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Darek

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Sonntag, 4. August 2013, 10:57

BIO-Lebensmittel - sind sie wirklich besser?

Dieses Frage beschäftigt ja immer mehr Menschen. Auch, weil sie verunsichert sind. Weil sie verunsichert werden. Oftmals durch die Medien.
So titelte z.B. der Spiegel im September 2012: "Biolebensmittel - nicht gesünder, nur besser."
Im Textbeitrag selbst wird dies dann aber sofort wieder relativiert. Bio-Bauern hätten eine bessere Fruchtfolge auf ihren Feldern, müssten auf vorbeugende Medikamente verzichten und dürften nur in Ausnahmenfällen Antibiotika einsetzen. Auch seien Pflanzenschutzmittel mit chemisch-synthetischen Stoffen verboten und Bio-Bauern versuchen, ihre Tiere möglichst artgerecht zu halten.
Der Titel des Beitrags ist aber erst einmal - wie kann es anders sein- reißerisch und hebt die Auflage.
Und verunsichert natürlich zunächst.

Trotz der Verunsicherung geben aber immer mehr Konsumenten ihr Geld für Bioprodukte aus.
Der Markt boomt. Bioläden schießen wie Pilze aus dem Boden und selbst Discounter haben mittlerweile ein Biosortiment in ihren Regalen. (Dennoch glauben nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsminiteriums [Ökobaromater 2012] aber nur 13 % der bei einer Umfrage befragten Menschen, dass Bioprodukte im Discounter auch wirklich das halten was sie versprechen.)

Ist BIO also wirklich besser?
Dazu gibt es nun eine neue Untersuchung. Kommt aus Fortaleza. Liegt in Brasilien. Dort haben Forscher Bio-Tomaten untersucht. Ergebnis: Mehr Vitamin C, höherer Gehalt an Antioxidantien und anderen Nährstoffen.
Diese "sportlichen" Tomaten sind also allem Anschein nach gesünder als "gehegte und verwöhnte" Tomaten.
Logisch. Eigentlich.

Konventionell angebaute Tomaten leben in Treibhäusern. Bekommen Dünger, leben also in einem Überfluß an Nährstoffen. Kennen keine Pilze, keine Insekten oder anderen Angreifer. Weil diese durch Spritzmittel ferngehalten werden. Diese Tomaten wachsen wohlbehütet auf - kein Stress, kein Ärger. Sie müssen sich nicht anstrengen. (Wieso fällt mir jetzt nur spontan das Thema Impfung ein :rolleyes: )

Anders die Bio-Tomaten. Wurden mit Mist, Gülle, Pflanzenresten gedüngt. Mussten sich mit Insektenbefall und Pilzinfektionen herumschlagen. Mussten sich daher immens anstrengen um zu überleben. Das kostet natürlich Kraft. Die Pflanzen sind daher um bis zu 40 % kleiner. Dafür aber gehaltvoller. Enthalten bis zu 57 % mehr Vitamin C, deutlich mehr sekundäre Pflanzenstoffe und doppelt soviel aktive Enzyme.

Fazit: Bio-Planzen, die unter erschwerten Lebensbedingungen aufwachsen (müssen), mobilisieren mehr gesunde Lebenskraft!

Quellen:
http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehr…t-a-853780.html
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/mein…o-12223174.html
http://www.wissenschaft-aktuell.de/artik…1015588971.html
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Darek« (4. August 2013, 11:03)


2

Sonntag, 4. August 2013, 23:33

Ich glaube nicht dass Bio-Ware jetzt dramatisch besser für unsere Gesundheit ist, aber wer manchmal eine gute Bio-Tomate mit einer Industrie-Tomate vergleicht, wird immer wieder ein geschmackliches Aha-Erlebnis bekommen. Offensichtlich tuen die "härteren" Lebensbedingungen oft auch dem Geschmack der Produkte gut. Wer ein Genießer ist, sollte Bio-Ware auf jeden Fall in Betracht ziehen - oder selber anbauen, ohne Pestizide für Pflanzen oder Antibiotika für die Tiere.
Ich habe mal ein gegrilltes Hähnchen gegessen, das noch vor kurzem auf einer großen Wiese nach Regenwürmern gescharrt hat. Welch ein Unterschied zu einem tiefgekühlten Industriehühnchen.

