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1

Freitag, 9. März 2018, 10:57

Ich kann mich nicht entscheiden: Krakau oder Breslau?

Wir, das sind mein Mann und ich, fahren im Sommer (mit dem Motorrad) drei Wochen lang durch Polen. Fokus liegt zur Hälfte auf dem Süden und zur anderen Hälfte auf dem Norden. Die Mitte werden wir soweit auslassen. Nun stellt sich uns die Frage: welche Stadt sollten wir uns anschauen -
Krakau oder Breslau? Wenn ihr entscheiden müsstest, welche würdet ihr vorziehen? Und warum?

Lieben Dank schon mal für eure Anregungen.


LG
Elke
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olaf

Julija +Alexej Nawalny

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2

Freitag, 9. März 2018, 12:01

Wenn irgend moeglich, nicht im Juli/August fahren; ist wie Italien Ferragosto:-)

Ich wuerde beide Staedt mitnehmen (keine 300 km voneinander entfernt). Welche Strecke wollt Ihr denn von Datschiburg aus nehmen so grob ?

Servus,
Olaf

3

Freitag, 9. März 2018, 19:06

Die Strecke steht noch nicht fest. Die Routenplanung kommt immer als Letztes, wenn wir wissen, wo wir hinwollen. Also definitiv wird es nur eine Stadt. Wir müssen uns nur noch entscheiden, welche.
Im Süden werden wir auf jeden Fall uns an den Gebirgen entlang hangeln, aber unsere Planung steckt noch absolut in den Kinderschuhen...

Ich hoffe hier auf objektive und subjektive Aussagen, warum die eine oder die andere Stadt schöner sei. Mal so als Anhalt für die Tippgeber: Ich mag kleinere Städte lieber als große, ich mag Nicht-Vollkommenes oder Nicht-renoviertes lieber als Goldglanz, Jugendstil lieber als Rokoko oder Barock, lieber alte Gassen als Prachtboulevards, einheimisches Essen lieber als international-tümeliges.

Danke für Eure Tipps.
Elke
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Dr.pc

Erleuchteter

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4

Freitag, 9. März 2018, 20:16

Hi elgru,
siehe mal hier.
Signatur von »Dr.pc« Moje Trójmiasto Gdańsk
Gdy Pomorze nie pomoże, to pomoże może morze, a gdy morze nie pomoże, to pomoże może Gdańsk.
Wenn Vorpommern nicht hilft, dann kann das Meer helfen, und wenn das Meer nicht hilft, kann dir Danzig helfen.

5

Freitag, 9. März 2018, 21:51

Super, lieben Dank! wird näher beschnarcht...

LG
Elke
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Trewirski

unregistriert

6

Freitag, 9. März 2018, 22:32

Das kommt darauf an, wie Ihr gestrickt seid.

Wenn Ihr am geschichtlichen Hintergrund zu den Ostgebieten interessiert seid, fahrt Ihr nach Breslau/Wrocław. Die Stadt war Kulturhauptstadt und will die deutsche Vergangenheit durchaus nicht verneinen. Das ruft die dortigen Nazis auf den Plan. Wrocław hat eine schöne Altstadt. Und natürlich die Dominsel.

Ich würde Krakau wählen. Krakau war lange die Hauptstadt von Polen und hat architektonisch und kunstgeschichtlich sehr viel mehr zu bieten. Es wird auch das Venedig des Ostens genannt. Da kann Wrocław nicht mithalten. Sehr interessant das jüdische Viertel. Die guten Restaurant und die Kutschen. Ein bisschen wie in Salzburg. Und der Wawel. Wenn Ihr da an den Särgen der Könige vorbei geht, müsst Ihr aufpassen, was Ihr sagt, denn da steht auch der Sarg von LK.

In der Gegend zwischen Krakau und Katowitz gibt es stillgelegte Tagebau-Bergwerke wo man gut tauchen kann. Da stehen in 20m Tiefe alte Bagger. Auschwitz ist auch nicht so weit entfernt von dort. Aber das ist bei Euch wohl eh kein Thema.

