Du bist nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Deutsch Polnisches Forum. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

Dr.pc

Erleuchteter

  • »Dr.pc« ist männlich

Beiträge: 571

Wohnort: Banino Polska

  • Private Nachricht senden

2

Montag, 6. Juni 2016, 08:21

Die schon vorhandenen Bürgerwehren sollen laut PL Regierung unter staatlicher Obhut gestellt werden.
Wofür? Es gibt keine signifikante russische Minderheit in Ost Polen und somit auch keinen der Anspruch auf
Anschluß an Russland fordern könnte.
Der von der PL Regierung genannte Russische Druck auf Polen ist für mich nicht nachvollziehbar.
Insgesamt sollen nach Vorstellung der Verteidigungsministeriums 17 Brigaden entstehen, für jede Woiwodschaft
eine, lediglich die Region um Warschau erhält zwei. Die Angehörigen der Brigaden sollen 500 Zloty (ca. 120 Euro) dafür erhalten,
dass sie einmal im Monat trainieren und für den Ernstfall bereitstehen.
Wofür das ganze Spektakel.
Wer kann mir das einmal verständlich erklären?
Signatur von »Dr.pc« Moje Trójmiasto Gdańsk
Gdy Pomorze nie pomoże, to pomoże może morze, a gdy morze nie pomoże, to pomoże może Gdańsk.
Wenn Vorpommern nicht hilft, dann kann das Meer helfen, und wenn das Meer nicht hilft, kann dir Danzig helfen.

3

Montag, 6. Juni 2016, 10:06

Zitat von Dr.pc:
"[...]Wofür das ganze Spektakel.
Wer kann mir das einmal verständlich erklären?"

Vielleicht kann man sich einer Erklärung mit Gegenfragen nähern:
  • Werden die „Bürgerwehren“ bewaffnet?
  • Falls ja: Aus welchem Land werden diese Waffen erworben?
Nebenbei: Falls es – aus historischer Erfahrung durchaus verständliche – Ressentiments gegenüber Russland gibt, müssten diese Vorbehalte gegenüber Deutschland nicht wesentlich ausgeprägter sein?
Und – falls historische Erfahrungen zählen – müssten die Russen sich mindestens ebenso „unwohl“ fühlen:

In den vergangenen 500 Jahren wurde Russland mehrfach vom Westen her überrannt. 1605 kamen die Polen durch die nordeuropäische Tiefebene, es folgten 1708 die Schweden unter dem 12. Karl, 1802 Napoleon (in der polnischen
Nationalhymne positiv erwähnt) und zweimal die Deutschen, 1914 und 1941 (in weiterem Zusammenhand ist unter diesem Aspekt auch der Piłsudski-Hitler-Pakt zu sehen).

Zaghafte Ansätze, nach dem Zusammenbruch der SU ein friedliches Zusammenleben der europäischen Völker zu ermöglichen, wurden erfolgreich torpediert.

Das Waffengeschäft funktioniert!

Dr.pc

Erleuchteter

  • »Dr.pc« ist männlich

Beiträge: 571

Wohnort: Banino Polska

  • Private Nachricht senden

4

Montag, 6. Juni 2016, 10:34

Ich hatte keine Suggestivfrage erwartet, sondern vielleicht eine mir verständliche
Erklärung. Muß ich einen feindlichen Übergriff der SU befürchten oder nicht und
wozu bitte braucht Polen Bürgerwehren?

Życzę miłego dnia.
Signatur von »Dr.pc« Moje Trójmiasto Gdańsk
Gdy Pomorze nie pomoże, to pomoże może morze, a gdy morze nie pomoże, to pomoże może Gdańsk.
Wenn Vorpommern nicht hilft, dann kann das Meer helfen, und wenn das Meer nicht hilft, kann dir Danzig helfen.

