Du bist nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Deutsch Polnisches Forum. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

1

Freitag, 17. August 2007, 21:15

Privatschulden in Polen steigen

Zitat

Innerhalb eines Jahres wuchs die Zahl der privaten Verschuldung mit Rekordtempo - nämlich um vierzig Prozent

Verschuldung der polnischen Haushalte wächst mit Rekordtempo Im Juli 40 Prozent höher als im Vorjahresmonat - Experten rechnen mit weiteren Leitzinserhöhungen Warschau - Die polnischen Privathaushalte nehmen immer mehr Kredite auf. Nach Angaben der polnischen Nationalbank (NBP) stieg die private Verschuldung im Juli im Verhältnis zum gleichen Monat des Vorjahres um 40 Prozent oder knapp neun Mrd. Zloty (2,3 Mrd. Euro). Das war der stärkste Anstieg seit sieben Jahren.

"Ein wahnwitziges Tempo", kommentiert Maciej Krzak, Ökonom beim Arbeitgeberverband Lewiatan. Falls die Entwicklung anhalte, stelle das eine Gefahr für das polnische Wirtschaftswachstum dar, so Krzak gegenüber der Zeitung "Rzeczpospolita". Denn der Konsum wachse durch die Kreditaufnahme deutlich schneller als die Produktion. Und das führe einerseits zu Inflation, zum anderen über steigende Importe zu einem höheren Zahlungsbilanzdefizit.

Immobilienkredite

Motor der höheren Kreditaufnahme sind die Immobilienkredite. "Es herrscht die allgemeine Ansicht, dass die Wohnungspreise weiter steigen werden", erklärt Andrzej Bratkowski von der Bank Pekao. Vor allem die Gehälter, die im ersten Halbjahr um über neun Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen, stimulieren die Kreditfreudigkeit.

Ökonomen sprechen sich angesichts dessen für weitere Erhöhungen des Leitzinses aus, der heuer schon zweimal um jeweils einen halben Prozentpunkt angehoben wurde. "Zwei Erhöhungen waren offenbar noch zu wenig", sagt Marcin Mrowiec, Ökonom der Bank BPH.

Allerdings liegt die durchschnittliche Verschuldung pro Einwohner in Polen mit 1.600 Euro noch weit unter dem Wert in alten EU-Staaten. Auch unter den neuen EU-Mitgliedern sind die Polen weniger verschuldet als die Tschechen (2.100 Euro pro Einwohner) und Ungarn (2.000 Euro pro Einwohner). (APA)


Quelle >>>

Darek

Erleuchteter

  • »Darek« ist männlich

Beiträge: 2 554

Wohnort: von dieser Welt, also Erdling

  • Private Nachricht senden

2

Samstag, 18. August 2007, 13:33

RE: Privatschulden in Polen steigen

... tja - dazu kann ich Euch nur meine Eindrücke der letzten Besuche in Polen widergeben.
Es war für mich erschreckend, dass praktisch an jeder Straßenkreuzung nette Mädels "Reklama" von allen möglichen Banken verteilten mit der Aufforderung, jetzt schnell noch einen "super-hammer-tollen-günstig-Kredit" abzuschließen.

Ich habe in meinem Leben noch niemals zuvor soviel Kredit-Flyer innerhalb weniger Minuten in die Hand gedrückt bekommen, wie eben in Polen und denke schon, dass sich viele Menschen davon "anstecken" lassen.

Und das so etwas dann eine Gefahr für die Volkswirtschaft werden kann, leuchtet ein.
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

3

Montag, 20. August 2007, 00:04

Ja das ist mir auch aufgefallen, aber evtl. ist die Art der Werbung in Polen nur etwas anders als hier in Deutschland. Hier bekommt man ja auch permanent Briefe mit Werbung für Kredite, oder schau TV, Radio oder Zeitungen. Das ist hier ähnlich denke ich.

Und ich denke die Banken verdienen eine Unmenge an Krediten, auch wenn dabei eben ein bißchen "Schwund" mit dabei ist und einige diese nicht zurück zahlen können. Im Kapitalismus ist dies eben leider so, Kredite gehören da eben mit dazu und wenn man sich eben die Löhne in PL anschaut und dann guckt was so Sachen wie Fernseher, Waschmaschine oder eben ein Auto im Vergleich dazu kosten, dann ist die Wahrscheinlichkeit doch sehr groß, das Leute einen Kredit nehmen. Aber hier ist es ja ebenso, schau Dir Quelle & Co. an, Ratenkauf für alles was das Herz begehrt, Autos werden doch auch meist finanziert und habe selbst schon Ratenzahlungsangebote für Urlaubsreisen gesehen...naja zahlen wir eben noch in 4 Jahren unseren Karibik Urlaub ab :szok ;)

Darek

Erleuchteter

  • »Darek« ist männlich

Beiträge: 2 554

Wohnort: von dieser Welt, also Erdling

  • Private Nachricht senden

4

Montag, 20. August 2007, 19:26

Tja Tommy - da hast Du sicherlich Recht mit Deinen Anmerkungen.
Ich denke nur, dass dies mit der Einstellung der Menschen zu tun hat. Wir leben heute ich einer sehr schnelllebigen Zeit und Statussymbole bedeuten heute (fast) alles.

