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Montag, 23. Juli 2007, 11:18

Polen öffnet seinen Arbeitsmarkt teilweise

Zitat

Polen hat die Beschränkungen für Arbeitskräfte aus östlichen Nachbarländern gelockert. Menschen aus der Ukraine, Weißrussland und Russland können künftig zeitlich begrenzt in Polen arbeiten. Das polnische Arbeitsministerium teilte am Mittwoch in Warschau mit, die neue Regelung für die Bürger dieser Länder trete am Freitag in Kraft. Demnach dürfen Ukrainer, Weißrussen und Russen jeweils drei Monate lang in Polen arbeiten, müssen dann aber wieder drei Monate auf eine neue Genehmigung warten.

"Angesichts des Bedarfs in der polnischen Wirtschaft haben wir entschieden, den Zugang in allen Bereichen zu ermöglichen", sagte der stellvertretende Arbeitsminister Kazimierz Kuberski nach einer Meldung der Nachrichtenagentur PAP. Visum und Arbeitserlaubnis würden gegen den Nachweis eines Arbeitsvertrages ausgestellt und kosten 100 Zloty (28 Euro).

Seit Polens Eintritt in die Europäische Union 2004 sind Hunderttausende Polen ins Ausland gegangen. Sie arbeiten in den wenigen Ländern der Union, die ihre Arbeitsmärkte sofort geöffnet haben, vor allem in Irland und Großbritannien. Deutschland hat seinen Arbeitsmarkt dagegen nicht geöffnet. Laut EU-Regelung können diese Beschränkungen längstens bis zum Jahr 2011 gelten.



Quelle >>>

2

Montag, 23. Juli 2007, 17:06

Das ist echt krass momentan in Polen... als ich vor 3 wochen da war hört man ständig im radio oder im tv oder liest in den zeitungen wie die firman die leute anflehen bei ihnen zu arbeiten...

Von daher sehr guter schritt in die richtige richtung, da sollte sich deutschland ein beispiel dran nehmen...

3

Dienstag, 24. Juli 2007, 08:33

Ja das ist wohl wahr, da sollte sich Deutschland mal ein Beispiel dran nehmen, nur werden hier auch nicht so viele Leute gesucht.

Falk

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4

Dienstag, 24. Juli 2007, 08:39

Zitat

Originally posted by Arek
...da sollte sich deutschland ein beispiel dran nehmen...


in welcher form??

deutschland kann den polnischen arbeitsmarkt nicht oeffnen. ;)

falls du meintest deutschland sollte seinen arbeitsmarkt weiter oeffnen, musst du dir aber auch klar machen, dass dort zur zeit nur sehr sehr wenige unternehmen die mittel haben leute anzuflehen bei ihnen zu arbeiten...

was in polen passieren muss, damit die leute bleiben und dort arbeiten wollen, statt massenweise ins ausland abzuwandern, waere zb die loehne und den lebensstandard drastisch anzuheben anstatt aus dem ausland billigarbeitskraefte zu holen.

beispiel?
hier in GB beschweren sich mittlerweile leute, dass man polen (und einige andere neu EU'ler) zu billigst konditionen arbeiten laesst. die polen freuts, da es immer noch mehr geld ist, als zuhause.
jetzt macht polen genau dasselbe mit den russen, weissrussen, ukrainern etc.
die kommen natuerlich auch, weil bei ihnen das leben noch schlechter waere.

wo ist da die logik?
nachhaltigkeit?
wird da mal ueber laengerfristige konzepte nachgedacht?

natuerlich nicht...

erlaeuter doch mal bitte, wie du diese kurzfristige denkweise in deiner heimat gutheissen kannst?

ob sich deutrschland daran tatsaechlich ein beispiel nehmen sollte, wo es doch dort ohnehhin kaum arbeit gibt??
eher nicht, oder?
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5

Dienstag, 24. Juli 2007, 08:54

Naja ich denke innerhalb der EU sollte Deutschland schon seinen Arbeitsmarkt öffnen, nur sollten natürlich keine Dumping Löhne dabei raus kommen.