5

Montag, 6. Juni 2016, 11:08

Zitat von Dr.pc:
„Ich hatte keine Suggestivfrage erwartet,[…]“

Um „Suggestivfragen*“ zu vermeiden, wäre es wohl naheliegend, die gewünschte (!) Antwort vorzuformulieren.

Zitat von Dr.pc:
„[…]Muß ich einen feindlichen Übergriff der SU befürchten oder nicht[…]“

Bestimmt nicht: Die SU existiert nicht mehr!
Davon abgesehen: Ein Interesse Russlands an einen „Übergriff“ auf Dich kann ich mir nicht vorstellen.

Zitat von Dr.pc:
„[…]wozu bitte braucht Polen Bürgerwehren?“

Dies versuchte ich (vergeblich, wie mir scheint) zu erklären: „Das Waffengeschäft funktioniert!“

_______________________
* Suggestivfrage:
Sug|ges|tiv|fra|ge, die (bildungsspr.): Frage, die so gestellt ist, dass eine bestimmte Antwort besonders nahe liegt. - © Duden - Deutsches Universalwörterbuch, 6. Aufl. Mannheim 2006

6

Dienstag, 7. Juni 2016, 16:24

Die schon vorhandenen Bürgerwehren sollen laut PL Regierung unter staatlicher Obhut gestellt werden.
Wofür? Es gibt keine signifikante russische Minderheit in Ost Polen und somit auch keinen der Anspruch auf
Anschluß an Russland fordern könnte.

Seit wann brauchen Russen eine russische Minderheit um irgendwo einzumarschieren?

Gab es 1939 beim Überfall der Roten Armee auf Finnland und Polen irgendwelche Russen, die es zu schützen galt? Oder gab es viele Russen 1956 in Ungarn oder 1968 in der CSSR oder 1979 in Afghanistan?

Ist doch klar dass angesichts dieser Historie die Nachbarn Russlands auf Sicherheit bedacht sind. Ich bin heilfroh weit weit weg von der russischen Grenze zu leben....

7

Dienstag, 7. Juni 2016, 16:38

Nebenbei: Falls es – aus historischer Erfahrung durchaus verständliche – Ressentiments gegenüber Russland gibt, müssten diese Vorbehalte gegenüber Deutschland nicht wesentlich ausgeprägter sein?

Nein, weil die Russen sich heute offiziell zwar als "Befreier" aufspielen, tatsächlich aber sich in ihrem Verhalten damals auf die gleiche niedrige Stufe herabließen wie die "Besatzer"...insbesondere die Polen haben das auch erlebt, obwohl sie nie Russland den Krieg erklärten oder mit den Deutschen gemeinsame Sache machten. Trotzdem waren polnische Dörfer genauso von russischen Plünderungen und Vergewaltigungen betroffen wie deutsche Dörfer in Ostpreußen. Bei den Deutschen kann man das ja noch als "Rache" für die in Russland verübten Verbrechen ansehen, aber was haben denn die Polen vorher den Russen getan???

Frag doch mal die alten Leute in Polen, welche den II. Weltkrieg noch erlebt haben! Die Oma meiner Frau, Jahrgang 1921, hat sowohl die deutsche als auch russische Besatzung erlebt, in Ostpolen. Und auch wenn das jetzt wahrscheinlich nicht in dein Weltbild passt aber sie erzählte besser über deutsche Soldaten als über russische! Wohlgemerkt geht es hier um einfache, normale Soldaten und keine SS-Schärgen oder fanatische Nazis. Die ganz normalen Soldaten haben sich ihr gegenüber korrekt verhalten während später die Russen von ihrem Vater mit einem alten Jagdgewehr davon abgehalten werden mussten die Finger unter ihren Rock zu schieben....

