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Candymaker

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1

Donnerstag, 27. November 2008, 02:36

Polen - die neue europäische Großmacht?

http://www.rp.pl/artykul/61991,222924_No…_nad_Wisla.html


Polen - neue europäische Großmacht?

Ich habe vor kurzem ein recht "interessantes" Interview in "Rzeczpospolita", einer konservativen polnischen Zeitung, entdeckt, welches ich den Forumusern nicht vorenthalten möchte. Dieses Interview beschäftigt sich mit der möglichen zukünftigen Entwicklung Polens und den polnisch-amerikanischen Beziehungen. Dieses Interview ist daher interessant, weil als Interviewpartner hier George Friedman auftritt, einer der Gründer von "Stratfor" und ein bekannter us-amerikanischer Politologe. Das Interview führte Piotr Zychowicz.

Interview

Eine neue Macht an der Weichsel

Piotr Zychowicz(PZ): Kann Polen auf einen so unbeständigen Partner wie die USA setzen? In den Vereinigten Staaten haben vor kurzem die Präsidentschaftswahlen stattgefunden und es sieht so aus, als würde Obama auf den Raketenschild verzichten.

George Friedman(GF): Polen muss auf die USA setzen. Es hat keine andere Wahl. Und diese ganze Geschichte mit dem Raketenschild - ist eine zweitrangige, unbedeutende Frage. Die Polen müssen aufhören sich so viele Gedanken darüber zu machen. Auch wenn Obama von diesem Vorhaben zurücktritt, ist das kein großer Bruch. Das hat nicht den geringsten Einfluss auf die langfristige Strategie der USA bzgl. Polen. Raketenschild - das ist kein strategisches Problem. Ein strategisches Problem ist der Umstand, dass in den nächsten Paar Jahren Russland wieder an der polnischen Grenze sein wird. Über Weißrussland und auch im Bereich der Karpaten.

PZ: Ist Ukraine schon verloren?

GF: Die prowestlichen Kräfte sind dort auf dem Rückmarsch und der russische Einfluss wächst. Das geschieht nicht nur aufgrund der innenpolitischen Auseinandersetzungen, sondern auch bedingt durch die wirtschaftliche Struktur dieses Landes. Die "Orangene Revolution" repräsentierte nur eine politische Fraktion und in langfristiger Perspektive kann sich herausstellen, dass diese Fraktion nicht mal die Stärkste war. Der Wettkampf, den USA und Russland in der Ukraine ausgetragen haben, ist zu Ende. Das, was in Georgien passiert ist, hat den Menschen in der Ukraine gezeigt, dass die internationalen Garantien nichts wert sind.

PZ: Nicht nur in der Ukraine.

GF: Ich vermute, dass auch in Polen viele zu dem Schluss gekommen sind, dass die Mitgliedschaft in der NATO keine 100% Sicherheitsgarantie darstellt. Jedoch hat die russische Operation in Georgien auf die USA wie ein Weckruf gewirkt. Die USA wachen immer langsam auf, aber wenn sie aufgewacht sind, dann handeln sie sehr schnell. Die USA haben realisiert, dass Vladimir Putin das russische Imperium wiederaufbaut. Und demzufolge beginnt die russische Expansion in den Westen.

PZ: Und Polen steht da im Weg.

GF: Polen befindet sich an einer besonderen Schnittstelle zwischen Russland und Europa. Deswegen seid ihr ein natürlicher Partner der USA, das einzige Land, das in der Lage ist die russischen Ambitionen zu zügeln. Somit ist es belanglos, ob beide Seiten es wollen oder nicht, eine Annäherung zwischen unseren Ländern ist unausweichlich. Das ist eine Frage der Geographie.

PZ: Zu Zeiten des Kalten Krieges spielte die Rolle dieser Pufferzone - Westdeutschland. Warum greifen die USA auf dieses Konzept nicht wieder zu?

GF: Weil russische und deutsche Interessen - z.B. in den Fragen der Energieversorgung - heute übereinstimmen. Deutschland ist keine potentielle anti-russische Kraft, jedoch ein Staat, der eine Allianz zwischen Westeuropa und Russland kreieren könnte. Aber so eine Allianz ist aus Sicht der USA absolut inakzeptabel. Das wäre eine zu starke Kombination. Daher wird jetzt Polen zu unserem strategischen Verbündeten in dieser Region.

PZ: Aber ist Polen nicht zu schwach um zu einem europäischen Israel zu werden?

GF: Natürlich ist Polen schwach. Und deswegen müssen die USA es stark machen.

PZ: Wie? Doch etwa nicht durch das Raketenschild auf unserem Territorium mit lächerlichen 10 Abfangraketen?

