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181

Mittwoch, 30. Juli 2008, 17:02

Zitat

Original von ReniA
Ich wüsste nicht, was daran krank sein sollte: Ein-Raum-Kneipen, wo der Inhaber selbst bedient, draußen ein "Warnschild" angebracht ist, unter 18 sowieso Eintritt verboten.

Oder sind Raucher etwa Aussätzige? :szok

Das Leben endet sowieso immer tödlich. Mein Vater leidet zurzeit am Blasentumor, höchstwahrscheinlich ausgelöst durch seine Arbeit in der Industrie. Sollten wir jetzt zurück auf die Bäume?


ich glaube krank ist nicht die tatsache dass man in kneipen rauchen darf, sondern das ganze hin und her bei der durchsetzung des nichtraucherschutzes. es erinnert mich sehr an die dosenpfand-aktion (die ich sehr befürworte)...

da gab es genauso ein palaver. aber gott sei dank hat sich herr tritin nicht von der industrie beirren lassen. jetzt läuft es einwandfrei mit dem dosenpfand, es liegen nicht mehr überall dosen und einwegpflaschen rum und kein hahn kräht mehr danach...

ich bin auch dafür, dass man in kneipen rauchen darf obwohl ich kein raucher bin. nur in restaurants gehört es für mich verboten, ausser in raucherräumen.

182

Mittwoch, 30. Juli 2008, 18:02

So sehe ich es auch! Raucher-Kneipen, klar und deutlich ausgeschildert und für Jugendliche nicht zugänglich. Wer rein geht entscheidet selbst, ob er die Gesundheitsschädigung auf sich nimmt, oder nicht!
Signatur von »elLopo«
w w w . B a i l a M e - F i t . d e
* fit mit Tanzen *

183

Mittwoch, 30. Juli 2008, 21:16

Klar und deutlich geht hier nicht, der Grund, warum meine Frau und ich hier in Deutschland die Schnauze voll haben. Wir verbringen etwa 48 Arbeitsstunden damit, als Selbstständige unsere Einkommensteuererklärung abzugeben, um 100 Euro vielleicht zu sparen, weil Sonderregelungen alles unübersichtlich und komplex machen. Warum nehmt ihr nicht ein Steuerbüro in Anspruch ? Falsche Frage! Warum machen wir nicht das Steuersystem einfacher? Deutschland hat eine Existenzgründerquote von etwa 1,9 %, wovon etwa 50% von Beruf aus Tochter oder Sohn sind, die vor Gründung Sicherungskapital mitbringen. Was sagt das aus? Eine ganze Menge. Diejenigen, die bereit sind ein Risiko einzugehen, scheitern verdammt häufig und werden nie unterstützt.
Was hat das mit der heutigen Rechtsprechung zu den Raucherkneipen zu tun? Ganz einfach: Vieles in diesem Land ist Schall und Rauch, mal Schall, mal Rauch, was gestern war, wird morgen nicht bleiben, weil Karawanen von Lobbyisten tagtäglich durchs Land reisen, um gestrige Gesetze heute wieder zu verändern. Eine verkrustete Gesellschaft mit verkrusteten Politikern, altbackene Selbstdarsteller. Es werden Gesetze erlassen und wieder zurückgenommen. Die Gesellschaft ist fragmentiert, zerstritten und hat dazu noch genügend Instrumente, sich individuell einzubringen. Demokratie ist anstrengend, das ist gut so. Aber Demokratie verbraucht sich, wenn es an frischen Köpfen fehlt.
Ich will daher hier sofort einen Obama: Change we can believe in! Germany we can believe in! Having achieved that goal we would stay in Germany! Aber Kurt Beck ist wirklich nicht die Erlösung! Seht ihr vielleicht einen anderen Messias?