Nachhaltiger und längerfristiger Gedacht ist es auf jeden Fall und somit alleine schon deshalb wert unterstützt zu werden. Wenn jetzt gerade bei der Importware auch noch ein fairer Handel in´s 'Spiel kommt, dann wäre es perfekt.

3

Montag, 5. August 2013, 08:24

Wie mit allen Lebensmitteln, gibt und gab es auch bei den Bio-Lebensmitteln Skandale, Lügen etc. Fakt ist , dass man mit dem Begriff "Bio" auch Geld machen kann. Obwohl es strenge Auflagen gibt, um das Gütesiegel "Bio" zu führen, gibt es leider auch in dieser Branche "Schwarze Schafe". Ich persönlich greife nicht nach Lebensmitteln, die das Gütesiegel "Bio" haben. Aber ich achte auf Herkunft der Lebensmittel und entscheide für mich persönlich, was frischer ist, gesünder aussieht und hoffentlich schmeckt ;) .

Gruß Benki

4

Montag, 5. August 2013, 13:30

Ist Bio besser? Ja - Nein - Vielleicht....

Im TV gabs vor einiger Zeit mal eine sehr Interessante Doku (mir fällt der Name leider nicht mehr ein) über die Herstellung unserer Lebensmittel, der Industrie welche dahinter steckt usw. Bio im Supermarkt hin oder her, die arbeiten Gewinnorientiert, was In ist wird verkauft, obs tatsächlich drinnen steckt wohl eher Nebensache. Nach dem Motto "Wir lieben Lebensmittel" soll der Verbraucher geködert werden auf den Frische, Regional und Bio Zug aufzuspringen, die Wahrheit schaut anders aus und das weiß im Grunde auch jeder. Geh mal auf nen Wochenmarkt wo Bauern ihre eigen Produzierten oder geernteten Waren anbieten, nicht viel teurer als Bio im Supermarkt, zwar ohne Bio Aufkleber aber bestimmt Gesünder als der Massen Schrott, denke ich zumindest.

Darek

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5

Montag, 5. August 2013, 16:09

@Andi
Das mit dem Glauben ist immer so eine Sache. Wenn ich aber Werte messe, messen kann, ist es etwas anderes. Das sind Fakten.
Wirst Du von der Polizei geblitzt und warst 30 km/h zu schnell, ist dies ein Fakt. Selbst wenn Du glaubst, nicht zu schnell unterwegs gewesen zu sein. Wenn Dein Blutdruck gemessen zu hoch ist, ist auch dies ein Fakt. Selbst wenn Du glaubst, dass es Dir doch eigentlich ganz gut geht.

@benki
Klar gibt es auch bei BIO einige Skandale. Allerdings bei weitem nicht so häufig, wie im Bereich der konventionellen Lebensmittel. BIO-Skandale werden dafür aber weitaus medienwirksamer ausgeschlachtet. Dadurch verstärkt sich natürlich der Eindruck, dass bei den BIO-Produkten auch nichts besser ist. Dieser Eindruch täuscht aber leider gewaltig.

Vielfach wird auch dem BIO-Siegel zu viel Vertrauen geschenkt. Die meisten Menschen wissen nämlich gar nicht, dass das BIO-Siegel im Bereich der BIO-Lebensmittel die unterste Qualitätsstufe ist. Produkte mit BIO-Siegel müssen gerade einmal die Mindestkriterien für BIO erfüllen.

Ich kaufe daher fast ausschließlich Produkte aus heimischem Anbau direkt vom Bauernhof um die Ecke. Und der hat entweder Demeter-oder Bioland-Qualität. Also die höchste Qualitätsstufe im Bereich BIO.

Ansonsten: Es ist schon ein Witz, dass es so etwas wie BIO überhaupt gibt! Sollte man einmal einem Neandertaler erzählen.
Dass mit unserer Ernährung einiges nicht stimmt, auch mit unserer diesbezüglichen Einstellung zum Essen, kann man auch wunderbar an den Krankheitsstatistiken ablesen: Bis zu 80% der Erkrankungen sind ernährungsbedingt. Und diese ernährungsbedingte Schlamperei kostet die Gesellschaft pro Jahr fast 100 Milliarden Euro (in Deutschland). Darüber redet man aber nicht so gerne.
2 Millionen Jahren lang kam der Mensch gesund und munter durchs Leben - ohne REWE, Aldi, PLUS & Co.
Und ohne BIO.
Aber erst seit ca. 40, 50 Jahren ernährt sich der zivilisierte Mensch von mikronährstoffarmem und hochverarbeitetem Industrieschmodder. Und hat seit dieser Zeit auch erhebliche Probleme damit. Und damit meine ich nicht nur das Gesundheitliche.