GF: Nein! Ich wiederhole es nochmal: die Polen sollten endlich aufhören sich so viele Gedanken über den Raketenschild zu machen. Dieses System hat nichts mit dem Schutz eures Territoriums zu tun, weil es dafür tatsächlich nicht geeignet ist. Das ist eine vorübergehende Lösung. Wir sprechen jedoch von strategischen Interessen. Das was die Amerikaner wollen - ist das Aufhalten Russlands in seiner Expansion Richtung Westen, eine Verteidigungslinie entlang der Karpaten. Um das zu erreichen brauchen wir einen starken Verbündeten. Wer kommt für die Lösung dieser Aufgabe in Frage? Dafür reicht ein Blick auf die Karte. Und es spielt keine Rolle, wer in naher Zukunft unser Land regieren wird - Obama, Bush oder sonstwer - die USA werden alles tun, um Polen möglichst stark zu machen.

PZ: Was genau?

GF: Die amerikanische Strategie ist in solchen Fällen immer die gleiche. Hilfe beim Aufbau einer starken Wirtschaft und Transfer von Militärtechnologien in großem Umfang. Wie sie richtig bemerkt haben - israelisches Modell. Aber es gibt auch andere Beispiele: Südkorea, Japan, Nachkriegsdeutschland. Die USA setzen ihre Armee gewöhnlich großflächig nicht ein. Das Ziel der USA - ist eine Situation zu erschaffen, wo ihre Verbündete selbst zu einer Macht werden.

PZ: Das hört sich ein wenig unrealistisch an.

GF: Und wie hätten sie reagiert, wenn ich ihnen 1950 gesagt hätte, dass armes, zerstörtes Südkorea zu einer Regionalmacht mit einer ungewöhnlich straker Wirtschaft wird? Sie hätten mich ausgelacht. Aber es war um einiges unvorstellbarer, dass Südkorea von damals diese Ergebnisse erzielt, als Polen von heute. Und wenn wir schon von Verbündeten in Zentraleuropa sprechen, so wissen die USA, dass polnische Kultur um einiges dynamischer und stärker ist als die Deutsche.

PZ: Danke Sehr.

GF: Ich meine das ernst. Deutschland ist seit dem zweiten Weltkrieg psychologisch schwach geworden. Erinnern sie sich an die Worte, die Angela Merkel in Sankt-Petersburg ausgesprochen hat, als sie sich mit Präsident Medwedew traf. Sie sagte, dass es keine NATO-Erweiterung mehr geben würde. Das ist ein wichtiges Moment in der Geschichte. Weil Merkel anstatt nach Washington zu fahren, nach Sankt-Petersburg fuhr, und sich somit eindeutig an Seite Russlands und nicht der USA gestellt hat. Das ist ein kritisches Moment, der die Schwäche Deutschlands bzgl. Russland demonstriert. Deutschland hat nicht den geringsten Wunsch mit Russland zu konfrontieren.

PZ: Aber die Polen haben ihn?

GF: Vielleich auch nicht - aber ihr habt keine Wahl. Wenn ihr 500 Miles westlicher liegen würdet, dann hättet ihr euch sicherlich keine Sorgen machen müssen. Es geht hier nicht mal um polnische Wünsche, sondern um polnische Antwort auf russischen Wunsch. Und der ist sehr groß.

PZ: Ich an Stelle der Amerikaner hätte versucht die deutsch-russische Partnerschaft zu zerstören und hätte dann auf stärkeres Deutschland gesetzt.

GF: Das ist wahr: die deutsche Wirtschaft ist heute stärker als die Polnische. Aber das Land ist ein sozialistischer Dinosaurier. Polen jedoch befindet sich noch in der Entwicklung. Heute seid ihr schwächer als Deutschland, aber eure Möglichkeiten für die Entwicklung sind um einiges größer. Wenn ich mir Deutschland anschaue, dann sehe ich ein Land, das zu einer Übereinkunft mit Russland strebt. Wenn ich mir Polen anschaue, dann sehe ich ein Land, das sich diesen Luxus nicht erlauben kann.

Candymaker

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2

Donnerstag, 27. November 2008, 02:36

PZ: Und was sehen sie, wenn sie sich die USA anschauen?

GF: Ein Land, das Polen benutzt - da brauchen wir uns nichts vorzumachen - um Russland einzudämmen. Amerika handelt entsprechend seinen nationalen Interessen. Und dass die Interessen der USA und Polens übereinstimmen, ist um so besser für euch. Für die USA ist Polen heute wichtiger als die meisten anderen Länder der Welt. Wenn Russland sich im Niedergang befinden würde, dann wären die us-amerikanischen Interessen in Polen minimal.

PZ: Das heißt, je stärker Russland wird, desto stärker muss Polen werden.