Falk

Egalisator und Co-Admin

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Beiträge: 1 870

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184

Mittwoch, 30. Juli 2008, 21:58

Zitat

Original von Mulder
Klar und deutlich geht hier nicht, der Grund, warum meine Frau und ich hier in Deutschland die Schnauze voll haben. Wir verbringen etwa 48 Arbeitsstunden damit, als Selbstständige unsere Einkommensteuererklärung abzugeben, um 100 Euro vielleicht zu sparen, weil Sonderregelungen alles unübersichtlich und komplex machen. Warum nehmt ihr nicht ein Steuerbüro in Anspruch ? Falsche Frage! Warum machen wir nicht das Steuersystem einfacher? Deutschland hat eine Existenzgründerquote von etwa 1,9 %, wovon etwa 50% von Beruf aus Tochter oder Sohn sind, die vor Gründung Sicherungskapital mitbringen. Was sagt das aus? Eine ganze Menge. Diejenigen, die bereit sind ein Risiko einzugehen, scheitern verdammt häufig und werden nie unterstützt.
Was hat das mit der heutigen Rechtsprechung zu den Raucherkneipen zu tun? Ganz einfach: Vieles in diesem Land ist Schall und Rauch, mal Schall, mal Rauch, was gestern war, wird morgen nicht bleiben, weil Karawanen von Lobbyisten tagtäglich durchs Land reisen, um gestrige Gesetze heute wieder zu verändern. Eine verkrustete Gesellschaft mit verkrusteten Politikern, altbackene Selbstdarsteller. Es werden Gesetze erlassen und wieder zurückgenommen. Die Gesellschaft ist fragmentiert, zerstritten und hat dazu noch genügend Instrumente, sich individuell einzubringen.
...


:oklasky
Signatur von »Falk«

anything goes...

185

Mittwoch, 30. Juli 2008, 23:42

Zitat

Original von Mulder
Warum machen wir nicht das Steuersystem einfacher?


Da ist auch die Bevölkerung schuld und nicht nur die abstrakte Politik, die Klagewelle bei Sozialgerichten ist dafür verantwortlich dass jeder "außergewöhnlichen Belastung" eine Sonderregelung folgt.
Gut, vielleicht sind die Richter schuld, aber das ist ein anderes Thema.
Eine allgemeine Steuersenkung ist "sozial ungerecht" da es auf alle gleichmäßig wirkt, wenn Du 50 Euro für Medikamente ausgibst und ich 100, will ich es auch anders ansetzen können (ich = nicht ich, sondern allgemein ;) ) und das ist nur ein kleines Beispiel von Tausenden ohne jetzt auf Neben und Wechselwirkungen mal gut gemeinter Gesetze einzugehen.
Daraus folgen paar Tausend §en mehr und paar Tausend von Steuern bezahlte Beamte.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Obywatel GG« (30. Juli 2008, 23:43)


stazki

Länicker

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Beiträge: 562

Wohnort: Dolnoslaskie, PL

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186

Mittwoch, 30. Juli 2008, 23:47

Zitat

:oklasky


:oklasky sehr treffend beschrieben!
Signatur von »stazki« "Eine ausgestreckte Hand bewirkt mehr als eine geballte Faust"

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »stazki« (30. Juli 2008, 23:50)


187

Donnerstag, 31. Juli 2008, 06:52

Obywatel,

da magst du Recht haben, aber wenn Staat heißen soll, für alle gleich da zu sein, dann fängt das beim Steuersystem an, das alle gleich schnell kapieren müssten. Ich bin nicht gegen den Sozialstaat, sondern für ihn, und der fängt bei mir damit an, das Steuersystem zu vereinfachen, denn es ist nicht sozial, dasss viele Arbeitnehmer Geld in die Hand nehmen müssen, um einen Fachmann die Lohnsteuererklärung machen zu lassen.
Man kann das Steuersystem vereinfachen ohne gleichzeitig unsozial sein zu müssen. Steuersätze, 15%, 25%, 30%, 40%, einfache Steuertexte wie: Gehen Sie über Los und holen Sie sich ihre letztes Jahr zuviel gezahlten Steuern vom Finanzamt zurück! :mniam

188

Donnerstag, 31. Juli 2008, 10:18

wo es hier gerade um steuern geht, möchte ich einen kleinen erfahrungsberich einbringen...

letztes jahr habe ich mir einen neuen gebrauchtwagen gekauft. bei der anmeldung im straßenverkehrsamt musste ich meine bankverbindung angeben, damit die KFZ-Steuer direkt abgebucht werden kann (sonst hätte ich den wagen nicht anmelden können)

2 wochen später bekam ich dann post vom Kreis... einen verrechnungsscheck für die rückerstattung der KFZ-Steuer meines vorherigen wagens...

in dem anschreiben stand: da uns ihre bankverbindung nicht bekannt ist, sind wir gezwungen die KFZ-Steuer per scheck zurück zu erstatten...