Und auch hier in Deutschland arbeiten Polen zu Niedrig Löhnen, sicher mehr als sie in Polen bekommen würden, aber eben zu wenig um in Deutschland leben zu können. Das sollte doch nicht so sein.

Falk

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6

Dienstag, 24. Juli 2007, 09:16

auf spiegel online zum thema...

[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,496116,00.html]http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,496116,00.html[/URL]

@Tommy
natuerlich sollte keiner zu dumping loehnen arbeiten. aber das ist ja eben das problem. wenn anstaendig bezahlt wuerde, waeren sich auch viele einheimische nicht "zu schade" fuer diverse jobs. das gilt sicher in deutschland, wie auch in polen...

die probleme bestehen ja meist in den schlechter ausgebildeten schichten. und diese sind sicher besser dran, wenn sie zuhause in ihrem sozialen netzwerk aus familie und bekannten bleiben koennten.
ich habe von etlichen osteuropaeischen familien gehoert, die ihre minderjaehrigen kinder zurueckgelassen haben, um in GB zb ein besseres leben zu haben und die kinder dann jahre spaeter nachzuholen, was uebrigens nicht immer geschieht, da das geld dgerade zum eigenen ueberleben reicht.

klar. fuer viele besser qualifizierte eroeffnet der offene EU arbeitsmarkt eine menge chancen, da sie meist genug verdienen koennen, um auch sozial mitzuhalten.
fuer die schlechter qualifizierten funktioniert das aber nicht. ich waere eher in meinem netzwerk zuhause arm, als im ausland und auf mich selbst gestellt.
das alte prinzip, als arme europaer anfang des letzten jahrhunderts nach amerika abgewandert sind, um ein neues leben zu beginnen funktioniert in der heutigen zeit nicht mehr.

das ist was ich oben mit nachhaltigkeit meinte. europa muss versuchen staatenuebergreifend programme zu entwickeln, um einen vernuenftigen standard fuer jeden zu ermoeglichen.

think global - act local
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7

Dienstag, 24. Juli 2007, 09:45

Da ich noch nicht das alter und lebenserfahrung habe um mit euch mitzuhalten sage ich einfach was ich denken und was ich weiss....


Also ich kenne ca. 50 polen die in deutschland schwarzarbeiten... Wurde deutschland den arbeitsmarkt öffnen wurden ja diese polen LEGAL arbeiten und steuer zahlen wie jeder andere auch...

8

Dienstag, 24. Juli 2007, 10:00

Zitat

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung erwägt, den deutschen Arbeitsmarkt schneller als bisher geplant für Arbeitnehmer aus osteuropäischen EU-Staaten zu öffnen. Bislang gelten Beschränkungen und Übergangsfristen.

Wenn es mit dem Arbeitskräftemangel in Deutschland so weiter geht, wäre es denkbar, die Beschränkungen für osteuropäische Arbeitnehmer schon vor dem Jahr 2009 aufzuheben, sagte Gerd Andres (SPD), Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Die Lockerungen müssten aber an die Bedingung geknüpft werden, dass in diesen Bereichen Mindestlöhne nach dem Entsendegesetz vereinbart worden sind, betonte der SPD-Politiker.

Deutschland hatte mit dem Beitritt Polens und anderer osteuropäischer Staaten im Jahr 2004 die so genannte Arbeitnehmerfreizügigkeit zunächst für zwei und im vergangenen Jahr für weitere drei Jahre eingeschränkt. Im Mai 2009 könnte die Bundesregierung die Einschränkungen noch einmal für zwei Jahre bis 2011 verlängern. Nach Auffassung von Andres könnte der deutsche Arbeitsmarkt jedoch schon früher geöffnet werden, etwa für Erntehelfer, Ingenieure oder Branchen, in denen Fachkräftemangel herrscht.



