Du bist nicht angemeldet.

1

Freitag, 12. Juni 2009, 12:17

Bußgeld für Nichtwähler

Hallo zusammen,

die Wahlbeteiligung zur Europawahl war ja nun mehr als mau..........und dann kommt der SPD Abgeordnete Thießen auf die sinnige Idee, ein Bußgeld von 50 Euro für Nichtwähler zu veranschlagen. Ernstzunehmen oder nicht .........Was ist eure Meinung zu diesem Vorschlag? Mit Blickwinkel auf die kommenden Wahlen halte ich solche Aussagen für strategisch unklug und ich denke nicht, das sich die SPD damit sympathischer macht, geschweige denn das man mit solchen, öffentlich getroffenen Aussagen seine Wähler an die Urne holt. Eine Umsetzung dieser Idee hätte für mich sogar leicht diktatorische Züge.......es sind doch freie Wahlen und nicht zu wählen ist auch eine Entscheidung.Sicherlich nicht die beste...aber anstatt dem Bürger mit Wahlzwang zu drohen, sollte man vielleicht lieber mal versuchen zu ergründen warum immer wenige Leute wählen gehen....und da mal ansetzen und gegensteuern.

Gruss, Kilian

Falk

Egalisator und Co-Admin

  • »Falk« ist männlich

Beiträge: 1 870

Wohnort: Sutton Coldfield

  • Private Nachricht senden

2

Freitag, 12. Juni 2009, 12:32

klar kannst du leute nicht zwingen zur wahl au gehen.

die beteiligung zur europawahl ist doch schon immer eher maessig gewesen, nicht nur in D uebrigens.
wie man das aendern kann? wird schwierig, da "europa" fuer viele keine echte bedeutung hat. man muesste also erstmal ein bewusstsein dafuer schaffen. um das umzusetzen muessten entscheidungen europaweit getroffen und, wichtiger, auch umgesetzt werden. da berufen sich aber weiter alle staaten auf ihre souveraenitaet (und da ist deutschland sehr gut drin) und behindern somit eher den prozess fuer ein geeintes europa.
wenn diese bewusstseinsaenderung stattgefunden hat, wird es vermutlich besser. bis dahin werden aber noch einige generationen aufwachsen...

bussgelder find ich vollkommen unsinnig, allerdings sollte man leuten die erwiesenermassen nicht waehlen das recht absprechen sich ueber politische entscheidungen zu beschweren. und ich meine das nicht durch staatliche eingriffe, sondern im alltaeglichen gespraech mit freunden.
freunden von mir, die nicht waehlen, aber meckern, sage ich bereits am anfang einer diskussion, dass sie sich eigentlich nicht beklagen sollten, sondern sich informieren und dann beim naechsten mal waehlen gehen...

ist eigentlich einfach, muss aber auf gesellschaftlicher ebene passieren, statt durch verordnungen...
Signatur von »Falk«

anything goes...

3

Freitag, 12. Juni 2009, 16:27

Statt ihre Nichtbeachtung mit Strafen belegen zu wollen sollten sich diese
Politiker durch Taten interessant machen!

Solange die Herren EU-Abgeordneten nur für ihre eigenen Pfründe sorgen
und die EU-Bürger von ihnen nur als lässtiges Fußvolk angesehen werden müssen
sie sich über die Wahlmüdigkeit nicht wundern.

Das oberste Ziel der Abgeordneten sollte wesentlich mehr Transparenz ihrer
Tätigkeit und der jeweiligen politischen Ziele sein.

Auch die Tatsache der mangelnden Kompetenz des EU-Parlaments trägt nicht zur
Wahlfreudigkeit bei.