:spadaj

HALLO????

(wir bremsen deutschland)

Darek

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189

Donnerstag, 31. Juli 2008, 11:41

Zitat

Original von ReniA
Das Leben endet sowieso immer tödlich.

He, ReniA - machst Du es Dir mit dieser Aussage nicht ein wenig zu einfach? Wenn das Leben sowieso tödlich verläuft - nun, dann brauchen wir auch keine Fürsorgepflicht anderen gegenüber. Soll doch jeder selbst sehen, wie er klar kommt. Und solche Aussagen, wie Deine, sind meiner Meinung nach zudem noch gefährlich, werden sie von Jugendlichen mit einem breiten Grinsen doch schnell nachgeplappert.

Zitat

Original von ReniA
Mein Vater leidet zurzeit am Blasentumor, höchstwahrscheinlich ausgelöst durch seine Arbeit in der Industrie. Sollten wir jetzt zurück auf die Bäume?

Genau dies ist ein konkretes Beispiel dafür, was passieren kann, wenn wir auf Prävention und Ähnliches verzichten. Dein Vater ist sicherlich schon in einem gesetzteren Alter, d.h., er hat schon etliche Jahre Berufsleben hinter sich. Zu früheren Zeiten wurden aber Gesundheits- und Umweltschutz klein geschrieben. Dies rächt sich dann halt viele Jahre später.
Man kann hier, was Greenpeace und die Grünen anlangt, sicherlich unterschiedlichster Meinung sein, Fakt ist aber, dass gerade diese Institutionen in den vergangenen Jahren so einiges bewegt haben. Und dass bei vielen Menschen dadurch eine Bewußtseinänderung eingetreten ist.

Zitat

Original von Falk
hole das aus gegebenem anlass wieder hoch...

hier fehlen mir die worte!
Wie krank ist das bitte???

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan…,569043,00.html

Solange der Staat und/oder die EU den Tabakanbau noch subventionieren, wird sich sicherlich nicht viel bewegen.
Ich empfinde das sowieso alles als ziemlich makaber: Politiker (allen voran eine Frau Bätzing) fordern ein Rauchverbot, streiten aber gleichzeitig darüber, ob die Tabaksubventionen von jährlich 338 Millionen Euro jetzt tatsächlich 2010 auslaufen, oder erst 2012 wegfallen sollen.
Aber egal, wie das Ergebnis auch aussehen wird - der Dumme ist auf jeden Fall wieder der Steuerzahler: Werbekampagnen gegen das Rauchen, Minister, die sich mit einem Nichtraucherschutzgesetz beschäftigen und dieses auf den Weg bringen müssen, Richter, die sich mit Klagen in diesem Bereich herumschlagen, Subventionen..... - all das muss der Bürger zahlen. Aber der hat es ja....

Und in Deutschland mehren sich schon jetzt wieder die Stimmen einiger Lobbyisten, die vor einem Wegfall der Subventionen warnen: Die Südpfalz ist mit rund 1000 Hektar eines der letzten Tabakanbaugebiete in Deutschland. Dort wäre nach Angaben des Bundesverbands deutscher Tabakpflanzer rund die Hälfte der 150 Tabakbetriebe vom Aus bedroht. Hier stehen ca. 3.500 Arbeitsplätz auf dem Spiel. Das Land unterstützt deshalb den Umstieg der Tabakpflanzer auf den Anbau von Kräutern. (Das erinnert mich jetzt ein wenig an meine Kinder-Geschichte über eine Firma namens Müller-Milch.)
Und auch hier wieder die gleiche Situation - der Steuerzahler darf es zahlen.