GF: Die Amerikaner müssen sich die Frage stellen, wie kann man Russland ohne besonderes Risiko für sich, neutralisieren. Gerade aus diesem Grund werden die USA große Mittel für die Entwicklung Polens bereitstellen. Wenn Polen stärker wird, dann wird es zum Anführer in Zentral -und Osteuropa. Tschechien, Slovakei, Ungarn, baltische Staaten und die Balkanregion, die bisher Richtung Deutschland, als dem Wirtschaftsmotor der Region geschaut haben, werden sich Polen zuwenden. Polen wird zu einem kleineren, aber um so dynamischeren Wirtschaftsmotor. Polen holt sich seine geschichtliche Rolle der Regionalmacht zurück. Die Rolle, die Rzeczpospolita I gespielt hat.

PZ: Wann kann das passieren?

GF: Das wird ein langfristiger Prozess. Das wird nicht in 5 oder 6 Jahren geschehen. Ich denke wir sprechen hier eher von 20 oder 30 Jahren. Viele Länder der EU werden ihre Überzeugung ändern müssen, die darin besteht, dass wenn man in der EU ist, dann hat man keine wirtschaftlichen Problemme und wenn man in der NATO ist, dann keine militärischen Problemme. Der Krieg in Georgien hat den Glauben in die NATO erschüttert und die Wirtschaftskrise erschüttert den Glauben in die EU. Wenn diese Lektion von den zentral -und osteuropäischen Ländern verinnerlicht wird, und polnische Wirtschaft stark wird, dann wird der Prozess der Annäherung zwischen Polen und anderen kleineren Ländern der Region unausweichlich werden.

PZ: Wie wird diese Annäherung aussehen?

GF: Anfangs findet diese Annäherung natürlich im Bereich der Wirtschaft statt. Mit der Zeit jedoch, je mehr die Bedrohung seitens Russlands wachsen und die NATO immer schwächer wird, werden militärische Bündnisse entstehen und später auch politische. Wie die Struktur dieses Gebildes sein wird, ist nebensächlich. Wichtig ist, dass Polen zu einer Macht wird, um die sich viele andere Länder scharen werden.

PZ: Ich nehme an, dass für die Amerikaner ein solches Polen so stark sein muss, um sich selbst zu verteidigen. Aber kann Polen so stark werden, um Russland von seinen Grenzen zu verjagen und sich Weißrussland und Ukraine zurückzuholen?

GF: Alleine - wahrscheinlich nicht. Genauso wie Westdeutschland zu Zeiten des Kalten Krieges, welches stark genug war, um einen Angriff zu verzögern, nicht in der Lage war die SU anzugreifen und zu besiegen. Polen kann einen Angriff nur zusammen mit den USA durchführen.

PZ: Ich meinte keinen Krieg. Sondern wenn Polen so anziehend wäre, dann könnten in Weißrussland und Ukraine wieder "farbene Revolutionen" stattfinden und diese Länder würden sich von sich aus mit Polen vereinen.

GF: Nun, ich gehe davon aus, dass Russland aus dem Wettstreit mit den USA wieder als Verlierer hervorgehen wird. Während Polen immer stärker wird, wird Russland immer schwächer. Russland wird mit immer größeren inneren Problemmen zu kämpfen haben. Demographischen, wirtschaftlichen und anderen. Heute mag das Land durchaus lebensfähig erscheinen, aber das ist nur Schein. Im inneren finden dieselben Prozesse statt, die zum Zerfall der SU geführt haben. Und während des Niedergangs Russland, kann Polen tatsächlich wie früher territoriale Zugewinne machen.

PZ: Ein bekannter polnischer Publizist entwickelte eine Theorie über "exotische Bündnisse". Seiner Meinung nach ist ein exotisches Bündnis - ein Bündnis mit einem Staat, der sich weit weg von unseren Grenzen befindet. Im Falle eines Krieges - wie es schon 1939 der Fall war - wird uns ein exotisches Bündnis wenig helfen.

GF: Als ihr 1939 ein Abkommen mit Frankreich und Großbritanien abgeschlossen habt, so waren es damals dekadente Länder, die sich im Niedergang befanden. Amerika - das ist etwas absolut anderes, sie ist jünger und aktiver. Die Vereinigten Staaten hatten selbst während der amerikanischen Revolution einen "exotischen Verbündeten" - Frankreich - und es hat sich gelohnt. Ausgezeichnet funktionieren auch "exotische Bündnisse" zwischen USA und Israel und USA und Südkorea. Die Entfernung spielt keine Rolle, sondern mit wem man ein Bündnis eingeht.

PZ: Ich kann mir jedoch schwer vorstellen, dass wenn russische Bomber Warschau angreifen werden, dass die USA dann das Leben Tausender Amerikaner riskieren werden und uns ihre Armee zu Hilfe schicken.