4

Freitag, 12. Juni 2009, 17:46

Naja mit der Kompetenz stimmt schon, fängt damit an wer sich in der Partei durchbeißt, das populistische Rudeltier nämlich der paar Widersacher gut ausspielte, nicht der beste Fachmann. (Wie bei Frauen, die gehen auch immer zum ... und heulen später :oczko )
Dann darf ich die Partei, also die grobe politische Richtung wählen und bekomme dann da so ein Herren der irgendwo zwischen Vernunft, fragt sich ob länger oder kurzfristig, Interessen des einen oder des anderen, der kleineren oder der größeren Gruppe, der mit Einfluss oder weniger schwankt ... wählen und in Kenntnis oder soll ich lieber Unkenntnis sagen was ich dann mit der Stimme genau bewirke, habe auch ich mäßig Lust und ich gehöre nicht zu solchen die ihre Diäten oder Dienstautos stören.
Naja quasi Volksentscheide auf Europaebene wären dann die Alternative, aber auch da wieder so das Problem dass man zu oft wählen müsste, die Sachkenntnis zu allen Fragen hat auch keiner von uns und so repräsentativ scheint es mir schon irgendwo besser. Die Parteien sollten sich lieber reformieren, da sitzen nämlich idr. die falschen drin, ich persönlich sehe eher darin das Problem.
Also spätestens die polnischen Abgeordneten sind da ein Paradebeispiel, da will ich lieber keine Namen nennen.
Alles irgendwo kompliziert und nicht perfekt, wie das Leben, aber Bußgelder sind Populismus pur, wenn man nicht will dann will man nicht, selbst wenn nur 100 in Europa zur Wahl gehen, haben wir dann ein Ergebnis :oczko
Der Rest muss sch damit abfinden dass er eine z.B. Linksgerichtete Politik hat obwohl er eine andere wollte, überstimmt und eben Pech, so ist halt Demokratie.
Ein Problem an sich sehe ich da irgendwie nicht, vielleicht sollte ich, tue ich aber gerade nicht. Vielleicht ist das auch nur ein "Marketingtrick" um über Aufregung das Thema Europawahl in die Köpfe zu bekommen :oczko
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

5

Samstag, 13. Juni 2009, 15:18

ich bin voll für Bußgelder für Nichtwähler!!!
...gezahlt bar an mich persönlich!:D
Signatur von »elLopo«
w w w . B a i l a M e - F i t . d e
* fit mit Tanzen *

6

Sonntag, 14. Juni 2009, 08:35

Vielleicht mangelt es unseren Politikern einfach an Realismus und Glaubwürdigkeit....Naja, die SPD ist ja nun auch zurückgerudert und distanziert sich von diesen aberwitzigen Vorschlag. Bei mir bleibt ein fader Beigeschmack.
Wieso kommt eigentlich niemand drauf die Leute zu belohnen, die wählen gehen?? 50 Euro pro Kreuz :ROTFL.....oder Lopo gibt jedem Wähler ein Bier aus... :piwo

Falk

Egalisator und Co-Admin

  • »Falk« ist männlich

Beiträge: 1 870

Wohnort: Sutton Coldfield

  • Private Nachricht senden

7

Sonntag, 14. Juni 2009, 09:55

Zitat

Original von kilian
... Lopo gibt jedem Wähler ein Bier aus...


aber erst, nachdem er die bussgelder kassiert hat... :ROTFL
Signatur von »Falk«

anything goes...

8

Sonntag, 14. Juni 2009, 14:10

...aber mal zurück zum Ausgang...kilian...du hast eine zutreffende und sehr wichtige Frage gestellt.

Warum fragen sich Politiker nicht einmal wirklich europaweit, warum die Wahlbeteiligung gerade in einer Zeit so gering ist, wo die Politik dringend erforderlich wäre? Ich finde das sehr traurig. Das muss auch was mit dem Angebot der Politik zu tun haben.
Die aktuelle Diskussion um Barroso und die taktischen Finten der konservativen Parteien im Hintergrund sagen sehr viel darüber aus, dass es eher um Personen und weniger um Inhalte geht. Barroso hat in seiner Amtszeit als Präsident meines Erachtens nicht wirklich geglänzt und wenig Programmatisches zum europäischen Integrationsprozess beigetragen. Er soll nun nach Willen von Sarkozy und Merkel erst dann eine zweite Amtszeit bekommen, sobald er ein Programm vorlegt. Also wird zugegeben, dass er vorher keins hatte. Oder ist hier wer, der Barroso auf Anhieb ein Profil zuweisen könnte?
Ich finde es skandalös, dass sich ein Präsident der EU der Wiederwahl stellte, ohne dass er dafür ein Programm hatte. Das sagt alles über die EU derzeit aus. Darüber bin ich wirklich entsetzt, wenngleich die Nichtwahl für mich genauso wenig eine Alternative zum Null-Programm darstellt. Das war mein Wort zum Sonntag...darüber bin ich echt wütend... :nerwus

Darek

Erleuchteter

  • »Darek« ist männlich

Beiträge: 2 554

Wohnort: von dieser Welt, also Erdling

  • Private Nachricht senden

9

Sonntag, 14. Juni 2009, 16:05

Zitat

Original von Mulder
Warum fragen sich Politiker nicht einmal wirklich europaweit, warum die Wahlbeteiligung gerade in einer Zeit so gering ist, wo die Politik dringend erforderlich wäre?

