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Mittwoch, 26. September 2007, 11:27

Polen: Administration vermasselt Milliarden an EU-Fördermitteln

Zitat

2006 erhielt Polen rund drei Milliarden Euro netto an zusätzlichen Fördermitteln aus den EU-Haushalt - eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Doch es hätte in beiden Jahren deutlich mehr sein können. Experten in Brüssel sprechen von zwei bis drei Milliarden Euro. Daß die Zahlungen ausblieben, muß sich Polens Regierungs-Administration anrechnen lassen. Anträge sind nicht stichhaltig genug, zu spät oder überhaupt nicht eingereicht worden.
Beispiel EU-Strukturfond: Die von Brüssel für den Zeitraum 2004 bis 2006 für Polen kalkulierten Fördermittel, etwa fünf Milliarden Euro, haben sich nur zu 57 Prozent realisiert. Noch katastrophaler (für Polen) ist der Verzicht auf Fördermittel aus dem EU-Kohäsionsfond. Er ist eigens für die 2004 beigetretenen EU-Länder mit sieben Milliarden Euro ausgestattet worden und soll gezielt helfen, Armenregionen an EU-Niveau heranzuführen. Bevölkerungsanteilig waren für Polen rund fünf Milliarden Euro eingeplant. Doch nur etwa 16 Prozent kamen letztendlich zur Auszahlung. Das ist das mit Abstand schlechteste Ergebnis in der gesamten EU. Schlimmer noch für die Zukunft: In Brüssel gilt die Regel, daß wer nicht nimmt, was man ihm zu geben bereit ist, in zukünftigen Planungen entsprechend abgestuft wird.


Quelle

Raiden77

unregistriert

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Mittwoch, 26. September 2007, 12:01

Das ist natürlich sehr ärgerlich... und es wird auch keine Nachzahlungen geben... nun geht bestimmt wieder die Schuldzuweisung los, denn keiner will dafür den Kopf hinhalten... ich hätte bei soviel Geld, bestimmt nicht verpaßt alles richtig einzureichen...

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Mittwoch, 26. September 2007, 12:18

Ich denke das Polen die öffentliche Verwaltung nicht gut auf die EU vorbereitet hat.
Weiterhin ist sicher ein Grund das in Polen im öffentlichen Dienst die Untergebenen, übertrieben ausgedrückt, wie "Untertanen" behandelt werden und somit jede Eigeninitiative im Keim erstickt wird.

4

Mittwoch, 26. September 2007, 20:22

Der wahre Grund liegt ganz anderswo. Sowohl schon vor 2004, wie auch nach dem polnischen EU-Beitritt haben sich einfach zu viele Schlaumeier und Gauner aus den öffentlichen Töpfen der EU bedient. Nachdem das in 2006 publik geworden ist, hat man zahlreiche Vorschriften verschärft und erheblich mehr Kontrollen eingeführt. Die Folge ist, daß die bürokratischen Hürden in vielen Bereichen nun zu hoch und zu kompliziert sind, so daß im Endeffekt erhebliche Teile der Gelder gar nicht abgerufen werden.

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