Und weiter glaube ich auch, dass heute die wenigsten über Ihre Zukunft nach- (besser vor-) denken. Früher mussten die Menschen auch einige Zeit sparen, um sich irgendwelche Dinge anzuschaffen, warum geht das heute einfach nicht mehr?

Jaja, ich weiß - der Nachbar hat ein neues Auto, also muss bei mir auch ein neuer Wagen her, und außerdem noch größer, tiefer, schneller, roter, stärker, mit Klimaanlage für die Klimaanlage, mit `nem integrierten Kühlschrank für die Snacks im Sommer und all dem Zeugs.
Sicherlich - diese Sachen sind alle für uns gemacht, aber viele vergessen einfach, dass Geld nun mal geprägte Freiheit ist, Kredite aber eben nicht. Statt die "große Freiheit" zu genießen, macht man sich letztlich abhängig von Geldverleihern und merkt meist viel zu spät, dass in Zukunft noch weniger geht, als heute. Und wer rechtzeitig anfängt, etwas auf die hohe Kante zu legen, steht später einfach besser da.

Hierzu mal eine kleine Denksportaufgabe:

Jeder von uns kennt sicherlich ein Schachbrett. Also dieses Ding mit den 64 Feldern.
Mal angenommen, Ihr "spart" auf dem ersten Feld nur einen Cent mit der Garantie, dass sich dieser Betrag von Feld zu Feld verdoppelt. Was meint Ihr, wieviel Geld nach Erreichen des letzten Feldes vorhanden ist? :luzik
Ein kleiner Tipp: nach dem 20. Feld seid Ihr bereits bei 10.485,76 Euro. Es fehlen also jetzt noch 44 Felder.

Viel Spaß beim Rechnen :papa2
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Darek« (20. August 2007, 22:32)


5

Dienstag, 21. August 2007, 17:52

Zitat

Früher mussten die Menschen auch einige Zeit sparen, um sich irgendwelche Dinge anzuschaffen, warum geht das heute einfach nicht mehr?


Tja, eine gute Frage. Gehen wird das schon noch, nur möchte es eben keiner mehr und dies wird viel mit Gesellschaft usw. zu tun haben. Schau Dich heute mal in Schulen um, Kinder "müssen" alles haben und dort ist schon ein ganz schöner Konkurenzkampf entstanden, wer hat das neuste und beste Handy, wer die besten Markenklamotten usw. Sprich die Kinder lernen es schon von Anfang an. Wenn man bedenkt, das Kinder ja eigentlich noch kein "Einkommen" haben und schon solche Dinge "benötigen", dann wird es eben wenn sie Erwachsen sind noch schwieriger Abzuschätzen was man wirklich braucht und was eben nicht.

Deine Schachbrettaufgabe musst Du aber noch ma erklären... ;)

Darek

Erleuchteter

  • »Darek« ist männlich

Beiträge: 2 554

Wohnort: von dieser Welt, also Erdling

  • Private Nachricht senden

6

Mittwoch, 22. August 2007, 13:08

... ist eigentlich ganz einfach:

Du legst auf das erste Feld des Schachbrettes 1 Cent. Mehr nicht.
Auf dem zweiten Feld liegen jetzt durch "Verzinsung" 2 Cent, nämlich die Verdoppelung des Betrages des vorhergehenden Feldes. Auf dem dritten Feld liegen dann 4 Cent, als Verdoppelung des vorhergehenden Feldes, usw.

Also
1. Feld = Dein Cent-Stück (1 Cent). Aus diesem einen Cent werden dann im
2. Feld = 2 Cent (Verdoppelung des Feldes vorher), im
3. Feld = 4 Cent (Verdoppelung des Feldes vorher), usw. .....

Meine Frage war jetzt nur, wie viel Vermögen ist aus diesem ersten Cent entstanden, wenn sich die Verdoppelung bis zum 64. Feld fortsetzt?

Ich will anhand des Beispieles nur zeigen, dass man auch mit kleinen Beträgen und etwas Geduld ein Vermögen erwirtschaften kann (Zinseszins-Effekt). Und wenn man damit schon früh anfängt, sind Kredite eigentlich nicht mehr nötig. Denke nur mal, wie die Rechnung bei Verwendung eines Euro, statt eines Cent, aussieht.
Leider werden solche "Geheimnisse" in der Schule nicht gelehrt, wo dieses Thema eigentlich hingehört.

