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Donnerstag, 16. August 2007, 22:59

Polen: "Unser historischer Feind Deutschland will uns demütigen"

Zitat


Kaczynski steigt schon in den Wahlkampf ein und zieht die "deutsche Karte"

Regierung, allesamt Mitglieder der Kaczynski Partei PIS, hat zu den anstehenden Neuwahlen im Lande bereits frühzeitig die "deutsche Karte" aus der Tasche gezogen und verkündet über das aussenpolitsche Sprachrohr Anna Fotyga, dass die Deutschen Polen demütigen wollen und zusammen mit Russland an einer Verschwörung gegen ihr Land arbeiten. "Berlin ist unser historischer Feind !" Fügte die noch- Aussenministerin in einem Interview mit der "Herald Tribune" scharf hinzu. Dieses Interview, veröffentlicht in einer der wichtigsten Tageszeitungen der Welt und nur wenige Tage nach Bekanntmachung von Neuwahlen durch Premier Kaczynski ist nicht zufällig, bemerken führerende Politiker der polnischen Opposition. Die Verteidigung vor realer oder imaginärer Bedrohung aus dem Ausland, soll nach ihrer Meinung der Leitsatz der Wahlkampagne der Partei "Recht und Gerechtigkeit" (PIS) sein.

Nach Meinung der polnischen Aussenministerin ist es eine Strategie Berlins, die Dominanz in der Europäischen Union zu bekommen. Auch hätten Deutschland und Russland haben kein Interesse an einer Erstarkung Polens. "Angesichts naher Bindungen zwischen unseren geschichtlichen Feinden Moskau und Berlin, muss Polen seine Belange verteidigen" - unterstreicht Fotyga und nennt die bereits bekannten Streitobjekte wie Ostseepipeline, Raketenabwehr, Beutekunst usw. "Deutschland möchte Polen über die EU beherrschen um dann möglichst noch irgendwann so weit zu sein eine Vorlage einzubringen, dass Deutschland auch ein Opfer des II Weltkrieges war"- fügt Anna Fotyga noch kampfeslustig hinzu.

"Trotzdem wir ein vollwertiges Mitglied von NATO und der Europäischen Union sind fühlen wir uns noch nicht sicher gegenüber unseren historischen Feinden Deutschland und Russland. Beide Länder arbeiten intensiv an der Demütigung und Degradierung Polens", sagt Anna Fotyga, ohne mit der Wimper zu zucken, der britischen Presse. Als Beispiele führt sie die deutsch- russische Ostseepipeline auf, den russischen Fleischboykott, den deutschen Wunsch nach Herausgabe der Beutekunst und nennt auch den Bund der Vertriebenen und die sog. "Preussische Treuhand" mit den Ansprüchen auf Ländereien in Polen. Man beobachte auch mit wachsendem Interesse wie Russland seine Energie als Waffe immer öfter politisch einsetzt, so die polnische Aussenministerin.

"Polen wird nicht als gleicher Partner behandelt. Sehen Sie das Beispiel der Flugabwehrsysteme", sagte Fotyga, eine ehemalige Aktivisten der Gerkschaft Solidarität, die während der dunklen Monate des Kriegsrechtes von 1981 ihre Wohnung in Danzig für die heimlichen Sitzungen der Arbeiterbewegung bereitstellte. "Im Frühjahr, als Washington und Warschau Gespräche über die Stationierung eines Raketenschildes in Polen begannen, gabe es in Rußland und Deutschland Proteste, in dem die Sozialdemokraten vor einem neuen kalten Krieg warnten, weil Rußland sich durch das System bedroht glauben würde." meinte Fotyga und fügt hinzu, daß die Kritiken doppelte Moralkodexe enthalten. "Warum sollen wir nicht gleichen Rechte wie Großbritannien oder Dänemark haben die ein solches Abwehrsystem bereits besitzen ?"

Anna Fotyga (50) zitierte andere Beispiele was sie unter "Verschiedenheit" versteht: "Im Letzten Monat forderte ein deutscher Diplomat, der mit polnischen Diplomaten um die Rückkehr der deutschen Kulturgüter verhandelt,dass Polen jetzt mal langsam wirklich dazu übergehen sollte die Beutekunst zurückzugeben. Hier sieht man nun ganz klar dass bei den Polen mit anderem Maß gemessen wird. Nehmen wir das Beispiel Frankreich, selbst der weltberühmte "Louvre" in Paris ist sehr gut bestückt mit deutscher Kultur, welche von der Besatzungsmacht aus Deutschland mitgenommen wurde. Warum bittet die deutsche Regierung nicht einfach erst einmal die französische Regierung um Rückgabe dieser Kulturgüter ?" "Anders als 1945 als die rote Armee Güterzüge mit der geplünderten deutschen Kunst nach Moskau entführte, stahlen die Polen nicht irgendwelche solcher kulturellen Schätze. Stattdessen versteckten die Deutschen sie dort wo jetzt polnisches Gebiet ist um sie gegen die Bombardierungen der Allierten zu schützen, bis diese dann von polnischen Beamten entdeckt wurden.

Harte Worte gegen Deutschland durch die Vetreterin einer schwerkranken polnischen Regierung, welche sich es überhaupt nicht leisten kann Deutschland oder Russland zum Freund zu haben, denn dann würden ihnen ja die Wahlkampfargumente völlig fehlen. Aber es ist auch ein Stückchen Wahrheit an der Wahlkamphetze der polnischen Aussenministerin, wenn auch vielleicht nur im Falle der Beutekunst. Es ist an der Zeit dass tatsächlich mal eine starke deutsche Kanzlerin nicht nur an der polnischen Türe klopft und nach dem Verbleib deutscher Kultur anfragt. Selbst wenn man letztendlich dafür bezahlen müsste dass dieses Kulturgut wieder an die rechtmäßigen Eigentümer in Deutschland gelangt, welches meist Museen sind. Es sind wichtige Zeugen deutscher Kultur die nach internationalem Recht größtenteils einfach gestohlen wurden. Es kann nicht sein dass man Milliarden jährlich für Auslandshilfen aufwendet und der deutschen Kultur den Hintern zeigt. Im Falle Polen, wird die Bereitschaft zu einer echten deutsch- polnischen Freundschaft auch irgendwann das Thema Beutekunst aus der Welt schaffen lassen. Hier wird es allerdings kaum so sein dass Polen diese Kulturgüter einfach so zurückgibt, denn dazu haben die Nazis zuviel Kultur im Lande zerstört, verbrannt und entehrt. Der Bund wird noch einmal tief in die Tasche greifen dürfen und müssen.


Quelle >>>

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