Warum sollten sie?
Vielleicht mit Ausnahme der Tatsache, dass den etablierten Parteien im Moment "scharenweise" die Wähler weglaufen, hin zu den Parteien, über die man eigentlich kein Wort verlieren möchte.

Liegt eine geringe Wahlbeteiligung nicht vielleicht auch an der landläufigen Einstellung: Die "da oben" machen doch eh, was sie wollen. Was kann ich als kleiner Bürger da schon tun?"

Eine Frau Merkel gab vor einigen Tagen in einem Interview (in Sachen Opel und Konsorten) die Aussage zum Besten, Politik und Staat hätten eine Verantwortung. Sie wären Hüter der Gesellschaft. (Und dies meinte sie sehr, sehr ernst, jawohl. Immer wenn sie etwas sehr ernst meint, benutzt sie nämlich beide Ärmchen, um dem Gesagten Nachdruck zu verleihen)
Ich bin vor Lachen bald aus meinem Sessel gekullert.

Im September ist das deutsche Volk wieder eingeladen, den neuen Gesetzgeber zu wählen. Jeder hat dabei mal wieder die Wahl zwischen grau und grau. Darüber täuschen auch die kleinen oder größeren Farbschattierungen, Erschütterungen, von bräunlich über unreif grünlich bis leicht rötlich nicht hinweg. Eine Frabe "vernünftig" gibt es als politische Farbe nämlich nicht. Wir werden sehen, mit welcher Wahlbeteiligung dann zu rechnen war...

Die Bundesregierung(en) macht den Bürger zum Büttel, der die Zeche zahlen soll. Und dies nicht erst seit 30 Jahren.....
Gerade in der jüngsten Vergangenheit konnten wir doch immer wieder schön miterleben, was Politik so alles anstellen kann: Zumwinkel, Ackermann, Deutsche Bahn, Telekom.... mit treublickendem Augenaufschlag wurde allenthalben Aufklärung gefordert bis ins letzte Glied, herausgekommen sind am Ende halbherzige Resultate.
Eine Krähe hackt der anderen eben kein Auge aus. Und solange die Politik tief mit der Wirtschaft verstrickt ist, wird sich daran auch nix ändern.

Aber wie sagte schon Machiavelli, 1515? "Politik ist die Summe der Mittel, die nötig sind, um zur Macht zu kommen und sich an der Macht zu halten und um von der Macht den nützlichsten Gebrauch zu machen."

Ist es da verwunderlich, dass viele Wähler einfach resignieren und sich keinen Deut mehr um Politik kümmern?
Ob die Einstellung nun richtig ist....? Verständlich ist sie allemal, oder?

Liebe Geschworenen, lassen sie mich mit einer Empfehlung enden:Ich bin bei all diesen Diskussionen wieder für für die Einführung einer "Pro-Kopf-Steuer".
Wie - die ist nicht bekannt?
Die gab es aber schon einmal. Nämlich zu Zeiten der Französischen Revolution, so um 1790. Damals hatten die Bürger keine Lust mehr, extrem hohe Abgaben an die Adligen zu zahlen. Eine "Pro-Kopf-Steuer" wurde eingeführt. Nannte sich damals Guillotine.... :cwaniak

Upps, sorry - da hab ich mich wohl jetzt ein wenig im Ton vergriffen :szok
Dass ich mich aber auch nicht einmal beherrschen kann..... :prosi
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

10

Sonntag, 14. Juni 2009, 21:18

Naja so mal um eine Zahl in den Raum zu werfen 60% der Nichtwähler sind welche weil sie das Blaue vom Himmel wollen und weil sie das nie bekommen sind sie eintäuscht und wollen dann auch gar keine politische Richtung (links, recht ...) vorgeben.
Ein Teil ist nur einfach faul hinzugehen. Der Teil derer die da strukturelel oder sonstige Kritik am System haben, die gehen trotzdem hin um wenigstens das geringste Übel in der Wahl der politischen Richtung zu suchen.


