Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »liwia« (28. März 2010, 23:12)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »chelmno.info« (29. März 2010, 09:56)
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od chelmno.info
Es gibt in Polen keinen Bedarf für einsprachige deutsche Schulen. Wer sollte diese besuchen? Bestenfalls Kinder aus deutschsprachigen Ländern, deren Eltern für ein oder zwei Jahre in Polen arbeiten und dann wieder in ihre Heimat zurückkehren.
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od chelmno.info
Es ist kein Geheimnis, dass die besseren Fremdsprachenlehrer in solchen privaten Sprachschulen arbeiten bzw. mangels der niedrigeren Gehälter für Lehrer an staatlichen Schulen in ganz anderen Feldern in Unternehmen tätig sind.
Richtig ist, dass die Bedeutung des Deutschen als Fremdsprache in Polen im Verhältnis zum Englischen weiter abnehmen wird. Englisch ist jetzt nämlich ab der 1. Klasse Grundschule für alle Kinder Pflichtfremdsprache, wodurch an vielen Grundschulen das Deutschangebot als Zusatzangebot eingeschränkt bzw. ganz abgeschafft worden ist.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »der_eine« (29. März 2010, 18:35)
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od der_eine
Das bedeutet aber nicht, dass es in Polen keine zweisprachigen Schulklassen mit dem erweiterten Lehrplan der deutschen Sprache gibt. Ich besuche eine solche in Radom (schon seit 5 Jahren! und mir bleibt schon nur ein einziges) und bin sehr zufrieden. Da bekomme ich ein gründliches und breites Wissen und zum Ende wird es uns ermöglicht, die Prüfing in der deutschen Sprache (Deutsches Sprachdiplom) abzulegen. Wenn es um Deutschlehrer geht, haben wir einen sehr guten Lehrer, der lang in Deutschland gewohnt und dort viele jetzt in der Schule nützliche Kontakte geschlossen hat. Und das ist die staatliche Schule.
Grüß, der_eine
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Original von chelmno.info
In Warschau bietet die http://de.wikipedia.org/wiki/Willy-Brandt-Schule_(Warschau) sowohl polnische als auch deutsche Schulabschlüsse an, ist aber grundsätzlich zweisprachig ausgerichtet.
Es gibt in Polen keinen Bedarf für einsprachige deutsche Schulen. Wer sollte diese besuchen? Bestenfalls Kinder aus deutschsprachigen Ländern, deren Eltern für ein oder zwei Jahre in Polen arbeiten und dann wieder in ihre Heimat zurückkehren.
Die Angehörigen der deutschen Minderheit in Polen bilden ja nicht einen Bevölkerungsteil, der völlig losgelöst von der übrigen Gesellschaft lebt, sondern das sind polnische Staatsangehörige deutscher Abstammung. Eine Förderung des Sprachenunterrichts ist immer sinnvoll, jedoch ist die Einrichtung einer rein deutschen Schule in Polen ebenso verfehlt wie es die Schaffung rein türkischsprachiger Schulen in Deutschland wäre. Mit einem angemessenen Konzept können Kinder problemlos zwei Sprachen auf muttersprachlichem Niveau erlernen.
Da in Polen die Gemeinden Schulträger von Grundschulen (Klassen 1 bis 6) und Gymnasien (Klassen von 7 bis 9) und die Landkreise Schulträger der Lyzeen (Klassen 10 bis 12) sind, besteht auf lokaler Ebene durchaus die Möglichkeit, den Fremdsprachenunterricht so zu gestalten, wie es sich die Bevölkerung wünscht. Schulen konkurrieren miteinander durchaus um die besten Schüler durch Zusatzangebote, worunter insbesondere ein umfassender Fremdsprachenunterricht fällt.
Grenzen werden weniger vom politischen Willen gesetzt, sondern von den finanziellen Mitteln. Das erkennt man daran, dass private Sprachschulen (die rein wirtschaftlich arbeiten) weiterhin boomen. Dort unterrichten auch Muttersprachler, aber der Unterricht ist relativ teuer. Es ist kein Geheimnis, dass die besseren Fremdsprachenlehrer in solchen privaten Sprachschulen arbeiten bzw. mangels der niedrigeren Gehälter für Lehrer an staatlichen Schulen in ganz anderen Feldern in Unternehmen tätig sind.
Richtig ist, dass die Bedeutung des Deutschen als Fremdsprache in Polen im Verhältnis zum Englischen weiter abnehmen wird. Englisch ist jetzt nämlich ab der 1. Klasse Grundschule für alle Kinder Pflichtfremdsprache, wodurch an vielen Grundschulen das Deutschangebot als Zusatzangebot eingeschränkt bzw. ganz abgeschafft worden ist.
Schöne Grüße
Andreas
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