Ob bei der Lösung der Probleme lediglich der Griff zu BIO helfen kann - ich lass mich mal überraschen.
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6

Montag, 5. August 2013, 17:38

2 Millionen Jahren lang kam der Mensch gesund und munter durchs Leben - ohne REWE, Aldi, PLUS & Co.

Jetzt aber mal krass gefragt, welche Möglichkeiten, bei der heutigen Bevölkerungszahl, gibt es ansonsten? Wenn alle in den Busch ziehen um Hasen zu jagen würde dies schlicht einfach nicht funktionieren. Um es mal richtig krass zu sagen, würde der Mensch sich natürlich ernähren, würden wir was die Anzahl der Menschen betrifft, schlichtweg schrumpfen. Natürliche Auslese nennt man so etwas in der Natur. Es kann nicht mehr Löwen geben als das Nahrungsangebot es zulässt, es ist überall im Tierreich so. Ich meine mal, unser Planet ist für unsere Anzahl schlichtweg nicht geschaffen, Bio hin, Bio her....wir werden es nie schaffen uns natürlich zu ernähren, oder?

7

Montag, 5. August 2013, 19:21

.wir werden es nie schaffen uns natürlich zu ernähren, oder?

Nur eine Frage was Du alles in "natürlich" an Prämissen packst, natürlich ist seit erster gezielter Züchtung seitens des Menschen nichts mehr, Luft und Boden wie vor 2 Millionen Jahren wird sich auch nie wieder finden.
Wir müssen uns auch nicht natürlich ernähren, oder anders gefragt was willst Du mit "natürlich" erreichen ? Der schöne Klang des Wortes ist vermutlich nicht die Motivation und auf alle Genussmittel die nicht schon vor 2 Millionen Jahren am Baum wuchsen willst Du vermutlich trotz kleiner Gesundheitsrisiken auch nicht verzichten.
Ich unterstelle mal es soll nicht zu nenneswerten gesundheitlichen Nachteilen kommen und Du vermutest das in natürlichen Sachen (da wäre ich zwar vorsichtiger, die Natur kennt viele Gifte und nicht nur in Tollkirschen, aber egal), na dann sollte man es eben vermeiden bedenkliches Zeug auf die Pflanzen zu streuen was messbar gesundheitsschädlich ist.
Und das ist prinzipiell machbar, auch außerhalb der Vorgaben von Biosiegeln.
Auch heute schon aber durchaus nicht ohne weiteres, doch ohne Fleischkonsum wäre sogar genug Fläche für sog. Bioanbau, mit Fleischkonsum bleibt nichts anderes übrig als die ganzen Hilfsmittel immer weiter zu verfeinern so dass sie immer unbedenklicher werden.
Ideal natürlich mit gut überwachter und öffentlich finanzierter Forschung mit mehr als paar B-Klasse Wissenschaftlern, aber da musst Du im Gegenzug Deine Nachbarn überreden auf ein Stadion zu verzichten, viel Glück dabei ;) Ja nun, für wichtige Sachen ist kein Geld weil es für Blödeleien drauf geht, manchmal muss man sich auch entscheiden, wenn falsch dann hat es Folgen, ob man sie will oder nicht.
Das Problem ist vermutlich nur dass die meisten recht überschaubaren Horizont haben und sich kein Paralleluniversum vorstellen können in den der Fussballspieler nichts verdient und zig Milliarden in die Landwirtschafsforschung geflossen sind bzw. wie es dann aussehe.

Die Quadratur des Kreises wird es aber sicher nicht geben, nichts auf Felder ausstreuen, kein Gengut manipulieren (Züchtung um nicht zu sagen Krüppelzüchtung und Gentechnik), Fleischkonsum und glückliche Affen im nicht abgeholzten Dschungel, Biospritt für alle Autos, glückliche Kaffeebauern die ihre 10 Kinder alle nach Oxford schicken können und die LIDL-Verkäuferin mit Villa und S-Klasse Mercedes.
Man kann verrohen damit alle Nachteile der einzelner Entscheidungen egal werden, oder sich sonst wie anstellen damit es nicht verinnerlicht wird, aber alles auf einmal gibt es in einer Welt endlicher Ressourcen so oder so nicht.