GF: Und sie haben Recht. Das wird nicht passieren. Aber amerikanische Armee hat auch Israel nicht direkt unterstützt. Wir gehen so nicht vor. Wir geben euch Waffen, die euch so stark machen, dass ihr euch selbst verteidigen könnt.

PZ: Ohne Atomwaffen werden wir uns gegen Russland kaum verteidigen können. Werden wir diese von den USA bekommen?

Candymaker

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3

Donnerstag, 27. November 2008, 02:37

GF: Mehr als halbes Jahrhundert hat kein einziges Land Atomwaffen eingesetzt. Die Bedeutung der Atomwaffen wird überschätzt. Nicht die Atomwaffen bestimmen über den Ausgang eines Krieges. Es geht nicht darum diese Waffen einzusetzen, sondern um die Angst die sie entfachen. Wenn zwei verfeindete Länder Atomwaffen haben, dann haben sie Angst sich gegenseitig anzugreifen. Das amerikanische Atomwaffenarsenal wird zu eurer Angstwaffe. Wir werden den Russen klar sagen: wenn ihr Atomwaffen einsetzt, werden wir sofort Gegenmaßnahmen ergreifen.

PZ: Wenn keine Atomwaffen, dann was?

GF: Das, was ihr braucht und das was die Polen bekommen - eine starke Luftwaffe mit Präzisitionsbomben, ein ausgezeichnetes Anti-Tank System und unbemannte Flugzeuge der neuesten Generation. Das zukünftige Polen wird militärisch stärker sein als Russland, weil hinter euch der MIK der USA stehen wird. Das wird euch erlauben eine Armee aufzubauen, die um einiges stärker sein wird als die Russische. Ich erinnere nochmal an das Beispiel Israels. Als dieser Staat 1948 entstand, war er militärisch schwächer als seine Nachbarn. Wie die Dinge heute stehen, braucht man wohl nicht zu erklären. Die Frage, die die Polen sich heute stellen lautet: "Wer wird uns beschützen?" Das ist eine falsche Frage. Die richtige Frage muss lauten: "Wer stellt uns die industrielle Basis zur Verfügung, damit wir uns entsprechend ausrüsten können?".

PZ: Vor kurzem haben wir von den USA 48 F-16 Kampfjäger gekauft.

GF: Das ist nur der Beginn einer großen Umgestaltung. Der Erwerb der F-16 wird dazu führen, dass im Polen Tausende ausgezeichnete Techniker und Ingenieure ausgebildet werden. Und wenn diese Leute das Militär verlassen, werden sie ihr eigenes Gewerbe aufmachen, aufbauend auf neuester Technologie. Das wird eurer gesamten Wirtschaft und der technologischen Entwicklung einen Ruck geben. Der Erwerb der F-16 ist für Polen 100-mal wichtiger, als der Raketenschild. Weil es den ersten Schritt auf dem Weg zu einer polnischen militärischen Macht darstellt, die sich auf die USA stützt.

PZ: Es gab aber bzgl. dieser F-16 in Polen auch jede Menge negativer Kommentare. Einige bemängeln, dass diese Maschinen schon veraltet sind. Warum wurden wir z.B. in das F-35 Program nicht eingebunden?

GF: Weil ihr für F-35 noch nicht bereit seid. Werdet erst zu Champions in der Nutzung der F-16. Ihr müsst die Grundlage der Technologie lernen, verstehen was moderne Luftwaffe bedeutet. F-16, ein einfacher Kampfjäger, ist für diese Aufgabe ausgezeichnet geeignet. Er wird auch von den Iraelis und Südkoreanern eingesetzt. F-35 ist bisher nicht mal bei uns im Einsatz, weil er noch nicht ganz fertig ist. Also macht euch keine Sorgen, früher oder später werdet ihr auch F-35 bekommen. Die USA lieben es, Flugzeuge ihren Verbündeten zu verkaufen. Letztendlich verdienen wir sehr gut daran. Aber vorher müssen wir aus Polen eine starke Wirtschaftsmacht machen, damit ihr diese Maschinen auch kaufen könnt.

PZ: Denken sie, dass es in diesem Jahrhundert zu einem russisch-polnischem Krieg kommt, oder wird dieser Konflikt eher an den Kalten Krieg erinnern?

GF: Eher die zweite Variante. Obwohl Polen als Regionalmacht, wird bedeutendere Problemme haben. Eine neue Macht und ein neuer Widersacher wird im 21ten Jahrhundert in Europa auf die Bühne treten. Türkei. Ich gehe in Zukunft von einem Konflikt Polens und der Türkei auf dem Balkan aus.

PZ: Polen und die Türkei - Weltmächte? Ist das nicht zu weit her geholt?

