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Donnerstag, 30. August 2007, 22:20

Ein Lob auf die Schuluniform in Polen

Zitat

Polen führt mit Beginn des Schuljahres am 3. September Schuluniformen ein. Die Fernsehjournalistin Dorota Gawryluk verspricht sich davon die Rückkehr der Disziplin in die Schulen. Die Uniformpflicht könnten nur Publizisten kritisieren, "die nie ein Problem damit hatten, dass ihr Kind weinte, weil ein Klassenkamerad eine bessere Hose oder bessere Schuhe hatte. Uniformen lösen nicht nur praktische Fragen. Sie können auch der Bildung dienen. Sie sind nämlich der erste Schritt zur Wiedereinführung der Normalität an den Schulen. Eine liberale Einstellung zur Erziehung, der es an festen Regeln und Prinzipien mangelt, die auch in den Schulen Einzug gehalten hat, hat sich nicht bewährt."


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Falk

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2

Freitag, 31. August 2007, 08:46

hmmm...

das ist eine etwas blauaeugige einstellung, dass schuluniformen das problem loesen werden, das angeblich durch eine liberale erziehung geschafft wurde.

liberale erziehung kann nur funktionieren, wenn es die erwaehnten regeln und prinzipien gibt. alles andere waere anarchie.

regeln und freiheit schliessen sich nnicht gegenseitig aus, sondern bedingen sich eher...

trotzdem begruesse ich schuluniformen, aber die gruende dafuer sind andere. das hat mehr mit identitaet zu tun, als mit besseren hosen oder schuhen...
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3

Freitag, 31. August 2007, 12:12

Naja, ich denke teilweise ist es schon ein Problem gerade in Schulen, wenn "besser gestellte" Kinder eben "Marken" Klamotten haben und sich dann schon in der Schule Unterschiede herauskristalisieren. Hört man ja auch aus Deutschland auch sehr oft. Die Frage ist ob Schuluniformen da helfen bzw. dieser Markenzwang bei Kindern dadurch verhindert wird. Und habe auch woanders gelesen, das eine Schuluniform ungefähr 150 zl kosten soll, Kinder benötigen 2, sprich 300 zl pro Kind. Für dortige Verhältnisse ja sehr viel Geld.

4

Freitag, 31. August 2007, 13:43

also als ich noch im polen zur schule ging waren uniformen oder besser gesagt eine schürze die über die kleider getragen wurde eine echt klasse sache ich währe voll dafür
Signatur von »Arven79« Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der Persönlichkeit.



Falk

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5

Freitag, 31. August 2007, 15:59

Zitat

Originally posted by Tommy
...das eine Schuluniform ungefähr 150 zl kosten soll, Kinder benötigen 2, sprich 300 zl pro Kind...


das ist natuerlich ein problem.
englische schuluniformen kosten ab £6 (etwa 9 euro)...

schuluniformen sollten auch in D eingefuehrt werden. an waldorfschulen zum beispiel sind markenklamotten nicht zugelassen und das klima entspannt sich durch so etwas schon recht gewaltig...
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ralf katzmann

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6

Freitag, 31. August 2007, 19:03

Hallole Zusammen,
also ich lebe in Stettin und mein Sohn geht ab Montag wieder zur Schule ich habe mich mit Ihm über die Uniform unterhalten und er freut sich darau. Die Gründe die Thommy anführt sind total treffent,in Deutschland war es schon sehr schlimm diese Distanz zwischen Kindern deren Eltern Geld hatten und derer die keines hatten aber was sich hier abspielt ist der Wahnsinn seit Einführung des Euros.
Von der Disziplin ganz zu schweigen obwohl polnische Lehrer noch etwas mehr rechte geniesen wie Deutsche ist der Umgang in den Schulen recht hart.
Ich bin froh das man auf diese weise versucht den Kindern bei zu bringemn das wenigstens in der Schule alle gleich sind.
gruss Ralf :pocieszacz

7

Freitag, 31. August 2007, 19:10

Die Uniformen werden das Problem des "Markenterrors" in den Schulen nicht lösen. Wenn die Kleidung vereinheitlicht wird, werden eben andere Gegenstände zum Merkmal und Prüfstein erhoben: Armbanduhr, Mobiltelefon, MP3-Spieler oder - man höre und staune - eine Zahnspange!