Zitat

Original von Mulder
Klar und deutlich geht hier nicht, der Grund, warum meine Frau und ich hier in Deutschland die Schnauze voll haben.

Sehe ich auch so, Mulder. Die Frage ist nur, ob es in einem anderen Land nicht genauso ist.....

Zitat

Original von Mulder
Wir verbringen etwa 48 Arbeitsstunden damit, als Selbstständige unsere Einkommensteuererklärung abzugeben, um 100 Euro vielleicht zu sparen, weil Sonderregelungen alles unübersichtlich und komplex machen.

Hieran wird sich nichts ändern, solange sich die weltweite steuerliche Literatur zu über 2/3tel nur allein mit der deutschen Steuergesetzgebung befasst.

Zitat

Original von Mulder
Warum nehmt ihr nicht ein Steuerbüro in Anspruch ? Falsche Frage! Warum machen wir nicht das Steuersystem einfacher?

Leider wurde ja ein Herr Kirchhof, der das vorhatte, "gekippt"

Zitat

Original von Mulder
Diejenigen, die bereit sind ein Risiko einzugehen, scheitern verdammt häufig und werden nie unterstützt.

Hmmm, Mulder - eigentlich richtig, aber: Unterstützung bringt auch Abhängigkeiten. Bei jeder (staatlichen) Unterstützung musst man halt für jeden Mist Rechenschaften ablegen. Die Frage ist nur, ob man das will.....
Ansonsten stimme ich Dir zu. Obwohl - auch hier besteht wieder die Gefahr der Bildung einer Lobbyistengruppe :oczko

Zitat

Original von Mulder
Aber Demokratie verbraucht sich, wenn es an frischen Köpfen fehlt.
Ich will daher hier sofort einen Obama.

Ganz meine Meinung!!

Zitat

Original von Lars726
musste ich meine bankverbindung angeben, damit die KFZ-Steuer direkt abgebucht werden kann (sonst hätte ich den wagen nicht anmelden können)

Weißt Du, warum? Weil die Finanzämter jedes Jahr einen Batzen KFZ-Steuer verloren haben, da viele Autobesitzer ihre Steuern nicht rechtmässig gezahlt haben. Und da wir ja "kluge Köpfe" in den Reihen unserer Politiker haben, wurde mal eben schnell eine neue Regelung eingeführt.
Wäre vielleicht keine schlechte Idee für mittelständische Unternehmen, hauptsächlich im Baugewerbe.

Zitat

Original von Lars726
2 wochen später bekam ich dann post vom Kreis... einen verrechnungsscheck für die rückerstattung der KFZ-Steuer meines vorherigen wagens...

in dem anschreiben stand: da uns ihre bankverbindung nicht bekannt ist, sind wir gezwungen die KFZ-Steuer per scheck zurück zu erstatten...


Na ja, also etwas mehr Zeit als zwei Wochen solltest Du den Beamten im Finanzamt aber schon zur Bearbeitung lassen, oder? :plotki
Für mich ist es allerdings nicht nachvollziehbar, warum die Finanzämter es bis heute immer noch nicht geschafft haben, eine eventuelle Rückerstattung zuviel gezahlter KFZ-Steuer sofort auf die KFZ-Steuer des neuen Wagens anzurechnen.
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

190

Donnerstag, 31. Juli 2008, 13:39

Der Professor aus Heidelberg, wie er hämisch tituliert wurde, lieber Darek, steht sinnbildlich für die Vorbehalte, die viele Menschen in Deutschland immer äußern, wenn es um neue Ideen geht. Das ist das Problem hier. Wir sind ein reformunfreundlichen Land. Leider hat die letzte große Reform (Hartz-IV Regelungen), die absolut missglückt ist, dazu neigetragen, dass neue Ideen noch kritischer beäugt werden.