Naja um so über dieses un jenes nachzudenken empfehle ich folgendes, war gestern in seiner Show und muss sagen, durchaus schlauer Mensch, schließe mich 80% der Aussagen an ;) :
http://www.youtube.com/results?search_ty…en+rether&uni=1
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Obywatel GG« (14. Juni 2009, 21:19)


11

Dienstag, 23. Juni 2009, 23:00

Ich weiß nicht ob ihr davon gehört habt, es gibt eine neue Idee um die Bürgerinnen und Bürger an die Wahlurne zu locken. Diesmal kommt diese Idee vom "Schreckgespenst" Die Linken. Diese sagen nämlich, das man den Wähler in Entscheidungen mit einbeziehen sollte.
Dies soll mit 5 Fragen umgesetzt werden, die auf dem Wahlzettel zu finden sein sollen, zu beantworten mit einem Kreuz bei Ja oder Nein. Mein erster Gedanke war: Gar nicht schlecht, so eine Art Volksentscheid. Bei näherer Beleuchtung, einer intensiven und vor allem hitzigen Diskussion mit meiner Liwia folgend :nerwus, stellt sich mir dann doch die Frage ob das nun wirklich sinnvoll wäre. Inwieweit soll denn das Resultat bindet für die neu gewählte Regierung sein? Wenn ich mir den Bildungsstand einiger Mitmenschen und potenzieller Wähler anschaue, drängt sich schon die Feststellung auf, das viele gar nicht wissen werden, worum es in den Fragen geht, was sie da ankreuzen und mit welchen Konsequenzen dann zu rechnen ist. Die Linken sagen, diese Maßnahme wird den Bürger zum wählen animieren, da er das Gefühl bekommen wird, Einfluss nehmen zu können. Ich glaube zwar nicht das diese Idee irgendwann mal zur Realität werden wird aber es lässt doch Raum für Spekulationen. Was für Fragen könnte man stellen? Grundlegendes? Zum Beispiel : Ausstieg aus der Kernenergie? Ja/Nein? Oder : Abschaffung der Hundesteuer? Ja/Nein? Also in etwas kleineren Dimensionen? Was meint ihr? Wäre es für euch überhaupt sinnvoll das Volk zu befragen oder sogar mitentscheiden zu lassen? Ist ja fast wie bei "Wünsch dir was"

12

Dienstag, 23. Juni 2009, 23:33

Tja, ob sich jeder über die Konsequenzen bestimmter Entscheidungen klar ist, ist anzuzweifeln, "wünsch Dir was" passt da schon. Andererseits will ich nicht ständig die Mehrheit "dumm" nennen, irgendwie wissen schon viele dass nichts von nichts kommt und es Wechselwirkungen gibt... Wird wohl nicht wenige geben die sich beim "Wunschkonzert" vielleicht bremsen wenn sie über die steuerlichen etc. Konsequenzen klar werden.
Frage ist jetzt nur ob das trotzdem sinnvoll ist und was da für Fragen draufkommen...
Also ich wäre da kritisch die repräsentative Demokratie mit Volksentscheiden zu vermischen, alleine schon wegen der Frage was überhaupt gefragt werden soll und was nicht. Und dass dieses und jenes auch mal gegen kurzfristigen Volkswillen durchgesetzt wird, ist manchmal vielleicht gar nicht so verkehrt, wenn sich nämlich die "Wunschkonzerte" schneiden und das dann in eigenen Absurditäten erstickt, dann haben wir auch den Salat. Nicht dass der Bundestag niemals Widersprüche produziert, aber trotzdem, naja irgendwo alles eher nicht eindeutig richtig oder falsch, bleibt eher nur ein Versuch es der Mehrheit recht zu machen, soll lieber alles so bleiben wie es ist, was gibt es da herumzudoktern am System damit alle ihr Manna bekommen.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Obywatel GG« (23. Juni 2009, 23:46)


13

Mittwoch, 24. Juni 2009, 13:06

Bussgeld für Nichtwähler??? Ich glaube, da hat der vorschlagende Politiker in der Politschule nicht aufgepasst :smutny
Somit wäre Schluss mit FREIWILIGEN und demokratischen Wahlen :nerwus

14

Mittwoch, 24. Juni 2009, 16:38

In Australien ist Wahlpflicht gang und gebe.

15

Freitag, 26. Juni 2009, 23:55

Zitat

Original von Oda
In Australien ist Wahlpflicht gang und gebe.


Wirklich?? Interessant. Woher weißt du das ?? Kennst du dort jemanden oder warst du mal in Australien ?
Wie sieht es dort mit Sanktionen fürs Nichtwählen aus ?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kilian« (26. Juni 2009, 23:56)


Zurzeit ist neben dir 1 Benutzer in diesem Thema unterwegs:

1 Besucher

Social Bookmarks