Und ja hast spätestens was die längere Perspektive angeht recht, wenn alle ihren Kindchenschema-Reizen unkontrolliert folgen, oder für Weltherrschaft ihrer Religion... und sich mehr Kinder als zu Reproduktion der Art notwendig sind zeugen, dann kann man natürlich einpacken, so schnell wird der Ertrag nicht steigen können wie manche schnackseln.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

8

Montag, 5. August 2013, 19:33

Ich denke, dass bei uns bzgl. der Menge der Lebensmittelproduktion noch viel Luft nach Oben ist. Jedoch nicht im Quantitativen sondern im Qualitativen Sinn. Wenn wir bedenken wieviel unserer Lebensmittel auf dem Müll landen, nur weil sie nicht mehr ganz frisch sind aber trotzdem noch sehr gut verzehrbar.
Es bedarf schon eines Wandels in unserer Esskultur um mit den vorhandenen Ackerflächen EU-Weit auszukommen ohne den massenhaften Einsatz von Dünger und Pestiziden.
In D gibt es ca. 27 Mio Schweine und ca. 8 Mio. Mastrinder (ohne Milchkühe), ganz zu schweigen von den ca. 110 Mio Hühnern die auf ihr Ende warten. Wenn wir z.B. unseren Fleischkonsum reduzieren, was uns sowieso besser tuen würde, würde viel Ackerfläche, die für Tierfutter genutzt wird wieder für "Menschenfutter" frei. Und diese Anzahl von Tieren fressen schon so einiges weg. Auch der Irrsinn mit dem Biosprit verbraucht Recourcen die nicht nötig sind. Ich habe da jetzt kein Zahlenmaterial, aber ich könnte mir vorstellen, dass man die nachhaltig bewirtschafteten Ackerflächen in D drastisch erhöhen kann ohne das ein Mensch Hunger leidet.
Aber die schöne bunte Welt des Einzelhandels gaukelt uns vor, dass sie nur qualitativ hochwertige Ware zum billigsten Preis anbietet. So lange die Menschen das glauben tuen wir uns wirklich schwer damit auf die "Hochleistungs-Landwirtschaft" zu verzichten.
Ich für meinen Teil mache zwischenzeitlich einen großen Bogen um jede Art von Fertiggerichten oder Obst/Gemüse aus Südeuropa, das nicht Bio ist. Ebenso wie Darek versuche ich die lokalen Anbieter zu unterstützen, jedoch auch wenn es mal kein BIO ist.

Darek

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9

Montag, 5. August 2013, 20:21

Oha, Tommy, da hast Du jetzt aber schwere Geschütze aufgefahren!
Und Deine Argumente sind ja so neu nicht. Hört man immer wieder. Sind auch logisch, auf den ersten Blick.
Viele Menschen haben Hunger, viele Menschen brauchen etwas zu essen. Ist nachvollziehbar.
So weit also, so gut. Oder auch nicht.

Mittlerweile wurde bereits mehrfach bewiesen, dass unser Planet ohne Gentechnik, ohne Monokulturen und ohne Massentierhaltung die gesamte derzeit lebende Weltbevölkerung locker ernähren könnte. Und sogar noch einige Menschlein dazu.

Auch finde ich den Hinweis der zunehmenden Bevölkerungsdichte auf unserem Planeten - als Argument für eine immer größere Lebensmittelproduktion - komplett am Thema vorbei. In Zeiten von über einer Milliarde Menschen weltweit mit extremem Übergewicht greift dieses Argument nicht. Zumal die Anzahl der Übergewichtigen ständig zunimmt. Und zwar weltweit.

In Deutschland werden heute z.B. schon 113 % Fleisch produziert. 13% mehr Fleisch, als wir alle überhaupt essen können. 13% Überproduktion! Tendenz steigend. Diese landet dann im Müll (und zwar wortwörtlich!) oder wird in die Schwellenländer verschifft. Macht dort dann den heimischen Markt kaputt. Wodurch die Menschen dort wieder hungern müssen.

Mittlerweile nehmen auch diese so genannten Schwellenländer immer mehr die westliche Ernährungsweise an. Folge davon sind dann ebenfalls Überproduktion, Mangelernährung (wie bei uns) und zunehmende Erkrankungsraten bei Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Krebs.