Darek: "Hmmm, Mulder - eigentlich richtig, aber: Unterstützung bringt auch Abhängigkeiten. Bei jeder (staatlichen) Unterstützung musst man halt für jeden Mist Rechenschaften ablegen. Die Frage ist nur, ob man das will.....

Unterstützung schafft Abhängigkeiten, keine Frage. Aber wir alle sind weit davon entfernt, wieder auf Selbstversorgerbasis auf dem Lande leben zu können. Abhängigkeiten waren und sind ein Faktum und zunächst einmal gar nicht negativ. Es drückt wenigstens noch eine Beziehung aus. Daher ist es meiner Meinung nach auch so wichtig, dass wir wieder konsensfähige Ideen für ein Zusammenleben im Staate entwickeln und der zunehmenden Individualisierung Einhalt gebieten. Nicht durch Zwang, sondern durch überzeugende Visionen. Mir fehlt es in diesem technokratischen Deutschland aber mittlerweile einfach an frischen Ideolgien. Mag sein, dass uns diese einfältigen Perspektiven auch in Polen begegnen. Ich bin sogar sicher. Aber es gibt für uns einen entscheidenden Unterschied:

Wir sind dann lieber in einem Land, das dabei ist, sich aufzubauen statt in einem Land, das seit Jahren in sozialer, gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht abbaut. Polen probiert sich derzeit aus, und das finden wir in vielerlei Hinsicht dazu noch spannender.

Darek

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191

Donnerstag, 31. Juli 2008, 14:20

Zitat

Original von Darek
Sehe ich auch so, Mulder. Die Frage ist nur, ob es in einem anderen Land nicht genauso ist.....

Zitat

Original von Mulder
Wir sind dann lieber in einem Land, das dabei ist, sich aufzubauen statt in einem Land, das seit Jahren in sozialer, gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht abbaut. Polen probiert sich derzeit aus, und das finden wir in vielerlei Hinsicht dazu noch spannender

War ´ne Fangfrage von mir, Mulder. :prosi
Und die hast Du gut beantwortet :okok
Ist nämlich auch voll und ganz meine Einstellung...
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192

Donnerstag, 31. Juli 2008, 15:01

Zitat

Original von Mulder
Obywatel,

da magst du Recht haben, aber wenn Staat heißen soll, für alle gleich da zu sein, dann fängt das beim Steuersystem an, das alle gleich schnell kapieren müssten. Ich bin nicht gegen den Sozialstaat, sondern für ihn, und der fängt bei mir damit an, das Steuersystem zu vereinfachen, denn es ist nicht sozial, dasss viele Arbeitnehmer Geld in die Hand nehmen müssen, um einen Fachmann die Lohnsteuererklärung machen zu lassen.
Man kann das Steuersystem vereinfachen ohne gleichzeitig unsozial sein zu müssen. Steuersätze, 15%, 25%, 30%, 40%, einfache Steuertexte wie: Gehen Sie über Los und holen Sie sich ihre letztes Jahr zuviel gezahlten Steuern vom Finanzamt zurück! :mniam


Ja aber auch diese Progression bezeichnen schon viele als nicht sozial, denn erstens bleibt dann den die 40% zahlen immer noch mehr netto und wo ist da der Platz meine 50 Euro mehr für Medikamente geltend zu machen? Ich werde also auch sogar zum gleichviel verdienenden Typ von nebenan "benachteiligt". Eigentlich benachteiligt mich meine Krankheit, egal.

Was man braucht ist erstmal ein ganz viel früher angelegtes Umdenken.
Wenn es so weiter geht kriege ich noch die Fettabsaugung auf Kosten der Allgemeinheit denn ich bin ja gleich wie alle, wieso sollte ich also meine Kilos zu viel ertragen müssen? :oczko
Bevor Du darüber lachst, erinnere Dich mal an das Viagra oder Markenklamotten-Urteil.
In Polen gibt es viel Misst und man ist was gewohnt,
aber wenn man das erzählt sitzen sie nach Luft ringend in der Ecke.

