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Darek

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1

Freitag, 21. März 2008, 18:46

Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

... möchte hier mal wieder ein - sicherlich provokantes - Thema anstoßen.

Was denkt Ihr über unser Sozialversicherungsgefüge, insbesondere über die gesetzliche Rentenversicherung?
Ist sie überhaupt noch up-to-date?
Ich finde: :nie

Meiner Meinung nach müsste sie für die Zukunft abgeschafft werden - sie ist überholt und war eigentlich schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Außerdem wiegt sie die Menschen in trügerischer Sicherheit, das böse Erwachen wird in einigen Jahren (beginnend ab 2012) wie ein Hammer auf uns zu kommen. Zumindest für diejenigen unter uns, die sich über ihre Rente (noch) keine Gedanken gemacht haben. Denn die Berechnungen / Bescheide der DRV (Deutsche Rentenversicherung, vormals BfA), die jedes Jahr an Millionen Haushalte verschickt werden, sind schon seit Jahren völlig falsch und stimmen mit den Beobachtungen der Demografen überhaupt nicht überein. Diese Berechnungen sind für mich schon fast kriminell, da es sich hier um absolute Falschaussagen handelt.

Ich plädiere für eine private Vorsorge......

Wie seht Ihr das? :mysli
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Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

2

Freitag, 21. März 2008, 19:07

RE: Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

Das wird euch schockieren, aber mir und meiner Frau ist das völlig egal!
Denn, egal was man heute macht, man weiß nicht was in 20, 30, oder 40 Jahren sein wird!:( Die gesetzliche Rente ist nicht das Wahre, aber wer garantiert dir, dass in 20 Jahren der Staat nicht auch auf deine private Vorsorge Zugriff haben wird, oder gerade deine Art privaten Vorsorge den Bach runter geht und Du wieder vor einem finanziellen NICHTS stehst!
Deshalb leben wir HEUTE und genießen unser Leben!:)

Gruß
Signatur von »elLopo«
w w w . B a i l a M e - F i t . d e
* fit mit Tanzen *

3

Freitag, 21. März 2008, 20:19

RE: Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

Zitat

Original von elLopo
Das wird euch schockieren, aber mir und meiner Frau ist das völlig egal!
Denn, egal was man heute macht, man weiß nicht was in 20, 30, oder 40 Jahren sein wird!:( Die gesetzliche Rente ist nicht das Wahre, aber wer garantiert dir, dass in 20 Jahren der Staat nicht auch auf deine private Vorsorge Zugriff haben wird, oder gerade deine Art privaten Vorsorge den Bach runter geht und Du wieder vor einem finanziellen NICHTS stehst!
Deshalb leben wir HEUTE und genießen unser Leben!:)

Gruß



ja ich lebe auch Heute und geniesse mein Leben, will aber auch nach meinem 67 Geburtstag weiter leben. Natürlich man kann nicht in die Zukunft schauen, wie man in Polen sagt "nie zna się dnia oni godziny"
Mir bleibt nur die Hoffnung, dass meine private Rentenversicherung :nie pleite geht
Signatur von »ysewa« Wahre Menschlichkeit ist köstlicher als alle Schönheit der Erde JOHANN HEINRICH PESTALOZZI

4

Freitag, 21. März 2008, 20:45

RE: Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

genau, Hoffnung ist das wichtigste!;)
Signatur von »elLopo«
w w w . B a i l a M e - F i t . d e
* fit mit Tanzen *

Darek

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Sonntag, 23. März 2008, 11:31

RE: Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

Hallo ysewa und elLopo,

zunächst: jeder so, wie er möchte.

Aber - Eure Aussage, dass man nicht weiß, was in 20, 30 oder mehr Jahren sein wird, ist leider falsch.
Warum?
Die Rente schrumpft. Und zwar schrumpft sie schneller, als offiziell zugegeben wird. Heute ist bereits jede dritte Rente unter Sozialhilfe-Niveau. Das ist leider die schlechte Nachricht. Es gibt aber eine noch schlechtere: Zukünftige Rentner werden mit einer Rente auskommen müssen, die deutlich unter 600,-- Euro liegen wird - nach heutiger Kaufkraft!

Für die Zukunft werden wir uns nicht mehr auf die Hilfe der Solidargemeinschaft verlassen können. Dieser werden einfach die Mittel fehlen.
Wer heute unter 50 ist, erlebt etwas wenig Befriedigendes: Er hat jahrzehntelang andere mit seinen Beiträgen unterstützt; und wenn er selbst alt ist, ist kaum noch Geld für ihn vorhanden.
Die nachfolgende Generation wird unter Umständen sagen: "Selber schuld! Schließlich habt ihr euch entschieden, weniger Kinder zu bekommen. Und unsere Abgaben sind schon dermaßen hoch, mehr geht nicht."

Diese Tatsache ist bereits seit fast 30 Jahren bekannt. Und sie betrifft nicht nur Deutschland. In allen westlichen Ländern ist ein Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Daraus resultiert, dass es spätestens ab dem Jahr 2020 zu viele Rentner geben wird, die von viel zu wenigen arbeitenden Menschen ernährt werden müssten. Wie soll das gehen? Wo soll das Geld denn herkommen?

Wie schon gesagt: Das alles ist schon seit Jahren bekannt. Rentenexperten warnen schon seit fast 30 Jahren vor diesen Entwicklungen. Die Politik verdrängt allerdings dieses Thema weitestgehend, da sie ansonsten in vielen Bereichen Reformen durchführen müsste. Was dann passiert kennen wir ja zu Genüge: Alle Welt schreit empört auf und will sie verhindern. Und Reformen bedeuten Wählerverluste. Außerdem - was hat einmal ein Politiker gesagt? "Ich will keine Reformen! Ich will an die Macht!"

Dies alles hat nun aber nichts mit Unkenruferei oder Wahrsagertum zu tun. Es lässt sich alles ganz einfach hochrechnen. Denn die zukünftigen Beitragszahler sind doch bereits geboren. Man weiß also heute schon, wie viele "Beitragszahler" zukünftig leben werden. Und dies sind eindeutig zu wenige. Und man weiß heute auch schon, wie viele Rentner es in den nächsten Jahren geben wird. Denn auch diese sind ja in den Nachkriegsjahren geboren.
Bei all diesen Statistiken ist eines nicht zu vergessen: Wir sprechen hier immer von uns!

Das alles bedeutet, dass der sogenannte Generationen-Vertrag aufgekündigt wird oder aber bis zur Unkenntlichkeit verändert werden muss. Übrigens - einen Gnerationen-Vertrag gibt es eigentlich gar nicht. Es existiert kein Papier mit solch einem Titel. Dies war eine Erfindung von Adenauer, der die Menschen damals beruhigen wollte.

Das, was ich hier anmerke, geht aber noch in eine andere Richtung. Unsere Kranken- und Pflegeversicherung wird genau die gleichen Schwierigkeiten bekommen, bzw., sie existieren schon. Die Kosten für die Alten und Kranken werden exorbitant in die Höhe schnellen. Schon 2030 werden in Deutschland doppelt so viele Kranke leben wie heute - aber die Zahl der Beitragszahler wird auf unter 65 Prozent zurückgehen. Und die Zahl der Pflegefälle wird sich sogar verdreifacht haben.

