Du bist nicht angemeldet.

Darek

Erleuchteter

  • »Darek« ist männlich
  • »Darek« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 2 554

Wohnort: von dieser Welt, also Erdling

  • Private Nachricht senden

1

Dienstag, 10. November 2015, 20:29

Auskopplung Pressespiegel vom 6.11.2015: "Flüchtlinge: Europa muss Vorbild sein"

Flüchtlinge: Europa muss Vorbild sein.
Mit den Einwanderern eine neue demokratische Kultur erschaffen.
Autor : Yiftach Ashkenazi
Quelle: Deutschlandradio Kultur
Teil 1

"Europa
[gemeint ist hierbei vom Autor die EU] sollte die Flüchtlinge willkommen heißen und allen tatsächlichen Schwierigkeiten mit dem Ziel begegnen, mit den Einwanderern eine neue demokratische Gesellschaft zu erschaffen: gemeinsam erbaut von Menschen verschiedener Religionen, Kulturen und Gemeinschaften.", so heißt es in dem Artikel von Ashkenazi. Wie genau dies funktionieren soll, schreibt er allerdings nicht. Was eigentlich verwundert, hat er doch Geschichte studiert und müsste daraus einiges an Wissen besitzen.
Aber helfen wir ihm einmal und schau´n, was es zum Thema EU so alles zu beleuchten gibt - ein paar kritische Gedanken und Fragestellungen zum Thema EU.

Die EU ist eine Schicksalsgemeinschaft, so wird ja ständig erklärt. Und dass zusammenwachsen wird, was zusammen gehört. Dass kein Land im Stich gelassen wird. Alle für einen, einer für alle, also. Oder so ähnlich. Von den VSE ist die Rede, den Vereinigten Staaten Europas. Als positives Beispiel werden dann in einem Atemzug die Vereingten Staaten von Amerika genannt.
Nur - die Realität zu verweigern kann eine Weile gut gehen, dann aber schlägt die Wirklichkeit umso brutaler zurück.

Die EU ist eben nicht die USA. Europa ist keine Nation, keine Gemeinschaft - weder im kommunalen, noch im nationalen Sinn. Trotzdem wird ständig versucht, Staaten zusammenzuzwingen. Dabei sollte eigentlich allen klar sein - nichts wird unter Zwang zusammenwachsen. Zeigt uns auch die Geschichte. Müsste von daher also auch dem Autor Ashkenazi bekannt sein.
So etwas gelang nämlich weder Cäsar, noch Napoleon. Und auch Karl- und Alexander der Große sind mit diesem Traum grausam gescheitert: Die Kulturunterschiede waren einfach zu groß.

Weitere Beispiele finden sich auch im Mittelalter, als Prinzessinnen im Interesse des Adels zwangsverheiratet wurden - alle diese Bündnisse waren dann anschließend von kurzer Dauer.
Dabei müssen wir noch nicht einmal so weit in der Geschichte zurückgehen: Was wurde denn z.B. aus den UdSSR, aus Jugoslawien, dem Irak? Oder aus dem Konstrukt Österreich-Ungarn?

Anders als in den USA, wo es quer durch das Land ein Zugehörigkeitsgefühl gibt, existiert so etwas in Europa nicht. Letten oder West-Ukrainer wollen keine Russen sein, ein Kosovare wird immer ein Kosovare sein wollen, er will niemals ein Serbe sein. Und ein Süd-Tiroler wird niemals ein Italiener sein, obwohl sein Pass ihm etwas anderes erzählt. Er betrachtet sich auch heute eigentlich immer noch als ein Tiroler.
Ganz extrem wird dies teilweise bei den Nord-Europäern deutlich, fühlen sie sich doch oftmals eher den Kanadiern oder sogar den Australiern näher, als so manchem EU-Bürger.
Die Deutschen, die Briten, die Spanier oder auch andere werden niemals ihre nationalen Identitäten aufgeben, so gerne sich das viele Eurokraten auch wünschen. Dies schaffen ja noch nicht einmal die Belgier, die unfähig sind, sich auf kleinstem Raum zu integrieren.

Doch soweit müssen wir gar nicht reisen, um Unterschiede zu sehen, bleiben wir einfach in Deutschland. Von den 16 Bundesländern gelten derzeit lediglich 3 als Geberländer - nämlich Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. Dass diese die restlichen 13 Länder unterstützen müssen, passt denen mittlerweile überhaupt nicht mehr, weswegen auch eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht angedacht wird.

