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Original von ReniA
Zum Glück konnte ich mit meinen Eltern und Großeltern ausführlich darüber reden. Daher habe ich einen gesunden Abstand zu "Nationalitäten".
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Es wird nicht gerade oft in der Republik darüber erzählt, dass die Flüchtlinge von 1945 als Polen verstanden und als "Polacken" beschimpft wurden. Schlesier, Ost- und Westpreußen waren halt "anders" - sie sprachen komische Dialekte und nahmen den Einheimischen nach deren Verständnis Lebensraum und die knappen Nahrungsmittel weg.
Die in den Fünfzigern und früher geborenen Kinder (also die Kinder-Generation) sind in vielen Städten noch in den provisorischen Baracken geboren worden - praktisch am Rande der Gesellschaft. Erst Ende der 50-er Jahre wurden die ersten Siedlungen für die Flüchtlinge gebaut.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Pedro« (12. Oktober 2010, 10:04)
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od Pedro
??? Ich musste mir ja gezwungenermaßen lange Jahre die Geschichtsbücher in der Schule angucken...irgendwas "extrem verzerrtes" konnte ich da nicht feststellen...im Gegenteil, da wurde offen geschrieben wer den Krieg verursacht hat, die Greuel der Nazis, den Holocaust usw..
Natürlich wurde auch geschrieben bzw. im Unterricht darüber gesprochen, dass als Folge des Krieges große Teile Deutschlands an Polen abgetreten werden musste, im Westen Gebiete auch an Frankreich und Belgien. Und eben dass im Zuge dieser Grenzverschiebung im Osten Millionen Deutsche teils gewaltsam vertrieben wurden. Aber dies wurde uns immer als "Folgeerscheinung" gelehrt, also dass es ohne deutschen Kriegsbeginn auch keine Vertreibungen gegeben hätte, genauso auch nicht die Teilung Deutschlands.
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Original von Oda
Da muß man sich doch fragen, warum denn Brandt nach dem Kniefall in Deutschland als Verräter bezeichnet wurde
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Original von Pedro
Was in den 50iger bis Anfang 70iger Jahren in den Schulen gelehrt wurde bzw. in den Büchern stand weiß ich nicht, ....
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »dibawob« (14. Oktober 2010, 10:48)
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od Pedro
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Original von Oda
as in den 50iger bis Anfang 70iger Jahren in den Schulen gelehrt wurde bzw. in den Büchern stand weiß ich nicht, ich rede jedenfalls von der jüngeren Vergangenheit, so ab 80iger Jahre...da konnte ich nichts "verzerrtes" feststellen, im Gegenteil viele Lehrer waren damals sogar eher "links" eingestellt und betonten mehr die deutsche Schuld.
Aber trotzdem war es ein Ereigniss, als Weizsäcker am 8. Mai 1985 von 'Befreiung' zum Kriegsende sprach. Es gab eine ziemliche Diskussion - 40 Jahre nach Kriegsende
LG
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Diabel« (14. Oktober 2010, 21:14)
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Original von Oda
Da muß man sich doch fragen, warum denn Brandt nach dem Kniefall in Deutschland als Verräter bezeichnet wurde
LG
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Original von dibawob
Das wurde uns 1951 in der Schule gelehrt. (1940 in Gleiwitz/Glewice geboren)
Aus meinem Archiv. Nachweis-Quelle:
Tellus Verlag, Essen.
Genehmigt für den Gebrauch in Schulen. Kult. Nordrh.-Westf. II E 2/018 Tgb.-Nr. 9152/51 - 14.09.1951
Die Schularbeit zu diesem Thema lautete: (Auszug im original Text.)
In drei Lesebogen brachten wir einen Überblick über Hitlers Innenpolitik, Außenpolitik und den 2. Weltkrieg. Betrachte im einzelnen, wie Hitler in fast all seinen Plänen und Handlungen gegen das christliche Sittengesetz verstieß!
Wir stellten bereits fest, daß Hitler aus dem Schiksal des Eroberes Napoleon und aus dem Ablauf des 1. Weltkrieges keine Lehren gezogen hatte. Stellt noch andere Tatsachen heraus, die uns beweisen, daß Hitler aus der Geschichte nichts gelernt hatte! Können wir aus dem Werk und Untergang Hitlers für uns und unser Vaterland Lehren ziehen? --Stellt sie einmal zusammen!
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Original von Oda
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od Pedro
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Original von Oda
as in den 50iger bis Anfang 70iger Jahren in den Schulen gelehrt wurde bzw. in den Büchern stand weiß ich nicht, ich rede jedenfalls von der jüngeren Vergangenheit, so ab 80iger Jahre...da konnte ich nichts "verzerrtes" feststellen, im Gegenteil viele Lehrer waren damals sogar eher "links" eingestellt und betonten mehr die deutsche Schuld.
Aber trotzdem war es ein Ereigniss, als Weizsäcker am 8. Mai 1985 von 'Befreiung' zum Kriegsende sprach. Es gab eine ziemliche Diskussion - 40 Jahre nach Kriegsende
LG
Aber das hat nix mit den Schulbüchern zu tun! Diese waren für die junge Generation, die den Krieg nicht miterlebten, die Diskussionen über "Befreiung", "vertreibung" etc. führten aber die, die das alles noch selbst erlebt haben. Also sind das für mich zwei paar Schuhe...!
Wie Diabel schon schrieb haben viele Menschen das Kriegsende eher mit Schrecken erlebt, gerade die "Befreier" der roten Armee haben in Ostpreußen wie die Barbaren gewütet bzw. überall wo sie auf deutsche Frauen stießen erstmal ihrem Rache-/Mordtrieb freien Lauf gelassen...dass dann diese Leute ein Problem damit hatten das Kriegsende als Befreiung anzusehen ist verständlich...ebenso die Leute, die aufgrund des Kriegsendes aus ihrer Heimat vertrieben wurden und alles verloren haben.
Natürlich haben gerade die russischen Soldaten vorher gesehen wie die Deutschen ihr Land verwüstet haben und somit ist dieser Hass auch menschlich nachvollziehbar, trotzdem haben sie sich eben nicht wie "Befreier" aufgeführt sondern wie Sieger, denen die Besiegten hilflos ausgeliefert waren...
Im Westen dagegen war das ganz anders, meine Mutter war bei Kriegsende 15 Jahre alt und erzählte wie die amerikanischen Soldaten Kaugummis und Schokolade an die Kinder verteilten, Mord und Vergewaltigungen gab es da nicht, da sich die Amerikaner im Gegensatz zu den Russen weitestgehend zivilisiert verhielten.
Also gab es auf Weizäcker´s Rede geteilte Meinungen...die einen (im Westen) fühlten sich überwiegend schon befreit, es brach eine neue Zeit an mit amerikanischer Musik, Lebensmittel, Nylonstrümpfen etc. und im Osten dagegen wurde eine Diktatur von der anderen abgelöst, verbunden mit Hass und Rache an der Zivilbevölkerung.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Winek« (15. Oktober 2010, 15:47)
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Diabel« (15. Oktober 2010, 20:18)
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