Wo soll denn nun all das Geld herkommen um diese Situation zu finanzieren, frage ich Euch.

@ elLopo

Deine Taktik "... ich lebe heute und genieße mein Leben...." erinnert mich ein wenig an die Vogel-Strauß-Politik: Kopf in den Sand - es wird schon irgendwie gehen.

Was machst Du denn, wenn es Dir in einigen Jahren gesundheitlich absolut mies geht und Du zum Pflegefall wirst? Wer soll Deine Pflege dann bezahlen? Die staatlichen Kassen sind dann leer und wenn Du nichts auf die Seite gepackt hast, was dann?
Was machst Du, wenn Du im Monat lediglich eine Rente in Höhe von weniger als 600,-- Euro zu erwarten hast? Genießt Du dann auch noch das Leben?

He, Leute! Das alles scheint ungefährlich weit in der Zukunft zu liegen. Doch machen wir uns nichts vor: Tatsächlich beginnt es in wenigen Jahren. Spätestens ab 2012 beginnen die Sozialsysteme zusammenzubrechen oder sie werden komplett neu organisiert. Das ist bereits in 4 Jahren! Und die volle Wucht der Auswirkungen verspüren wir dann ab dem Jahr 2020. Mensch - zu diesem Zeitpunkt bin ich noch nicht einmal Rentner!

Ich finde, wer die demografischen Wahrheiten ignoriert, dem droht im Alter heftigste, bitterste Armut. :stres
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FrankPL

unregistriert

6

Sonntag, 23. März 2008, 12:01

RE: Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

Jaja, die berühmte "Solidargemeinschaft"! Mitglieder dieser gemeinschaft waren bzw. sind doch immer noch nur diejenigen, die jeden Tag im Schweiße ihres Angesichts buckeln, wenn ich das mal so krass ausdrücken darf.

Solidargemeinschaft bedeutet für mich, dass diejenigen, die zuviel haben etwas davon abgeben (es muss ja nicht alles sein)!

Ein kleiner Denkanstoß, der mir justamente in den Kopf flog.

Es gibt in Deutschland einige Menschen, die auf der Forbes-Liste unter den Topp-Ten der Milliardäre geführt werden. Dazu zählen u.A. zwie sehr bekannte Herren, die im Großhandel ihr Geld verdienen. Ich rede von den Gebrüdern Albrecht - gemeinhin bekannt als "Feinkost-Albrecht". Beide zusammen besitzen ein Vermögen 33 Milliarden Euro (in Zahlen: 33.000.000.000 Euro).

Diese beiden mögen doch bitte jedem einen Teil davon spenden, vielleicht eine Million Euro (in Zahlen: 1.000.000 Euro) Die Bevölkerung in Deutschland zählt derzeit ungefähr 85 Millionen Einwohner, um es einfacher zu rechnen nehmen wir einfach 100 Millionen Einwohner.

Bilden wir die Differnez aus diesen beiden Beträgen, so bleibt den Aldi-Brüdern ein "kläglicher" Rest von 32 Milliarden 900 Millionen Euro (in Zahlen: 32.900.000.000 Euro), von dem diese beiden doch eigentlich ein ganz gutes Auskommen gestalten könnten. Und jeder Bürger hätte eine Million Euro zur Verfügung, die er entsprechend für seine Altersversorgung anlegen könnte (müsste), so dass es keine Altersarmut gäbe!

Und nach Polen gehen dann auch gleich noch für jeden Einwohner eine Million Euro. Dann ist immer noch genug da.

Solidargemeinschaft? Wo? In Deutschland? Niemals!
Ludwig Erhardt hat bereits gesagt, dass dieses System nicht funktionieren kann, sich ebenso dahingehend geäußert, froh zu sein, den Zusammenbruch des Systems nicht erleben zu müssen.

So what? Solidarität kann es nur geben, wenn alle mitmachen, denke ich.
Ich glaube, wir steuern auf weitaus größere Probleme zu als die meisten Menschen sich vorstellen können. Und diese kommenden Probleme werden nicht nur mit Geld zu tun haben.

Franks Wort zum Ostersonntag! In diesem Sinne "Frohe Ostern" Euch allen!

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »FrankPL« (23. März 2008, 12:37)


Darek

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7

Sonntag, 23. März 2008, 12:46

RE: Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

He Frank,

Dein "Spenden-Aufruf" an die Brüder Albrecht war doch sicherlich nur ironisch gemeint, oder?
Ansonsten finde ich die Aussage nämlich ziemlich daneben.
Warum müssen immer wieder die Reichen der Nation herhalten, wenn es dem Volk schlecht geht?
Mit welcher Begründung sollten die Albrechts wohl ihr Vermögen spenden?
Nur weil sie viel davon haben?
Das ist doch Blödsinn!

Allerdings eine ziemlich einfache Ausrede für diejenigen, die im Leben nichts zustande gebracht haben.
"Ich lege mich jetzt mal auf die faule Haut und wenn "ihr" dann euer "Glück" gemacht habt, gebt mir gefälligst etwas davon ab, damit es mir in Zukunft nicht so schlecht geht."

Tolle Einstellung.

Auch denke ich, dass die Brüder Albrecht schon ihren Teil zur Solidargemeinschaft beitragen. Erstens schaffen sie Arbeitsplätze, zweitens zahlen sie ihren Arbeitgeber-Anteil in die Sozialkassen, drittens haben sie einen nicht unerheblichen Steueranteil und viertens tragen sie jede Menge Risiko und Verantwortung für ihr Unternehmen.
Und weiter: Wenn es nicht immer wieder solche "Pioniere" wie die Albrechts geben würde, hätten Tausende und Abertausende keinen Job!

Außerdem - die Brüder Albrecht sind sicherlich nicht auf Leistungen aus der Solidargemeinaschaft angewiesen, es müssen also keine Menschen für diese beiden im Schweiße ihres Angesichts buckeln, wie Du schreibst.
Diejenigen, die buckeln gehen, sind ja genau diejenigen, die aus der Solidargemeinschaft etwas herausholen möchten.

Es ist nun mal halt so: Entweder ich möchte Freiheit, dann geht das eben zu Lasten der Sicherheit. Oder aber ich möchte Sicherheit (nämlich die der ach so tollen Solidargemeinschaft), dann muss ich mich damit abfinden, dass ich in vielen Bereichen meine Freiheit verliere. Anders geht es nun mal nicht. Und wenn ich auf Leistungen der Solidargemeinschaft poche und sie für mich in Anspruch nehmen möchte, darf ich mich nicht wundern, dass diese Gemeinschaft mir dann vorschreibt, wie ich letztendlich zu leben habe. (Bestes Beispiel ist im Moment Hartz IV)

Nebenbei bemerkt - selbst wenn die Albrecht-Brüder Deinem Spendenaufruf folgen würden - ich glaube nicht, dass sie ihre 33 Milliarden so einfach auf dem Konto liegen haben. Mal schnell abheben und verteilen geht also nicht so einfach.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Darek« (23. März 2008, 12:48)


FrankPL

unregistriert

8

Sonntag, 23. März 2008, 13:18

RE: Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

Holla Darek,

du schreibst:

Zitat

Dein "Spenden-Aufruf" an die Brüder Albrecht war doch sicherlich nur ironisch gemeint, oder? Ansonsten finde ich die Aussage nämlich ziemlich daneben.
Ironisch nicht, aber provokant! Denn mit genau solchen Antworten habe gerechnet! Provokante Aussagen sind oft daneben, regen aber u.U. zum Nachdenken an.