Wenn nun aber schon bereits Bürger in einem einzigen Land nicht füreinander einstehen (wollen), wie bitteschön kann dann Brüssel den EU-Bürgern zumuten, für andere Länder einzustehen?
Seien wir doch einmal ehrlich - ein Rumäne wird sich niemals für einen Dänen, kein Malteser für einen Polen und auch kein Franzose und erst recht kein Grieche wird sich für einen Deutschen
verantwortlich fühlen.

"Wir müssen die Menschen mitnehmen!", "Wir sind für die Bürger da!" und "Bürgernähe ist für uns wichtig!" - solche Phrasen hört man von träumenden EU-Phantasten ständig. Wahr ist allerdings etwas völlig anderes.
Wann endlich begreifen die Eurokraten in Brüssel und Straßburg, in den Hauptstädten Europas, dass man einen Staatenverbund mit über 500 Millionen Menschen, mit unterschiedlichsten Kulturen, Sprachen, Mentalitäten, Wirtschaftsgefügen, Weltanschauungen und Lebensweisen nicht wie einen Kleinstaat steuern kann? Die EU besteht mittlerweile aus 28, teilweise extrem unterschiedlichen Staaten und es sollen noch weitere hinzukommen.

Aber wir sind nicht die USA! Die Menschen dort sprechen weitestgehend die gleiche Sprache, haben weitetsgehend die gleiche Vergangenheit, besitzen eine nationale Identität. Das gesamte Land feiert mit Inbrunst den Nationalfeiertag am 4. Juli, ihren Independence Day.
In Europa? Fehlanzeige. Wer von uns kennt denn schon den Europatag, den 9. Mai? Oder gar die Europa-Hymne?

In der EU herrschen - im Gegensatz zu den USA - 24 Amtssprachen, 506 Sprachkombinationen mit drei unterschiedlichen Alphabeten - nämlich Latein, Griechisch und Kyrillisch. Wir benötigen für dieses babylonische Sprachgewirr über 2.000 Dolmetscher, Millionen Euro für Simultan- und andere Übersetzungen mit abertausenden Tonnen Papier!
Aber, wie heißt es doch so schön aus Eurokratenmunde: "Die EU und der Euro sind das Instrument, um alle Europäer in ein goldenes Zeitalter zu führen!" Selten so gelacht! Erinnert mich irgendwie an blühende Landschaften, die man uns versprochen hatte.

In einer EU-Broschüre heißt es: "Gemeinsame Rechte und Werte erzeugen ein Zusammengehörigkeitsgefühl unter Europäern. Um nur ein Beispiel zu nennen - alle EU-Staaten haben die Todesstrafe abgeschafft!"
Und ein gewisser Martin Schulz, seines Zeichens Präsident des Europa-Parlaments meinte anlässlich der Karls-Preis-Verleihung im Mai 2015: "Wir haben Menschenrechte und Pressefreiheit, aber keine Todesstrafe oder Kinderarbeit. Warum sind wir darauf nicht stolz?"
Toll! Gut, dass ich Europäer bin. Wenn das alles ist ....

Dass wir heute aber innerhalb der EU mit Problemen zu kämpfen haben, die es vor der EU nicht gab, dass es der Gesellschaft an Kreativität und Ansporn fehlt, dass wir ein enormes Wegschmelzen einer Kaufkraft schaffenden Mittelschicht haben, die Kluft zwischen Armut und Reichtum immer größer wird, wir innerhalb der EU mit einer ständig wachsenden Jugendarbeitslosigkeit zu tun haben, dass es überall im morschen Gebälk der EU knirscht und Schulden, Korruption sowie Verschwendung von Steuergeldern nur eine Richtung kennen - nämlich nach oben und sich der Wohlstand gleichzeitig in die entgegengesetzte Richtung bewegt, dass wir in etlichen Ländern eine Massenarbeitslosigkeit haben, die Euro-Krise den Bürger mit Milliarden-Haftungen für westliche Länder beutelt - all das sind wahrscheinlich nur Kollateralschäden.
Jetzt ganz aktuell droht David Cameron mit einem EU-Austritt und Katalonien will sich von Spanien abspalten und beschließt die Unabhängigkeit! Tolles Europa! Ich kann mich nicht erinnern, dass z.B. Florida, oder Utah, oder Texas, oder Wyoming den USA jemals mit einem Austritt gedroht haben.

Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

Darek

Erleuchteter

  • »Darek« ist männlich
  • »Darek« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 2 554

Wohnort: von dieser Welt, also Erdling

  • Private Nachricht senden

2

Dienstag, 10. November 2015, 20:38

Teil 2

Aber die EU sei ja ein Erfolgskonzept, so ist ebenfalls überall zu lesen. Könne man ja daran sehen,dass arme Länder wie Albanien, die Ukraine, Georgien, Moldawien, der Kosovo oder Serbien beitreten möchten, was man ihnen auch nicht verdenken kann. Nur - kein wirtschaftlich erfolgreiches Land wird der EU jemals noch beitreten, so viel ist sicher!

Und noch einen weiteren kruden Umstand gibt es in der EU: Italien hat einen Regierungssitz, England ebenfalls, Deutschland auch. Gilt übrigens auch für dieUSA. Nicht aber für die EU - die Eurokraten verteilen sich auf gleich drei Städte in drei Ländern, nämlich Brüssel, Luxemburg und Straßburg. Deutschland alleine kostet dieser Irrsinn jährlich über 50 Millionen Euro. Steuergelder, wohlgemerkt. Und durch diese "Troika" ist die EU unter anderem nach außen hin auch nicht besonders angesehen: ".... and you know, fuck the EU", an diesen Ausspruch können wir uns ja noch ganz gut erinnern.
Aber was will man auch erwarten, wenn sich die Damen und Herren Eurokraten noch nicht einmal darüber einig wurden, wer von ihnen einem Obama als erster die Hand geben darf und sich der Präsident daher entschlossen hatte, seinen Besuch in der EU abzusagen.

Welches Verständnis zur EU im Allgemeinen herrscht, sieht man auch an folgenderTatsache: Norbert Lammert als Bundestagspräsident rief am Tag der Deutschen Einheit 2012 zum Kampf für Europa auf und setzte dann noch einen drauf, indem er meinte, dass es ohne die EU keine deutsche Einheit geben würde!

Wie bitte?

Warum sollen die Bürger für einen dermaßen vertragsbrüchigen Moloch, für Bürgernähe, die nur in Propagandaschriften vorkommt, für ein erfolgloses Wirtschaftsmodell mit all seinen Banken- und Länder-Rettungsschirmen kämpfen? Auch hat ein Herr Lammert wohl vergessen, dass die Wiedervereinigung vom damaligen DDR-Volk erkämpft und von Russland unterstützt wurde, während wichtige Mitgliedsstaaten wie Frankreich und Großbritannien damals alles versuchten, um das zu verhindern.
Frankreichs Zustimmung wurde erst mit der Aufgabe der D-Mark teuer erkauft. Mitterand´s Aussage damals: "Wenn der Euro nicht kommt, bedeutet das Krieg!"

Ein weiterer Brüssel-Satz: "Wer nicht für die EU ist, hat nichts verstanden - und setzt den Frieden auf´s Spiel!" Ist mittlerweile auch abgedroschen und nervt nur noch. Haben wir den Frieden in Europa nicht vielleicht Adenauer und de Gaulle zu verdanken, die im Januar 1963 mit dem Elysee-Vertrag die Aussöhnung zwischen Deutschland und Fankreich besiegelten? Ist es nicht eher so, dass gerade heute innerhalb des so hoch gelobten Europas, der EU, alte Ressentiments wieder hochkochen, wie dieser Pegida-Irrsinn und die zunehmende Zahl an brennenden Asyl-Unterkünften zeigen?

"Die EU .... ein klassisches utopisches Projekt, ein Monument der Eitelkeit von Intellektuellen!"
, so Magret Thatcher in einem Radio-Interview beim ORF-FM4 am 14.9.2012.

Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

3

Mittwoch, 11. November 2015, 15:33

Sehr schön geschrieben Darek :)

Zum Vergleich mit den USA, stimmt schon wie Du dies beschreibst aber alles ist dort ja auch nicht gleich, Bundesstaaten haben dort teilweise andere Gesetze und allein durch die größe dieses Landes können auch nicht alle Menschen dort alle gleich sein. Ebenso existiert dieses Gebilde ja auch schon um einiges länger als die EU. Wobei ich die EU damit jetzt nicht schön reden möchte, in ein paar Jahren das zu erschaffen und sich die USA dabei als Vorbild nehmen kann im Grunde ja nicht funktionieren.

