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Dienstag, 18. September 2007, 14:06

Russland: "Die Polen mordeten genauso wie Stalin"

Zitat

(News Polen) Das russische Staatsfernsehen hat den Besuch des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski in Katyn, dem Ort an dem der sowjetische Geheimdienst 25 000 polnische Intelligenzler hinrichtete, nun in einer Sondersendung mit herber Kritik kommentiert. " Die Polen sind auch nicht besser als Stalin es war. Sie ermordeten zehntausende russische Kriegsgefangene und mit den Morden an Juden, wie z.B. in Jedwabne, zeigten sie der Welt, dass sie selbst auch genug Blut an den Fingern haben, aber nicht im geringsten dazu stehen. "Bis heute will die Bevölkerung von Jedwabne nicht über den Massenmord sprechen, welche polnische Bürger ihrer Stadt an ihren jüdischen Nachbarn verübt hatten. Wenn Polen Wahrheiten will, dann sollte es sich auch selbst zur eigenen Wahrheit bekennen", sagte Alexandra Czubarian im Staatsfernsehen, Historikerin an der "Russischen Hochschule für Wissenschaften." Die Kritik an Polens "nur Opfer" Haltung kommt jüngst aus allen Himmelsrichtungen, da Polen in allen Fragen zur eigenen Schuld einfach nur abblockt bzw. alles ableugnet. Auch Deutschland hat viele offene Fragen, wie die Vertriebenenopfer, unrechtsmäßige Enteignungen und was geschah eigentlich 1339 in Bromberg ? Auch diese Wahrheit gehört in die polnischen Geschichtsbücher unter der Rubrik: Zur Nachahmung nicht empfohlen.

Lech Kaczynski war eigentlich in das russische Katyn gefahren weil seine Partei kurz vor den Wahlen steht und er hierzu "Frühling" in den Beziehungen zu Russland demonstrieren wollte. Russlands starker Mann, Wladimir Putin hatte die Sache wahrscheinlich aber frühzeitig durchschaut und seinerseits als Zeichen seiner Mißachtung gegenüber Kaczynski, einen völlig unbekannten Politiker zum Treffen nach Katyn geschickt. Genug verbale Angiffe hat der russische Präsident gerade von den Brüdern Kaczynski in den letzten 18 Monaten wegstecken müssen. So kam denn auch die Sondersendung im russischen Staatsfernsehen kaum überraschend als Retourkutsche aus Moskau, da Putin sich offensichtlich durch Lech Kaczynski "veräppelt" fühlte, da dieser ihn in den polnischen Wahlkampf einspannen wollte. Nichtsdestotrotz hielt der polnische Präsident an den Gräbern der Opfer von Katyn eine Rede und sprach von einem "Neuanfang der polnisch russischen Beziehungen": "Das heutige Russland kann nicht für die sowjetischen Schandtaten verantwortlich gemacht werden". Unglaubliche Worte aus dem Munde eines Mannes der die Russen abgrundtief hasst.

Tatsächlich gibt es eine Kontroverse über die Behandlung russischer Kriegsgefangener während des polnisch - russischen Krieges von 1920. Über deren Schicksal hat es bis zum Zusammenbruch des Ostblocks 1990 keine offene Diskussion gegeben. Nach offiziellen Angaben aus Russland sollen von 110 000 russische Kriegsgefangenen 44 000 Soldaten nach dem Krieg nicht nach Russland zurückgekommen sein. Auch die Ukraine reklamiert schon seit Jahrzehnten eine logische Erklärung Polens zu ihren Verlusten in den polnischen Lagern. Ein polnisches Internierungslager in Tuchola erlangte durch die hohe Anzahl an Toten schreckliche Berühmtheit. Eine Mission des Roten Kreuzes, die zur Untersuchung des Lagers entsandt wurde, fiel unter nicht geklärten Umständen einem Mord zum Opfer. Polen hatte immer wieder beteuert dass etwa die Hälfte der russischen Kriegsgefangenen sich den polnischen Heeren angeschlossen hätten und alle Toten Gefangenen der damals in Europa wütenden "Spanischen Grippe" zum Opfer gefallen sei. Polnische Behörden sagen dass sie bereits in den 90er Jahren alle archivierten Nachweise in der Sache nach Moskau geschickt hätten. "Russland hat bis heute weder um die Bildung einer gemeinsammen Untersuchungs- Kommision gebeten, noch habe man die überlassenen Archivunterlagen offiziell in Moskau vorgestellt." - sagte der Tageszeitung "Dziennik" unterdessen ein polnischer Osteuropa- Sachverständiger zum Thema.