Zitat

Mit welcher Begründung sollten die Albrechts wohl ihr Vermögen spenden? Nur weil sie viel davon haben?
Stichwort: Solidargemeinschaft!

Zitat

Allerdings eine ziemlich einfache Ausrede für diejenigen, die im Leben nichts zustande gebracht haben. "Ich lege mich jetzt mal auf die faule Haut und wenn "ihr" dann euer "Glück" gemacht habt, gebt mir gefälligst etwas davon ab, damit es mir in Zukunft nicht so schlecht geht."
??? Denke doch noch mal darüber nach, bitte ..., genau betrachtet ist diese Aussage nämlich für den größten Teil der Bevölkerung nicht zutreffend!

Zitat

... zahlen sie ihren Arbeitgeber-Anteil in die Sozialkassen ...
...der nicht besonders hoch ist! Dazu möge man sich über das Lohngefüge bei Feinkost-Albrecht" informieren.

Zitat

Außerdem - die Brüder Albrecht sind sicherlich nicht auf Leistungen aus der Solidargemeinaschaft angewiesen, es müssen also keine Menschen für diese beiden im Schweiße ihres Angesichts buckeln, wie Du schreibst.
Sie haben ja auch genug. Die Mitarbeiter bei Aldi sind sehr wohl am Buckeln!

Zitat

Diejenigen, die buckeln gehen, sind ja genau diejenigen, die aus der Solidargemeinschaft etwas herausholen möchten.
Das sehe ich anders! Nur wer die Solidargemeinschaft mitgestaltet, hat auch ein Recht auf Leistungen von ihr. Ansonsten sollten wir diesen Begriff nicht nutzen, da er falsche Tatsachen vortäuschen würde!

Zitat

Entweder ich möchte Freiheit, dann geht das eben zu Lasten der Sicherheit. Oder aber ich möchte Sicherheit (nämlich die der ach so tollen Solidargemeinschaft), dann muss ich mich damit abfinden, dass ich in vielen Bereichen meine Freiheit verliere.
Naja, ganz so ist es nicht. Ein wenig Differenzierung sollte schon erfolgen.

Zitat

... wenn ich auf Leistungen der Solidargemeinschaft poche und sie für mich in Anspruch nehmen möchte, darf ich mich nicht wundern, dass diese Gemeinschaft mir dann vorschreibt, wie ich letztendlich zu leben habe. (Bestes Beispiel ist im Moment Hartz IV)
"HARTZ-IV" solltest du besser nur dann als "bestes Beispiel" anführen, wenn du da eigene Erfahrungen hast. Hast du diese? Deiner Aussage nach nicht!
Auch dazu lässt sich sagen, dass nicht jeder von Hartz-IV Betroffene seine Situation selbst verschuldet hat.

Zitat

Nebenbei bemerkt - selbst wenn die Albrecht-Brüder Deinem Spendenaufruf folgen würden - ich glaube nicht, dass sie ihre 33 Milliarden so einfach auf dem Konto liegen haben. Mal schnell abheben und verteilen geht also nicht so einfach.
Sagt ja auch keiner! Mal schnell das Auto verkaufen, wenn man ALG-2 beantragen "muss" (aus welchen Gründen auch immer) geht auch nicht so einfach. Man kann aber mit dem Auto auch nicht seine Miete, die nächste Stromrechnung oder das Essen für den kommenden Monat zahlen.

Grundsätzlich:
Wenn ein/e Arbeitnehmer/in jahrelang in die Renten- bzw. Sozialkassen einzahlt (weil er es/sie es muss), dann kann es nicht sein, dass dieses eingezahlte Geld zur entsprechenden Zeit nichts mehr wert ist bzw. nicht zum Leben reicht. Es würde schon reichen, wenn die eingezahlten Gelder nicht zweckentfremdet verwendet werden dürften.

Ich nenne diees Gebaren "legalisierten Betrug", sorry!

Frank

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »FrankPL« (23. März 2008, 13:28)


Darek

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Sonntag, 23. März 2008, 17:05

RE: Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

also- ohne jetzt genauer auf Deine einzelnen Aussagen eingehen zu wollen, Frank - hier einmal weitere Gedankengänge von mir:

zunächst zu Deinem Hinweis auf das Thema Hartz IV:
Jawohl, ich habe Erfahrungen in diesem Bereich und zwar ganz gewaltige Erfahrungen. Ob jetzt bei mir selbst, oder aus anderen Quellen, möchte ich hier nicht näher erläutern. Außerdem hatte ich zu diesem Thema an anderer Stelle im Forum schon mal etwas gepostet.

Du schreibst:

Grundsätzlich:
Wenn ein/e Arbeitnehmer/in jahrelang in die Renten- bzw. Sozialkassen einzahlt (weil er es/sie es muss), dann kann es nicht sein, dass dieses eingezahlte Geld zur entsprechenden Zeit nichts mehr wert ist bzw. nicht zum Leben reicht. Es würde schon reichen, wenn die eingezahlten Gelder nicht zweckentfremdet verwendet werden dürften.

Ich nenne diees Gebaren "legalisierten Betrug", sorry!


:oklasky
Genau! Nichts anderes sage ich doch die ganze Zeit. Unser Rentensystem mit seinem Umlageverfahren ist von Anfang an ein riesengroßer Schwindel gewesen. Für mich grenzt dies sogar schon an Betrug. Betrug an einer ganzen Generation! Allerdings gehören hierzu immer zwei - nämlich jemand, der betrügt und jemand, der sich betrügen lässt. Oder anders ausgedrückt, der sich in Sicherheit wiegen lässt.

Es gibt grundsätzlich drei Szenarien in der Praxis: das RV-Szenario für Leichtgläubige, das Szenario für Realisten und das des Kenners. Leichtgläubige vertrauen dem Rentenbescheid, der alljährlich von der DRV zugeschickt wird. Dort wird dem Ahnungslosen (z.B. 40-jährigen) dann vorgegaukelt, daß aus seiner, nach heutigem Stand, errechneten Anwartschaft in Höhe von z.B. 430,-- Euro und einem weiteren Verdienst in der entsprechenden Höhe, eine Rente ab 65 in Höhe von 1.885,-- Euro zu erwarten sei. Und bei einer Anpassung von 1,5 % sind es dann 2.770,-- Euro, bei 2,5 % sogar ganze 3.580,-- Euro monatlicher Rente. Was passiert? Derjenige lehnt sich gemütlich zurück und denkt sich." Mir wird es im Alter richtig gut gehen." Leider ein Trugschluss. (Außerdem ist es auch schon kriminell mit Rentenerhöhungen zu rechnen, obwohl es allein in den letzten Jahren nur Nullrunden für die Rentner gab. Ich stimme also auch hier Deiner Aussage zu)

Der Realist geht dagegen her und berücksichtigt die zukünftige Inflation; der Kenner berücksichtigt darüberhinaus auch noch den demografischen Faktor.

