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olaf

Julija +Alexej Nawalny

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1

Samstag, 24. März 2018, 00:14

PL + Abtreibungen

Zehntausende demonstrieren gegen geplantes Abtreibungsgesetz

http://www.spiegel.de/politik/ausland/po…-a-1199708.html

2

Samstag, 24. März 2018, 08:37

Ich freue mich, dass in Polen so viele Leute auf die Straße gehen um gegen die neuen Abtreibungsgesetze zu demonstrieren.

Einer Frau sollte das Wahlrecht bleiben, ob sie abtreiben will oder nicht. Ich kenne KEINE Frau, die sich diese Entscheidung leicht macht, bzw. gemacht hat. Oft auch nach einer Abtreibung sind sie mit vielen Gedanken bei dem ungeboren Kind.

Polnische Abtreibungsgesetze sind schon die schärfsten in Europa. Die polnische, von konservativen Männern geprägte Kirche und Politiker, wollen eine Verschärfung des Abtreibungsgesetztes. Die Männer der Kirche werden nie ein behindertes Kind großziehen müssen. Die Leute in der Politik werden sicher so viel Geld haben, dass sie sich so viel externe Hilfe einkaufen können, wie sie brauchen.

Normale Familien mit behinderten Kindern müssen für jeden Zuschuss und jede Hilfe betteln gehen und sich selbst schlau machen, wie sie Entlastung im schweren Alltag erhalten.

Bei mir in der weitläufigen Familie gibt es so einen Fall. Das Kind kann nicht sprechen, nicht selbst essen, nicht laufen. Es wurde mit gleich mehreren Behinderungen geboren. Was das Kind bis heute von seiner Umgebung wirklich mitbekommt, weiß keiner. Für weitere Kinder war in der Familie kein Platz mehr, da das behinderte Kind Tag und Nacht Pflege braucht (Umlegen, alle 3 Stunden Lunge absaugen usw.). Die Eltern haben sich neben ihren Berufen in der Pflege abgewechselt. Heute ist das "Kind" erwachsen und die Pflege eine echte Herausforderung auch durch das Gewicht. Eine Einrichtung für die Pflege - auch für Kurzzeit - findet sich nicht. Einmal war der Pflegebedürftige für 3 Wochen in einer Einrichtung und kam mit Dekubitus und wundgelegen zurück in die Familie. 3 Wochen Urlaub in 45 Jahren! In einer Pflegeeinrichtung wäre dieses Kind schon längst gestorben. Was passiert mit so einem schwerst-Pflegefall, wenn die einzigen Bezugspersonen - die Eltern irgendwann wegsterben?

Die Entscheidung, ein schwer behindertes Kind abzutreiben oder nicht, sollte in den Händen der Familien / Frauen bleiben. Wer sich entscheidet, ein schwer behindertes Kind zur Welt zu bringen, trifft diese Entscheidung bewußt und auch mit der Gewissheit, dass diese Mamut-Lebensaufgabe zu leisten ist, bzw. die Familie und die Frauen dazu bereit sind, diese zu leisten.

Gerade die konservativen Männer der Kirche (Pfarrer, Bischhöfe, Kardinäle usw.) - die im Zölibat leben - haben keine Ahnung, wovon sie in diesem Fall sprechen. Diese Leute werden nie ein schwer behindertes Kind groß ziehen, oder mit der Entscheidung einer Abtreibung leben müssen, die immer Narben in der Seele einer Frau hinterlässt.

Ihr Frauen und Familien, geht auf die Straße und lasst euch nicht vorschreiben, wie ihr zu leben habt! Es ist euer Leben! Verteidigt eure bisher schwer errungenen Freiheiten und lasst sie euch durch die Politik und Kirche nicht wieder nehmen.
Signatur von »Heidi« ************************************************************************
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Heidi« (24. März 2018, 08:47)