GF: Am Anfang des 20ten Jahrhunderts hat keiner die USA als eine Weltmacht wahrgenommen. Die Großmächte entstehen ganz schnell und meistens sind es nicht die Länder, auf die jeder vorher setzt. In den nächsten Jahrzehnten werden die Kräfte Russlands und Deutschlands erheblich schwinden. Es wird ein Machtvakuum entstehen, das ein neuer starker Spieler ausfüllen wird. Die Geographie sagt, dass dieser Spieler nur Polen sein kann. Wenn ihr diese Chance nutzt, dann könnte Polen zum Motor Europas werden und zu einem der wichtigsten Staaten der Welt. Besonders wenn ihr euch auf euren "exotischen Verbündeten" stützt. Obwohl das ist eigentlich kein Thema, es wird alles eh so kommen - ihr habt keine Wahl.

PZ: Wir werden entweder zu einer Großmacht oder verlieren wieder unsere Unabhängigkeit?

GF: Ja. Das ist doch das alte geschichtliche Problem Polens. Im XIX Jahrhundert Preußen, Österreich-Ungarn und Russland waren zu stark für euch. Heute existiert Österreich-Ungarn nicht mehr, Russland das so stark scheint, wird in Wirklichkeit immer schwächer und Deutschland verliert immer mehr seine Bedeutung. Aber wenn die alten Mächte im Niedergang begriffen sind, entsteht immer etwas Neues.

PZ: Als sie die Türkei erwähnt haben, dachte ich an XV und XVI Jahrhundert. Deutschland war damals aufgeteilt und schwach und Russland hatte keine Bedeutung. Polen jedoch war damals eine Großmacht und unser wichtigster Konkurrent war gerade das osmanische Imperium, mit dem wir an der süd-östlichen Grenze gekämpft haben.

GF: Ich werde so antworten: In meinem neuen Buch - in dem ich die Entwicklung der Welt in diesem Jahrhundert beschreibe - habe ich unter vielen anderen Karten die Karte Polens vor der Teilung abgedruckt. Die Geschichte wiederholt sich öfters.

Ende.

4

Donnerstag, 27. November 2008, 09:09

Ein sehr interessantes Interview, wie ich finde, das eines aber etwas aus dem Blick lässt. Russland hat mit der Blüte Chinas und der zunehmenden Islamisierung seiner südlichen Gebiete geostrategisch und wirtschaftlich ein großes Problem, liegen doch exakt hier die Zukunftspotentiale des Landes, sprich Ressourcen. Zugleich haben an der russischen Westgrenze Demokratisierungstendenzen stattgefunden, die unumkehrbar sind. Nimmt man mal Weißrussland raus, und lässt den Sonderfall Ukaine, der geschichtlich schon länger in eine prowestlich und eine prorussische Seite fraktioniert war, bliebe da ein Kernrussland, das sich an seinen Außengrenzen bedroht fühlen muss. Daher komme ich auch zu einem anderen Schluss für die polnische Politik. Die Integration Russlands in die polnische Politik scheint mir sinnvoller als das Pflegen alter Feindbilder, die im übrigen immer von den Amerikanern hervorragend geschürt werden.
Irgendein berühmter Mann, ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wer es war, hat vor etwa zwanzig Jahren mal ungefähr folgendes gesagt: "Die Amerikaner zeigen immer nur so viel Kenntnis der Weltgeschichte, wie sie gerade für sich politisch brauchen und nutzen können."

5

Donnerstag, 27. November 2008, 09:28

Also ich habe jetzt nur mal so bisschen quer Beet gelesen, aber der Tenor scheint mir doch sehr zu sein:
Die Westeuropäer kungeln uns zu sehr mit den Russen. Am Ende verbünden die sich da drüben alle noch, und dann sehen wir - die Amis - alt aus. Deshalb brauchen die USA Polen, das einen Keil dazwischen treiben und dafür sorgen soll, dass das nicht passiert.
Signatur von »Matti« ... und nein: Das in Polen an vielen Straßen anzutreffende Warnschild mit der Aufschrift 'PIESI' bedeutet nicht, dass mit auf der Straße herumlaufenden Hunden zu rechnen ist! :haha

(pies, pl. psy -> Hund --- pieszy, pl. piesi -> Fußgänger) :oczko

6

Donnerstag, 27. November 2008, 10:50

Danke, sehr interessanter und aufschlussreicher Artikel. :okok Sicher spielt sich hinter den Türen noch mehr ab, aber wenn man den Artikel nüchtern liest, kann man viele Erkenntnisse gewinnen.