8

Dienstag, 7. Juni 2016, 18:31


Wofür das ganze Spektakel.
Wer kann mir das einmal verständlich erklären?
Manche sagen als "PiS-Sturmabteilung", ein weiteres Mittel der Machtübernahme bzw. Machtsicherung.
Kann ja auch die Motivation sein, ihnen ist viel zuzutrauen, irgendwie hat die Hypothese eine gewisse Plausibilität.
Und ja ich weiß dass sie da nicht die Parteimitgliedschaft so direkt abfragen werden,
die meisten Leute werden aber schon ideologisch nahe stehen, wir müssen hier auch nicht naiv tun und unter Leuten die sich so engagieren eine überproportionale Quote an links-Progressiven oder Liberalen unterstellen.

Ich würde trotzdem die Grundidee nicht so ja eigentlich schon lächerlich machen wie Du,
wäre nicht das erste mal dass einer irgendwo einmarschiert wo die "eigene" Minderheit nicht vorhanden ist,
oder wo nicht alles aus Gold ist (um Argument zuvorzukommen "Wozu wenn Polen nicht so reich ist ? Folglich nicht so viel zu holen ist.")
Russische Drohungen Richtung Polen muss ich hier wohl nicht wiederholen, ist zu ergoogeln,
außerdem hängt Polen per Nato mit drin wenn z.B. Litauen dran ist.
Zwar ist in Zeiten von Raketen, Kampfrobotern etc. ein Haufen von Leuten mit Gewehr nicht so viel wert,
aber treibt doch die Rechnung eines ungebetenen Besuchs etwas höher,
ein gewisser Abschreckungseffekt wäre dann doch da, zumindest wenn es groß genug wird und sie gut ausgestattet werden.
Außerdem ist Russland nicht unbedingt der einzige Grund, mir machen auch weniger die Gefahren Sorgen die ich sehe,
sondern die ich nicht sehe und wenn die sich materialisiert haben, ist es zu spät solche Strukturen aufzubauen.

So auf die Entfernung und anhand von Stichworten kann ich das nicht abschließend bewerten ob ich dafür oder dagegen bin,
wenn die richtigen Leute per richtiger Organisationsstruktur die richtigen Waffen bekämen, dann ja, aber hier konkret weiß ich nicht.
Und natürlich ist der größte Feind wie immer die eigene sagen wir mal intellektuelle Beschränktheit und ihre Folgen,
wie dass man sich aufgrund ökonomischer Folgen der besagten keine moderne Berufsarmee ausreichender Größe leisten kann.
Will sagen das hier ist mehr so eine Art Notbehelf um nicht mit ganz herunter gelassener Hose da zu stehen (insofern die Motivation überhaupt positiv ist, siehe erster Satz).
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

9

Dienstag, 7. Juni 2016, 19:22

Die polnische Armee muss vergrößert und modernisiert werden, eine Bürgerwehr als Ünterstützung ist im Prinzip eine gute Idee. In anderen Ländern gibt es sie auch, z.B. Heimwehr in Schweden.

10

Dienstag, 7. Juni 2016, 20:34

Ich würde trotzdem die Grundidee nicht so ja eigentlich schon lächerlich machen wie Du,
wäre nicht das erste mal dass einer irgendwo einmarschiert wo die "eigene" Minderheit nicht vorhanden ist,
oder wo nicht alles aus Gold ist (um Argument zuvorzukommen "Wozu wenn Polen nicht so reich ist ? Folglich nicht so viel zu holen ist.")

Dieses "Argument", sollte es denn kommen, ist ja bereits 1939 widerlegt worden...da haben sich gleich 2 große Nationen fast zeitgleich um Polen "bemüht" bzw. war Polen anscheinend sowohl für die Deutschen als auch die Russen derart attraktiv, dass man es sich untereinander aufgeteilt hat!

