MASSAKER: Die Polizei schaute Breivik zu
Beamte griffen auf Utoya aus Angst vor möglichen Terroristen nicht ein
STOCKHOLM/OSLO - Der Skandal um den Einsatz der norwegischen Polizei beim Doppelanschlag auf Oslo und Utoya weitet sich aus. Nach Angaben namentlich nicht genannter Polizisten soll eine erste Polizeieinheit dem Morden auf Utoya am 22. Juli vom sicheren Festland aus tatenlos zugesehen haben. Trotz unzähliger Schüsse und Hunderter Menschen, die um ihr Leben schwammen, griffen die Beamten nicht ein. Dabei hätten genug Privatboote zur Verfügung gestanden.
Laut dem öffentlichen Rundfunksender NRK waren die Beamten mit Maschinengewehren, Pistolen und schusssicheren Westen ausgerüstet. Sie warteten aber auf die Verstärkung aus der 40 Kilometer entfernten Hauptstadt Oslo. Laut der Rekonstruktion des Handlungsverlaufs, die bisher nur teilweise offiziell bestätigt worden ist, soll die regionale Polizei um 17.27 Uhr von der Schießerei auf Utoya informiert worden sein. Die Beamten hätten laut NRK das Blutbad mit einem Eingriff gegen 17.52 Uhr beenden können. Doch erst als die Verstärkung aus Oslo eingetroffen war, landeten die Polizisten um 18.25 Uhr auf der Insel. So hatte der Mörder Anders Breivik weit über eine Stunde Zeit, um zu morden.
Dabei hatte Breivik selbst genug von seinen Taten. Nachdem er mit 50 Hinrichtungen sein Minimalziel erreicht hatte, rief er selbst um 17.59 Uhr die Notrufzentrale, verwundert über das Fernbleiben der Polizei. Der Täter bat um seine Festnahme und versicherte, er würde sich widerstandslos ergeben. Doch zunächst kam niemand. Er mordete weiter. Am Ende waren 69 Menschen auf Utoya tot.
Die regionale Polizeiführung bestätigte, dass ihre frühzeitig vor Ort eingetroffenen Truppe nicht eingriff. Die Beamten seien davon ausgegangen, dass sich auf der Insel bis zu sieben schwerbewaffnete Terroristen befänden. Dabei hatten zu jenem Zeitpunkt bereits zahlreiche Jugendliche, die ans Festland geschwommen waren, von nur einem Schützen berichtetet.
Stattdessen erzählten freiwillige Retter vor Ort, wie der Deutsche Marcel Gleffe, der unter Einsatz seines eigenen Lebens teils schwer verletzten Jugendlichen vor der Insel zu Hilfe eilte, dass die untätigen Beamten sie von einer Fortsetzung ihrer Rettungsbemühungen abhalten wollten. Das sei zu gefährlich, so die Beamten. Allein Gleffes Einsatz sollen 30 Flüchtende ihr Leben zu verdanken haben. Der 32-jährige Mecklenburger soll im September in Berlin für seine Courage das Ehrenabzeichen des Reservistenverbandes der Bundeswehr in Gold und den Medienpreis Goldene Henne erhalten. (Von André Anwar)
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/b…moeglichen.html
Ich hoffe das die Norweger diese Tatsache hinterfragen und an die Oeffentlichkeit komm, wer die Beendigung ds Massenmordes verhindert hat.