Deine Ideen finde ich ja in Ordnung, auch die ganze Fachwelt der Ökonomen teilt sie im Prinzip was vielen zu denken geben müsste, aber mehr als 20% unter Wahlberechtigten nicht. Daher können wir mal weiter träumen und der Bürokratie beim wuchern zusehen. Aber nicht verzweifeln, man kann wegziehen wenn es zu schlimm wird, die können dann in der eigenen Sauce schmoren.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

dibawob

unregistriert

193

Donnerstag, 31. Juli 2008, 15:42

Zitat

Original von Obywatel GG

Bevor Du darüber lachst, erinnere Dich mal an das Viagra oder Markenklamotten-Urteil.
In Polen gibt es viel Misst und man ist was gewohnt,
aber wenn man das erzählt sitzen sie nach Luft ringend in der Ecke.



...und nicht zu vergessen, vieviel "Ausländer" in den 70-80ger Jahren für Millionen DM Madikamente in ihre "Heimat" geschickt, und so die Krankenkassen in Deutschland belastet haben.

194

Donnerstag, 31. Juli 2008, 15:45

Mit dem 18. und 19. Jahrhundert entwickelten sich bekanntlich die Ideen von Freiheit und Gleichheit, sich naturgemäß beißen, will man sie in Einklang bringen. Vom Liberalisten Adam Smith war es nicht weit zu Karl Marx als Gegenentwurf. Worauf ich hinaus will, ist folgendes:
Soziale Gerechtigkeit ist ein hohes Gut, die Freiheit des Einzelnen ebenso. Aus China wissen wir, dass es eine goldene Mitte gibt. Wenn wir in unserem unwiderrufbarem Freiheitsdrang aber nur noch auf unsere jeweiligen eigenen Situationen schielen, verletzen wir zwangsläufig die Freiheitsrechte der anderen. Wenn jeder umgekehrt allein auf seine soziale Gerechtigkeit schielt, dann ist jeder einzelne zwangsläufig gegenüber anderen sozial ungerecht. Was uns also fehlt, ist gemäß der französischen Revolution hier das Bindeglied der Brüderlichkeit. Diese unbestimmte, aber wichtige Gefühl der Solidarität ist aber europaweit und vielleicht in der ganzen westlichen Welt abhanden gekommen durch einen Kapitalismus ohne gemeine und verbindliche Regeln. Hierzu gibt es eine interessante kulturhistorische Untersuchung aus Frankreich, die ich jedem empfehlen kann: La Monnaie Souveraine (Verf. und Hg. M. Aglietta et altera) Da wurde die Rolle des Geldes zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Kulturen untersucht, um zum Schluss einen Blick auf die europäische Kultur zu werfen. Fazit: Macht und Autorität waren bis zur Frühen Neuzeit in Europa unterschiedliche sich regulierende Faktoren, auf der einen Seite vertreten durch Herrschaftsapparate der Macht (König, Kaiser etc.) und die Instanz Gott (Religion). Mit dem Schwinden der Religion und mit dem Wegfall dieser Autorität, so die Autoren, habe sich das Geld in dieses Vakuum eingenistet. Sprich: Geld ist die Autorität der Moderne und drückt alle Beziehungen aus, die die Menschen früher in der Religion lebten! Geld ist indes Objekt und kann nicht selbst handeln bzw. irgendwelche Regeln formulieren. Und hier ist das Problem...

195

Donnerstag, 31. Juli 2008, 15:53

Zurück zum Rauchen....Mensch Mulder... die Gäule sind mit dir durchgegangen...wir sind hier nicht im Historischen Seminar! :mysli

olaf

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196

Donnerstag, 31. Juli 2008, 22:06

Zitat

Original von Mulder
Zurück zum Rauchen....Mensch Mulder... die Gäule sind mit dir durchgegangen...wir sind hier nicht im Historischen Seminar! :mysli


Jau !! das stimmt...
aber historisch betrachtet und auch gegenwaertlich: ja

Der "einfache" Buerger ist, war und bleibt derselbige, ob heute, morgen, oder eben auch gestern.

Und ob man jetzt Aepfel mit Birnen oder Kokosnuessen vergleicht ( D, PL, evtl YUG, I, USA) macht keinen Unterschied.

