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1

Freitag, 29. August 2008, 12:02

Handelsboykott Russlands

Ich eröffne hier einmal einen Thread, weil ich zu diesem Thema noch keine wirkliche Meinung habe. Ist das schlimm? Darf man das in Zeiten der schnellen Schlagzeilen und verkürzten Debatten? Noch keine Meinung haben?
Also frage ich einmal in die Runde und würde wirklich gern hören, wie ihr das seht:

Sollte die EU gegenüber Russland ein Handelsboykott verhängen?

olaf

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2

Freitag, 29. August 2008, 12:29

RE: Handelsboykott Russlands

Du bist ja schneller als GW Bush erlaubt.. :mysli

Boykott ist Krieg mit anderen (?) Mitteln..und wer will das schon.. :paluszkiem

3

Freitag, 29. August 2008, 12:35

Herr Koucher aus Frankreich ( Außenminister ) und Frau Merkel ( ???? ), sollten erst überlegen und dann reden.

4

Freitag, 29. August 2008, 12:39

Paulchen Panther: Wer hat an der Uhr gedreht?

Russland: Wer kann denn am Ölhahn drehen ?????????????????

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »WHK« (29. August 2008, 12:49)


Falk

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5

Freitag, 29. August 2008, 12:45

schwieriges thema und genauso wie du habe ich mir da noch keine exakte meinung gebildet und ich denke, dass es nicht schlimm ist sich nicht sofort eine zu bilden.

ich denke aber, dass wie immer sich europa entscheidet es geschlossen handeln sollte. notfalls auch entgegen einem weg, den die usa gehen wollen... immerhin ist russland ein wenig naeher an europa als an den usa...
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6

Freitag, 29. August 2008, 12:50

Peter Scholl-Latour meinte gestern bei Maybrit Illner, dass die USA überhaupt kein Interesse daran habe, dass Europa und Russland zusammenarbeiten oder zusammenwirken. Das sei für die Amerikaner die Horror-Vision schlechthin.

Falk

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7

Freitag, 29. August 2008, 12:52

das mag sein, aber russland waere eine direktere 'bedrohung' fuer europa, als fuer die usa, allein schon wegen der geographischen naehe.

deswegen sollte sich europa da nicht unbedingt reinreden lassen...
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8

Freitag, 29. August 2008, 13:58

Der georgische Präsident war zu der Sendung hinzugeschaltet und behauptete, dass die Georgier, die in Abchasien und Südossetien gelebt hätten, in den letzten Jahren von den Russen vertrieben worden seien, während diejenigen, die blieben, ohnehin immer auf Russland fixiert geblieben sind und auch russische Pässe erhielten. Hat das jemand in den letzten Jahren genauer verfolgt?
Wenn der georgische Präsident mit seiner Vertreibungstheorie nicht die jüngste Geschichte verfälscht und die Wahrheit ausspricht, wäre das in der Tat womöglich ein Grund, die Handelsbeziehungen vorübergehend außer Kraft zu setzen. Wobei auch hier eine europäische Doppelmoral zu kritisieren wäre, dass man zunächst nicht hinschaut, und erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, handelt.
Ich weiß wirklich nicht, wie ma reagieren soll, und das Traurige ist immer, dass die Propaganda auf beiden Seiten auf Hochtouren läuft.

Mundus vult decipi!

nowicjusz

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9

Freitag, 29. August 2008, 15:04

Von dem was man im Fernsehen sieht und hört kann man eh nicht alles glauben :oczko

olaf

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10

Freitag, 29. August 2008, 15:35

Zitat

Original von Falk
... allein schon wegen der geographischen naehe.

deswegen sollte sich europa da nicht unbedingt reinreden lassen...


Falk, wo haben die USA denn keinen Stuetzpunkt ausser in China und Russia, abgesehen von ein paar Kopftuch-Countries? Vielleicht lieben es die Amerikaner, geographisch im "Abseits" zu stehen? Zumal fuer viele USA-Bu(e)rger dort Georgien und Polen keinen Strom ,Computer und MTV haben..