Dr.pc

Erleuchteter

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3

Samstag, 24. März 2018, 09:28

Dem kann ich nur beipflichten,
meine Schwiegermutter in Gdańsk hat vier Kinder grossgezogen und ist mittlerweile 74 Jahre alt.
Das letzte Kind wurde mit Trisomie 21 gebohren und ist nicht selbstständig genug um ohne Hilfe zu leben.
Meine Schwiegermutter kümmert sich nun schon 34 Jahre um meine behinderte Schwägerin und es fällt ihr
mit zunehmendem Alter, immer schwerer und teilweise fast unmöglich.
Wenn meine Schwiegermutter mal ins Krankenhaus muss (Herzkrank), ist Alarm angesagt. Meine beiden Schwager kümmern
sich einen Dreck um die Situation und kümmern sich nur, wenn nichts mehr geht. Traurig, aber wahr.
Da meine Schwiegermutter im vierten Stockwerk ohne Fahrstuhl lebt, ist es zeitlich abzusehen wann nichts mehr geht.
Da wäre ein Schwangerschaftsabbruch sinnvoll gewesen, zumal die damalige Fruchtwasseruntersuchung das
Triesomie21 Syndrom hervorbrachte.
Ich wünsche den Befürwortern des Abtreibungsgesetzes nichts böses, muss ihnen aber auch nichts Gutes wünschen.
Ein behindertes Kind mit 900 zł grosszuziehen ist eine Herausforderung, die unsere polnischen Politiker einmal
selbst erfahren müssten.

In diesem Sinne eine „czarna róża“ für unsere polnischen Politiker.
Signatur von »Dr.pc« Moje Trójmiasto Gdańsk
Gdy Pomorze nie pomoże, to pomoże może morze, a gdy morze nie pomoże, to pomoże może Gdańsk.
Wenn Vorpommern nicht hilft, dann kann das Meer helfen, und wenn das Meer nicht hilft, kann dir Danzig helfen.

4

Samstag, 24. März 2018, 10:40

Hallo :-)

Ich habe ein mehrfach behindertes Kind großgezogen und sage heute "Stefan ist das beste was mir im Leben passiert ist " Stefan ist geistigbehindert , autistisch und hat
ADHS. Für mich ist mein Sohn einzigartig , der liebenswerteste Mensch auf der Welt.
Er ist 34 jahre alt und wohnt seit seinem 23zigsten Lebensjahr in einem Wohnheim in meiner Nähe. Das Wohnheim ist eines der besten das wir in Deutschland haben.
Ich bekam alle erdenkliche Hilfe vom Land , Staat,Stadt, Krankenkasse ,Diakonie ,Caritas um nur einige zu nennen.
Es waren und sind immer noch große finanzelle Unterstützungen erforderlich, die meinem Kind die notwendige Hilfe für ein Leben mit einer für Ihn ausgerichteten Lebensqualität geben.
Was ich damit sagen möchte :
Wer die Abtreibung verbietet, der soll auch für das Leben was da entsteht Verantwortung tragen müßen.
Für mich persönlich wäre eine Abtreibung nicht in Frage gekommen, aber das sollte jeder für sich selbst entscheiden .
Einfach nur per Gesetz einen Schwangerschaftsabbruch verbieten und dann Mutter und Kind sich selbst überlassen ? Das ist in meinen Augen asozial und unchristlich .

olaf

Julija +Alexej Nawalny

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5

Samstag, 24. März 2018, 12:03

@ Petra

Da umarme ich Dich mal :herz: Und dem DrPc reiche ich die Hand

"christlich" nennen sich ja 2 Parteien in D seit ca 70 Jahren. Und was kommt raus: genau, nix !

Gibt es nicht diesen Grundsatz Kirche und Politik strikt zu trennen ? In D und gerade in PL ?
Ich bin mit AfN aufgewachsen, nicht Mir Radio Marija. Na ja, solange neue Gesetze nicht via twitter verbreitet werden geht es ja NOCH.

olaf

Julija +Alexej Nawalny

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6

Samstag, 24. März 2018, 12:14

Die Situtation der Frauen in den 60-Jahren, weibliche Selbstfindung in einer Zeit als Frauen noch um die maennliche Erlaubnis fuer einen Fuehrerschein zu erhalten.
sehenswert in einer Zeitreise:
https://www.zdf.de/filme/kudamm-59/kudamm-59-104.html

7

Samstag, 24. März 2018, 12:45

Es dreht sich ja eigentlich nicht um das Für und Wider ein behindertes Kind auszutragen, sondern um die Selbstbestimmung der Frauen über ihrn Uterus.
Und da zeigen sich die PiS(ser), wie bei ihren meisten anderen Entscheidungen auch, als extrem Rückständig, weltfremd und völlig inkompetent.
Wenn ich mir vorstelle, dass dümmliche Politiker-Darsteller und eine Bande Päderasten über den Körper meiner Frau entscheiden, wird mir speiübel...
Signatur von »toxxic« Wo immer die Klügeren nachgeben, da regieren schnell die Dummen
Amat Victoria Curam