Diese "Geldanlage" mit dem Schachbrett ist eine Abwandlung folgender, angeblich wahrer, Geschichte:

"Vor vielen Jahren lebte im alten Persien ein alter, aber weiser Bauer. Ihm gehörte etwas Land, was er bewirtschaftete, um seine Familie zu ernähren.

Nun kamen eines Tages Soldaten des Königs des Weges und galoppierten mit wildem Ungestüm über die Felder des Bauern und zerstörten die gesamte Ernte. Der Bauer stand vor dem Ruin und wusste nun nicht mehr, wie er seine Familie jetzt ernähren sollte.

Also machte er sich auf den Weg zum König, um sein Recht einzufordern.

Der König hörte sich die Klage seines Bauern an und fragte ihn, was er sich denn so als Entschädigung vorstelle.
Der weise Bauer, der wusste, dass der König ein leidenschaftlicher Schachspieler war überlegte eine Weile und antwortete:
"Ich wünsche mir nichts weiter, als ein Reiskorn auf dem ersten Feld deines Schachbrettes, mein König. Und dieses Reiskorn soll sich dann auf dem nächsten Feld verdoppeln, die Anzahl dieser Reiskörner verdoppelst du dann auf dem nächsten Feld wiederum, und so weiter, und so weiter, bis zum letzten Feld deines Schachbrettes"

Der König lachte über diesen, wie er meinte, einfältigen Wunsch des alten Bauern und dachte bei sich: "Was für ein Narr. Meine Soldaten verwüsten seine Felder und er will nichts weiter als ein paar Reiskörner von mir. Nun gut- die soll er haben."

Er legte also auf das erste Feld seines Schachbrettes ein Reiskorn, auf das zweite 2 Reiskörner, auf das dritte Feld dann 4 Reiskörner und so weiter.
Als der König dann aber beim letzten Feld des Schachbrettes anlangte, waren die Reisvorräte seines Königreiches vollkommen erschöpft und der König verlor sein Reich."

Diese kleine Anekdote nur mal als Hintergrund für meine Rechenaufgabe.

Viel Spaß noch beim Lösen meiner Frage:glupek
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

7

Mittwoch, 22. August 2007, 21:39

Die Aufgabe (d.h. die dazugehörige Geschichte) existiert in Dutzenden von Versionen. Mal war es ein indischer Weiser, der dem Maharadscha vorrechnete, wieviel Reiskörner man braucht um ... usw.; mal war es ein römischer Feldherr, der sich als Belohnung des Kaisers für seine Dienste im Krieg eine Menge von Denarmünzen wünschte: für das erste Feld des Schachbretts einen Denar, für das zweite - 2, für das dritte - 4, usw.

Die Zahl die dahinter steht, ist immer recht groß und beträgt 2 hoch 64. Um sie selbst ganz genau zu berechnen gehe man im Zeitalter der WINDOWS-Computer folgendermaßen vor:

1. START (unten links)
2. Programme
3. Zubehör
4. Rechner
5. Ansicht: Wissenschaftlich
6. "2"
7. "x^y"
8. "64"

... und man lese das Ergebnis ab: 18.446.744.073.709.551.616; d.h. in etwa eine 18 mit 18 Nullen.

Die Geschichte mit der "Verzinsung" ist übrigens etwas utopisch; man müßte 64 Jahre lang eine Verzinsung von satten 100% einheimsen. Bei welcher Bank gibt es schon sowas ... ?(

Darek

Erleuchteter

  • »Darek« ist männlich

Beiträge: 2 554

Wohnort: von dieser Welt, also Erdling

  • Private Nachricht senden

8

Donnerstag, 23. August 2007, 08:35

Zitat

Original von Turbot
Die Geschichte mit der "Verzinsung" ist übrigens etwas utopisch; man müßte 64 Jahre lang eine Verzinsung von satten 100% einheimsen. Bei welcher Bank gibt es schon sowas ... ?(


Da hast Du jetzt aber einen schlauen Spruch los gelassen, Turbot. :paluszkiem

Natürlich ist mir klar, dass es keine Verzinsung von 100 % gibt!!
Wenn Du meinen Text etwas genauer unter die "Lupe" nimmst, wirst Du feststellen, dass ich die Begriffe Verzinsung und Geldanlage in Anführunsstriche gesetzt habe. Sagt doch wohl alles, oder nicht.

Und weiter habe ich mit dieser Gsechichte lediglich erklären wollen, dass mit einer entsprechenden Strategie auch schon mit kleinen Beträgen nach einiger Zeit ein stattliches Vermögen anwachsen kann.

Dass es die Geschichte mit dem Schachbrett in verschiedenen Versionen gibt, ist mir ebenfalls bekannt, zeigt aber doch wohl eindeutig, dass da etwas hinter stecken muss, oder? So dumm waren die Menschen damals nämlich nicht. Und hinter jeder dieser Geschichten steckt immer ein Fünkchen Wahrheit.

Also bitte in Zukunft etwas lockerer an die Postings herangehen, o.k.? :luzik
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

Social Bookmarks