ralf katzmann

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8

Freitag, 31. August 2007, 19:23

hallole tubor,
mp3-player handy und armbanduhr wurden an der schule meines sohnes ebenfalls verboten.
die zahnspange zum glück nicht obwohl sich mein sohn sicher darüber freuen würde .
gruss ralf

9

Freitag, 31. August 2007, 20:03

Ja man staunt nicht schlecht wie viele Kinder schon in jungen Jahren mit Handy & Co. durch die Gegen laufen....

Und ich denke selbst wenn Schulen so etwas verbieten löst es nicht ganz das Problem, Handys, MP3 Player oder Games sind schon ein Statussymbole von Kindern, wenn Kinder sie sich nicht leisten können sind sie out.....leider.

Aber so etwas ist ja nicht neu, damals waren es Walkman, noch viel Früher die riesen Kasettenrecorder..usw.

Was einem Auffällt ist nur der Enorme Werbedruck der auf Kinder heutzutage einprasselt.

ralf katzmann

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10

Freitag, 31. August 2007, 21:51

nach meinem eintrag war dieses thema gespräch beim abendessen und meine frau hat gesagt das ist alles recht und gut aber es wurde vergessen das es familien gibt die arm sind und sich diese uniformen nicht leisten können.
eine garnitur kostet um die 150 zloti bei einem kind mag das gehen aber bei 3 kindern katastrophe denn ein kind braucht minimum 2 garnituren .
das wären 1200 zloty und ein gut verdienender arbeiter hat im monat vielleicht 1000 zloty übel daran hab ich nicht gedacht .

Falk

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11

Freitag, 31. August 2007, 22:04

natuerlich ist der preis ein problem, wie ich weiter oben bereits bemerkte. in england, wo schuluniformen eine lange tradition haben kosten sie umgerechnet nicht mal 10 euro. das wird in polen irgendwann auch so sein...

was anderes...
WER ist eigentlich dafuer verantwortlich, dass kinder diesem markendruck erliegen und sogar zahnspangen (???) zum status symbol werden?
sollten nicht die eltern ihren kindern genuegend selbstwertgefuehl und einschaetzungsvermoegen vermitteln, so dass dieser markendruck als das erkannt wird, was es ist? naemlich schwachsinn...
leute die nix sind (oder sich so fuehlen), muessen sich durch materielles aufwerten. wer was auf sich haelt, hat das nicht noetig...

schuluniformen loesen dieses problem sicher nicht, aber sie koennen unterstuetzend wirken, wenn sich eltern wieder darauf besinnen, das SIE es sind, die in erster linie ihren kindern wertvorstellungen vermitteln und nicht lehrer, oder irgendwelche anderen institutionen...

so kennt man es ja aus deutschland nur zu gut, wo eltern sich beschweren, dass die schule keine gute erziehungsarbeit leistet... schule soll aber nicht erziehen, sondern wissen vermitteln. erziehung ist und bleibt elternsache. immer und ueberall...
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12

Freitag, 31. August 2007, 22:19

Zitat

sollten nicht die eltern ihren kindern genuegend selbstwertgefuehl und einschaetzungsvermoegen vermitteln


Das ist richtig, aber nicht immer hat "ich will den neusten und besten mp3 player" etwas mit fehlendem selbstwertgefühl zu tun. Da hängt eben viel dran das Kinder (und auch Erwachsene) förmlich zum kaufen animiert werden, ist ja auch Sinn der Werbung. Und nicht mal Erwachsene können dem manches mal wiederstehen, wie sollen es dann Kinder verstehen und lernen?

Zitat

so kennt man es ja aus deutschland nur zu gut, wo eltern sich beschweren, dass die schule keine gute erziehungsarbeit leistet... schule soll aber nicht erziehen, sondern wissen vermitteln. erziehung ist und bleibt elternsache. immer und ueberall...