Ich halte das Ganze für einen beispiellosen Skandal. Dass Millionen Menschen von Altersarmut bedroht sind, hätte nämlich ganz einfach vermieden werden können. Durch ehrliche Politiker! Aber denen ging und geht es eher um das Gewinnen irgendwelcher Wahlen wobei sie gleichzeitig in Kauf nehmen, dass eine ganze Generation im Alter verarmt. Und dies wird kommen, so sicher, wie das Amen in der Kirche.

Noch zwei, drei weitere Sätze dazu: (wenn ich darf)

Wenn man einmal ins Ausland geht und sich in einigen Ländern die Rentensysteme ansieht wird man feststellen, dass keines der Länder so schlecht dasteht, wie Deutschland. Warum? Ganz einfach: Es scheint eine deutsche "Tugend" zu sein, sich immer nur auf den Staat und die sogenannte Solidargemeinschaft verlassen zu wollen. Wir bauen hier fast ausschließlich auf die staatliche Rente: 85% unserer gesamten Altersversorgung soll aus der staatlichen Rentenkasse kommen.
Dabei könnten wir so herrlich die Erfahrung anderer nutzen. Aber statt zu handeln, haben unsere Politiker immer nur gelogen. Und haben viele Menschen - besonders die über 50-Jährigen - um die Chnace gebracht, die Zeit für sich arbeiten zu lassen.
Daher liegen wir im Vergleich mit anderen Ländern weit zurück und müssen privat mehr tun als andere.
Schau Dir nur mal andere Länder an:
Da ist die Schweiz mit ihrem Drei-Säulen-System, das Prinzip der Eigenvorsorge in den USA, das Kapitaldeckungsverfahren in Chile oder die Betriebliche Altersversorgung in Holland. In diesen Ländern geht es den meisten Rentnern besser als denen hier in Deutschland. Weil sie nicht nur auf das staatliche System vertraut haben.

Ich will damit folgendes sagen: Meiner Meinung nach ist eine Kapitaldeckung immer sozialer, als ein Umlageverfahren. Auch, wenn viele es für unsozial halten.

Weißt Du, was für mich unsozial ist?

Unsozial ist es meines Erachtens, dem Einzelnen sehr viel wegzunehmen und diese Gelder dann so zu verteilen, das viele Menschen zu wenig bekommen, um würdevoll zu leben.

Des Weiteren ist es unsozial, den Arbeitnehmern so viel wegzunehmen, dass viele nicht mehr ausreichend für sich selber sorgen können.

Und es ist unsozial, das eingesammelte Geld sofort wieder zu verteilen. Auf diese Weise kann es nicht arbeiten und sich vermehren.

Unsozial ist es auch, das vorhandene System weiterhin als sicher darzustellen, wie es unsere Politiker heute noch tun, obwohl schon lange das Gegenteil bekannt ist.

Und hochgradig unehrlich ist es zudem noch, unser sinkendes Renten-Schiff als allen anderen überlegen darzustellen, wie es der unbelehrbare Norbert Blüm noch am 11. März 2006 tat.

Experten sagen, dass für eine befriedigende Altersrente jeder ca. 500,-- Euro monatlich sparen muss. Aber sofort ereifern sich die Verfechter sozialer Gerechtigkeit und sagen, dass Geringverdiener kaum sparen können. Also auch Deine Angestellten bei ALDI.
Meine Meinung: Natürlich ist das so. Aber es ist nicht Aufgabe der Gemeinschaft, dies auszugleichen. War es nie und wird es auch nie sein. Die Gemeinschaft soll ein Minimum sicherstellen, für ein Mehr ist jeder Einzelne verantwortlich.
Die Menschen sind eben nicht gleich, tun nichts Gleiches, wollen nichts Gleiches, strengen sich nicht gleichermaßen an. Darum werden sie auch unterschiedlich viel haben. Und warum soll ein Herr Albrecht für minimale Leistungen - und als nichts anderes ist die Tätigkeit der Kassiererin und Paket-Aufschneiderin in den Filialen zu bezeichnen - hohe Gegenleistung erbringen?

Friedrich Nitzsche sagte einmal: "Die Lehre von der Gleichheit ist das Ende der Gerechtigkeit."

Du wirst in mir absolut keinen Verfechter der "sozialen Gerechtigkeit" finden, sorry. Ich habe noch nie viel dafür übrig gehabt und werde meine Ansichten dazu auch sicherlich nicht ändern.

Weißt Du, warum?

Weil unsere Damen und Herren Abgeordnete z.B. über die Altersrente entscheiden, von der sie niemals selbst betroffen sein werden. Abgeordnete erhalten nach 23 Jahren Tätigkeit eine sichere (!) Pension in Höhe von 4.387 Euro monatlich. Angestellte mit durchschnittlichem Gehalt "erhalten" nach vollen 45 Jahren lediglich 1.176 Euro Rente, ohne Berücksichtigung der Inflation. Und diese Rente ist noch nicht einmal sicher. Für die Politiker selbst ergibt sich also überhaupt kein Handlungsbedarf.

Und letztlich: Warum soll ich meine "Alterssicherung" einem System überlassen, was längst pleite ist? Einem System, was heute schon zu über 30 % bezuschusst werden muss? Und was gleichzeitig zu einer weiteren Verschuldung des gesamten Systems führt? Und was von Menschen verwaltet wird, die ständig lügen und uns falsche Versprechungen machen?

Nö, nö, mein Lieber. Mit mir nicht. Ich verlass mich lieber auf mich selbst. Da weiß ich, was ich hab.
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
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FrankPL

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10

Sonntag, 23. März 2008, 17:23

RE: Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

Ich stimme dir ja im Großen und Ganzen zu. Ich meine nur, dass es ohne eine gewisse soziale Gerechtigkeit nicht geht - nicht gehen kann. Und dann kommen wir doch in den Bereich, wo der Eine mehr hat, als er ge- bzw. verbrauchen kann. Was ist denn schlimm daran, wenn dieser dann einen Teil von seinem Überfluss der Allgemeinheit zur Verfügung stellt?

Daran kann ich eigentlich nichts Unsoziales feststellen. Das wollte ich grundlegend damit ausdrücken.

Zum Thema HARTZ-IV:
Ich war persönlich davon betroffen und ich habe mittlerweile auch auf der Seite des Arbeitnehmers einige Nettigkeiten dieser Sache hautnah mitbekommen. Auch ich möchte darauf hier nicht näher eingehen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »FrankPL« (23. März 2008, 17:29)


11

Sonntag, 23. März 2008, 18:01

RE: Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

Zitat

Original von Darek
... möchte hier mal wieder ein - sicherlich provokantes - Thema anstoßen.

