Wir erinnern uns - 2009, das Jahr der Schweinegrippe-Pandemie.
Das Jahr, in dem Abertausende Menschen weltweit dahingerafft werden sollten. Passiert ist letzten Endes nichts.
Wie damals von mir ja auch mehrfach vorhergesagt. (Und ich deshalb auch einiges an Schelte einstecken musste. Na ja, ich hab´s überlebt
)
Mittlerweile wurden nach mehrjährigen öffentlichen Diskussionen die vorliegenden Daten von renomierten Wissenschaftlern erneut ausgewertet, wobei diesmal auch die seinerzeit vom Hersteller ROCHE nicht veröffentlichten Studiendaten herangezogen werden konnten. Weiter wurden Kommentare der amerikanischen, europäischen und japanischen Behörden mit einbezogen.
Von 107 klinischen Studienberichten erfüllten 20 Oseltamivir- (TAMIFLU) und 26 Zanavir- (RELENZA) Studien die Eingangskriterien.
Alle entstanden mit Beteiligung der Anbieter, und wurden zum Teil von Ghostwritern publiziert. Alle Studien hatten Designmängel, die - so die Autoren - das Vertrauen in die Studienergebnisse mehr als beeinträchtigen. Wieder einmal!
Wesentliche neue Erkenntnisse gibt es allerdings nach wie vor nicht - beide Mittel verkürzen Grippesymptome lediglich um weniger als einen Tag! Zudem gibt es auch heute keinen Beleg dafür, dass TAMIFLU und RELENZA das Risiko von Komplikationen einer Influenza reduzieren.
Auch für Risikogruppen, wie asthmakranke Kinder und ältere Menschen fehlen jegliche Belege eines günstigen Effekts.
Und - prophylaktisch (also vorbeugend) eingenommen, beugt TAMIFLU der Ausbereitung des Influenzavirus auf Personen ohne Symptome einer Grippe nicht vor, erhöht jedoch das Risiko schwerer, einschließlich nueropsychiatrischer Störwirkungen.
Die Ergebnisse stützen auch heute weder die Einstufung von TAMIFLU als essentielles (also notwendiges) Arzneimittel durch die WHO, noch die groß angelegten Einlagerungen an TAMIFLU weltweit - in den USA für knapp 1 Milliarde €, in Großbritannien für 500 Mio. €, und für Deutschland schätzt das Robert-Koch-Institut ebenfalls ca. 500 Mio. €.
Die Bundesregierung will die tatsächlichen Kosten bei den Bundesländern erfragen und veröffentlichen, sofern diese - man höre und staune - einer Veröffentlichung zustimmen!
Eine absolute Frechheit - als würde es den Steuerzahler nichts angehen, wofür seine Millionen an sauer verdienten Steuergroschen ´rausgeschmissen werden!!
Ganz im Gegenteil - obwohl nun zum wiederholten Male klar wird, dass es sich bei der gesamten Schweinegrippe-H1N1-TAMIFLU-Hysterie um eine Riesensauerei gehandelt hat, setzt die Bundesregierung weiterhin auf die Formel: Zugelassen, also wirksam.
Auch heute noch ist der Pandemieplan, der eine MIndestbevorratung für 20% der Bevölkerung vorsieht, nicht korrigiert!
Für das Unternehmen ROCHE war und ist TAMIFLU nach wie vor ein Goldesel: Obwohl bereits bei Markteinführung ersichtlich war, dass das Medikament einen mehr als zweifelhaften Nutzen hat und die Verkaufsprognosen zu Anfang ziemlich dürftig ausfielen, schossen die Umsätze nach Veröffentlichung einer manipulierten Metaanalyse durch die Decke. Mitverantwortlich waren zum damaligen Zeitpunkt auch gestreute Ängste in Sachen Vogelgrippe und SARS, sowie die Furcht vor einer gefährlichen Grippepandemie.
2009 hatten 96 Länder bereits so viel TAMIFLU eingekauft, dass geschätzt über 350 Millionen Menschen damit hätten versorgt werden können.
Seit Markteinführung (in Deutschland 2002) summieren sich die Einnahmen von ROCHE für TAMIFLU international auf mehr als 13 Milliarden Euro!
Nun fallen zudem noch Nachkäufe an, da die Haltbarkeit der eingelagerten Ware in Kürze abläuft. So haben z.B. die britischen Behörden, trotz Erscheinen des kritischen wissenschaftlichen Berichts über TAMIFLU, zeitgleich für ca. 60 Millionen Euro nachgeordert, obwohl die Zweifel am Nutzen seit Jahren immer lauter und drängender geworden sind!
Quelle:
arznei-telegramm, 2014,45