Quelle >>>

@ Arek

Sicher würden diese dann Steuern zahlen usw. Aber die Frage ist, wieviel verdienen sie und können diese Menschen dann hier auch leben. Legale Arbeit heisst nicht nur Steuern sondern eben auch Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung usw. Wenn jemand jetzt 1500 € Schwarz verdient, dann würden bei einem legalen Job evtl. nur noch 1000 € übrig bleiben. Wer weiss ob die Leute dann nicht trotzdem lieber schwarz weiter arbeiten um eben mehr Geld zu haben ?(

Falk

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9

Dienstag, 24. Juli 2007, 11:02

vor etwas mehr als 3 jahren (als ich noch in berlin lebte) konnte man wenn man es geschickt anstellte bis zu 1000 euro vom staat bekommen, ohne arbeiten zu muessen...
ergo gehen viele leute nicht los und arbeiten fuer dieses geld.
schwarzarbeit funktioniert deshalb phantastisch, denn um 1000 euro netto zu haben muesste man auf normale art etwa 2000 euro verdienen, um lohnnebenkosten, steuern etc abzudecken.
soviel konnte in vielen faellen damals kein (mittelstaendischer) arbeitgeber bezahlen.
dazu kommt noch die frage, was dem menschen besser gefaellt:
1000 euro ohne zu arbeiten, oder 1300 euro mit einer 40 stunden woche...

ernsthaft. das problem ist nicht so ohne weiteres in den griff zu kriegen.
sicher sollte man schwarzarbeit verhindern und die arbeitsbedingungen so hinbiegen, dass es den momentanen schwarzarbeitern moeglich wird legal zu arbeiten.

das problem ist auch weniger, ob jetzt ein paar polen steuern zahlen oder nicht, sondern eher, dass da eine menge menschen in deutschland leben, die nicht mal die moeglichkeit haben steuern zu zahlen, da es nicht genuegend jobs gibt...

den arbeitsmarkt jetzt zu oeffnen, ohne langfristig zu denken halte ich fuer falsch, schlicht weil man ausbeutung und schwarzarbeit damit die tuer weit oeffnet.

gibt es ein langfristiges konzept, um a) die arbeitslosenzahl zu senken, b) schwarzarbeit zu vermindern, c)ein vernuenftiges lohnniveau zu schaffen, dann bin ich auch der meinung den arbeitsmarkt zu oeffnen.
ohne weitergehende massnahmen macht das aber keinen sinn und schadet der wirtschaft und dem sozialen klima (welches eh schon gereizt ist).

@Arek
ich find das ja auch richtig, dass du sagst, was du denkst. lebenserfahrung hin oder her. ich geb allerdings auch antworten, die ausdruecken was ich denke. das kann manchmal etwas persoenlich wirken, ist aber sicher nicht so gemeint. sollte es so ruebergekommen sein moechte ich mich entschuldigen.
nebenbei denke ich, dass in einem forum ein jeder sagen soll, was er denkt, das ist der sinn eines forums. von daher hast du vollkommen recht. und vielleicht hilft ja das benutzerspektrum im forum eben auch eigene standpunkte zu ueberdenken und ggfs zu revidieren...
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10

Dienstag, 24. Juli 2007, 11:27

@ Tommy:

Glaub mir, sehr viele die ich kenne sind aus deutschland z.b. nach Irland gefahren um da legal zu arbeiten und jeder wusste das er da wenieger verdienen wird ABER diese leute haben dann keine angst mehr geschnappt zu werden, oder mal krank zu werden.... ein besuch beim doc kostet hier 75 Euro und auf ner baustelle fängt man sich schnell verletzungen... Ich spreche nur von meinen bekannten... kann das natürlich nicht auf alle polen in deutschland beziehen....


