Darmstadt bekommt neues Zentrum für IT-Sicherheit
Akronymforscher und Sicherheitsspezialisten aufgepasst: Mit Mitteln des hessischen Förderprogramms LOEWE (Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz) wird CASED entstehen, das Center for Advanced Security Research Darmstadt. Hier sollen sich in den nächsten Jahren rund 60 wissenschaftliche Mitarbeiter mit der Manipulationssicherheit von sicherheitskritischen Software- und Hardware-Komponenten befassen.
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Heise - Security Meldung vom 25.06.2008, 08:50 Uhr
Gekaufte Kontaktdaten kein Freibrief für telefonische Werbeaktion
Käufer von Kontaktdaten dürfen keine Personen anrufen, ohne vorher zu prüfen, ob die Betroffenen damit einverstanden sind. Das hat nach Angaben des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) das Landgericht Traunstein entschieden {Az.: 7 O 318/08}. Der vzbv hatte gegen die Firma Wenatex geklagt, die laut Mitteilung zu einer Vertragsstrafe von 5100 Euro verurteilt wurde. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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Heise - Newsticker vom 25.06.2008, 09:27 Uhr
Experten warnen vor Verlängerung des Urheberrechtsschutzes für Musiker
Mehrere europäische Wissenschaftler und Musikexperten wehren sich gegen Bestrebungen in der EU-Kommission, die Dauer von urheberrechtlichen Schutzrechten bei Musikwerken von 50 auf 95 Jahre zu verlängern. In einem offenen Brief an den Präsidenten der EU-Kommission José Manuel Barroso schreiben sie, eine Verlängerung der Schutzdauer würde die Kreativität und Innovation Europas stark beeinträchtigen. "Eine Verlängerung käme lediglich den großen, marktbeherrschenden Plattenfirmen zugute, und die Verfügbarkeit historischer Aufnahmen nehme ab", befürchten die Unterzeichner in einer ausführlichen Stellungnahme, die ebenfalls der EU-Kommission zuging.
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Heise - Newsticker vom 25.06.2008, 11:51 Uhr
Datenschützer kritisiert ELENA
Thilo Weichert, der Leiter des unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD), hat das Verfahren zum elektronischen Einkommensnachweis (ELENA) scharf kritisiert. Dieses Verfahren soll heute vom Bundeskabinett beschlossen werden. Mit
ELENA werde nicht der schönen griechischen Göttin gehuldigt, sondern eine hässliche, datenschutzwidrige Großdatenbank in die Welt gesetzt, heißt es in der Stellungnahme des Datenschützers. Weichert kritisiert die Speicherung auf Vorrat, die nicht allein beim Beantragen von Sozialleistungen genutzt werden könnte. Auch andere Behörden, allen voran die Finanzämter, könnten sich für die Datensammlung interessieren, wenn sie einmal in der Welt ist. Kritisch sei dabei der Datenzugriff ohne Kenntniss der Betroffenen. "Es ist völlig unverständlich, weshalb das Kabinett – den Vorschlägen der Landesbeauftragten für Datenschutz folgend – nicht ein Verfahren der individuellen Verschlüsselung dieser hochsensiblen Daten zugestimmt hat. Inzwischen ist klar, dass ein Verfahren mit den Schlüsseln der Arbeitnehmer, welches übrigens vom Bundesfinanzministerium favorisiert wird, technisch machbar ist.
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Heise - Newsticker vom 25.06.2008, 12:58 Uhr
Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung erhält Werbepreis und plant Großdemo
Edelmetall für den Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung: Der Zusammenschluss von Datenschützern, Bürgerrechtlern und Internetsurfern hat gemeinsam mit der Hamburger Werbeagentur Nordpol+ beim weltweit wichtigsten Werbefestival in Cannes einen goldenen Löwen für das Projekt "Open-Trace.net" gewonnen. Bei der Webseite handelt es sich um ein Experiment zur Einschätzbarkeit der Überwachung im Internet. Zugleich erhielt die Arbeit im Rahmen der Preisverleihung in der vergangenen Woche noch einen silbernen Löwen in der Kategorie "Promotion" sowie zwei der tierischen Statuen in Bronze in den Bereichen Direktwerbung und Medienschaltung.
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Heise - Newsticker vom 25.06.2008, 13:26 Uhr
Studie: RFID-Systeme beeinflussen Medizintechnik
Wissenschaftler der Freien Universität Amsterdam haben in einem für die Intensivabteilungen moderner Krankenhäuser typischen Raum getestet, inwieweit aktive und passive RFID-Systeme medizinische Geräte beeinflussen. Die EMI (electromagnetic interference)-Tests, von denen Remko van der Togt, Erik Jan van Lieshout und Kollegen in der aktuellen Ausgabe des US-Fachmagazins für Medizin Jama berichten, ergaben 34 Zwischenfälle bei 123 Versuchen. 22 dieser Zwischenfälle klassifizierten die Wissenschaftler gemäß gängiger Standards als "gefährlich", zwei als "signifikant", den Rest als "leicht".
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Heise - Newsticker vom 25.06.2008, 14:27 Uhr
Bundeskabinett beschließt elektronischen Einkommensnachweis ELENA
Derzeit erstellen 2,8 Millionen deutsche Arbeitgeber jährlich ca. 60 Millionen Bescheinigungen, die nach § 312 Sozialgesetzbuch aus dem EDV-System auf Papiervordrucke der Bundesanstalt für Arbeit gedruckt werden, um anschließend in andere Systeme eingebenen zu werden. ELENA soll diesen Medienbruch beseitigen: Arbeitgeber senden ihre Entgelt-Daten an eine Zentrale Speicherstelle (ZSS), wo sie von Sachberabeitern der Bundesanstalt für Arbeit abgefragt werden können, sowie der Arbeitnehmer mit seiner qualifizierten digitalen Signatur die Einwilligung zur Datenabfrage dokumentiert hat. Dabei ist ELENA selbst keine eigenständige Chipkarte, sondern nur eine auf einer Karte aufgebrachten qualifizierte Signatur, die öffentlich überprüft werden kann und die manuelle Unterschrift eines Antragsstellers auf Leistungszahlungen ersetzt. Gleichzeitig soll sie die "rechtssichere Kontrolle des Datenabrufs" feststellen.
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Heise - Newsticker vom 25.06.2008, 16:25 Uhr