11

Mittwoch, 8. Juni 2016, 15:36

Was diese sog. Bürgerwehren da treiben wirkt auf mich paranoid und lächerlich. Gerade in Polen, das von der Bevölkerung her, im Vergleich mit anderen europäischen Staaten, sehr homogen ist, ist eine Bedrohung von innen, die mit einer solchen Bürgerwehr verhindert werden könnte, nahezu auszuschließen. Wenn es zu einem bewaffneten Konflikt mit einem Nachbarn kommen würde, sind Gewehre wirkungslos, da heutzutage der Krieg schon lange nicht mehr Auge in Auge stattfindet. Heute wird mit schweren Waffen aus der Distanz gekämpft.
Der "Feind" muss anonym, also nicht physisch sichtbar, bleiben, sonst bekommt der Soldat vielleicht so etwas wie Gewissensbisse...
Das Ganze trägt nur zur Radikalisierung und Entmenschlichung der Gesellschaft bei. Bringen tut es im Ernstfall gar nichts - allenfalls im Kriegsfall das Verteidigen des "Eigentums" gegen halbverhungerte Landsleute, Frauen, Kinder....

Die einzigen die davon profitieren ist tatsächlich die Waffenindustrie...

12

Mittwoch, 8. Juni 2016, 17:00

Was diese sog. Bürgerwehren da treiben wirkt auf mich paranoid und lächerlich. Gerade in Polen, das von der Bevölkerung her, im Vergleich mit anderen europäischen Staaten, sehr homogen ist, ist eine Bedrohung von innen, die mit einer solchen Bürgerwehr verhindert werden könnte, nahezu auszuschließen.
wie kommst du da drauf dass die Bürgerwehren gegen eine Bedrohung von innen aufgestellt worden sind?
In dem Artikel steht doch auch ganz klar dass sie bei der Landesverteidigung helfen sollen und nicht bei inneren Konflikten!

13

Mittwoch, 8. Juni 2016, 17:47

Na ja, da steht nur etwas von Landesverteidigung. Das Land kann sowohl gegen einen inneren (siehe Donbass) als auch gegen einen äußeren "Feind" verteidigt werden. Wenn sie tatsächlich nur gegen einen äußeren "Feind" kämpfen wollen, dann können sie auch Mückenklatschen nehmen. Das ist viel billiger und bringt genauso viel (oder wenig). Bevor sie den "Feind" überhaupt sehen, hat der schon ein paar Granaten oder Raketen auf die abgefeuert. Die Zeit der Häuserkämpfe in Europa ist schon lange vorbei und die großen Armeen weitestgehend überflüssig. Heute musst du nur einen Joystick gut bedienen können...


https://www.youtube.com/watch?v=Z22eQMVCQ8I

14

Mittwoch, 8. Juni 2016, 20:42

@Andi:

Auch wenn mir das alles schon bekannt war: Ein bedrückendes Video.

Mit Hilfe seiner – in diesem Falle deutschen – Vasallen mordet der Führer (!) der Freien Völkergemeinheit weltweit. Ein Friedensnobelpreisträger. Er darf das!

Völkerrecht? Daran hält man sich nicht, das fordert man.

Wenn ein mit den deutschen Machthabern verbündeter Despot die Ermordung eines „Pass-Deutschen“ beschließt, kann dieser von „seiner“ Regierung keine Hilfe erwarten: Wie der Herr, so s Gescherr!

15

Mittwoch, 8. Juni 2016, 21:21

Tja, so ist das leider mit der maßlosen Arroganz und Ignoranz der Mächtigen...

16

Mittwoch, 8. Juni 2016, 22:41

Na ja, da steht nur etwas von Landesverteidigung. Das Land kann sowohl gegen einen inneren (siehe Donbass) als auch gegen einen äußeren "Feind" verteidigt werden. Wenn sie tatsächlich nur gegen einen äußeren "Feind" kämpfen wollen, dann können sie auch Mückenklatschen nehmen. Das ist viel billiger und bringt genauso viel (oder wenig). Bevor sie den "Feind" überhaupt sehen, hat der schon ein paar Granaten oder Raketen auf die abgefeuert. Die Zeit der Häuserkämpfe in Europa ist schon lange vorbei und die großen Armeen weitestgehend überflüssig. Heute musst du nur einen Joystick gut bedienen können...

https://www.youtube.com/watch?v=Z22eQMVCQ8I

Also als ich 1988 meinen Wehrdienst abgeleistet habe wurde uns ebenfalls erklärt dass die Bundeswehr lediglich zur Landesverteigung da ist...und keiner von uns wäre auf die Idee gekommen dass mit "Landesverteidigung" nicht ein externer Angriff sondern der Kampf gegen irgendwelche eigene Separatisten gemeint war.