Aus alter "Tradition" betrifft das russische Verhalten eben jetzt die Nachbarn und ehem. Verbuendeten/ ehem Sowjetrepubliken, aber auch Finnland/Ostseeregion. Waehrend der Reagan-Adminstration war die USSR PLEITE, jetzt schwimmen sie in GELD...und OEL und GAS.
Der georgische Praesident ist allerdings auch nicht ganz koscher.

Hier in PL fuehlt sich das Ganze etwas kaelter an als in Westeuropa...gefuehlte Eiszeit..

ein link dazu von heute:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,574847,00.html

Falk

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11

Freitag, 29. August 2008, 16:56

olaf,

du wirst sicher zugeben, dass ein paar amerikanische stuetzpunkte noch keine geographische naehe im vergleich zu europa als staatenbund ausmachen.
ein moeglicher konflikt, welcher art auch immer, mit russland haette mehr konsequenzen fuer menschen die in europa leben, als fuer solche in den usa...

von den direkten nachbarn und eben ehemaligen sowjetrepubliken mag ich mal gar nicht anfangen. denen geht sicher reihenweise die hinterseite auf grundeis...

natuerlich fuehlt sich das in polen wie eiszeit an. allerdings hat man (die politik) sich dort auch einen besonders 'gluecklichen' zeitpunkt gewaehlt, um dort amerikanische raketen stationieren zu lassen... ganz falsches signal...

Zitat

...Der georgische Praesident ist allerdings auch nicht ganz koscher

naja. so 100%ig kann ich auch nicht ueberzeugt sagen, dass die situation mit ossetien so eindeutig zu beurteilen waere.
je nachdem wo man seine nachrichten herbekommt und wer gerade spricht scheint ja sogar manchesmal die russische position nachvollziehbar... (legt mir das jetzt bitte nicht auf die goldwaage! ihr wisst schon was ich meine...)
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12

Freitag, 29. August 2008, 17:44

RE: Handelsboykott Russlands

Ich würde bei der Bewertung der aktuellen Geschehnisse in und um Georgien nicht zu schnell in Schwarz-Weiß-Denken verfallen. Denn die Antwort auf die Frage, wer die Verantwortung für die drastische Zuspitzung des doch schon seit Zerfall der Sowjetunion laufenden Konflikts mit seinen diversen Parteien trägt, scheint mir zumindest nicht so eindeutig zu sein wie es manche darstellen. Vielleicht habe ich mich auch nur von der Propagandaschlacht, die die militärische Auseinandersetzung und das daraus folgende humanitäre Elend begleitet hat, zu sehr verwirren lassen, aber ich wage es nicht, vorschnell zu urteilen.

Selbst wenn man zu dem Schluss kommt, dass Russland der alleinige oder überwiegende Bösewicht ist, möge man dennoch bedenken, dass es in Russland politische Kräfte gibt, die weitaus deutlicher reagieren und agieren wollen als es die derzeit verantwortlichen Herren tun. Ob diese sich dann überhaupt noch mit EU-Vertretern an einen Tisch setzen würden, wage ich zu bezweifeln.

13

Freitag, 29. August 2008, 23:20

RE: Handelsboykott Russlands

Wenn wir nur noch mit Ländern Handel treiben wollten, die demokratisch organsiert sind und in denen die Menschenrechtslage unproblematisch ist, wäre es wohl um unsere Wirtschaft sehr schlecht bestellt. Oder womit wollen die Deutschen Autofahren, wenn wir auf das Öl aus Ländern wie Saudi-Arabien verzichten wollen?