Was denkt Ihr über unser Sozialversicherungsgefüge, insbesondere über die gesetzliche Rentenversicherung?
Ist sie überhaupt noch up-to-date?
Ich finde: :nie

Meiner Meinung nach müsste sie für die Zukunft abgeschafft werden - sie ist überholt und war eigentlich schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Außerdem wiegt sie die Menschen in trügerischer Sicherheit, das böse Erwachen wird in einigen Jahren (beginnend ab 2012) wie ein Hammer auf uns zu kommen. Zumindest für diejenigen unter uns, die sich über ihre Rente (noch) keine Gedanken gemacht haben. Denn die Berechnungen / Bescheide der DRV (Deutsche Rentenversicherung, vormals BfA), die jedes Jahr an Millionen Haushalte verschickt werden, sind schon seit Jahren völlig falsch und stimmen mit den Beobachtungen der Demografen überhaupt nicht überein. Diese Berechnungen sind für mich schon fast kriminell, da es sich hier um absolute Falschaussagen handelt.

Ich plädiere für eine private Vorsorge......

Wie seht Ihr das? :mysli



Private Vorsorge halte ich für Unsinn, da es sich nur relativ wenige das leisten können.
Mann muss es so machen, wie in der Schweiz, alle zahlen für alle von allen Einkünften und das ohne Bemessungsgrenze

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sapere Aude« (23. März 2008, 18:04)


12

Sonntag, 23. März 2008, 19:21

RE: Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

Zitat

Original von Darek
Ich halte das Ganze für einen beispiellosen Skandal. Dass Millionen Menschen von Altersarmut bedroht sind, hätte nämlich ganz einfach vermieden werden können. Durch ehrliche Politiker! Aber denen ging und geht es eher um das Gewinnen irgendwelcher Wahlen wobei sie gleichzeitig in Kauf nehmen, dass eine ganze Generation im Alter verarmt.

Es handelte sich dabei um die Bundestagswahlen vom 15. September 1957, die von Konrad Adenauer gewonnen wurden. "Der Alte" hat sie gewonnen, weil die meisten Rentner ihm damals ihre Stimme gaben. Und sie taten es, weil ihnen "der Alte" ein sagenhaftes Geschenk versprochen hatte: die Rente im Umlageverfahren. Der Rest ist die Geschichte.
Damals wußten alle, daß dieses Rentenverfahren nur dann funktionieren kann, wenn es ständig genug neue Beitragszahler gibt. Aber das Problem war für Adenauer ganz einfach; sein Spruch ist bis heute bekannt: "Kinder kriegen die Leute immer!" ... :glupek

Zitat

Original von Darek
Und es ist unsozial, das eingesammelte Geld sofort wieder zu verteilen. Auf diese Weise kann es nicht arbeiten und sich vermehren.

Das ist eben typisch für das Umlageverfahren. Adenauer hätte es damals auch anders machen können. Aber die richtige Konzeption (er hat sie übrigens bei einem Schweizer Finanzspezialisten namens Schreiber abgekupfert) war ihm erstens zu kompliziert, und zweitens war sie für die damaligen Rentner nicht attraktiv genug.
So hat er also im Jahre 1957 das alte und bewährte Rentensystem von Bismarck mit einem Federstrich beiseite gefegt und ein neues engeführt. Das alte System war freilich durch die Kriegsereignisse entwertet; hätte man es beibehalten, würde eine ganze Generation von Rentnern damals leiden müssen. Und sie hätte garantiert "den Alten" nicht gewählt ...

Somit bezahlen wir alle bis heute für die Ereignisse des WK2. Nur das will halt keiner von unseren heutigen Politikern zugeben.

Es wird wohl übrigens keinen überraschen, wenn ich sage, daß ich mich persönlich schon vor Jahren für die private Vorsorge entschieden habe.

Darek

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13

Montag, 24. März 2008, 11:51

RE: Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

Zitat

Original von Turbot
Es handelte sich dabei um die Bundestagswahlen vom 15. September 1957, die von Konrad Adenauer gewonnen wurden. "Der Alte" hat sie gewonnen, weil die meisten Rentner ihm damals ihre Stimme gaben. Und sie taten es, weil ihnen "der Alte" ein sagenhaftes Geschenk versprochen hatte: die Rente im Umlageverfahren. Der Rest ist die Geschichte.
Damals wußten alle, daß dieses Rentenverfahren nur dann funktionieren kann, wenn es ständig genug neue Beitragszahler gibt. Aber das Problem war für Adenauer ganz einfach; sein Spruch ist bis heute bekannt: "Kinder kriegen die Leute immer!" ... :glupek



Ganz genau, Turbot. :oklasky
Obwohl ja bereits vorher immer neue Leistungen gewährt worden waren, hatte die staatliche Rente bis dahin eigentlich nur einen Zuschusscharakter. Doch plötzlich sollte sie im Alter den bereits erworbenen Lebensstandard garantieren. Die staatliche Rente bekam nun auf einmal einen Gehaltsersatzcharakter.
Adenauer erhöhte 1957 die laufenden Renten auf einen Schlag um 71,9 % und die Witwenrenten sogar um 95%. Aber - das Geld für diese Aktion war nicht vorhanden. Man musste es dem Bürger vorher erst einmal wegnehmen, um es dann wieder zu verteilen. Und man musste es dem Bürger irgendwie schmackhaft machen, dass nun jedem etwas weggenommen wurde. Die Lösung war daher: Man "erfand" den Generationen-Vertrag. Politisch vielleicht ein schlauer Schachzug. Wer wurde damals gewählt? Adenauer.
Aber es war unverantwortlich. Denn die versprochenen Leistungen konnte Adenauer nicht auf vernünftigem Weg finanzieren; er führte also das sogenannte Umlageverfahren ein. Für mich einer der schlimmsten finanzpolitischen Fehler aller Zeiten, es war auch zu damaligen Zeiten schon ein Risiko. Dieses Verfahren hängt nämlich von drei ganz wichtigen Faktoren ab, die kaum durch die Politik zu beeinflussen sind: Lohnniveau, Arbeitslosigkeit und Geburtenrate. Jeder dieser drei ist immens einflussreich. Nicht auszudenken, wenn sich alle drei Faktoren gleichzeitig negativ entwickeln. Und leider befinden wir uns heute in genau dieser Situation.

Allerdings gab es auch zum damaligen Zeitpunkt schon jemanden, der vehement warnte. Ludwig Erhard. Für mich sowieso einer der fähigsten Politiker, die wir in Deutschland jemals hatten. Erhard sah die drohenden Gefahren damals schon ganz klar. Mit jedem neuen Versprechen übernahm die RV nämlich Leistungen, die sie aus eigener Kraft nicht einlösen konnte. Und dies widersprach dem Denken des Ökonomen Erhard ganz gewaltig. Adenauer setzte sich allerdings gegen seinen Minister durch.
Nur fünf Jahre später, also ca. 1962, setzte der Pillenknick ein. Ab diesem Zeitpunkt begann dann das unaufhaltsame Siechtum der gesetzlichen Rentenversicherung.

Zitat

Original von Turbot
Es wird wohl übrigens keinen überraschen, wenn ich sage, daß ich mich persönlich schon vor Jahren für die private Vorsorge entschieden habe.