Und natürlich sind diese Bürgerwehren nicht als alleiniger Schutz geeignet sondern vielmehr als Unterstützungstruppen. Und nicht jeder Krieg wird nur vom Computer aus geführt...in der Ostukraine wird z.B. auch mit Infanterie und Handfeuerwaffen gekämpft.
Außerdem hat das für die Polen auch noch psychologische Wirkung...nach dem Motto "seht her, wir verteidigen uns". Denn schließlich versteht der Russe nur das Faustrecht, nur das Recht des Stärkeren...alles andere sieht er als Zeichen der Schwäche. Was meinst du warum die Bevölkerung auf einen harten Macho wie Putin steht? Der martialisch-männlich mit freiem Oberkörper auf dem Pferd reitet, der nicht so "weich" ist wie die westlichen Regierungschef, einer der sagt wo´s lang geht und alles im Griff hat. Wo noch Zucht und Ordnung herrscht und Homosexuelle in´s Lager kommen. Auf sowas stehen die einfach. Und auf seine aggressiv-imperialistische Politik....was irgendwann mal russisch war wird kurzerhand wieder zurück in´s (russische) Reich geholt. Diese Art Politik gefällt den Russen, deswegen muss man ihnen genauso die Stirn bieten, mit militärischer Macht die ihnen zeigt: "bis hierher und nicht weiter"!

17

Mittwoch, 8. Juni 2016, 23:05

oder wo nicht alles aus Gold ist (um Argument zuvorzukommen "Wozu wenn Polen nicht so reich ist ? Folglich nicht so viel zu holen ist.")
Afghanistan war noch weniger Reich und die Russen sind da trotzdem einmarschiert. Was war denn da zu holen? Das Territorium. Die Russen haben schon immer nach dem Prinzip Maximale macht auf Maximalem Territorium verfahren.

18

Donnerstag, 9. Juni 2016, 00:30

Zitat von Sapere Aude:
„[…]Die Russen haben schon immer nach dem Prinzip Maximale macht auf Maximalem Territorium verfahren.“

Wirklich: Argumentation auf höchstem Niveau (ganz ernst gemeint)!

Dies als Beweggrund für das militärische Engagement Russlands in Afghanistan anzuführen basiert wohl auf Basis der von der Freien Völkergemeinheit verbreiteten Gehirn(?)wäsche. Es lagen mehrere Ersuchen aus Afghanistan an Russland vor, dieses Land vor dem religiösen Terror durch die verschiedenen – von Mitgliedsstaaten der Nordatlantischen Terrororganisation geförderten – Terror-Gruppierungen zu schützen.

Dass die UdSSR auf die seit langem aufgebaute Falle hereinfiel (siehe hierzu auch das Buch „The Grand Chessboard: American Primacy And Its Geostrategic Imperatives“ von dem notorischen Russenhasser Zbigniew Brzezinski), war letzten Endes eines der für den Zusammenbruch der UdSSR entscheidenden Ereignisse.

19

Donnerstag, 9. Juni 2016, 07:58

Zitat Pedro:"Also als ich 1988 meinen Wehrdienst abgeleistet habe wurde uns ebenfalls erklärt dass die Bundeswehr lediglich zur Landesverteigung da ist...und keiner von uns wäre auf die Idee gekommen dass mit "Landesverteidigung" nicht ein externer Angriff sondern der Kampf gegen irgendwelche eigene Separatisten gemeint war."