Ein Problem sehe ich für die Fahrt mit den Moppeds in der Großstadt. Irgendwo müsst Ihr sie ja lassen und in die Altstadt fahrt Ihr nicht rein. Und das Gepäck ist halt auch drauf. Hotel etwas außerhalb suchen und dann per Taxi oder Mietwagen, aber nicht mit dem Mopped in die Innenstadt!

Wenn Ihr drei Wochen Zeit habt, dann sind das 21 Tage abzgl. 2 Tage Krakau. 4000 km sind drin. Davon die Anfahrt bis und Abfahrt von der Grenze abziehen. Wo Ihr wohnt, weiß ich nicht. Sagen wir mal Ihr habt 3000 km innerhalb Polen. Pro Tag 250 - 300 km. Ihr müsst Strecke machen. Der Übergang von Süd nach Nord ist eine Herausforderung. Ich hoffe Ihr habt ein paar PS unterm Arsch.

Empfehlen kann ich

- Hotel Schloss Reszel (Zamek Reszel) nicht weit von der Masurischen Seenplatte (2 Nächte)
- Übernachtung in Kazimierz Dolny (1 Nacht)
- Pause in Sandomierz
- Übernachtung in Danzig (1-2 Nächte)
- Südlich ums Riesengebirge herum durch CZ
- Hohe Tatra Südseite (SK)

Zentralpolen ist so langweilig wie das Wort zum Sonntag.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Trewirski« (9. März 2018, 22:45)


Trewirski

unregistriert

7

Freitag, 9. März 2018, 22:44

Etwas abseits ist der Grenzfluss zwischen Polen under Ukraine. Die Gegend ist voller Kirchen und Synagogen.

Bei den Kirchen sind es hauptsächlich

- Katholiken
- Unierte Orthdoxe
- "Normale" Orthodoxe
- Altgläubige

Irgendwann lebten die alle in Eintracht mit den Juden.

Im Museum von Biala Podlaska die größte Ikonensammlung in Europa (abgefangene Schmuggelware). Ich habe da auch sehr schöne Aquarelldrucke gekauft.

Trewirski

unregistriert

8

Freitag, 9. März 2018, 22:53

Habe vergessen.

Olaf hat nicht Unrecht, wenn er sagt "Beide". Wenn Ihr aber Landschaft haben wollt und nicht die Autobahn entlang, dann passt Breslau nicht rein. Ich empfehle eine Tour im Gegenuhrzeigersinn rund um Polen.

9

Samstag, 10. März 2018, 14:10

Hallo Trewirski,


ja, Landschaft ist bei uns immer besser als Autobahn. Wir schließen zwar die Autobahn nicht aus, wenn man mal Strecke machen muss - okay.

Kaufen ist bei der Motorradtour eher nicht so Usus. Da haben wir einfach ein Transportproblem. Aber wir sagen niemals nie. In Marokko wars ein Teppich, den wir uns in der letzten Medina anlachten (gut, dass wir zuuuufällig einen leeren Packsack dabei hatten :D ).

Parken in Großstädten, noch dazu mit Gepäck, vermeiden wir weitestgehend, indem wir uns für 2-3 Tage eine Unterkunft mit Parkmöglichkeit suchen und die Stadt zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Je nach Wetter machen die Spaziergänge in voller Montur nicht so viel Spaß
:)

Diese alten Tagebaue klingen spannend! Wir mögen so altes "Gerümpel", im Baltikum gibt es davon auch genug, da waren wir begeistert! Nur tauchen mit Flasche ist nicht so ganz meins. Aber vielleicht sieht man ja auch von außen was?

Schon mal vielen Dank für die vielen Anregungen. Die Übernachtungstipps sind auch sehr willkommen. Wir buchen zwar nix, aber Anlaufadressen sind schon mal gut (vor allem welche mit geschlossener Parkmöglichkeit).


LG
Elke




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Trewirski

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10

Samstag, 10. März 2018, 15:21

Ich habe knapp 5000 km gpx-Dateien Polen. Alle selbst entwickelt und persönlich abgefahren. Weitgehend Nebenstrecken, deswegen liegt das Maximum bei etwa 350 km am Tag. Allerdings habe ich kaum was aus Zentralpolen.