:oklasky :oklasky
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Darek

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Montag, 24. März 2008, 12:42

RE: Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

Zitat

Original von Sapere Aude

Private Vorsorge halte ich für Unsinn, da es sich nur relativ wenige das leisten können.
Mann muss es so machen, wie in der Schweiz, alle zahlen für alle von allen Einkünften und das ohne Bemessungsgrenze


... also, von meiner Oma kenne ich den Spruch: "Spare beizeiten, dann hast du in der Not." Gilt das heute nicht mehr?
Und sparen kann jeder!! Er muss nur wollen (weiter unten kommt noch eine Anmerkung hierzu). Ausnahmen sind hierbei allerdings Arbeitslose, Pflegebedürftige und Schwerst-Kranke. Zugegeben.
Du solltest Dich vielleicht mal ein wenig mit entsprechender Fachliteratur beschäftigen. Ist nicht böse gemeint :oczko

Ich mache dies nun schon seit über 18 Jahren und kann Dir gerne jede Menge Fachliteratur empfehlen. Und zwar qualitativ hochwertige Fachliteratur.
Beim Sparen ist es nämlich so ähnlich wie mit dem Tropfen, der das Fass eines Tages zum Überlaufen bringt:
Auch kleine Beträge, regelmässig gespart, summieren sich im Laufe der Jahre zu einem stattlichen Vermögen.
Leider sind wir heute fast alle nur noch auf Konsum aus. Ein zweiter Fernseher, ein Laptop neben dem Rechner, das neueste Handy, ein neues Auto, weil der Nachbar auch einen neuen Wagen hat. Und alles schön finanziert. Warum auch nicht - meine Bank und ich, wir haben ja genung Geld.
Was viele dabei allerdings immer vergessen ist, dass die monatliche Kreditrate ähnlich ist, wie eine Sparrate. Nur, dass man sie jetzt nachträglich zahlt. Und zwar zahlen MUSS. Wenn ich mir aber nun die Kreditrate leisten kann (muss), warum kann ich mir dann vorher keine Sparrate leisten? Verstehe ich nicht so ganz.

Aber, nun ja. Wie ich weiter oben schon geschrieben habe: Jeder nach seinem Denken. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Und noch etwas, Sapere Aude. Wenn Du schon die Schweiz anführst, dann bitte auch richtig.
Der Schweizer erhält lediglich 42 % seiner Altersrente aus der staatlichen Rentenkasse. Das ist weniger als die Hälfte des deutschen Rentenmodells! Dafür zahlt er auch nur 9% seines Einkommens in die AHV (Alters- und Hinterbliebenenversicherung). Die Hälfte davon zahlt der Arbeitgeber. Die Belastung ist damit viel geringer als in D ( fast 20 Prozent); aber es funktioniert, weil alle in die AHV einzahlen müssen - auch Beamte und Selbständige.

Weitere 32 % der Scheizer Altersrente kommen über eine betriebliche Altersvorsorge zustande: Jeder Arbeitnehmer muss 4 - 5 Prozent in die sogenannte BVG (berufliche Vorsorge) einzahlen. Allerdings erst ab einem Mindesteinkommen von 24.000 Franken.

Zudem kommen jetzt aber noch weitere 26 % aus privater Vorsorge! Diese ist zwar freiwillig, wird aber steuerlich extrem gefördert! Selbständige können sogar bis zu 28.000 Franken pro Jahr steuerfrei anlegen.
Und praktisch jeder Schweizer nutzt die private Vorsorge. Auch, weil sie ihm jede Menge Steuervorteile bietet. Und weil die Schweizer nicht so "staatlich" orientiert sind, wie wir Deutschen. Und nicht nur die Schweizer.
Wir verkennen immer wieder einen wichtigen Punkt - wenn ich vom Staat etwas haben möchte, muss ich es ihm vorher erst einmal geben.

Während in Deutschland lediglich nur 15 % aus den beiden Säulen betriebliche Altersvorsorge und privater Vorsorge kommen, sind es in der Schweiz zusammen fast 60 %! Das ist praktisch viermal so viel, wie in Deutschland! Den Schweizern wird es einmal besser gehen, als uns. Und es geht ihnen jetzt schon besser: Sie zahlen weniger Rentenversicherungsbeiträge und weniger Steuern.....

Wir können hier diskutieren, wie wir wollen - unser Rentensystem ist bankrott, ruiniert, zepsuty, spoiled.... und wer nicht rechtzeitig handelt, also "vor"-sorgt, hat dann das "Nach"-sehen und steht im Alter absolut im Regen. Und vom Staat wird es dann keinen Regenschirm mehr geben. Denn für Regenschirme ist einfach kein Geld mehr vorhanden. Das ist absolut sicher.....
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15

Montag, 24. März 2008, 17:02

RE: Altersarmut! Rente, oder besser doch Rendite?

Darek, wenn Du es richtig gelesen hast, habe ich geschrieben, dass keiner dir garantieren kann, dass auch das was Du heute privat sparst, nicht in 20 Jahren der Staat von dir sich zurück nehmen will und wird!
Nichts für Ungut Darek, aber deine Ausführungen sind für mich nur bla, bla, bla!
ES KANN NICHT JEDER NOCH ZUSÄTZLICH SPAREN! Hast Du letztens nicht gelesen, dass z.B.: zirka 130-Tausend Voll beschäftigte Arbeiter des Öffentlichen Dienstes auf die Sozialhilfe angewiesen sind? Sind das für dich Leute, die nicht arbeiten wollen (Sozial-Schmarotzer)?
Ich kenne auch sehr viele Leute die IMMER die Meinung vertreten haben "Jeder soll sein Leben selber in die Hand nehmen und nicht den Solidarstaat bemühen!" Und dann, wo sie in der Not waren, haben die selben Leute ohne Skrupel bis zum letzten Pfennig/Cent alles an Sozialleistungen abgegriffen!:(
Wenn man jung ist, kann man "Bäume ausreißen", man ist gesund und man hat meistens keine Probleme gut bezahlte Arbeit zu finden. Doch werde mal älter, da sieht die Sache schon ganz anders aus!
Wenn Du USA als Beispiel anführst, musst Du auch die Millionen von Obdachlosen erwähnen!
Leute die ihr ganzes Leben gearbeitet haben, OHNE, einen einzigen Tag arbeitslos gewesen zu sein, sprich - Sozialleistungen bezogen zu haben, die auch diese ganze Zeit in die Rentenkasse eingezahlt haben, die dann eine Rente erwarten und nichts bekommen, diese Menschen "selber schuld" zu nennen und beinah als Schmarotzer zu titulieren weil sie nicht EXTRA privat gespart haben, ist schon DREIST!:(

Gruß
Signatur von »elLopo«
w w w . B a i l a M e - F i t . d e
* fit mit Tanzen *

16

Montag, 24. März 2008, 21:34

Hallo Darek,

mal abgesehen davon, dass ich eine ganze Reihe Deiner Aussage hier bestreite.
Was willst Du uns denn nun eigentlich damit sagen? Was sollen wir tun?
Auf die Barrikaden gehen und die Regierung stürzen? Und was kommt dann? Uns für die Abschaffung des Systems einsetzen und damit nach jahrelangen Einzahlungen auf die eigenen Ansprüche verzichten? Mehr private Vorsorge betreiben? Wovon denn bitte?