@ Falk:

Das mit der lebenserfahrung usw war in keinsterweise was gegen die user des forums... Ihr schreibt aber halt nur so richtig gebildet das ich mir manchmal doof vorkomme weil ich mich noch nicht so ausdrucken kann :) Deswegen das mit der lebenserfahrung, in 10-15 jahren kann ich sicher auch wie ihr schreiben :D

Falk

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11

Dienstag, 24. Juli 2007, 11:50

@Arek:

erfrischend! :D

ich komm mir manchmal vor wie ein alter sack, der staendig rumlabert!
da ist doch dein kurz-und-knapp stil ab und an eine willkommene abwechslung. ;)

es gibt uebrigens auch eine menge polen hier in GB, die aus deutschland aus dem gleichen grund weg sind, wie die, welche nach irland gegangen sind.
dunkelziffern sprechen von knapp 2 millionen polen in GB, das entspraeche etwa 3.5% der gesamtbevoelkerung(!)

kann mich erinnern, dass letzten sommer gesagt wurde, dass allein in Leeds zwei komplette reisebusse pro tag aus polen ankommen mit menschen, die hier arbeiten moechten...

ich frag mich, wie wenig polen dann noch in polen leben. unter diesem gesichtspunkt wird natuerlich die oeffnung des arbeitsmarkts verstaendlich. nur ist das eben kein nachhaltig gedachtes programm...

was waere polen ohne polen???
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12

Dienstag, 24. Juli 2007, 12:36

Zitat

den arbeitsmarkt jetzt zu oeffnen, ohne langfristig zu denken halte ich fuer falsch, schlicht weil man ausbeutung und schwarzarbeit damit die tuer weit oeffnet


Aber ganz genau dies ist doch jetzt der Fall, oder etwa nicht? Die Leute kommen doch nach Deutschland und arbeiten hier, werden in der Landwirtschaft ja regelrecht gesucht da die Deutschen diese Arbeit nicht machen wollen und lieber zu Hause sitzen mit ihrem Arbeitlosengeld. Da gab es ja schon etliche Reportagen zu. Und es gibt ja auch die schon länger andauernde Debatte, Mindestlöhne einzuführen.

Darek

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13

Dienstag, 24. Juli 2007, 14:40

Zitat

Original von Falk
dazu kommt noch die frage, was dem menschen besser gefaellt:
1000 euro ohne zu arbeiten, oder 1300 euro mit einer 40 stunden woche...


1.000,-- ohne zu arbeiten? Wird ja auch immer wieder in den Medien plattgeredet?

Aber: wie sieht denn die Realität aus? Warum werden denn wohl keine anderen Beispiele in den Medien genannt?

Ich kenne z.B. Menschen, die monatlich 640,-- durch Hartz IV ausgezahlt bekommen.
Könnt Ihr mir mal erzählen, wie man davon leben soll? Von dieser Summe müssen Miete, Strom und Telefon gezahlt werden - um nur mal die fixen Kosten zu nennen. Was dann noch übrigbleibt sind umgerechnet 5,-- pro Tag !! Davon kann mit Sicherheit kein Mensch leben. Und sich ausruhen auf diesen "enormen" Einkünften kann sicherlich auch niemand.

Noch ein Beispiel: seit 20 Jahren selbständig , durch verschiedene Umstände pleite, Verlust des Immobilienbesitzes, heute Hartz IV-Empfänger!! Und es fragt kein Mensch danach, dass er vor einigen Jahren Arbeistplätze geschaffen und Mitarbeiter eingestellt hat. Ganz im Gegeneteil: da er als Selbständiger nichts in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, erhält dieser Mensch lediglich das knapp bemessene ALG II.
Um sich nun wieder ein vernünftiges Leben aufbauen zu können und seine Schulden abzuzahlen, wollte er ein neues Gewerbe anmelden. Tja Pustekuchen! Die Gewerbemeldestelle teilte ihm kurz mit, dass bei einer Gewerbeanmeldung automatisch eine Anfrage beim Insolvenzgericht gestellt wird; kommt von dort eine negative Auskunft (Verlust der Immobilie z.B. durch Zwangsversteigerung, Insolvenz....) wird die Gewerbeerlaubnis nicht erteilt, bzw. eine bereits erteilte von amtswegen wieder entzogen.
Was soll dieser Mensch nun machen?
Na - arbeiten gehen natürlich!
Ja? Wo denn? Ich möchte mal den Arbeitgeber sehen, der einen Mitarbeiter einstellt von dem er weiß, dass dieser lange Jahre selbständig war.
Da hilft doch nur noch: Sozialhilfe, bis der schwarze "Heimwärtscontainer" kommt, Schwarzarbeit und sich nicht erwischen lassen oder ab ins Ausland.