Dem stimme ich nur teilweise zu, sicher müssen und sollen Eltern ihre Kinder erziehen ABER auch die Schule hat erzieherischen Einfluss und ist bei weitem nicht nur Wissensvermittler. Man bedenke, das ein Kind mindestens 4 - 5 Stunden in der Schule ist, wenn die Eltern arbeiten evtl. danach noch im Hort (also mind. 6 - 8 Stunden). In dieser Zeit haben Eltern nicht allzugroßen Einfluss darauf was das Kind macht und tut. Da ist es falsch zu sagen das ausschließlich die Eltern verantwortung für die Erziehung tragen, da die Schule einen großen Teil die Kinder prägt. Und ich sage mal auch, Wissensvermittlung ist eine Art Erziehung, nur machen sich das evtl. heutzutage die Schulen auch zu leicht, in dem sie nähmlich die Pflicht zur Miterziehung nicht mehr wahrnehmen und schau Dir in den Großstädten mal an was da mit Kindern so passiert.....

Falk

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13

Freitag, 31. August 2007, 22:45

was eben zu haeufig passiert ist, dass sich eltern eben auf der (eingeschraenkten) erziehungsaufgabe der schulen ausruhen.
es muss einfach in aller schaerfe gesagt werden, dass schlussendlich die erziehungsVERANTWORTUNG allein bei den eltern liegt. SIE muessen die letztendliche entscheidung treffen, was gut fuer ihre kinder ist. das wird leider zu haeufig von eltern nicht so gesehen. klar... ist ja schlieslich einfacher, jemand anderes fuer das eigene versagen verantwortlich zu machen.

es sind ja auch sehr gerne 'andere', die mir den arbeitsplatz wegnehem etc. das aber nur am rande.

eigenverantwortung ist hier ein grosses stichwort und wenn es um meinen eigenen nachwuchs geht, dann sollte das eigentlich eine selbstverstaendlichkeit sein...

kinder lernen durch hauptsaechlich durch nachahmung, da muss ich als elternteil natuerlich die verantwortung uebernehmen.
werbung und marketing fuer produkte, die niemand braucht, aber jeder haben will, machen die sache nicht eben einfach... andererseits... hat jemals jemand gesagt kindererziehung waere einfach??? ;)
es ist nicht einfacher, als das erwachsen werden selbst. von daher sitzen eltern im selben boot wie ihre kinder. und genau das muss ich meinen kindern eben vermitteln...

ich kann einfach generell diese ablehnung von verantwortung nicht nachvollziehen (und erst recht nicht gut heissen), die in unserer 'zivilisierten' (wirklich?) gesellschaft vorherrscht. aufwachsende menschen werden so lange es eben geht unmuendig gehalten und das alter des tatsaechlichen reifens steigt in einem unglaublichen tempo, so dass heute soger mitdreissiger akzeptiert in abhaengigkeit ihrer eltern leben.
die gesellschaft will letztendlich nicht ausschliesslich muendige buerger haben, da diese weniger einfach zu manipulieren sind...

wer hat den meisten einfluss auf unsere gesellschaft und dessen zukunft?
richtig. eltern in der erziehung ihrer kinder...
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14

Freitag, 31. August 2007, 23:12

Ich meinte damit nicht, das Eltern ihre Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder abgeben sollen oder dürfen. Klar haben sie die Verantwortung und müssen die Entscheidungen für ihre Kinder treffen. Nur haben Schulen auch eine gewisse Verantwortung und erziehrischen Einfluss. Das meinte ich damit.

Eigenverantwortlich zu handeln heißt nicht, das man immer zu 100% Einfluss auf das Geschehen hat.

Zitat

kinder lernen durch hauptsaechlich durch nachahmung, da muss ich als elternteil natuerlich die verantwortung uebernehmen.


Das ist goldrichtig, aber ahmen sie denn von Lehrern, Mitschülern, Dingen im Fernsehen oder Oma und Opa nicht nach? Zu einem Kinderleben gehört doch weitaus mehr, als nur Mama und Papa. Ich meine das Gesamtbild formt ein Kind, wenn das nicht stimmt haben Eltern, gerade wenn Kinder größer werden, nicht gerade eine leichte Aufgabe und können sie sicher auch nicht zu 100% lösen.

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