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Sonntag, 13. November 2011, 10:09

So werden wir von der Pharmaindustrie verschaukelt

Vor kurzem gab es dazu einen Themenabend bei Arte.

Die Berichte sind zur Zeit online abrufbar (ich weiß aber nicht wie lange).

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Tödliche Pillen: Mediator-Skandal

Das in Frankreich umstrittene Diabetesmedikament "Mediator" hätte 1976 überhaupt nicht für den Verkauf freigegeben werden dürfen, so die Dokumentation. Seit den 90er Jahren gab es Hinweise auf die Gefährlichkeit von "Mediator" insbesondere in Bezug auf Herz und Lunge. Und bereits 1997 wurde auf seine Wirkungslosigkeit bei der Diabetes-Behandlung hingewiesen. Doch entgegen jeder Logik blieb das Prestigeprodukt des französischen Pharmaunternehmens Servier bis November 2009 auf dem Markt. Und die Kosten wurden bis zum Schluss von der Krankenkasse erstattet.
Die Wende im Umgang mit "Mediator" bewirkte Irčne Frachon, Pneumologin am Universitätskrankenhaus Brest. Nachdem sie über Jahre eine beunruhigend hohe Anzahl von "Mediator"-Opfern festgestellt hatte, gelang es ihr, die französische Kontrollbehörde für Gesundheitsprodukte Afssaps ("Agence française de sécurité sanitaire des produits de santé") auf dieses Medikament mit vermutlich tödlichen Nebenwirkungen aufmerksam zu machen. Drei Jahre kämpfte Frachon hartnäckig gegen die hundertprozentig von der Pharmaindustrie finanzierte Afssaps, damit diese sich für ein Verbot von "Mediator" einsetzt. Doch das war nicht leicht, denn einige der für die Medikamentenüberwachung zuständigen Fachleute der Behörde wurden sogar von der Firma Servier bezahlt.
Die Dokumentation beleuchtet das weit verzweigte Netz an Kontakten zu Medizin, Forschung und Politik, das der Unternehmensgründer Jacques Servier im Laufe der Zeit aufgebaut hatte und das ihn und sein Labor 32 Jahre lang vor Angriffen schützte.

http://videos.arte.tv/de/videos/toedlich…al-4241428.html

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Debatte

Annie-Claude Elkaďm diskutiert mit den Studiogästen über die Marketingstrategien der Pharmaindustrie.

http://videos.arte.tv/de/videos/debatte-4247990.html

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Krankheiten nach Maß

Bis in die 70er Jahre stellte die Pharmaindustrie Medikamente her, um Krankheiten zu heilen. Seitdem steht sie - zumindest teilweise - im Verdacht, dass sie auch Krankheiten schafft, um Medikamente zu verkaufen. Die in Forschung und Entwicklung getätigten Investitionen müssen sich nicht erst nach langer Zeit, sondern möglichst schnell rentieren - so fordert es eine kapitalistische Logik. Ob es sich um überhöhte Cholesterinwerte, Depressionen, bipolare Störungen oder Impotenz handelt - die Dokumentation versucht herauszubekommen, inwieweit Pharmabetriebe Strategien verfolgen, die Menschen in Kranke - das heißt in Medikamentenverbraucher - verwandeln. Dabei werden Mediziner und Gesundheitsbehörden zu mehr oder weniger passiven Komplizen dieser Methoden.
Schenkt man den Aussagen des Films Glauben, scheint die bewusste Förderung von Krankheiten, im Fachjargon auch "Condition Branding" genannt, im Begriff zu sein, die moderne Medizin in ein riesiges Marketingunternehmen zu verwandeln, in dem die Wissenschaft in den Dienst der Industrie und nicht mehr in den der Patienten gestellt wird.

http://videos.arte.tv/de/videos/krankhei…ss-4241432.html
Signatur von »Heidi« ************************************************************************
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Sonntag, 13. November 2011, 11:15

Gleichgewicht

Was bringt den Doktor um sein Brot?
a) die Gesundheit, b) der Tod.
Drum hält der Arzt, auf daß er lange lebe,
seinen Kunden in der Schwebe

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