Das derzeitige Rentensystem scheint vielleicht wirklich Fehler zu haben. Aber ich wüsste kein besseres. Und wenn es das gibt, weiß ich nicht, wie man einen Ausstieg aus dem bisherigen System hinkriegen sollte, ohne dass man Menschen um ihre (verfassungsrechtlich verankerten) Ansprüche bringt.

Darüber hinaus glaube ich, dass wir es schon früh genug merken werden, wenn das Rentensystem zusammenbricht. Ein Blick in andere Länder genügt (z.B. Polen), wo immer noch die Frühverrentung ihre Blüten treibt und von Rente mit 67 noch längst nicht die Rede ist.

Ein etwas kühlerer Kopf und weniger Panikmache täte glaube ich ganz gut.
Oder willst Du uns hier Altervorsorgeprodukte verkaufen?
Lars

17

Montag, 24. März 2008, 22:16

Irgendwas wird der Staat sicher auszahlen, immerhin ist es nicht nur gesetzlich garantiert, sondern er müsste sich dann mit einer Aufgebrachten Menge herumschlagen die die entsprechenden Leute nicht wählen würde... Es wird auch sicher in etwa die Grenze zum sog. Existenzminimum nicht unterschreiten und es wird (so die deutsche Regelung – von Karlsruhe bestätigt) so sein dass man im Durchschnitt nicht weniger raus bekommt als man einzahlte (aber 0,1% Zinsen ist nicht verboten), notfalls spring der Steuerzahler ein.
Also verhungern wird in beiden Ländern keiner, die Sorge liegt in Wirklichkeit doch ganz wo anders und zwar in der Frage wo der Staat das Geld herbekommt und wer dafür wieder bluten wird.
Was erwarten wir außerdem denn, 40 Jahre 20% einzahlen und dann 30 Jahre davon leben und dann am besten so in um 70-80% vom Lohn? Das geht halt nicht.

Private Rentenvorsorge will ich nur an einer Stelle behandeln und zwar was man unter privat versteht. Damit meint man oft regelmässige Einzahlungen an die Firma x die euch dann eine Rente auszahlt. Kein Wunder dass ihr Angst habt, erst recht wenn man bedenkt dass kein Normalsterblicher die Verträge wirklich durchschaut und die vermischt mit vielen Rentengesetzen sind und zudem eher unflexibel. Manche verstehen auch unter privater Rente auch spekulative selbst gemachte Anlagen, auch dann verstehe ich die Angst.
Wie wäre es mit verteilten Geldmarktsparen/Festverzinsliche Anlagen? Damit habt ihr kein Verlustrisiko und 2-3% mehr Rendite als vom Staat und seid flexibel was Einzahlungen und Auszahlungen angeht, die Disziplin da regemässig einzuzahlen und nur langsam ausgeben muss man aber erstmal haben.
Eine Rente ist kein Spiel, die muss eine konservative Anlage sein und damit eben mit wenig Zinsen aber dafür sicher. Und natürlich jeder nach eigenen Möglichkeiten, schon klar dass ein Geringverdiener da keine Reichtümer ansammeln kann, aber um keinen Zuschuss zu staatlichen Rente zu bekommen reicht es schon.
Wenn ihr ansonsten genug Geld habt dann könnt ihr damit gerne spekulieren, mit der Rente macht man das aber nicht.
An der Stelle will ich auch Wohneigentum in den Raum werfen, damit spart man sich die Miete und auch wenn man das mit Krediten finanziert, so geht das schon auf. Man sollte sich allerdings nicht gleich mit Häusern übernehmen, eine nette Wohnung ist auch ok.

Wie wäre es wenn der Staat die Rentesache behält aber dafür jedem eine Art Konto eröffnet und was man einzahlt plus Zinsen wie bei Staatsanleihen kriegt man eben dann ausbezahlt? Wer früher stirbt dessen Rente wird als Sozialhinwendung an die anderen Konten verteilt mit Schwerpunkt auf die mit besonders kleinen Kontoständen. Nur das wird wieder keiner wählen, so einfach ist das.
Das Problem wie man die erste Generation die ohne Einzuzahlen die Rente bekam und daraus folgender Umlagenfinanzierung löst man nicht so auf ein Schlag, aber man muss eben schrittweise von der Umlage weg.

Das was turbot richtig beschrieb ist kein Phänomen von vor paar Jahrzehnten, heute sind die meisten Leute genauso weitsichtig wie damals.
Wenn die Lücken der Steuerzahler schließen muss, wird Deutschland nie ein wettbewerbsfähiges Steuersystem haben können. Und dann schießt sich wieder der Kreis mit Arbeitslosigkeit und der Unfähigkeit dann anzusparen.
In PL das gleiche Spielchen, eigentlich noch schlimmer, Lars schrieb schon von Frührenten, ich kenne dort tatsächlich nicht viele die ein normales Arbeitsleben hatten und wie vorgesehen in die Rente (Emerytura, nicht Renta (Renta = wegen Krankheit)) gingen. Und diese elende Doppeltanrechnung von Arbeitsjahren wenn man zur ausgesuchten Berufsgruppen zählt, oder die Versicherung für Taschengeldbeträge bei krus etc.
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18

Montag, 24. März 2008, 23:04

@ elLopo
@ Lars

also - bleibt mal locker, Jungs!!

Weder habe ich in meinen Postings irgendwen als Sozialschmarotzer betitelt, noch will ich hier irgendwelche Altersvorsorgeprodukte verkaufen!!!! Mit solcher Art von Produkten habe ich weder etwas zu tun, noch bin ich an irgendwelchen Vertrieben für solche Produkte beteiligt oder interessiert!!

Dies hier ist ein Diskussions-Forum, soweit ich weiß. Und ich hatte ja bei der "Eröffnung" dieses Threads einfach die Frage gestellt, was Ihr zu diesem Thema so denkt, wie Eure Meinung dazu ist. Mich dann wegen meiner Einstellung anzugreifen, finde ich -ehrlich gesagt - ziemlich daneben.

@elLopo - sicher hast Du Recht mit Deiner Aussage. Niemand kann Dir garantieren, dass der Staat Dir in Zukunft vom Ersparten nichts abnimmt. (Und wenn - alles abnehmen geht nicht)
Es kann Dir allerdings heute schon jeder halbwegs vernünftig aufgeklärte Bürger garantieren, dass das Rentensystem kippt, kippen muss. Ich denke, dass meine Erläuterungen dazu ausreichend genug gewesen sein müssten.
Trotzdem hier nochmals einige Zahlen:

Bis vor 100 Jahren betrug das Verhältnis von Arbeitnehmern zu Rentnern 8 zu 1. Heute steuern wir einem Verhältnis entgegen von 2 zu 1, ab dem Jahr 2030 liegen wir dann bei fast 1 zu 1. Also ein Rentner auf einen Erwerbstätigen.