Das war ja noch gegen Ende des kalten Krieges. Da war das Weltbild der meisten deutlich anders als heute. Seit dieser Zeit hat sich auf unserer Welt extrem viel geändert. Die heutige Rolle der NATO wird hier ganz gut beschrieben:

https://www.youtube.com/watch?v=ZOOHk12UUo0

Zitat Pedro:
"Und natürlich sind diese Bürgerwehren nicht als alleiniger Schutz geeignet sondern vielmehr als Unterstützungstruppen. Und nicht jeder Krieg wird nur vom Computer aus geführt...in der Ostukraine wird z.B. auch mit Infanterie und Handfeuerwaffen gekämpft."

In der Ostukraine tobt ja zwischenzeitlich ein Stellvertreter-Krieg oder noch mehr. Es geht doch nur noch am Rande um die Interessen der Bevölkerung dort. Die Oligarchen sehen das Land nach wie vor als Selbstbedienungsladen, den sie sich nicht wegnehmen lassen wollen. Die NATO versucht hier Druck auf Russland aufzubauen um Russland zu destabilisieren und Russland hält unter dem Argument (Vorwand) die Bevölkerung dort zu schützen, dagegen.

Zitat Pedro:
"Außerdem hat das für die Polen auch noch psychologische Wirkung...nach dem Motto "seht her, wir verteidigen uns".


Das nennt man Plazebo Effekt.


Zitat Pedro:
"Denn schließlich versteht der Russe nur das Faustrecht, nur das Recht des Stärkeren...alles andere sieht er als Zeichen der Schwäche. Was meinst du warum die Bevölkerung auf einen harten Macho wie Putin steht? Der martialisch-männlich mit freiem Oberkörper auf dem Pferd reitet, der nicht so "weich" ist wie die westlichen Regierungschef, einer der sagt wo´s lang geht und alles im Griff hat. Wo noch Zucht und Ordnung herrscht und Homosexuelle in´s Lager kommen. Auf sowas stehen die einfach. Und auf seine aggressiv-imperialistische Politik....was irgendwann mal russisch war wird kurzerhand wieder zurück in´s (russische) Reich geholt. Diese Art Politik gefällt den Russen, deswegen muss man ihnen genauso die Stirn bieten, mit militärischer Macht die ihnen zeigt: "bis hierher und nicht weiter"!"


Wenn die Welt so einfach wäre, würde es jeder verstehen. Das war jetzt wieder ein tiefer Griff in die Klischeekiste. Ich kann genauso behaupten, das in Polen vor Allem die katholische Kirche die Macht hat und die Polen nur das machen was von der Kanzel gepredigt wird. Bei einem Teil der Bevölkerung mag das so sein, das pauschal auf alle zu übertragen ist Unsinn - das wissen wir beide. Genauso ist es mit Russland, USA und vielen anderen Ländern....


Hubert Seipel ist Korrespondent in Russland und ein intimer Putin-Kenner. Trotzdem hält er eine gesunde, professionelle Distanz zu ihm.
Hier ein sehenswertes Interview mit ihm das auch auf deine Argumente eingeht:


https://www.youtube.com/watch?v=xgxzgo6_tnU

20

Donnerstag, 9. Juni 2016, 08:34

@Andi:

Ergänzend zu deinem ersten Video (https://www.youtube.com/watch?v=ZOOHk12UUo0) will ich auf das Buch von Daniele Ganser „NATO GEHEIMARMEEN IN EUROPA - Inszenierter Terror und verdeckte Kriegsführung“ (ISBN 3280061067) hinweisen. Es beschreibt – auch für des Lesens Ungeübte verständlich – Aktionen und Hintergründe der Nordatlantischen Terrororganisation (USA plus Vasallen).

Zurzeit ist neben dir 1 Benutzer in diesem Thema unterwegs:

1 Besucher

Social Bookmarks