Schwer zu sagen... Offiziell (z.B. in den Nachrichten) sagt man immer bspw. "za dziesięć trzynasta", aber im Alltag, wenn es ganz klar ist, dass es Tag ist, klingt "za dziesięć pierwsza" ganz natürlich.
Ich würde in diesem Fall sagen: Im Fernsehen, im Radio, in der Presse (das Internet ist ein anderes Reich, weil dort jeder schreibt, wie er will oder kann) haben wir leider mit einem Niedergang und Verfall der Sprachkultur und mangelhaftem Allgemeinwissen zugleich zu tun. Das führt unter anderem zur Entartung bei den Zeitangaben ("za dziesięć trzynasta"). Es gibt so etwas wie "24-Stunden-Tag"und "2 x 12-Stunden-Tag". Das sind zwei Systeme, denen auch zwei verschiedene Ausdrucksweisen damals zugeordnet waren, welche aber jetzt leider vermischt sind, was solche kuriose Formen, wie die oben angegebene "za dziesięć trzynasta" oder z.B. "dwadzieścia siedem po trzynastej" als Folge hat.
Der "24-Stunden-Tag" ist eine Art Neuerscheinung. Er wurde aus praktischen Gründen eingeführt, um die aktuelle Uhrzeit im "24-Stunden-Tag" anzusagen, und die dazu gehörende Ausdrucksweise ist:
pierwsza, druga, trzecia... dwunasta, trzynasta, czternasta... dwudziesta trzecia, dwudziesta czwarta zero, zero..., zero jeden, zero dwa, zero trzy..., zero osiem, zero dziewięć..., dziesięć, jedenaście, dwanaście..., pięćdziesiąt sześć, ...siedem, ...osiem, ...dziewięć. Das System wurde als eine reine Angabe der Uhrzeit erdacht, deshalb sind die Minuten - wie die Zahlen beim Zählen von egal was - in der Grundform geblieben. Abgesehen davon gab es, und ist auch bis jetzt die Zeitangabe in dem alten "2 x 12-Stunden-Tag" geblieben, und die dazu gehörende Ausdrucksweise ist:
pierwsza, druga, trzecia... dwunasta (um eventuelle Missverständnisse zu vermeiden, fügt man "po północy" oder "w nocy", "nad ranem", "po południu"," wieczorem" hinzu). Weiter (mit Minuten): Minuta po pierwszej, dwie (minuty), trzy (minuty) po pierwszej usw. bis etwa zwanzig. Dann kommt: wpół do pierwszej, drugiej, trzeciej..., dwunastej. (Selten, aber auch richtig "pół do pierwszej"). Nähert sich die Uhrzeit Richtung einer halben Stunde, oder übersteigt sie den Zeitraum so um etwa 10 Minuten, sagt man oft "za pięć wpół do pierwszej, drugiej..., pięć, siedem, dziewięć po wpół do do pierwszej, drugiej. Wenn es schon nach halb (egal welche Stunde) ist, sagt man: za dwadzieścia..., dziewiętnaście (minut), za minutę pierwsza. Wie gesagt, in dem Bereich "so gegen halb + - 10 Minuten" nimmt man eher Bezug auf die halbe Stunde (za dwie wpół, dwie po wpół) als auf die nachkommende bzw. verlaufende volle Stunde (dwadzieście osiem po pierwszej, za dwadzieścia osiem druga). Die zweite Variante entstand unter dem starken Einfluss des "24-Stunden-Tag" Systems. Damals haben die Menschen nicht viel mit einer genauen Zeitrechnung zu tun, und der Fünfminutentakt hat ihnen völlig gereicht. Es gab keine Termine wie, z.B. die Zugabfahrt um 23.58 oder um 00.07, von Sekunden ganz abgesehen, denn wenn die Sekunde auch ein Begriff war, kamen sie auch mit einer Uhr mit nur einem Uhrzeiger, der nur die Sunden zeigte, gut zurecht. Verschiedene Faktoren haben aber nach und nach dazu geführt, dass "der Tag" und "die Nach" aus der Uhr langsam verschwanden, obwohl das Zifferblatt weiterhin nur 12 Stunden umfasst, und jetzt herrscht der "24-Stunden-Tag" mit seinen Minuten und manchmal noch Sekunden dazu. Mag sein, aber man darf die zwei Systeme sprachlich nicht vermischen und so etwas wie "dziesięć po dwudziestej drugiej" sagen. Entweder heißt es "dwudziesta druga dziesięć" oder "dziesięć po dziesiątej. "Za trzydzieści siedem minut godzina siedemnasta" ist schon für mich ein Horror, und das höre ich nicht gerade in einem "Bla-Bla-Bla-Sender" der die Kunst für Halbhirne anbietet. Aber was kann man machen? Wenn ich bei jedem offensichtlichen Sprachfehler der aller Art Journalisten, Redaktoren und sonstigen Moderatoren mir nur ein Haar aus dem Kopf ausgerauft hätte, wäre ich längst ein Kahlkopf. Zu erwähnen ist noch das teilweise verworfene und in Vergessenheit geratene, aus dem deutschen südlichen Sprachbereich verpflanzte Viertelstundensystem (sehr wahrscheinlich durch das österreichische Schulwesen), welches noch zum Beispiel als eine Art Randerscheinung in damaligen Galizien (Kleinpolen) besonders auf dem Lande vorzutreffen ist. Solche Zeitangeben sind aber kaum verständlich und in der jüngeren Generation sorgen sie nur für Verwirrung.
http://www.goldenline.pl/forum/315794/we…-czy-w-czwartek