Dies hat absolut nichts mit Panikmache zu tun!!!

Es sind harte Fakten, die - wie weiter oben von mir schon angeführt - ganz einfach nachzurechnen sind. Unsere Bevölkerung schrumpft. Daran ist einfach nicht zu rütteln. Und wenn nicht genügend "Frischfleisch" für den Arbeitsmarkt heranwächst, wo soll dann das Geld für zukünftige Rentenzahlungen herkommen?

Auch ist es nun mal so, dass in den Jahren zwischen 1946 und 1964 weltweit über eine Milliarde Babys geboren wurden. Daraus resultiert dann aber auch, dass diese Babyboomer, wie sie im Fachjargon heißen, ab dem Jahr 2012 in Rente gehen werden. Auch dies sind harte Fakten und nicht zu widerlegen.

@ Lars
Du schreibst, dass wir es schon früh genug merken werden, wenn unser Rentensystem zusammenbricht? Wo hast Du denn bis heute gelebt?
Unser Rentensystem ist schon längst dabei, zusammenzubrechen! Merkst Du das denn nicht?

Ein Beispiel aus 2005:
Bereits im Sommer war klar, dass am Ende des Jahres ein kurzfristiger Kredit des Bundes an die Rentenversicherung notwendig wird. Laut Bundessozialministerium mußten von der im Oktober fälligen Zahlung in Höhe von fünf Milliarden Euro 500 Millionen Euro einen Monat früher überwiesen werden. Dies war nötig, da im Dezember (2005) kein Bundeszuschuss mehr da war, so die damalige Aussage von Ministerin Ulla Schmidt. Es war also kein Geld mehr da!!!

Die seinerzeit vorhandenen Reserven der gesetzlichen RV sind durch Währungsverluste vernichtet worden. Ein Wiederaufbau wäre mit einer erheblichen Doppelbelastung der aktiven Generation verbunden, die neben der Finanzierung der laufenden Renten dann auch noch die in die Rücklagen wandernden Beiträge aufzubringen hätte. Als Folge der andauernden und vor allem arbeitsmarktbedingten Finanzierungsprobleme weist die Rentenversicherung nur noch kleine Rücklagen auf, die weniger als eine Monatsausgabe abdecken und allein dazu dienen, Einnahmeschwankungen im Jahresverlauf auszugleichen.

Die Rücklagen der RV sind seit dem Jahr 1975 bis 2004 ständig gesunken:
Waren es 1975 noch 7,4 Monatsausgaben als Rücklage, hatten wir im Jahre 2004 nur noch 0,5 Monatsausgaben als Rücklage! Das heißt also, dass die gesetzliche RV nur noch so viel Rücklagen hatte, dass alle Rentner die Hälfte ihrer fälligen Rente erhalten konnten. Und ich betreibe Panikmache?

Und was, elLopo, hat das, bitte schön, mit bla, bla, bla zu tun?
Die Zahlen kann jeder beim Verband Deutscher Rentenversicherungsträger nachlesen. Sie sind für jeden zugänglich.

Und Lars - noch etwas: Du sprichst in Deinem Posting von verfassungsrechtlich verankerten Ansprüchen. Erlaube mir einmal herzlichst :ROTFL
Von welchen Ansprüchen redest Du denn da? Meinst Du die ständigen Rentenkürzungen?
Nehmen wir zunächst einmal die Anhebung des Rentenalters von 65 auf 67 Jahre. Umgerechnet sind dies zumindest schon einmal 7,2 % weniger Rente - solange man lebt.
Nun redet man davon, das Rentenalter schrittweise auf bis zu 72 Jahre anzuheben. Dies würde eine weitere Senkung der Rente von umgerechnet 18 % bedeuten.

Eine weiter Kürzung der Rente erfolgte mit Meldung vom 8. März 2006: Die Prognosen von 1995 für das Jahr 2009 (ist in einem Jahr!) mussten zu diesem Datum (also 8.März 2006) bereits um 22 % gesenkt werden.

Die dritte Kürzung der Rentenansprüche: In den Jahren 2004 bis 2008 gab es keine Rentenerhöhung! Wenn wir nun für diese fraglichen 5 Jahre nur 2 % Inflation ansetzen bedeutet dies wiederum eine Kürzung der Rente in diesen 5 Jahren von 10 %.
Ein Kaufkraftverlust von 10 % bei einer ohnehin knapp bemessenen Rente ist sicherlich eine ernste Angelegenheit, oder nicht?

Und die ständigen Nullrunden in der RV geben uns nur einen kleinen Vorgeschmack auf das, was uns in Zukunft noch erwartet. Einige werden reicher und reicher; 50 % der Deutschen aber werden in Altersarmut leben - wenn wir das Problem nicht lösen.

Bei all diesen harten Fakten werft Ihr mir Panikmache vor? Kann ich nicht begreifen.
Selbst unsere Tochter ( fast 17 ) lernt heute in der Schule die Situation der umgekehrten Alterspyramide mit ihren Folgen.

Nochmal: D-Pl-Forum ist ein Diskussionsforum. Ich habe hier lediglich meine Einstellung kundgetan, nichts weiter. Wenn Ihr das als Panikmache betrachtet, so ist dies Euer gutes Recht. Ich nenne es einfach Auseinandersetzen mit den Fakten, mit Fakten, die schon seit Jahren bekannt sind.
Und ich halte es so, wie Turbot: Die gesetzliche RV kann mir gestohlen bleiben, ich betreibe private Altersvorsorge. Und sollte sich dann tatsächlich herausstellen, dass die Politiker, oh Wunder, doch noch die Kurve kriegen - was soll`s. Dann habe ich im Alter eben noch mehr Geld zur Verfügung. Kann auch nicht schaden, oder?

Glauben kann ich daran allerdings nicht .....
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

19

Montag, 24. März 2008, 23:43

Ich fand die Sprüche meiner Mutter "Kind, denk an die Rente!" lange Jahre etwas übertrieben. Etwas hat sich da aber trotzdem in der privaten Vorsorge angesammelt. Wie ich heute sehe - nicht genug.

Ein Freund von der DRV sagt, dass "Riestern" sich nicht lohnt. Ich sollte also weiter privat vorsorgen. Leider weiß ich als Freiberuflerin nie, wie viel ich im nächsten Monat verdiene - wie kann ich da die festen Beiträge zahlen?

Das Geld, was unregelmäßig kommt, auf dem Sparbuch bunkern? Dann aber auch Zinsen an den Fiskus abtreten? Gibts noch eine andere Möglichkeit?

Manchmal denke ich wirklich an einen Sparstrumpf unterm Bett... :mysli
Signatur von »ReniA« Liebe Grüßle i serdeczne pozdrowienia

Renia :papa


Kołysanka dla Gdańska

Hochzeitspolka

BIALY MIS

20

Montag, 24. März 2008, 23:54

Na ja, Du gibst ein Teil der Zinsen als Steuer ab, der Sparstrumpf produziert aber 0 Zinsen ;)

Bis auf die Sache mit Anrechnung bei Beantragung sozialer Leistungen und solcher Sachen ist so ein Konto schon nicht schlecht.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

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