In der Kirche wird nur gebetet? Tylko :mysli ? In PL auch..wie in Bayern ? Meiner Meinung nach der politischste Fruehschoppen.. :stres siehe ....jeder weiss es...deswegen die Angst vor der Kirche...

China, goldene Mitte ? : sag ich nix zuu, weil in 2 Wochen...aber gaeehhn und Bullshit, verlogen..siehe "einfache" Leute...warum wird das Internet dort teilweise blockiert?
...und in Europa kontrolliert??

Uebrigens bin ich als (noch)Raucher fuer ein gegenseitiges Verstaendnis; d.h. Erwachsene sollten sich nicht ueber Gesetze definieren, sondern ueber die Logik (nicht 75 qm Kneipe, sondern 75 IQ)

sorry, meine Meinung

197

Donnerstag, 31. Juli 2008, 23:47

Zitat

Original von Mulder
Klar und deutlich geht hier nicht, der Grund, warum meine Frau und ich hier in Deutschland die Schnauze voll haben. Wir verbringen etwa 48 Arbeitsstunden damit, als Selbstständige unsere Einkommensteuererklärung abzugeben, um 100 Euro vielleicht zu sparen, weil Sonderregelungen alles unübersichtlich und komplex machen.


Hmmm... Über diese "nur" 48 Stunden würde sich meine polnische Freundin (ist auch selbstständig) bestimmt freuen... :oczko
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BIALY MIS

198

Freitag, 1. August 2008, 00:20

Zitat

Original von Mulder
Abhängigkeiten waren und sind ein Faktum und zunächst einmal gar nicht negativ. Es drückt wenigstens noch eine Beziehung aus. Daher ist es meiner Meinung nach auch so wichtig, dass wir wieder konsensfähige Ideen für ein Zusammenleben im Staate entwickeln und der zunehmenden Individualisierung Einhalt gebieten.


Ja, ohne Abhängigkeiten geht es eben nicht. Angebot und Nachfrage: Wenn ich ein Produkt oder eine Dienstleistung anbiete, muss ich die Abnehmer finden, nach ihnen buhlen. Und umgekehrt: Wenn ich etwas haben möchte, muss ich auf dem Markt nach dem Anbieter suchen. (Dank der Globalisierung stehen die Chancen für Billig-Angebote verdammt gut.)

Dazu aber meine Frage: Wer sind die "Wir", die "konsensfähige Ideen" des Zusammenlebens entwickeln sollten?

Politiker, Wissenschaftler, die Wirtschaft selbst? Oder gar jede(r) einzelne?

Ich bin Freiberuflerin und kämpfe allein auf meiner eigenen Front. Die Verbände erzählen viel, doch ihre Funktionäre verstehen die Sorgen und Nöte des Einzelnen nicht wirklich. Es wird verallgemeinert, was ich ihnen nicht übel nehme. Geht halt nicht anders, damit man sich nicht verzettelt.

Also Allein-Kampf. Oder sich auf den Staat verlassen, dass er vielleicht irgendwelche sozialverträglichen Regeln aus dem Hut zaubert.

Aber die Zeiten des Adam Smith und der sozialen Marktwirtschaft sind längst vorbei...
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BIALY MIS

199

Freitag, 1. August 2008, 00:23

Bin besoffen, habe gerade mein 36. Geburtstag gefeiert und sage nur: Mich frustet Deutschland! Hier ein Link meines ehemaligen Nachbarn und jetzigen Wiwo Redakteurs zum Thema Auswandern:

http://www.wiwo.de/politik/warum-die-lei…wandern-297877/

200

Freitag, 1. August 2008, 00:31

Zitat

Original von Mulder
Bin besoffen, habe gerade mein 36. Geburtstag gefeiert


Herzlichen Glückwunsch! :muza :piwo :muza

Mit 36 Jahren ist die höchste Eisenbahn, etwas wirklich Neues anzufangen! :okok

Überleg dir aber gut, in welche Richtung du gehst...
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BIALY MIS

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