Das ist Deutschland live, kann ich da nur sagen.

Aber wie heißt es so schön: Einen Bill Gates hätte es in Deutschland niemals gegeben. Und eine Firma namens Apple auch nicht. Die haben ja ihren "Laden" in einer Garage eröffnet und dies ist in Deutschland nicht möglich. In der Garage fehlten nämlich zwei getrennte Toiletten, für Männlein und Weiblein.

Auch stellt sich hierbei die Frage, warum immer mehr Unternehmer statt einer deutschen GmbH eine englische Ltd. gründen. Oder eine spanische S.A. usw.
(Ich rede hier allerdings nicht von den Briefkastenfirmen, sondern von real gegründeten Ltd.)

Seit Jahren höre ich immer wieder das blöde Gequatsche seitens der Regierung alles vereinfachen zu wollen und die unbändige Bürokratie abzubauen. Und was passiert? Nichts!! Selbst Steuerberater z.B. blicken mittlerweile durch unsere Steuergesetze nicht mehr durch. Sagt doch alles.
Ist aber auch logisch. Zwei drittel der weltweit existierenden Steuertexte und Erläuterungen befassen sich nur alleine mit dem deutschen Steuerrecht. Können wir super stolz drauf sein :tongue:

Klar - es wird immer wieder Menschen geben, die sich in irgendeiner Form bereichern. Die hat es aber immer gegeben und die wird es auch zukünftig immer geben.
Und auch bei einer gut funktionierenden Wirtschaft wird Schwarzarbeit niemals komplett verschwinden.
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Darek« (24. Juli 2007, 17:52)


Falk

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14

Dienstag, 24. Juli 2007, 15:23

genau!

ich sage ja nicht, dass ich eine loesung parat haette.
dass das gesamte system so nicht mehr weiter funktioniert ist denke ich auch jedem klar.

leider nur sind politiker nicht auf nachhaltiges denken ausgerichtet, da eine legislaturperiode nur 4 jahre andauert...

auch ist ein mentalitaetswechsel in der bevoelkerung zu unterstuetzen. nicht immer nur fragen, was der staat fuer einen tut, sondern sich auch mal selbstkritisch hinterfragen, um zu erkennen, was man selbst(los) tun kann, um die situation zu veraendern...

und wenn eben gar nix mehr geht, dann muss man auch ueber alternativen nachdenken, wie das land zu verlassen... das funktioniert ganz hervorragend mittlerweile dank der EU, ist aber mit persoenlichen einschraenkungen verbunden, ergo manchen zu unbequem.

letztendlich muss das jeder selbst entscheiden, aber darauf zu warten, dass etwas geschieht, bedeutet die demokratie ad absurdum zu fuehren, denn hier ist jetzt jeder gefordert...

es gibt auch andere loesungen, als einfach schwarz zu arbeiten. nur sind die oft nicht so "bequem".

das ganze system ist doch so komplex, dass stammtischloesungen nicht weiterhelfen. ewiges gemecker wird nix aendern und fuehrt nur in die resignation und spaeter isolation...

umfassende reformen sind gefragt und opfer muessen gebracht werden. der staatsapparat ist aber so schwerfaellig damit, da bei der kleinsten bewegung irgendwelche lobbyisten aufschreien "das geht so nicht"...