14

Freitag, 29. August 2008, 23:23

Handelsboykott ?
Nein Danke, 1/3 deutsches Öl und ca. die Hälfte vom Erdgas kommt daher. So wenig ich Russland begeistert umarmen würde, so schlecht ist es mit ihnen Handel zu unterbrechen, vor allem für uns (ob D oder PL ist egal, gleiches Prinzip).
China, Indien etc. kaufen gerne ihre Energie, es macht kein Sinn sich da schlecht zu stellen
da es sie eher nicht beinflussen wird.
Energie ist nur ein Punkt.
Und wenn wir uns auf diese Energie beschränken, so hörte ich heute dass RU am Gashahn Richtung D drehen will weil sich D ihrer Meinung nach zu sehr "contra RU" geäußert hat, am Montag soll gedreht werden, mal gucken ...
Ok man kann jetzt sagen dass man mit solchen aggressiven Erpressern prinzipiell nicht unterhält, aber immerhin hat man auch Vorteile aus der Zusammenarbeit, muss jeder selbst entscheiden ob Prinzipien xxx Milliarden wert sind.
Wenn es denn eine Lenkungswirkung hätte wäre ich vielleicht dafür, hat es aber angesichts der Alternativmärkte China etc. eben nicht.

Und wegen schwarz-weiß etc. Klar passt es Russland nicht dass sich Amerika in ihrer Nähe breit-macht und das Kräftegleichgewicht zu ihren Gunsten verschiebt, würde mir auch nicht, soweit erstmal verständlich.
Die Selbstverständlichkeit dann aber anderen aufgrund der Stationierung passiver Raketenabwehr (die auf vielen Gebieten ein Verlust und kein Gewinn für PL ist - wenn Du wissen willst wieso, kann ich die Punkte bei Gelegenheit erläutern) mit Atomschlägen zu drohen offenbart eben dass ein dunkler Grauton schon die richtigere Farbe ist, als paar kleine Flecken auf Weiß.
Und ich rede nur von einer Sache, Russland zeigt auf vielen anderen Gebieten ebenfalls diese Art und nicht mal gerade eben und kurz. Dass man sie nicht im gleichen Atemzug mit der Schweiz, Schweden und Kanada nennt, ist kein Zufall und auch nicht ungerecht ihnen gegenüber.

Ein anders Thema ist dass man Abrasien z.B. nicht als Staat anerkennt, aber eben ohne laute Empörung, Boykotte etc. sondern Kommentarlos und praktisch. Denn nur weil der Putin neuen Hafen "braucht" nachdem der in der Ukraine weg fällt und deshalb diese Subfolklore von paar Tausend Leuten die sich verkaufen (und Russland zahlt da relativ gut) organisiert, heißt es ja nicht dass man das unterstützen muss.
Man kann sich aber trotzdem heimlich freuen, irgendwann werden sie schon merken wie wenig es sich lohnt auf russische Versprechen einzugehen.
Separatisten haben in der Geschichte schon immer langfristig mehr Nachteile als Vorteile gehabt, aber um das einzusehen müsste man Bücher haben die in Ossetien und Abrasien wohl sparsam gedruckt werden.

p.s. Dass man keine allumfassende Meinung im Voraus hat ist absolut nicht weswegen man sich entschuldigt, das ist sogar vorbildlich.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

15

Freitag, 29. August 2008, 23:46

bevor man wörter wie "handelsboykott" in den mund nimmt, sollte man überlegen, wer von wem abhängig ist.

mir gehen die großspurigen "verurteilungen" und "reden" der politiker langsam auf die nerven. manchmal habe ich das gefühl, dass solche angelegenheiten gerne dazu genutzt werden um von den problemen die vor der eigenen türe liegen abzulenken.

gestern habe ich einen interessanten artikel auf tagesschau.de gelesen.

16

Samstag, 30. August 2008, 00:05

Zitat

Original von Obywatel GG

Man kann sich aber trotzdem heimlich freuen, irgendwann werden sie schon merken wie wenig es sich lohnt auf russische Versprechen einzugehen.


Das hoffe ich...
Signatur von »ReniA« Liebe Grüßle i serdeczne pozdrowienia

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