Darek

Erleuchteter

  • »Darek« ist männlich
  • »Darek« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 2 554

Wohnort: von dieser Welt, also Erdling

  • Private Nachricht senden

4

Donnerstag, 12. November 2015, 10:43

Ebenso existiert dieses Gebilde ja auch schon um einiges länger als die EU.

Stimmt schon Tommy, was Du schreibst.
Worauf ich aber hinaus wollte, ist folgendes: Die "USA" existiert jetzt gerade erst einmal ca. 250 Jährchen, geschichtlich gesehen also ein Wimpernschlag. Und während sich vorher die dort ansässigen (Ur)Einwohner - die Apachen, Sioux, die Dakotas, Ponys und Cheyennen - mit Farbe im Gesicht und Mokassins an den Füßen gegenseitig die Köpfe abgeschlagen und Skalpe erbeutet haben, staunte in "Europa" bereits Galileo über den Lauf der Gestirne, kämpfte eine Spanische Armada gegen England um die Vorherrschaft auf den Weltmeeren und ein gewisser Luther nagelte seine Thesen an irgendeine blöde Kirchentür und murmelte die Sätze "Hier stehe ich, ich kann nicht anders."
Es existierten Böhmen und Mähren, es gab die Habsburger, die Savoyen, die Tscherkessen.

Sicherlich - die Zukunft ist nicht die Verlängerung der Vergangenheit. Trotzdem sollte man aber solch gewachsene Strukturen, unsere Geschichte mit all ihren Traditionen, Merkwürdigkeiten und Errungenschaften nicht einfach vergessen und so tun, als ginge es uns heute nichts mehr an.

Wenn ich mich dann noch an den Satz eines Jürgen Trittin (Die Grünen) erinnere, der sich in der FAZ am 21.05.2012 zu der unrühmlichen Aussage hinreißen ließ: "Deutschland verschwindet jeden Tag immer mehr und das finde ich einfach großartig!", kann einem doch nur noch schlecht werden. Und man muss sich weiter die Frage stellen, von was für Leuten wir heute eigentlich regiert werden.
Und es darf einem dann auch einmal die Frage gestattet sein, wie zum Teufel unsere Damen und Herren Politiker mit Recht die Integration von Zuwanderern fordern, wenn man sich selbst aber nicht mehr mit der eigenen Nation identifizieren darf?
Zumal wir nicht vegessen sollten, dass diese Flüchtlingsströme ja nun nicht gerade überraschend gekommen sind, herrscht doch seit 1990 der "entfesselte Kapitalismus", wie die FAZ einmal geschrieben hat. Armut und Ausbeutung machen sich breit. Immer mehr und immer schlimmere Kriege überziehen seitdem unseren Planeten, die EU und ihre Politiker gehen nun aber nicht gegen die eigentlichen Fluchtursachen vor .... sondern gegen die Flüchtlinge - mit Militär und Zäunen!
Da kann man doch nur noch sagen "Träum weiter, EU".
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

5

Donnerstag, 12. November 2015, 10:47

Ebenso existiert dieses Gebilde ja auch schon um einiges länger als die EU.

.... nicht nur, dass das Gebilde "USA" als (mehr oder weniger) Gemeinschaft vieler unterschiedlicher Menschen schon länger als die EU besteht - die USA sind vor allem auch als solche entstanden und haben sich entwickelt, in dem sie Gegensätze und Unterschiede "abschleifen" mussten. Die EU hat diese Arbeit und diesen Weg, wenn sie erfolgreich sein will, noch vor sich. Und so gibt es eben auch solche Dinge, dass die Behinderten in Griechenland gegen das Kürzen von Sozialausgaben der EU demonstrieren und in Brüssel die Europäische Kommission die gesamte EU mit einem Gesetz gerade für Behinderte verbessern will, das allen EU-Ländern Barrierefreiheit zur Pflicht macht.