Trewirski

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8

Samstag, 24. März 2018, 14:58

Das führt zu Abtreibungstourismus. War in Deutschland vor 40 Jahren genauso.

olaf

Julija +Alexej Nawalny

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9

Samstag, 24. März 2018, 16:02

Das führt zu Abtreibungstourismus. War in Deutschland vor 40 Jahren genauso.


Ja, vor 40 -60 Jahren. Heutzutage soll eine Frau (kein Frollein!) selbst entscheiden ! Selbstbestimmung.

Trewirski

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10

Samstag, 24. März 2018, 19:52

Da stimme ich Dir zu!

Trewirski

unregistriert

11

Samstag, 24. März 2018, 20:07

Was ich nicht verstehe, wieso dennoch so viele Frauen sonntags in die Kirche gehen. Ein Kirchenboykott für ein halbes Jahr sollte ausreichen, die Macht dieser Firma zu brechen.

olaf

Julija +Alexej Nawalny

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12

Samstag, 24. März 2018, 20:52

Leider muessen auch die Kinder leiden, indoktroniert usw. Familie auf Linie getrimmt (die der PiSser).
Ich wohne nahe einer Kirche und soviel Mist kann meine kleine Bulldogge gar nicht abscheissen wie sie vermutlich gerne wuerde...
Aber sie ist gluecklich, kein Radio Marija, und Kaczynski hat sie nie gesehen -ansonsten wuerde ihm ein von 2 Eiern fehlen...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »olaf« (24. März 2018, 21:02)


13

Sonntag, 25. März 2018, 12:49

-ansonsten wuerde ihm ein von 2 Eiern fehlen...

... dann lass' mal lieber meine beiden Ridgebacks ran- die machen keine halben Sachen
Signatur von »toxxic« Wo immer die Klügeren nachgeben, da regieren schnell die Dummen
Amat Victoria Curam

olaf

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14

Sonntag, 25. März 2018, 15:43

-ansonsten wuerde ihm ein von 2 Eiern fehlen...

... dann lass' mal lieber meine beiden Ridgebacks ran- die machen keine halben Sachen


Ich denke, Du gibst den beiden gesundes Fressen ...

15

Sonntag, 25. März 2018, 17:06

... sie werden nichts von dem Müll runterschlucker.
Und dann gibts einen Zahnputzstick und gut ist.
Signatur von »toxxic« Wo immer die Klügeren nachgeben, da regieren schnell die Dummen
Amat Victoria Curam

16

Sonntag, 25. März 2018, 18:42

@Toxxic

Bevor ich das ganze Forum durchsuche danach... gibt es es hier Bilder von deinen beiden Ridgs?
Signatur von »Danzig« Beste Grüße,
Oliver

17

Sonntag, 25. März 2018, 18:54

@Petra

Du hast meine volle Bewunderung! Das muß man erstmal auf die Kette kriegen, trotz aller (womöglich) finanzieller Unterstützung, gehört dazu noch erheblich mehr, ein behindertes Kind aufzuziehen!!!
Signatur von »Danzig« Beste Grüße,
Oliver

olaf

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18

Sonntag, 25. März 2018, 19:07

... sie werden nichts von dem Müll runterschlucker.
Und dann gibts einen Zahnputzstick und gut ist.


meinst Du dentix vom biedronka ? Eine halbe Ente essen ist wie Fussball, eine Halbzeit.
Benzodiazepin

olaf

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19

Sonntag, 25. März 2018, 19:16

Aber D ist auch nicht ohne mit dem Pragraph 219 a

http://www.taz.de/!5463558/

olaf

Julija +Alexej Nawalny

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20

Sonntag, 25. März 2018, 19:30

Ich freue mich, dass in Polen so viele Leute auf die Straße gehen um gegen die neuen Abtreibungsgesetze zu demonstrieren.

Einer Frau sollte das Wahlrecht bleiben

Was heisst das Wort : sollte
Es muss ein muss sein.

Sorry von einem Mann

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