ich hab selber bevor ich nach GB ging von 260euro sozialhilfe (+150 euro mietzuschuss!!) gelebt. seit dem studium immer nur als freier mitarbeiter gearbeitet, da keine festanstellungen zu bekommen waren, ergo auch kein arbeitslosenversicherungsbeitrag oder aehnliches... ich hab versucht alle moeglichen jobs zu bekommen, sogar als lieferwagenfahrer (da wurde mir abgesagt, wegen "ueberqualifikation"). 8 monate ging das so.
irgendwann hatte ich einfach keine lust mehr...

was soll man dann machen?
resignieren?
aufgeben?
andere fuer die eigene misere verantwortlich zu machen hilft sicher nicht, ob das nun gegen "die da oben" geht, oder die arbeitsmarktkonkurrenz aus dem ausland...

nur ich bleib dabei. den arbeitsmarkt jetzt komplett zu oeffnen waere ein fehler.
was im moment passiert ist, dass hochqualifizierte deutsche das land verlassen, waehrend gleichzeitig weniger qualifizierte nach deutschland kommen.

was bedeutet das denn mittelfristig fuer den wirtschaftsstandort deutschland, wenn da nicht laengerfristige konzepte angelegt werden?
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15

Mittwoch, 25. Juli 2007, 21:53

Zitat

ist aber mit persoenlichen einschraenkungen verbunden, ergo manchen zu unbequem


Also bei Menschen mit Familie oder evtl. wo man sich gar um die Eltern sorgt hat es nichts mit unbequem zu tun, das kann ich voll verstehen wen diese Menschen nicht weit weg von ihrem Wohnort oder gar ein anderes Land möchten.

Zitat

dass hochqualifizierte deutsche das land verlassen, waehrend gleichzeitig weniger qualifizierte nach deutschland kommen


Ich würde nicht sagen, das die Menschen die zu uns kommen weniger Qualifiziert sind, sondern eher das diese Menschen eben einfache Jobs hier machen.

Das habe ich irgendwo die letzten Tage mal gelesen:

Zitat

.....die sehr gut ausgebildete Polnische Buchalterin, welche in Deutschland Klos putzen geht.....


Und noch einmal, ich denke diese Menschen machen hier bei uns in Deutschland Jobs, welche hier kein Deutscher (trotz Millionen von Arbeitslosen) machen möchte, und evtl. auch gar nicht kann. Und genau für diese Jobs den Arbeitsmarkt zu öffnen, kann ja eigentlich nichts negatives zu gegenüber jetzt bewirken. Das eintigste was sich ändern würde, diese Jobs wären Legal besetzt.

Falk

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16

Donnerstag, 26. Juli 2007, 08:22

Zitat

Originally posted by Tommy
...
Ich würde nicht sagen, das die Menschen die zu uns kommen weniger Qualifiziert sind, sondern eher das diese Menschen eben einfache Jobs hier machen.

Das habe ich irgendwo die letzten Tage mal gelesen:

Zitat

.....die sehr gut ausgebildete Polnische Buchalterin, welche in Deutschland Klos putzen geht.....


Und noch einmal, ich denke diese Menschen machen hier bei uns in Deutschland Jobs, welche hier kein Deutscher (trotz Millionen von Arbeitslosen) machen möchte, und evtl. auch gar nicht kann. ...


das ist was ich meinte. hab mich vielleicht ungeschickt ausgedrueckt.
kann mich dunkel erinnern, anfang der 90er waren sehr viele polnische handwerker in berlin schwarz beschaeftigt.

das ist aus zwei gruenden bemerkenswert.
a) die meisten dieser "handwerker", wurden urspruenglich in anderen berufen ausgebildet und b) da aber nachfrage nach handwerkern bestand haben sie eben auch diese jobs gemacht. DAS ist etwas, was sich als mentalitaetswandel in D endlich mal einstellen sollte...