Denke, dass wirklich viele dieser Prophezeiungen wahr werden. Ich sehe auch ein wirtschaftliches und politisches starkes Polen in 15 Jahren. Schade aber, dass die russische Konfrontation eine der Gründe dafür sein muss. :stres

Leiden werden darunter auch die deutsch-polnischen Beziehungen auf politischer und medialer Ebene. Deutschland wirtschaftlich auf dem absteigenden Ast, Polen auf dem aufsteigenden, Deutschland im Großen und Ganzen russenfreundlicher und zunehmend amerikakritischer, Polen russenfeindlicher und amerikafreundlicher. Das birgt einige Konflikte, die schon jetzt zu sehen sind - Ostsee-Pipeline, Berichterstattung in deutschen und polnischen Medien über den jeweils anderen, Beteiligung vs. Nicht-Beteiligung am Irak-Krieg... :klotnia :plask :nerwus :zly :figielek :dokuczacz :spadaj

Aber Polens Zeit als "ewiger Loser" geht definitiv zu Ende, das sehe ich ähnlich. Und wenigstens die deutsch-polnischen Beziehungen auf der privaten Ebene werden funktionieren, da bin ich mir sicher. :cmok2 :uscisk :calus

Falk

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7

Donnerstag, 27. November 2008, 14:02

ich unterstelle polen jetzt einfach mal (vorwurfsfrei!) eine gewisse naivitaet im bezug auf die usa.
das ist aehnlich, als man den damals ostdeutschen verkaufen wollte, dass die wiedervereinigung nichts kosten werde. ein jeder glaubt, was er glauben will...

polen sollte sich lieber darauf besinnen an einem geeinten europa aktiv mitzuwirken, statt sich auf versprechungen und einmischungen der amerikaner zu verlassen.

polens zukunft liegt in europa und nicht auf dem amerikanischen kontinent.

natuerlich sehen die amerikaner ihre felle wegschwimmen und nachdem das einlullen deutschlands nicht mehr funktioniert klopfen wir doch mal an deren nachbars tuer...

die usa moechten natuerlich ihren einfluss in europa nicht verlieren, nur leider sind hier immer mehr leute in der lage die wahre motivation der usa bei hilfeleistungen zu erkennen...

schade, wenn polen diesen weg mitginge.

aber vermutlich wird genau das passieren, schlicht weil es der weg des geringsten widerstands ist, um zu einem gewissen wirtschaftlichen standard zu gelangen...
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nowicjusz

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8

Donnerstag, 27. November 2008, 14:26

Zitat

Original von Janek
Und wenigstens die deutsch-polnischen Beziehungen auf der privaten Ebene werden funktionieren, da bin ich mir sicher. :cmok2 :uscisk :calus


Diese Zuversicht würde ich gerne teilen....

9

Donnerstag, 27. November 2008, 15:03

Zitat

polens zukunft liegt in europa


Schön wärs... Bin überzeugter Europäer, aber gerade deswegen halte ich von der EU noch weniger als gar nichts. Meiner Meinung nach hat die EU mit Europa gar nichts zu tun. Wirtschaftszwecksbündnis, bei dem jedes Mitgliedsland soviel wie möglich für sich selbst rausholen will.

Und an polnische Naivität glaube ich auch nicht, da wird meiner Meinung nach schon knallharte Realpolitik gemacht. :nerwus

Denke, dass der Artikel schon gut diese Zwangsläufigkeiten aufgezeigt hat. Polen als Grenzland zum russ. Einflussgebiet (wie es zuvor das Nachkriegsdeutschland war), Einflussstreben der USA, wem kann man vertrauen, wie wird man stärker... :cwaniak

Ich finde ja weder Konfrontation noch Aufrüstung gut, aber man kann es wohl nicht verhindern. Und die Ostsee-Pipeline ist meiner Meinung nach auch ein ganz deutliches Zeichen an Polen, nach dem Motto "Jeder ist sich selbst der Nächste". Zusammen mit der russisch-deutsch-polnischen Geschichte betrachtet ist das schon harter Tobak.

10

Donnerstag, 27. November 2008, 15:33

Zitat

Zugleich haben an der russischen Westgrenze Demokratisierungstendenzen stattgefunden, die unumkehrbar sind. Nimmt man mal Weißrussland raus, und lässt den Sonderfall Ukaine, der geschichtlich schon länger in eine prowestlich und eine prorussische Seite fraktioniert war, bliebe da ein Kernrussland, das sich an seinen Außengrenzen bedroht fühlen muss. Daher komme ich auch zu einem anderen Schluss für die polnische Politik. Die Integration Russlands in die polnische Politik scheint mir sinnvoller als das Pflegen alter Feindbilder, die im übrigen immer von den Amerikanern hervorragend geschürt werden.


Ich weiß nicht, warum Russland sich durch Demokratie bedroht fühlen muss.