Pro Tagestour brauche ich etwa 1-2 Wochen. Bei der Erstellung benutze ich Geschichtsmaterial, Streetview und kläre schon mal mit Gemeindeverwaltungen, wie weit bestimmte Bauarbeiten gediehen sind. Allerdings sind dermaßen viele Straßenbauarbeiten, dass das alles ein halbes Jahr später angepasst werden muss.

Es ist in Polen sehr schwierig, eine vernünftige Unterkunft zu bekommen. Entweder seelenlose Hotels, oder Pensionen. Ich versuche aber, Familenbetriebe zu finden, die Hotel und Restaurant zusammen betreiben. Manchmal werde ich wahsinning, wenn man mir vorschlägt, dass man von der Pension aus ja "nur" zwei Kilometer hat zu einem Restaurant. Wer will abends in der Kombi noch aufs Mopped?

Wenn Ihr einen groben Plan habt, kann ich was hochladen zum Thema.

olaf

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11

Samstag, 10. März 2018, 16:10

Ich wuerde in Pirna bei Dresden anfangen, die Elbe hinauf (saechsische und boeehmische Schweiz Ri Erzgebirge; weiter Ri Heuscheuergebirge und nach PL wechseln.
Schloss Fuerstenstein und viele Bunker:-). Das ist sicher der landschaftl reizvollste Teil des trips.Ca 60 km weiter, dann biste in Breskau (Altstadt, Jahrhunderhalle, Oderinsel).
Dann weiter ueber Tschenstochau durch den Jura nach Krakau; Nationalpark Ojcow liegt auf dem Weg und Burg Ogrodzienic). Oder eben 2,5 Std auf der Autobahn Ri Krakau. Dort laege auf dem Weg:
http://kopalnia.muzeum-dabrowa.pl/#noAction
und
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Ple%C3%9F
sowie Auschwitz...

Krakau: Hier die unterirdische Stadt, Marktplatz, Wawel, ehem juedisches Viertel (dort essen!!) und unbedingt Salzbergwerk Wieliczka.

Spaeter mehr, weil jetzt wirds schwierig 8)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »olaf« (10. März 2018, 16:24)


olaf

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12

Samstag, 10. März 2018, 16:51

Irgendwie muss man ja nach Polen "B" kommen (der Nordosten)....
A)
Schoene Staedt auf dem Weg nach Mauren:
Sandomierz, Kazimierz Dolny , Zamosc.
Nationalpark (Urwald - dort wo PiSser abholzen)
https://de.wikipedia.org/wiki/Bia%C5%82o…Ca-Nationalpark
Dann weiter Ri Olsztyn (Masuren).
B)
Krakau zurueck nach Kattowitz und weiter Warschau (nicht morgens und spaetnachmittegs - Stau ohne Ende- (Autobahn ca 400 km, aber in 4 Stunden machbar. Dann nach Bielowieza. Ueber's Land brauchst Du min 1 Tag...

Trewirski

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13

Samstag, 10. März 2018, 17:16

Im Salzbergwerk war ich noch nicht, obwohl es mich interessiert. Der Grund ist, dass Du aufm Mopped immer in der Kombi bist. Mal so eben zwei Stunden Führung ist schwierig. Und dann ist immer die Frage, wo Du Helm und Gepäck lässt. Mit dem Auto kein Problem. Da bleibste in den Klamotten. Mit dem Mopped sind Aufenthalte notwendig. Willste eine Altstadt erkunden, brauchste zwei Übernachtungen: ankommen, pennen, besichtigen, pennen und weiter.

Deswegen ist das, was die beiden vorhaben, eine echte Herausforderung. Strecke machen und Besichtigung sind ein Widerspruch in sich. Für eine Tour rund um Polen in kleiner Gruppe habe ich deswegen sechs Monate geplant. Und Aufenthalte eingebaut.