richtig, familie etc macht den weggang schwierig. wenn diese loesung also individuell auszuschliessen waere, dann sollten sich betroffene fragen, ob sie vielleicht auch ausserhalb ihrer ausbildung arbeiten koennen.

das stichwort ist "flexibilitaet" - entweder raeumlich oder eben qualifikationstechnisch.
der arbeitsmarkt heute verlangt das leider.
denkt mal nicht, dass mir der weggang soo super einfach gefallen waere und depressionsattacken hier in england waren anfangs keine seltenheit. nur die flexiblere jobsuche hat in meinem fall in D einfach nicht mehr funktioniert, ergo musste ich den naechsten schritt machen.

die mentalitaet geht aber meistens in die richtung "ich bin aber x jahre als sonstwas ausgebildet worden, daher mache ich den job ausserhalb meiner qualifikation nicht!".
das ist in unserer schnelllebigen zeit ein luxus, den sich keiner mehr leisten kann...

sorry fuer das leichte abgleiten ins off-topic...

den arbeitsmarkt teilweise oeffnen fuer niedrigqualifizierte jobs...
hmm.
gefaehrlich, oder?
1) sehr schwer zu organisieren und kontrollieren und schlimmer noch 2) verschaerfen wir damit nicht automatisch soziale spannungen?

sehr schwieriges thema...
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Falk

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17

Donnerstag, 26. Juli 2007, 08:47

gerade was im spiegel gelesen...

[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,496585,00.html]http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,496585,00.html[/URL]

hinterlaesst mich etwas ratlos...

wieso denken politiker in D sie muessten den arbeitsmarkt fuer fachkraefte oeffnen?
wo sind denn die ganzen in D ausgebildeten fachkraefte hin???
was fuer arbeitskraefte bilden denn das heer von arbeitslosen???

blick da jetzt echt nicht mehr so richtig durch...
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18

Donnerstag, 26. Juli 2007, 09:06

Zitat

ich bin aber x jahre als sonstwas ausgebildet worden, daher mache ich den job ausserhalb meiner qualifikation nicht!


Da gibt es aber auch noch 2 andere Seiten, die erste kennst Du selber, gut ausgebildet bekommst Du keinen Job weil Du zum LKW fahren überqualifiziert bist.

Die zweite Seite, Menschen machen Jahrelang Ausbildungen, Studieren usw. um dann für 4,50 Euro irgendwo einen Job zu bekommen? Sicher, wenn man zu Hause sitzt sollte man jede erdenklich Möglichkeit nutzen um arbeiten gehen zu können. Das wird ein größerer Grund sein, das Menschen diese Jobs außerhalb Ihrer Qualifikation nicht machen, weil man muss ja auch irgendwie von einer Arbeit leben können.

Zitat

gefaehrlich, oder? 1) sehr schwer zu organisieren und kontrollieren


Naja, ist das was jetzt passiert und überall Gang und Gebe ist einfacher zu kontrollieren? Ihc glaube nicht, das diese vielen Mensch welche mit Autos und Bussen hier Woche für Woche nach Deutschland kommen alle Urlaub machen.

Zitat

verschaerfen wir damit nicht automatisch soziale spannungen?


Den Arbeitsmarkt öffnen soll ja nicht heissen, das dann Leute für Dumpinglöhne hier arbeiten sollen, dies muss natürlich verhindert werden.

Zitat

wo sind denn die ganzen in D ausgebildeten fachkraefte hin???


Naja, schau Du selber bist ja auch nicht mehr in D, also für den Deutschen Arbeitsmarkt nicht mehr vorhanden. Vom Osten Deutschlands sind sehr viele gen Westen verschwunden, nun haben die Firmen wieder mehr zu tun und nun finden sie natürlich keine Leute mehr, oder eben nicht mehr so viele.