Wir sitzen heute schon vor sich biegenden Tischen, vollgestopft mit Ernährungsmüll und werden dabei immer kränker. Wie lange soll das noch gehen, bis endlich einmal jemand die Reißleine zieht? Solange Agrarsubventionen fließen, wird sich an der Situation allerdings bestimmt nichts ändern.
Beispiel gefällig?
In den Niederlanden werden Besitzer von Großschlachtereien mit üppigen, staatlichen Abfindungen belohnt, wenn sie ihre Schlachtbetriebe schließen. Mit dem Geld machen sie sich anschließend auf den Weg nach Deutschland, beantragen hier dann EU-Subventionen und eröffnen damit einen noch größeren Schlachtbetrieb.

In Wietze (bei Celle) existiert mittlerweile ein Geflügelschlachthof, in dem 2,6 Millionen (!!) Tiere geschlachtet werden können. Wöchentlich!
Entspricht ca. 430.000 Tiere täglich. In nur einem einzigen Schlachtbetrieb. Dies hat für mich nichts mehr mit "Hungerbekämpfung" zu tun. Hier geht´s nur noch um Profit.

Weißt Du, woran unsere Gesellschaft krankt?
Einige hunderttausend Jahre zurück, musste der Mensch noch laufen, oftmals sogar rennen. Er rannte hinter seinem Wild her, sonst verhungerte er.
Heute verfolgt uns Essen an jeder Strassenecke, auf Schritt und Tritt, ob wir wollen oder nicht: Dönerbuden, Fritten- und Pizzaläden, Bäckereien, Asia-Snack und Burgerbuden.
"Eine Portion Kohlenhydrate und Fett mit Salz bitte .... und dazu bitte noch einen Becher Zuckerwasser mit Farbstoff!"
Was das mit Ernährung zu tun haben soll, verstehe ich nicht so ganz. Habe ich noch nie verstanden. Zumal es sich bei den Produkten nicht mehr um Lebens-mittel, sondern einfach nur noch um Nahrungsmittel handelt.

Die (Bio)Natur befriedigt unsere Bedürfnisse, nicht aber unsere Gier!
Womit Deine Frage vielleicht beantwortet wäre :oczko
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10

Montag, 5. August 2013, 23:41

Zu dem Thema Ernährung läuft ja gerade eine interessante Diskussion im I-net. Seit die Grünen einen fleischfreien Tag angeregt haben schlagen die Meinungswogen hoch. Ich denke - es ist zu überlegen - gut tuen würde es sicher jedem. Dann müssten sich die Köche endlich mal mit schmackhaften, vegetarischen Gerichten auseinandersetzen.

http://www.derwesten.de/meinung/sind-fle…-id8280563.html
http://www.focus.de/politik/deutschland/…id_1062625.html

Für die größte Perversität halte ich jedoch das hier:

http://www.zeit.de/wissen/2013-08/kuenst…in-vitro-burger

Darek

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11

Dienstag, 6. August 2013, 08:38

Zu dem Thema Ernährung läuft ja gerade eine interessante Diskussion im I-net.
http://www.derwesten.de/meinung/sind-fle…-id8280563.html
http://www.focus.de/politik/deutschland/…id_1062625.html

Diskussionen über die richtige Art der Ernährung. Genau das zeigt deutlich, wie krank unser System mittlerweile ist.


Seit die Grünen einen fleischfreien Tag angeregt haben schlagen die Meinungswogen hoch.

Schon toll!
Politiker fordern einen fleischfreien Tag. Zum Wohle von Mensch, Tier und Umwelt. Wie wäre es denn z.B. damit, einfach einmal diese exorbitant hohen Agrarsubventionen einzustellen? Dann würde sich so manches Problem von selbst erledigen.
Ist aber wahrscheinlich das Gleiche, wie mit dem Rauchen: Einerseits wird das Rauchen (zu Recht) verteufelt, gleichzeitig gab es bis vor kurzem aber noch staa(t)tliche Subventionen für den Tabakanbau in Deutschland.
Perverser geht´s ja wohl nicht.
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12

Dienstag, 6. August 2013, 08:42

Das vor wenigen Jahren neu erfundene Gütesiegel Bio, ist meiner Meinung nach, nur eine raffinierte Methode dem Verbraucher vorzugaukeln, er tut was für die Umwelt und ernährt sich gesund. Es gibt viele Verbraucher, dir nur noch auf dieses Bio-Zeichen schauen und rein den Einkaufswagen :zakupy . Schon die Vorstellung, dass Discountermärkte Bio-Produkte anbieten und zugleich andere Lebensmittel (auch Fertigprodukte) für Dumpingpreise verkaufen, ist für mich der größte Widerspruch.

