Ich hoffe, die Menschheit wird von weiteren schweren Unfällen verschont.
"Hoffen und Harren - hält so manchen zum Narren", so heißt es im Volksmund, Heidi.
Das Hoffen bringt uns leider nicht sonderlich weiter. Sieht man ganz aktuell an den vielen Beteuerungen unserer Regierung beim Thema des Ausstiegs aus dieser Katastrophentechnologie.
Da verspricht eine Angela Merkel vollmundig den Ausstieg, da Fukushima gezeigt habe, dass diese Technologie unkalkulierbare Risiken birgt. Fukushima hat das gezeigt? Für mich hat das schon Tschernobyl gezeigt.
Original-Ton Angela Merkel:
"Mit Fukushima hat das Wort Restrisiko für die ganze Welt eine neue Bedeutung gewonnen. Galt das bisher als kalkulierbar und damit beherrschbar, steht dies jetzt für reale Gefahr", so ihre Aussage auf der Hannover Messe.
Kernkraftwerke, zumindest die deutschen, wurden daraufhin ganz schnell vom Netz genommen - die deutsche Uranwirtschaft muss sich aber dennoch keine großen Sorgen machen, dass es für sie zukünftig nichts mehr zu strahlen gibt:
Deutschland ist nach wie vor weltweiter Dreh- und Angelpunkt für die Urananreicherung. Hier in Deutschland. Mitten unter uns. Im NRW-Städtchen Gronau. Dort wird durch den französischen Betreiber URENCO tagtäglich hochgiftiges Uranhexafluorid angereichert. Dieses hochangereicherte Uranhexafluorid wird anschließend per Bahn, Schiff oder LKW quer durch die deutsche Landschaft geschaukelt, über deutsche Autobahnen, durch normale Bahnhöfe wie dem Münsteraner oder Kölner oder Hambuger Hauptbahnhof und über normale Wasserstrassen, wie dem Nord-Ostsee-Kanal.
Hin zu 50 Kunden in 17 Ländern.
Mit enormen Risiken.
Haben wir vor kurzem gesehen - am 1.Mai.2013 im Hamburger Hafen. An diesem Tag wurde der Kirchentag mit zehntausenden Besuchern eröffnet. Nur 500 Meter entfernt fing der Frachter "Atlantik Cartier" Feuer - beladen mit hochgiftigem Uranhexafluorid. Das Schiff brannte die ganze Nacht.
(Dass in diesem Frachter zusätzlich auch noch 3,8 Tonnen Munition gebunkert waren, mutet fast schon harmlos an.)
Fachleute meinten denn damals auch sofort, dass Hamburg nur knapp einer Katastrophe entgangen wäre. Immerhin bildet sich bei brennendem Uranhexafluorid in Verbindung mit (Lösch)Wasser extrem giftige Flusssäure. Bereits eine handtellergroße Verätzung ist durch die resoptive Giftwirkung tödlich. Es kommt dabei zu akut bedrohlichen Stoffwechselstörungen, die unter multiplem Organversagen tödlich verlaufen.
Aber ist ja nochmal alles gut gegangen. Glück gehabt. Wie so oft.
Zurück nach Gronau. Bei der Urananreicherung bleibt Abfall zurück. Abfall, der ganz offen in Containern auf dem Gelände der URENCO gelagert wird. So genanntes abgereichertes Uran. Trotzdem hochgiftig. Von URENCO aber verharmlosend als "Wertstoff" bezeichnet. Mittlerweile liegen dort knapp 9.000 Tonnen. Unter freiem Himmel. Ungeschützt z.B. vor Flugzeugabstürzen.
Und wir schütteln die Köpfe beim "Unverstand" der Japaner in Fukushima?
Doch damit nicht genug:
Rostende Tonnen im Fasslager Brunsbüttel, ein absaufendes ASSE, der Reaktordruckbehälter in Jülich, der so stark strahlt, dass dafür sogar ein eigenes Zwischenlager gebaut werden musste, zahlreiche neue Zwischenlager, die derzeit noch gebaut werden, 1.900 Altstandorte der "Wismut" in Thüringen und Sachsen und Hausmülldeponien, auf denen radioaktives Material lagert.
Es gibt nicht ein AKW-Müllproblem, sondern Tausende. Im ganzen Land.
Hier zu sehen:
Davon hört man zur Zeit aber nichts von der herrschenden Klasse. Logisch, passt ja auch nicht so gut ins Wahlgeschehen. Noch nicht einmal sonderlich spektakulär bei den Grünen: Veggie-Day, Steuererhöhungen und Investitionen in Bildung und Infrastruktur waren wichtigere Themen.
Und der 22. September rückt immer näher .....
Quelle:
http://mediathek.daserste.de/suche/17039…%20Atomausstieg