19

Donnerstag, 26. Juli 2007, 10:28

Habt ihr gestern RTL Nachtjournal gesehen ?

Polen sucht facharbeiter aus Deutschland und die deutschen gehen gerne nach Polen.

Weil die ganzen fachkräfte nach GB weg sind gibts in Polen enormen mangel an Fachkräften...


Krass sowas.´...

Falk

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20

Donnerstag, 26. Juli 2007, 10:41

Zitat

Originally posted by Tommy
...Naja, schau Du selber bist ja auch nicht mehr in D, also für den Deutschen Arbeitsmarkt nicht mehr vorhanden. Vom Osten Deutschlands sind sehr viele gen Westen verschwunden, nun haben die Firmen wieder mehr zu tun und nun finden sie natürlich keine Leute mehr, oder eben nicht mehr so viele.


und da ist ja genau ein problem wieder. eigentlich sogar zwei.

zum beispiel.
wenn die leute eben aus dem osten weggezogen sind, weil keine arbeit da war, es aber jetzt wieder welche gibt. sollte das nicht ausreichen, um leute wieder "nach hause" zu locken? der mensch als gewohnheitstier eben...
was ich selber taete?
nun. boete sich mir die moeglichkeit in D den job zu den konditionen zu machen, den ich hier habe... ich ginge wahrscheinlich zurueck nach berlin. braechte aber auch re-integrationsprobleme mit sich...
hmm... ist nicht wirklich soo einfach.

dann der zweite punkt, der sich genau an meinem lebenslauf ablesen laesst.
etliche jahre habe ich quasi zum nulltarif in D studiert. der staat subventioniert die universitaeten, da die idee ist, dass ich als steuerzahler quasi "zurueckzahle"...
gleichzeitig schafft es der staat aber nicht mir vernuenftige arbeit anzubieten, in der endkonsequenz zahle ich meine steuern im ausland...
in der momentanen situation hat D einen qualifizierten steuerzahler fuer GB subventioniert...
einzelfall? keineswegs. die abwanderungszahlen gerade bei akademikern sind extrem hoch...
alleine aus meinem jahrgang weiss ich, dass etwa 30-40% der architekturabsolventen nicht mehr in D arbeiten...

die vielschichtigkeit des problems ermoeglicht leider keine isolierten einfachen loesungen.


dumpingloehne...
natuerlich koenntest du den arbeitsmarkt oeffnen und gleichzeitig einen mindestlohn einfuehren, der gleiche jobs eben ploetzlich auch fuer verwoehnte deutsche attraktiver macht (wer will schon fuer 4.50 euro arbeiten, wie du richtig bemerkt hast). das wuerde automatisch dafuer sorgen, dass sich die arbeitsmarktoeffnung von selbst regelt, da nicht viele zuwandern wuerden, da die jobs ja von deutschen bereits gefuellt werden. das hauptargument fuer auslaendische arbeitskraefte ist ja eben genau der preis...

problem bei einem adequaten mindestlohn ist aber, dass das die ohnehin schwaechelnde wirtschaft in deutschland blitzschnell wieder zum stillstand kommt, oder gar rueckwaerts geht, da gerade mittelstaendische sich keinen mindetslohn zwang leisten koennen...

deprimierend, oder?


edit:
@Arek

RTL krieg ich hier nicht... ;)

von dem problem hab ich aber auch schon gehoert...
verstehe nur nicht, wieviel zahlen sie in polen den leuten, um deutsche dorthin zu bekommen??

die ganzen polnischen arbeitskraefte in GB kann ich nur bestaetigen (mit einer davon lebe ich ja zusammen), aber auch hier findet mittlerweile ein umdenken statt und die grosse voelkerwanderung hat sich mittlerweile beruhigt, nachdem einige polen nach hause gemeldet haben, dass hier doch nicht alles so golden ist...

aber die community ist schon recht gross...
irgendwo in einem meiner vorangegangenen posts hatte ich mal zahlen genannt...
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