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Darek

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Sonntag, 19. Februar 2012, 11:22

Bitterstoffe - ideal im Frühjahr

Wir lieben es süss und salzig und eine bittere Pille schlucken möchte niemand. Aber Bitterstoffe stehen völlig zu Unrecht im Abseits, bringen sie doch unsere Verdauung in Schwung, helfen bei der Entgiftung des Körpers und mobilisieren die Abwehrkräfte.

Sauer macht lustig heißt es, und bitter macht schlank.
Untersuchungen belegen, dass wir weniger Gewichtsprobleme hätten, würden wir mehr Bitterstoffe zu uns nehmen. In einer Studie mit 520 übergewichtigen Frauen und Männern verloren diese dank eines bitterstoffreichen Wildkräuterkonzentrates im Durchschnitt 4,1 Kilo Körpergewicht.
Bei Bitterem vergeht uns der Appetit, wir essen daher weniger. Bitter bedeutet Alarm auf unserer Zunge: Stopp, nicht weiter essen! Wir empfinden Widerwillen, der Wunsch, weiterzuessen lässt nach. Und - Bitterstoffe, insbesondere nach einer Mahlzeit eingenommen, hemmen auch die Lust auf Süsses.

Als pflanzlicher "Aperitif" genossen, erhöht Bitteres allerdings den Appetit - bereits beim ersten Kontakt steigt der Speichelfluss, Magen und Galle laufen auf Hochtouren. Selbst Fett, das wir aufnehmen, wird umgehend verbrannt und nicht als "Hüftgold" abgelegt. Auch Cholesterinwerte lassen sich mit den herben Aromen auf natürlichem Wege beeinflussen. (Auf die Einnahme von Statinen könnte also verzichtet werden, zumal diese ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen bedeuten und nach neuesten Untersuchungen auch die Wahrscheinlichkeit für Speiseröhrenkrebs erhöhen.)
Und Krebserkrankungen kann durch die Aufnahme von Bitterstoffen Paroli geboten werden.

Doch leider tun Züchter und Nahrungsmittelhersteller ihr Möglichstes, Lebensmittel zu "entbittern". Fenchel, z.B., hat heute eine süß-buttrige Geschmacksnote und nur noch mit etwas Glück die eigentlich für Fenchel typisch leichte Bitternote. Und Weintrauben mit Kernen gibt es praktisch überhaupt nicht mehr zu kaufen.

Süss und salzig sind die beiden Geschmacksrichtungen, die heute in den Küchen Westeuropas dominieren. Allerdings eine fatale Entwicklung, da Zucker und Salz im Übermaß genossen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Verdauungsbeschwerden und sogar die Entstehung von Krebs begünstigen können.
Süss macht abhängig, die "süsse Hemmschwelle" steigt immer weiter nach oben, unser Verlangen nach Süssem wird also immer größer. Lebensmittel wie Fertiggerichte, Tütensuppen u. ä. werden daher immer stärker gesüsst. Ein Garant für Gewinne der Zuckerindustrie, die bereits angekündigt hat, ihre Zuckerproduktion noch weiter zu steigern.

Aber - nicht umsonst sagt der Volksmund: "Was bitter im Mund, ist dem Magen gesund!" Allerdings müssen wir wieder lernen, die feinen Unterschiede zu schmecken - im Chinakohl und Endiviensalat, in Artischocke, Mariendistel oder Schwarzwurzel. Einen Chicoree-Salat sollte man demnach nicht mit einem süßen Sahnedressing "verfeinern", sondern besser eine herbe Vinaigrette dazu servieren. Und in einen Löwenzahntee gehört kein Honig.
Reich an Bitterstoffen sind auch Kräuter und Gewürze: Salbei, Wermut, Enzian und ganz besonders Kurkuma.

Bitterkeit hat viele Quellen und dient auf jeden Fall der Gesundheit.
(Ich selbst knabbere täglich 30 bis 40 bittere Aprikosenkerne.)
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Darek« (19. Februar 2012, 11:35)


2

Sonntag, 19. Februar 2012, 12:14

RE: Bitterstoffe - ideal im Frühjahr

Das mit den Bitterstoffen habe ich schon gehört, vor allen Dingen in Verbindung mit dem Abnehmen - Hier wird die Artischocke in allen Möglichen Formen beworben.

Aprikosenkerne habe ich gerade mal "gegoogelt" und das beiWikipdiagefunden:

Zitat

Bittere Aprikosenkerne enthalten einen relativ hohen Anteil an Amygdalin. Nach Aussage des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz können bereits wenige Kerne täglich zu Vergiftungserscheinungen führen. Die Kerne enthalten bis zu 300 Milligramm Cyanid je 100 Gramm bzw. bis zu einem Milligramm pro Kern. Bei übermäßigen Verzehr könne die Blausäure wichtige Enzyme der Zellatmung blockieren und im schlimmsten Fall zu innerer Erstickung führen. Bei geringeren Konzentrationen kann der menschliche Organismus Blausäure normalerweise ausscheiden. Anzeichen für eine Blausäurevergiftung sind starke Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit sowie eine bläuliche Verfärbung der Haut und Erstickungsgefühle. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät, maximal zwei bittere Kerne pro Tag zu essen oder ganz darauf zu verzichten.[3]


Du lebst noch bei der Menge von 30-40 Aprikosenkernen täglich. Hier wird gesagt, man sollte nur maximal 2 pro Tag essen. Oder gibt es eine bestimmte Sorte bittere Aprikosenkerne die genießbar sind? :mysli
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Darek

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Sonntag, 19. Februar 2012, 13:30

RE: Bitterstoffe - ideal im Frühjahr

@Heidi
Tja Heidi, mit dem Argument des "Überlebens" bei so vielen Kernen, die ich täglich futtere, habe ich fast gerechnet. Höre ich nämlich immer wieder.
Dabei ist die Aussage mit der Giftigkeit beim Verzehr von bitteren Aprikosenkernen (fast) völliger Blödsinn. Daran wird wieder einmal deutlich, dass man nicht alles glauben sollte, was bei der Goggelei so zu lesen ist. Und man sollte sich auch hier wieder einmal fragen, wem solche Google-Einträge nutzen und wer sie letztlich eingestellt hat.
(Hinweis: Auf Aprikosenkerne gibt es keine Patente!)
Ich kenne Personen, die mehr Kerne täglich futtern als ich und seit Jahren quicklebendig sind. Von Vergiftungen keine Spur.

Ich kann dazu ja mal ein Posting machen. Mir fehlt aber jetzt die Zeit. Ist nämlich ein etwas komplizierter Stoffwechselvorgang, der hinter dieser Sache steckt.

Und zu Deiner Frage - es gibt keine "besondere" Sorte von bitteren Aprikosenkernen. Außer vielleicht, dass meine aus biologischem Anbau stammen. Und es gibt bittere und sehr bittere Kerne. Die ziehen einem dann allerdings wirklich die Schuhe aus :ROTFL
Dem kann man aber gegensteuern - einfach getrocknete Aprikosen dazu futtern und schon geht´s.
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Montag, 20. Februar 2012, 18:32

RE: Bitterstoffe - ideal im Frühjahr

Gute Bitterstoffe sind in den Löwenzahn, er ist gut geeignet für Magen, Darm, Galle und Niere. :oklaskyn Deswegen werden Schildkröten so alt, da sie viel Löwenzahn bekommen...

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