Alte Feinbilder werden von den Polen nicht gepflegt, dafür sorgen schon die Russen selbst

11

Donnerstag, 27. November 2008, 15:41

Zitat

Original von Falk
ich unterstelle polen jetzt einfach mal (vorwurfsfrei!) eine gewisse naivitaet im bezug auf die usa.
das ist aehnlich, als man den damals ostdeutschen verkaufen wollte, dass die wiedervereinigung nichts kosten werde. ein jeder glaubt, was er glauben will...

polen sollte sich lieber darauf besinnen an einem geeinten europa aktiv mitzuwirken, statt sich auf versprechungen und einmischungen der amerikaner zu verlassen.

polens zukunft liegt in europa und nicht auf dem amerikanischen kontinent.

natuerlich sehen die amerikaner ihre felle wegschwimmen und nachdem das einlullen deutschlands nicht mehr funktioniert klopfen wir doch mal an deren nachbars tuer...

die usa moechten natuerlich ihren einfluss in europa nicht verlieren, nur leider sind hier immer mehr leute in der lage die wahre motivation der usa bei hilfeleistungen zu erkennen...

schade, wenn polen diesen weg mitginge.

aber vermutlich wird genau das passieren, schlicht weil es der weg des geringsten widerstands ist, um zu einem gewissen wirtschaftlichen standard zu gelangen...






Natürlich liegt Zukunft Polens in Europa, das schließt aber gute Beziehungen zu den USA nicht aus, Deutschland hatte Jahrzehnte Lang sehr gute beziehungen zu Amerika
GB hat immer noch sehr gute Beziehungen zu den USA warum sollte es das mit Polen anders sein?
Daß sich die Amerikaner in Eurpa einmischen wollen ist nicht schlimmes, ganz im Gegenteil, nur die amerikanische Einmischung hat uns Deutschen Demokratie gebracht und Westeuropa vor dem Sovjetiaschen Imprialismus geschützt.

12

Donnerstag, 27. November 2008, 16:09

Zitat Sapere Audere

Zitat

Ich weiß nicht, warum Russland sich durch Demokratie bedroht fühlen muss.


So, wie sich die Demokratie in der amerikanischen Politik des George W.Bush widerspiegelte, muss sich nahezu jeder auf dem Kontinent bedroht fühlen. Das war ein Bärendienst für das System der Demokratie.
Abgesehen davon:
Russland ist darüber hinaus von der Demokratie so weit entfernt wie viele muslimische Staaten. Man kann nicht einfach politisch gewachsene Systeme wie die Demokratie in kulturellen Notoperationen innerhalb von zwanzig Jahren überall auf der Welt transplantieren. Deutschland lernt heute noch die Demokratie. Ich persönlich würde mir nie anmaßen, von mir zu behaupten, ich bin durch und durch demokratisch. Demokratie kostet Kraft. Und jeder hat Kräfte in sich, die dagegen ankämpfen. Mit der Demokratie muss man sich immer wieder auseinandersetzen, das ist eine lange und harte Auseinandersetzung.
In Bezug auf Russland heißt das für mich, dass eine komplette Destabilisierung Russlands nach 1989 glücklicherweise noch abgewendet wurde. Wäre es zum totalen Verfall gekommen, würden wir heute über ganz andere Probleme reden. So sehr ich die Reaktion Russlands auf die wohl von Georgien ausgehenden Aggressionen verurteilt habe, so sehr ist mir auch anschließend klar geworden, wie verletzt und anfällig dieses Russland heute ist. Es braucht Europas Hilfe, nicht alte Rechnungen, so sehr ich auch diese verstehe. Hierüber streite ich mich auch ständig mit meiner Frau, die immer wieder die Stumpfheit der Russen betont. Aber das hilft doch nicht weiter. Realpolitik ist gefragt. Und Polen ist in erster Linie dem Wachsen Europas verpflichtet, so sehr dieses neue Gebilde auch in Kritik steht.

13

Donnerstag, 27. November 2008, 16:53

RE: Polen - die neue europäische Großmacht?

Zitat

GF: Ein strategisches Problem ist der Umstand, dass in den nächsten Paar Jahren Russland wieder an der polnischen Grenze sein wird. Über Weißrussland und auch im Bereich der Karpaten.


Wieso eigentlich sein wird? Russland ist doch unmittelbarer Nachbar Polens!
Ich wohne näher der polnisch-russischen als der polnisch-deutschen Grenze.

olaf

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14

Donnerstag, 27. November 2008, 17:03

Zitat

Original von Sapere Aude
Alte Feinbilder werden von den Polen nicht gepflegt, dafür sorgen schon die Russen selbst


die Polen sind Weltmeister im pflegen ueberholter Standpunkte.und D, GB + USA gleich dahinter

olaf

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15

Donnerstag, 27. November 2008, 17:13

Zitat

Original von Falk
..... schlicht weil es der weg des geringsten widerstands ist, um zu einem gewissen wirtschaftlichen standard zu gelangen...