Kultur findet bei mir an langen Wochenenden statt. Auch in Zentralpolen gibt es haufenweise Anfahrpunkte. Das erfordert aber eingehende Geschichtskenntnisse bzw. Leute, die einem sagen, was die vielen Denkmale usw. zu bedeuten haben, und welcher Bischof wann eine Kirche gebaut hat, welcher Schriftsteller wo gewohnt und gearbeitet hat, usw. Ich habe das Glück, dass ich solche Leute gut kenne, die erstens den Hintergrund mitbringen, und zweitens trotz des sehr fortgeschrittenen Alters mit dem Mopped reisen. Und Ehefrauen fahren da nur teilweise mit, obwohl es auch solche gibt, die selber fahren oder das ganze mit einem Eisenarsch absitzen. Hut ab!

olaf

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14

Samstag, 10. März 2018, 17:22

Masuren: besser Elk als Olsztyn. Rundfahrt, baden, Kajak oder Schiff.
Dann Malbork (must see), evtl Oberlaendischer Kanal:
https://de.wikipedia.org/wiki/Oberl%C3%A4ndischer_Kanal
evtl Torun, Danzig, Sopot, Halbinsel Hel.
Ostsee: Touridoerfer, eins wie das andere ausser Leba wegen der Wanderduene:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lontzked%C3%BCne

Jetzt ist es an der Zeit Benzin und die Zeit zu checken und evtl noch zu baden...
Dann Stettin, Berlin...

Trewirski

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15

Samstag, 10. März 2018, 17:37

Olaf, da stimme ich in allen Punkten zu. Besonders bei der Ostsee.

olaf

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16

Samstag, 10. März 2018, 17:37

@Trew
Jo, da ist ein Eisenarsch gefragt Du 2x Penner (just a joke) :D
Aber gerade die Teilstrecke Wroclaw-Kattowitz gibt ja nicht viel her, genauso Krakau - WaWa-Suwalki. Also da lieber Autobahn statt PL-Landstrasse hinter LKW's oder Ueberhol-Wahnsinnigen.
Staedtetechnisch wuerde ich fuer Wroclaw 1 Nacht (2Tage) und fuer Krakow 2 Naechte einplanen.
Was die Klamotten betrifft: erstmal eine Pension/Hotel mit Parkplatz suchen, umziehen und ggf mit dem Taxi 10 km weiter (peanuts).

Trewirski

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17

Samstag, 10. März 2018, 17:57

Schaun mer ma, wie die beiden ticken :D

olaf

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18

Samstag, 10. März 2018, 18:08

Da erwarten wir schon einen Bericht 8) :D
Und wie gesagt nicht im Juli/Aug..

19

Samstag, 10. März 2018, 21:25

Bevor Polen keine unabhängigen Gerichte hat, würde ich überhaupt nicht mehr nach Polen fahren!
Ich finde, da sollte man konsequent sein.

Nicht in die Türkei
Nicht nach Polen
Nicht nach Russland
Nicht nach Ungarn

Diese Liste ist keineswegs abschliessend...
Signatur von »toxxic« Wo immer die Klügeren nachgeben, da regieren schnell die Dummen
Amat Victoria Curam

Trewirski

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20

Samstag, 10. März 2018, 22:02

Ich denke, die beiden sind alt genug, das selber entscheiden zu können. Ist deren Urlaub.

Was Olaf schreibt zur Strecke Breslau - Krakau stimmt. Ich würde nie auf die Idee kommen, die Strecke auf Nebenstraßen nur durch Südpolen zu machen. Deswegen habe ich geschrieben, dass es Sinn machen kann, das Riesengebirge und die Hohe Tratra im Süden durch CZ bzw. SK zu umrunden und dann östlich von Zakopane wieder in PL einzufahren.

Und die von mir gefahrene Strecke von Krakau über Sandomierz und Kazimierz nach Norden in Richtung Suwałki hat es in sich. Ist schon ein seltsames Gefühl, wenn man als Moppedfahrer von hinten von einem Schwerlaster angehupt wird, weil man im Weg ist. Da hilft nur Gas geben oder Platz machen.

Das muss aber jeder selbst entscheiden.

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