Auch die im Ausland nichtendende "Jedwabne" Diskussion bringt Polen einmal mehr in Verlegenheit. Das russische Fernsehen erklärte dass die Ex- Präsidenten Gorbatchow und Jelzin sich öffentlich für die Verbrechen des russischen Geheimdienstes am polnischen Volk in Katyn entschuldigt haben. Doch Polen zeige keinerlei Ambition für die eigenen Verbrechen einzustehen. Im Falle des Progromes von Jedwabne bei der alle jüdischen Einwohner der Stadt von ihren Nachbarn ausgeraubt und getötet wurden habe lediglich Polens Ex- Präsident von "Unserer gemeinsamen Verantwortung für Jedwabne" gesprochen gleichzeitig aber eine Kollektivschuld umgehend zurückgewiesen. Für seine Entschuldigung an das jüdische Volk wurde Kwasniewski von einigen Zeitungen und später auch im Parlament (Sejm) heftig kritisiert. Für die "katholische Zeitung" Nasz Dziennik war diese Entschuldigung sogar ein quantitatives Problem: "Können es denn tatsächlich 1.600 Juden gewesen sein ? " Zum 60. Jahrestag der Ereignisse fand am 10. Juli 2001 in Jedwabne eine Gedenkfeier statt. Die Gedenkfeier wurde von der Mehrheit der Einwohner boykottiert. Katholische Priester haben aus Protest während der Gedenkfeier die Glocken ihrer Kirchen läuten lassen. Das Leben des damaligen Bürgermeisters von Jedwabne, Krzysztof Godlewski, der sich für die Gedenkfeier eingesetzt hatte, wurde im Anschluss so unmöglich, dass er sich genötigt sah zu emigrieren. Er lebt heute in den USA.

Fakt ist dass Polen und auch Russland sich schon immer schwertaten die eigenen Greueltaten einzugestehen. So machten die Sowjets die "Deutschen" jahrzehntelang für das Massaker von Katyn verantwortlich. Einen wesentlichen Fortschritt zum Umgang mit der Wahrheit der eigenen Geschichte hat Russland seit 1990 allerdings gemacht. Polen dagegen reitet weiter erfolgreich auf der offensichtlich zeitlosen Masche der "Opfernation". Die Verantwortung für das Massaker von Jedwabne wurde übrigens bis in die 70er Jahre allein der deutschen Besatzungsmacht zugeschoben. Nach 1960 errichtete die Stadt einen Gedenkstein mit dem Wortlaut: "Hier ereignete sich ein Märtyrertum der jüdischen Bevölkerung. Am 10. Juli 1941 verbrannten Gestapo und Hitler-Polizei 1.600 Personen bei lebendigem Leib." Den Millionen deutschen Vertriebenenopfern aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten ist nirgendwo im "Täterlande" ein Denkmal gesetzt. Auch nicht den Opfern von Übergriffen, wie z.B. beim Bromberger Blutsonntag im Jahre 1939.

Allgemein wurde der Umfang der staatlichen Repression, Massenhinrichtungen, Plünderungen und Pogrome durch Polen, Russen und auch Ukrainer bis heute nicht ausreichend quantifiziert. Umfangreich belegt ist aber dass weder Katyn noch Jedwabne Einzelfälle in der Geschichte dieser Länder waren. Nach dem bisherigen Verlauf der Aufarbeitung der Geschichte in Polen kommen allerdings Zweifel, bezüglich der Fähigkeit und Bereitschaft auf, sich dieser Frage als Anfang für eine anhaltende Freundschaft zwischen den Nationen zu stellen. Somit hat Deutschland als "Täterland" keine Chance von einem wie Kaczynski zu hören: "Das heutige Deutschland kann nicht für die Nazi Schandtaten verantwortlich gemacht werden".


Quelle >>> polskaweb.eu

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Dienstag, 18. September 2007, 15:19

Wajda hat grad einen sehr sehr guten Film über KATYN gedreht das am 21.9 in polnische Kinos kommt...

In den wäldern bei Katyn ist der Vater von Wajda umgebracht worden... Ich werde mir den bald in Polen anschauen da mich das Thema sehr interessiert...



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Dienstag, 18. September 2007, 15:20

Kannst den Film denn etwas näher beschreiben? Und gibts den nur in Polnisch oder auch anderen Sprachen?

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Dienstag, 18. September 2007, 15:26

Näher kann ich ihn nicht beschreiben da ich den noch nicht gesehen habe :)

Aber in dem Film geht es um die Schicksale der Familien von denen die Väter, Söhne, Ehemänner in Katyn brutal ermordet wurden.

Wajda machte diesen Film weil eins der Opfer sein Vater war und somit sollte der film sehr gut gemacht sein


Ah, und zuerst gibts den nur auf Polnisch..... kommt immer drauf on ob interesse aus anderen ländern besteht...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Arek« (18. September 2007, 15:27)


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Dienstag, 18. September 2007, 15:49

Falls es jemanden interessiert:

http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Katyn

Falk

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Dienstag, 18. September 2007, 16:14

leider gibt meine lieblings film webseite noch nicht viel ueber den film preis...

hier trotzdem mal der link...
http://imdb.com/title/tt0879843/
Signatur von »Falk«

anything goes...

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Dienstag, 18. September 2007, 19:49


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Dienstag, 18. September 2007, 22:42

Und als Diskussionsthema noch zwei kurze Propagandafilme zu diesem Thema, von jeweils ca. 5 min Dauer:

Ein sowjetischer (mit englischen Untertiteln):
http://www.toky.it/video_amatoriali_play…h3gjg4s&v=Katyn

und ein deutscher:
http://www.toky.it/video_amatoriali_play…NMHShlo&v=Katyn

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