht zur Besinnung kommen...

7

Samstag, 6. Juni 2009, 18:30

Du hast wahrscheinlich Recht, obwohl ich das nicht wahr haben will. Aber die kleinteilige Welt hatten wir eigentlich immer, allein das Fernsehen und die E-Medien haben uns die Illusion gebracht, dass wir eine Welt sind.
Im kleinen mögen die Schlesier die Górale nicht, die Schwaben die Badener nicht und der einzige Klebstoff zwischen uns ist Geld. Also...einsame Insel....? :mysli
Nein, ich gehe morgen zur Europawahl und wähle....!!!

8

Samstag, 6. Juni 2009, 18:33

ich glaube auch das da mehr ist...

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