Um ehrlich zu sein, ging mir das Medien-Getöse um den Tod von Robert Enke gehörig auf die Nerven. Auf einmal versetzen sich alle möglichen Leute in Betroffenheitsextase. Funktionäre, Poliitiker und Journalisten fordern mehr Menschlichkeit im Sport und reden von der bösen Leistungsgesellschaft, die sich nur für den Spitzensportler interessiert, wenn er Erfolg hat. Sehr gut gefallen hat mir hierzu ein Kommentar im DLF am Sonntag zur Trauerfeier. Der Sprecher wies u.a. darauf hin, dass über den Transparenten der Fans, im Oberrang der Tribüne die Werbebanderole ausgerechnet eines "Finanzoptimierers" angebracht war. Slogan: "Mehr Siege, mehr Tore, mehr Netto.". Als der Sarg hinausgetragen wurde, wurde "You'll never walk alone." gespielt. Wenn einer alleine war, inmitten seiner Fans, dann war das wohl Robert Enke. Ich empfinde vieles von dem was jetzt abläuft als heuchlerisch.
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/490876/6/10