6

Donnerstag, 12. November 2015, 17:36

die EU und ihre Politiker gehen nun aber nicht gegen die eigentlichen Fluchtursachen vor .... sondern gegen die Flüchtlinge - mit Militär und Zäunen!
Zieht man da wieder den Vergleich zur USA, hat diese im Süden an der Grenze ja ähnliches, nur nicht in diesem Außmaß welches jetzt hier herscht. Es ist der ganzen Welt nie gelungen Ursachen von Flucht, Ausbeutung und Armut nachhaltig zu bekämpfen, dies ist kein Phänomen der EU. Und selbst wenn es die EU nicht geben würde als Konstrukt, würden die Menschen welche jetzt auf der Flucht sind eher nach Australien fliehen? Hätte Deutschland, Frankreich oder sonst irgendein Staat vor Jahrzehnten die Ursachen der heutigen Misere beseitigt? Evtl. wäre es nicht so einfach um bis nach Deutschland oder Schweden durchdringen zu können, da Grenzen ja nicht offen sein würden und kontrolliert, jedoch könnte ein Flüchtlingsstrom diesen Außmasses dies auch nur bedingt aufhalten.

Defakto bei diesem Problem, innerhalb der EU sind die Grenzen offen, es gibt eine Währung, jedoch ist jeder Mitgliedsstaat eigenständig, so weit man das so sagen kann. Sieht man ja auch an der ganzen Umverteilungsdiskussion, wer darf wo nen Zaun aufstellen und wer darf Menschen einfach durchwinken, hier ist die EU quasi nicht vorhanden. Vielleicht liegt die Stärker der EU auch darin, zu bestimmen wie krum eine Gurke sein darf oder was ein Staubsauger so saugen darf...ich meine gerade den Südlichen Ländern Europas hat die EU nicht wirklich gut getan....

7

Donnerstag, 12. November 2015, 20:01

Ich kann mich nicht erinnern, dass z.B. Florida, oder Utah, oder Texas, oder Wyoming den USA jemals mit einem Austritt gedroht haben.


Einige Staaten in den USA haben nicht nur gedroht, sie haben es sogar im Sezessionskrieg versucht.

Darek

Erleuchteter

  • »Darek« ist männlich
  • »Darek« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 2 554

Wohnort: von dieser Welt, also Erdling

  • Private Nachricht senden

8

Freitag, 13. November 2015, 10:22

Stimmt natürlich, ist mir auch bekannt. Bleibt nur die Frage , ob man dies mit der Diskussion hier vergleichen kann.

Damals ging es zwar nicht primär um das Thema der Sklaverei, war letztlich aber mit einer der tiefsten Streitpunkte. Die Frage, ob die Sklaverei grundsätzlich zulässig sei, führte ja voher schon zu immer wieder auftretenden Konflikten.
Zudem wurde der von Dir angeführte Sezessionskrieg zwischen 1861 bis 1864 geführt - also fast 90 Jahre nach Gründung der USA 1776. Demnach hinkt der Vergleich also etwas.

Trotzdem interessanter Einwand. Sollte man vielleicht mal weiter verfolgen den Gedanken. Und kann dann eventuell tatsächlich Parallelen finden. Was in diesem Falle allerdings nicht besonders vorteilhaft wäre - immerhin war der Sezessionskrieg die verlustreichste Auseinandersetzung, die die USA auf ihrem Territorium jemals erlebt hat.
Sollten sich tatsächlich Gemeinsamkeiten finden lassen, wäre das umso schlimmer, bedeutet es doch tatsächlich, dass Politiker nichts aus der Geschichte gelernt haben.
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

9

Freitag, 13. November 2015, 10:43

Es ging mir hierbei nicht um konkrete historische Tatsachen und Zusammenhänge - selbstverständlich sind diese in Europa und den USA völlig anders. Die Geschchte vollzieht sich ebenfalls unter anderen historischen Rahmenbedingungen. Mir ging es lediglich um den Hinweis zur Tatsache, dass dieser Anpassungsprozeß in Nordamerika über Jahrhunderte zu einer gewissen Anpassung geführt hat, die EU jedoch bisher weiter nichts zu bieten hat, als einen Willen zum Zusammengehen, der zugleich mit einer stärker werdenen lokalen Divergenz zusammenfällt (Schottland, Wales, Cornwall, Bretagne, Katalonien, Tschechien und Slovakei sowie die Länder des früheren Jugoslawiens. Um zu den "Vereinigten Staaten von Europa" werden zu können, müßte Europa (nicht die Unterschiede überwinden) eine gewisses Abschleifen der Unterschiede erreichen. Das dauert auf alle Fälle mehrere Generationen.