Kuchenpolitik, kurzfristig - von allem das beste nehmen, den Rest lassen wir liegen. War vor ca 90 Jahren genauso..Ergebnis? :mysli
nicht lange, und die Polen bekommen Bauchschmerzen...im Geldbeutel..

16

Donnerstag, 27. November 2008, 17:22

Polen hat genug Gründe Russland nicht zu mögen, aber mögen muss man auch nicht gleich. Reicht schon vernünftig gemeinsam miteinander zu reden so dass beide davon profitieren. Das hat man in Polen mehrheitlich nicht verstanden.
Wie so ein kleines trotziges Kind dass sich mehr schadet als anderen auswischt.
Dabei geht es lange nicht nur um Gas und Öl, Russland ist auch ein guter potentieller Markt für Polen ... Und wer weiß, vielleicht kriegt man auch mal Freundschaft hin.
Manchmal glaube ich dass Kaczyński wie Piłsudski auch in Magdeburg ausgebildet wurde :milczek
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

olaf

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17

Donnerstag, 27. November 2008, 17:36

Zitat

Original von olaf
die Polen sind Weltmeister im pflegen ueberholter Standpunkte.und D, GB + USA gleich dahinter

gerade erst gelesen den pressespiegel von heute(Tommy):
http://www.sueddeutsche.de/653382/283/26…Populisten.html

Candymaker

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18

Donnerstag, 27. November 2008, 17:58

Zitat

Original von olaf

Zitat

Original von olaf
die Polen sind Weltmeister im pflegen ueberholter Standpunkte.und D, GB + USA gleich dahinter

gerade erst gelesen den pressespiegel von heute(Tommy):
http://www.sueddeutsche.de/653382/283/26…Populisten.html


Und was ist daran so schlimm? Polen hat sich bei der UN mit der Forderung einer Namesänderung des Lagers Auschwitz durchgesetzt, nachdem viele angelsächsische Medien irrtümlicherweise tatsächlich anfingen von einem polnischen Lager zu berichten.
Jetzt wurde der offizielle Name mit Segen des WJC in "Nazi-deutsches Lager" umgeändert.

19

Donnerstag, 27. November 2008, 18:27

Zum SZ-Artikel: das ist ja eine Rechtfertigung der SZ-Schreiber, die ja selbst diesen Fehler mit den "polnischen KZs" begangen haben, ich glaube sogar mehr als einmal. Und außerdem stimmt es ja nicht, dass alle polnischen Medien so berichten, wie Thomas Urban schreibt . Das ist eine klare Lüge, undifferenziertes Aufhetzen gegen Polen, wie er es selbst ja eigentlich umgekehrt zum Vorwurf macht. Natürlich gibt es so etwas auch von einem Teil der polnischen Presse gegenüber Deutschland.

Und zum Thema "polnische KZs": Kann nicht glauben, dass so etwas per Zufall so häufig passiert, vor allem, wenn Polen jahrelang darauf hinweist. Nennt mich paranoid, aber ich denke, dass das mit Methode geschrieben wird. Die UNESCO hat es ja ähnlich gesehen und deswegen wurde Auschwitz jetzt offiziell zum "deutschen nationalsozialistischen Konzentrationslager auf polnischem Boden" oder so ähnlich umbenannt. Dass der polnischen Regierung und den Polen jetzt der Kragen platzt, kann ich nachvollziehen. Ich finde, die fortdauernde Verwendung des Begriffs "polnische KZs" in deutschen Medien ist etwas, für das ich mich als Deutscher schäme.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Janek« (27. November 2008, 18:41)


Candymaker

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20

Donnerstag, 27. November 2008, 18:54

Zitat

Es wurde von der UNESCO unter dem Namen Auschwitz-Birkenau – deutsches nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager (1940–1945)[1] zum Weltkulturerbe erklärt.


Zitat

1947 entschied das polnische Parlament, Auschwitz in eine Gedenkstätte mit Museum umzuwandeln. Das KZ Auschwitz gehört seit 1979 zur UNESCO-Liste des Welterbes und führte dort den Namen „Konzentrationslager Auschwitz“. Um eine Identifikation des Lagers mit seiner Lage in Polen auszuschließen, beschloss das Welterbekommittee 2007, die offizielle Bezeichnung in Auschwitz-Birkenau - deutsches nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager (1940–1945) abzuändern. Gleichzeitig wurde ein Text zur besonderen Bedeutung des Lagers verabschiedet.[13]


http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Auschwitz-Birkenau

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