Die Kampagne der Grünen, ist für mich nur Wahlkampfshow :thumbdown: . Ich brauche keine Partei, die einen "Veggie Day" in den Kantinen einführen wollen. In vielen Kantinen gibt es vegetarische Gerichte zur Auswahl. Haben die keine anderen Probleme?

Gruß Frank

13

Dienstag, 6. August 2013, 09:06

Von der Wiege bis zur Bahre, viel Veraschung, das ist das WAHRE. :P

14

Dienstag, 6. August 2013, 13:08

Mittlerweile wurde bereits mehrfach bewiesen, dass unser Planet ohne Gentechnik, ohne Monokulturen und ohne Massentierhaltung die gesamte derzeit lebende Weltbevölkerung locker ernähren könnte. Und sogar noch einige Menschlein dazu.

Wenn man den Lebensraum der Tier- und Pflanzenwelt komplett vernachlässigt, mag das schon sein Darek.
Einige hunderttausend Jahre zurück, musste der Mensch noch laufen, oftmals sogar rennen. Er rannte hinter seinem Wild her, sonst verhungerte er.

Wobei wir wieder beim natürlichem Ursprung wären, und dies würde eben bei unserer Bevölkerungsdichte schlicht weg nicht funktionieren. Das so mal ganz abgesehen von Bio & Co.

Wir müssen uns auch nicht natürlich ernähren, oder anders gefragt was willst Du mit "natürlich" erreichen ?

Die Natur, wenn man sie betrachtet, stellt immer ein Gleichgewicht her, ich sprach nicht davon das es in der Natur keine Gifte und dergleichen gibt, aber es gibt ein gewisses Gleichgewicht zwischen Nahrungsangebot und Nutzern dieses Angebotes. Dieses erschafft der Mensch ja quasi künstlich, zum Nachteil anderer Lebensformen. Gut hat jetzt nix mit Bio zu tun....

Darek

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15

Donnerstag, 8. August 2013, 08:37

Mittlerweile wurde bereits mehrfach bewiesen, dass unser Planet ohne Gentechnik, ohne Monokulturen und ohne Massentierhaltung die gesamte derzeit lebende Weltbevölkerung locker ernähren könnte. Und sogar noch einige Menschlein dazu.

Wenn man den Lebensraum der Tier- und Pflanzenwelt komplett vernachlässigt, mag das schon sein Darek.

Wobei wir wieder beim natürlichem Ursprung wären, und dies würde eben bei unserer Bevölkerungsdichte schlicht weg nicht funktionieren. Das so mal ganz abgesehen von Bio & Co.

Hm, und der Umkehrschluß? Die heutige Massentierhaltung, die heutige Vergiftung der Böden mit Pestiziden - ist das etwa Tier- und Pflanzenweltschonend?
Und genau das meinte ich mit meinem Hinweis - dass nämlich unter Beachtung der natürlichen Ressourcen weltweit genügend Nahrung vorhanden ist.
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16

Freitag, 9. August 2013, 11:52

dass nämlich unter Beachtung der natürlichen Ressourcen weltweit genügend Nahrung vorhanden ist

Genau das kann ich mir schwer vorstellen irgendwie....

Darek

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Freitag, 9. August 2013, 17:14

Doch Tommy, das kannst Du:

- Bereits während der Kartoffelernte werden ca. 40 bis 50 % dieser Ernte direkt auf dem Feld wieder untergepflügt, weil diese Kartoffeln nicht dem Schönheitsideal der Verbraucher entsprechen,

- Scanner kontrollieren, ob Tomaten die richtige Farbe haben, was nicht passt kommt auf den Müll,

- Haben Gurken und Bananen nicht die vorgegebene Krümmung, wandern sie ebenfalls in den Müll,

- Rund die Hälfte unserer Lebensmittel landet in der Tonne - allein in Deutschland bis zu 20 Millionen Tonnen. Jährlich!!

- Es gibt immer mehr so genannte Mülltaucher. Also Menschen, die hinter den Supermärkten die Abfalltonnen nach Lebensmitteln durchsuchen. Einfach weil sie wissen, dass dort Unmengen an Lebensmitteln weggeschmissen werden, die aber eigentlich noch tipptopp in Ordnung und original verpackt sind. Und diese Mülltaucher sind seit langem nicht mehr nur Obdachlose und Sozialhilfeempfänger.

- usw.....
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